GdB beantragen

Hallo zusammen!

Der Antrag liegt nun auf dem Tisch. Ich möchte für mich einen GdB beantragen.

Ich habe Morbus Bechterew und momentan einen starken Schub. Es gibt 2mrt Bilder und ein ct.
Habt ihr Tipps, was ich beachten und betonen muss?
Mich beeinträchtigen sowohl entzündete Gelenke (Knie, ISG, BWS, Handgelenke) als auch eine starke Müdigkeit.
Vielleicht hat ja jemand Tipps.

Vielen Dank!

Liebe Grüße
Schoko

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Hallo,
meiner Meinung nach lesen sich die Ärzte im Versorgungsamt eh die Briefe der Betroffenen nicht durch. Es kommt nur auf die ärztlichen Gutachten an.
Der aktuelle Schub ist im Grunde egal. Es kommt eher darauf an, wie lange du das hast, wie häufig die Schübe kommen und wie stark sie durchschnittlich sind.
Direkte Bilder wollte das Amt nie sehen, immer nur die Auswertung der Bilder.
Lies die Gutachten, die du mitschickst gut durch. Jeder leicht positiv klingende Satz wird falsch ausgelegt. Also: Ein Kind, was es schafft, Wasser zu erhitzen, kann selbstständig kochen.

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Wenn du zu niedrig eingeschätzt wirst, wende dich an den VdK. Die kennen sich gut aus und boxen durch, was einem zusteht.

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Ich habe andere Erfahrungen gemacht. Ich habe alles wirklich alles was mich einschränkt aufgeschrieben.
Wo ich überall Hilfe brauche dazu usw.
Dazu alle Unterlagen der Ärzte, OP Berichte und was weiß ich.
Den Antrag hab ich gemeinsam mit dem VdK geschrieben und diese meinten dass es Sinn macht jede Einschränkung aufzuschreiben, denn es geht ja darum zu ermitteln wie stark meine Einschränkung im Vergleich mit Gleichaltrigen ist.

Am Ende kam ein GdB 60 mit Merkzeichen G bei raus. Mittlerweile könnte ich nen Verschlimmerungsantrag stellen.

Ich möchte nur sagen, schreib alles Relevante auf, sachlich ohne zu jammern. Akutes bringt nix, das kann ja wieder besser werden.

Alles Gute
Mona

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Hallo,

Ich weiß nicht, welche Einschränkungen du genau hast und hoffe, dass es nicht indiskret ist, aber: Darf ich mal fragen, ob du weißt, was dazu gefphrt hat, dass du das Merkzeichen G bekommen hast?

Mein Partner hat MS mit starken Einschränkungen im Laufen. Er schafft es bspw. nur an seeehr guten Tagen zu Fuß zum nächsten Supermarkt, der knapp 400m entfernt ist. Wenn er dort eine Pause machen und sich irgendwo hinsetzen kann, schafft er es auch zurück. Bei Spaziergängen genauso: Einzelstrecken müssen immer mit Sitzmöglichkeiten und normalerweise auch mit WC geplant werden, da die Gehbelastung einen Harndrang auslöst, der neurologisch bedingt nur kurzzeitig zurückgehalten werden kann. Sorry, falls das zu detailliert ist, aber es soll zeigen, dass es eben nicht nur um ein einfaches Ausruhen zwischendurch geht. Dennoch weigert sich die ausstellende Stelle vehement das Merkzeichen G zu vergeben und hat auch erst nach mehrmaliger Beantragung überhaupt 50% zugesprochen (vorher waren es 30 und das war ihrer Meinung nach genug, weil es ja schon anzeigt, dass man irgendwie eingeschränkt ist).

Hier heißt es immer, dass man für das Merkzeichen G eigentlich nur mit Amputation (oder ähnlich schlimm) in Frage kommt. Aber so ganz zufriedenstellend ist das für mich nicht.

Viele Aktivitäten fallen aus, weil einfach die Wegstrecken mit regulären Parkmöglichkeiten nicht zu bewältigen sind. Irgendwie würden wir da gerne in absehbarer Zeit noch einen Versuch starten und da wäre es nicht schlecht, wenn man wüsste, was da noch helfen könnte.

Der letzte Antrag wurde mit dem Sozialdienst einer Reha-Einrichtung gemeinsam erstellt.

Viele Grüße
Soley

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Hey!

"Darf ich mal fragen, ob du weißt, was dazu geführt hat, dass du das Merkzeichen G bekommen hast?"
Ich habe den Antrag noch gar nicht ausgefüllt. Das Merkzeichen werde ich nicht bekommen, mein Rheumatologe geht von 30 bis 40% aus.

Eine Freundin lief die ganze Zeit mit 30%. Dann wurde ihr Rheuma schlechter, sie bekam MS und stolperte sogar über die eigenen Füße, weil sie die nicht mehr heben konnte. Dadurch brach die Kniescheibe. Sie stellte einen Antrag auf Verschlimmerung, der abgelehnt wurde. Damit hat sie gerechnet, das war zu erwarten. Dann ist sie zum VdK gegangen, hat Widerspruch eingereicht und die 50% bekommen. Wie eine andere Freundin, der ein Bein fehlt. Und ein Teil der Lunge.
Nicht nachvollziehbar, nach welchen Kriterien die entscheiden.


Liebe Grüße
Schoko

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Ich hab früher mal beim VdK gearbeitet und kann Dir wirklich nur ans Herz legen, Dir dort helfen zu lassen. Der Mitgliedsbeitrag ist minimal und die sind dort wirklich fit mit diesen Dingen. Alles Gute!