KiGa-Wechsel? Erfahrungen? Wie haben eure das verkraftet? Lang!!

Juhu!

Es steht die Überlegung im Raum, unseren Sohn (fast 5) für das letzte Kiga-Jahr in eine sogenannte Schulvorbereitende Einrichtung zu geben.
Wir machen seit einem Jahr Ergo, seit Nov. Logo (bringt sehr viel!) und sind eigentlich ganz zufrieden mit seiner Entwicklung.
Nun ist es so, daß die Erzieherin mit uns gesprochen hat: im Kiga sind ab Sept. 12 Vorschulkinder, das ist die halbe Gruppe, und sie sagt, so wie er ist (sehr zurückhaltend, im Vergleich mit den anderen ca. 1/2 Jahr zurück in der Entwicklung) wird er es nicht schaffen, da mitzuhalten, und sie kann uns nicht garantieren, ihn so zu fördern, wie es nötig sei. Sie empfiehlt uns den Wechsel in eine Heilpäd. Einrichtung usw. oder eben von vornherein ihn ein Jahr zurückzustellen. Das wollen wir nicht, es kann sich noch so viel tun im nächsten halben Jahr. Außerdem ist er mit Geburtstag Ende Juni in Bayern ein Musskind.

Diese Woche haben wir eine BUEFA beim KiA, das ist so eine spezielle Entwicklungsstanduntersuchung, in der SVE haben wir nächste Woche einen Vorstellungstermin. Die Kinderauswahl wird bereits Ende des Monats getroffen, d.h. wenn er in Frage käme, müssen wir uns ganz kurzfristig entscheiden.

Nun möchte ich von euch Erfahrungen hören, wie haben eure Kinder das verkraftet? Wir haben mit unserem Sohn noch nicht darüber gesprochen, wollte ihm die SVE als Vorschule verkaufen, ist es ja letztlich auch.
Ich habe Bedenken, weil wir ihn damit für ein Jahr total aus seinem sozialen Umfeld reißen würden, er würde mit dem Bus geholt und gebracht werden, also kein Kontakt zu anderen Eltern um mal was auszumachen. Das ist jetzt schon schwierig genug, weil ich arbeite und sein Kiga und eben Freunde 15km von uns weg sind, das ist jetzt schon immer mit Aufwand verbunden, wenn er sich verabreden möchte.
Da die SVE an eine Schule angegliedert ist, haben sie in den Ferien zu. Evtl. in der Zeit in den "alten" KiGa gehen?

Ich würde mich über Erfahrungsberichte sehr freuen, ich bin so unsicher, was wir tun sollen

LG
Dagmar

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Hallo, ist die Frage, ob dieser Beitrag hier richtig ist oder eher zu den Handicäppis gehört... Ich denke, die meisten Leute hier können den Fall nicht wirklich beurteilen, weil sie keine Erfahrungen in dem Bereich haben. Unser Sohn ist zumindest im Alter Eures Sohnes und bekommt auch Ergo und Logo sowie Frühförderung (allgemeine UND spezielle). Als Hörgeschädigter (Flüssigkeit im Mittelohr) ist er derzeit im Internat in Schleswig bei einem Hör- und Sprachtraining. Ich will nicht behaupten, dass das für uns einfach war, dass er jetzt sechs Wochen nur am Wochenende da ist, aber für den Jungen ist es klasse. Er macht riesige Fortschritte, und ich kann auch endlich mal die Verantwortung für ihn abgeben für kurze Zeit. Mir tut es eigentlich auch gut. Ich könnte mir denken, dass das in Eurem Fall auch so wäre, wenn die SVE Euch die Vorbereitung abnimmt und dieser Stress aufhört, dass der Junge immer hinter den anderen herhinkt. Das ist anstrengend für das Kind, aber auch für die Eltern. Ich finde es eigentlich ganz gut, dass der Kindergarten die Verantwortung abgeben will, meistens, ist jedenfalls meine Erfahrung, überschätzen die sich total. Warum muss er den Kontakt zu den anderen Kindern halten? Schau doch einfach mal, wie er mit seinen neuen Freunden zurecht kommt. Kinder sind da erstaunlich anpassungsfähig. Wir haben leider schon den 3. Kindergarten und zusätzlich halt das Internat, mit dem Erfolg, dass der Junge überall und sofort Anschluss findet. Wichtig ist auf jeden Fall, dass Ihr 100% hinter der Entscheidung steht, und wenn es nur nach außen so ist. Euer Sohn wird keine Probleme haben im neuen Kindergarten, zumal dann, wenn er aufgeweckt ist. Für Euch ist es schwieriger, weil Ihr Euch davon verabschieden müsst, dass er ohne Sonderförderung seine Defizite bis zur Schule abbauen wird. Ich kann das verstehen, das ist für uns alle schwer, und das ist auch das hauptsächliche Problem hier. In den Ferien würde ich ihn nicht in den alten Kindergarten geben, es soll ja suggeriert werden, dass er Schulvorbereitung macht und nicht mehr Kindergarten. Dann muss man auch konsequent sein. Übrigens solltest Du überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist, ihn diesbezüglich anzuschwindeln. Schulvorbereitung ist cool, das wird ihm gefallen, ohne jede Beschönigung, er wird sich darauf freuen. Wenn die es schaffen, dass er nächstes Jahr fit ist für die Schule ohne weitere Förderung - um so besser!

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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Das ist ein guter Denkanstoß mit der Schulvorbereitung und nicht mehr Kiga. Da hast du recht, von der Seite hab ich es noch gar nicht gesehen. In zwei Wochen wissen wir mehr... Vielen dank nochmal!

LG
Dagmar

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Kein Problem. Falls Du konkrete Fragen hast, kannst Du mir gern eine PN schreiben, auch in zwei Wochen, wenn Du magst.

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Hallo,
also wir wohnen auch in Bayern und haben ein grenzwertig geborenes Mädel ( 21.09.01 ). Wir haben sie nun zurückstellen lassen, sie tut sich in einem Jahr leichter.
Sie ist auch zierlich und einfach zurückhaltend.
Wir haben uns bereits für die SVE entschieden. Aufpassen, es gibt mehrere SVE. Nicht alle sind gleich. Das Ziel ist das Gleiche, Einschulung in eine Regelschule.
Wir haben unsere Tochter austesten lassen und sie hat einen IQ von 87 - also regelschuletauglich - ohne Frage.
Weshalb wir uns dennoch für die SVE entschieden haben.
Bei uns werden in diesem Jahr aus der gleichen Kiga - Gruppe fast 16 Kinder eingschult, dann bleiben gerade noch 6 bis 7 da und dann kommen natürlich wieder ganz viele kleine. Was nicht schlimm ist, aber ich denke einfach, dass der Haupttagesablauf eben anders ist, als mit 5 jährigen Kindern und die Erzieherinnen dann viel mit Trösten und Füttern eingespannt sind. Die SVE hat kleinere Gruppen mit einem richtigen Stundenplan, einfach am Schulalltag geknüpft.
Die Stunden sind dann geringer als im Kiga, ich glaub von 8 bis 11:45 Uhr, aber manche SVE bieten dananch noch Betreuungen an. Bei uns werden die Kinder von uns selbst hingebracht. Bald ist ein Elternabend, vielleicht kannst Du da ja schon was rausbekommen ( Fahrgemeinschaften, verlängerte Betreuungen etc. ) Die Förderung der SVE finde ich gut, die Gruppen sind wesentlich kleiner bis ca. 12 Kindern bei 2 Erzieherinnen. Ich denke die Kontakte halten kann man immer, muss ja nicht immer unter der Woche sein oder ?
Wir halten den Kontakt zu den Kindern hier und ich denke es wird klappen.
Gruß
Angelika

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Hallo Angi!

Danke für deine ausführliche Antwort.
Unser Sohn würde leider mit dem Bus geholt und gebracht, da wir beide arbeiten, sind wir über das Angebot ganz glücklich, da die SVE von hier ziemlich weit weg ist, doppelt so weit wie der jetzige KiGa.
In 2 Wochen wissen wir mehr...

LG
Dagmar

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Juhu!
Also:
Bei der BUEFA keine neuen Erkenntnisse: mental überdurchschnittl. abgeschnitten, Feinmotorik katastrophal.

Und heute waren wir in der SVE zum Vorstellen, alles schön soweit, nach Beurteilung durch Sonderschullehrerin wäre er da auch gut aufgehoben, aber leider haben wir zu guter letzt noch festgestellt, daß wir bezirksmäßig zu einer anderen SVE gehören:-( und dort habe ich angerufen, die haben schon alle Plätze vergeben, wir sind jetzt auf der Warteliste.
Aber diese Dame hat mir noch den Tipp gegeben, mich im HeimatKiGa um eine Mobile Heilpädagogische Betreuung zu kümmern (heißt das so?), das wäre für uns glaub ich auch noch eine gute Lösung.


Werde weiter berichten;-)
LG
Dagmar