Ganz frühe Autismus-Symptome?

Dass diese Frage eventuell etwas überflüssig ist, da sich die Symptome von Kind zu Kind unterscheiden können und man so früh noch garnicht konkret sagen kann, ob ein Kind im Autismusspektrum sein könnte, ist mir bewusst.

Dennoch die Frage an die Eltern diagnostizierter Kinder mit einer Autismusspektrumsstörung:

Gab es besondere Verhaltensweisen und Auffälligkeiten in der Babyzeit und im frühen Kleinkindalter, die euer Kind "von der Masse abhob" und euch seltsam vorkam?
Was gab es für frühe Anzeichen? (Bewegungen, Lautäußerungen, sonstige Auffälligkeiten)

Wäre klasse, wenn ihr etwas dazu berichten könntet.

(Wie gesagt, ich weiß, dass man in dem Alter noch überhaupt nicht sicher an Verhaltensweisen etwas ableiten kann...
Ich frage, weil unser Sohn mit seinen 16 Monaten bereits eine Menge komischer Verhaltensweisen an den Tag legt und die Wahrscheinlichkeit, dass er im Spektrum liegen könnte, bei uns genetisch extrem hoch ist)

Liebe Grüße!

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So richtig auffällig war nur eins unserer Kinder mit Autismus:
Mit drei Wochen extrem geruchsempfindlich, mit sechs Wochen absolut in der Fremdelphase, erste Monate am liebsten draussen, nur in der Trage, kein Kinderwagen und bloss kein Regenschirm oder sonst ein "Dach" über dem Kopf.
Liess sich nur mit monotonen Bewegungsabläufen beruhigen, begann wieder zu schreien, sobald diese beendet wurden. Ich verbrachte STUNDEN auf dem Spielplatz und schaukelte mit Kind in der Trage...wir zogen sie 50 mal hintereinander an- und aus, nur damit sie nicht panisch schrie. Sobald sie alt genug war nur mit Gesicht nach vorne in der Trage, Gesicht zu uns gerichtet hielt sie nur aus, während sie an unseren Haaren, Nase oder Ohren riss.
Stillen nur liegend (ich und sie), nur im Halbschlaf und ohne Körperkontakt, unterwegs waren Parkanlagen (Rasenfläche) und Behindertentoilletten meine einzigen Stillmöglichkeiten.
In allen anderen Situationen zeigte sie ab Neugeborenenalter echte Panik.
Blickkontakt lernte sie erzwungenermassen als 2 jährige. Da konnte sie aber bereits sämtliche Aufbaustrategiespiele am Computer selbstständig spielen. Ausser "Zug" konnte sie bis über 2,5 Jahre kein Wort sprechen.
Sie ist frühkindliche Autistin, ausser gewissen sozialen Ängsten heute für Aussenstehende unauffällig, ist 23, hat ihr Abitur und beginnt nächsten Sommer ihre Traumausbildung.
Ihre Geschwister sind Asperger Autisten, diese waren im Säuglingsalter weniger auffällig, erst ab Kleinkindalter waren sie deutlich "auffällig".

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Danke für deine Antwort! Deine Tochter kann sich glücklich schätzen, ihre Traumausbildung bekommen zu haben und ich wünsche ihr viel Erfolg :)
Ich bin selber Autistin und hatte leider nicht das Glück, bzw. die Skills, im Berufsleben Fuß fassen zu können.

Deine Schilderung hilft mir schonmal sehr weiter.
Magst du mir verraten, was genau bei den Aspies im Kleinkindalter auffällig war?

Hier mal das Verhalten unseres Sohnes, das ich nicht richrig einschätzen kann, da ich ja selber "betroffen" bin und somit Angst habe, dass ich da etwas überinterpretiere. Natürlich wird es noch ein paar Jährchen dauern, bis man eine Diagnose anstreben könnte, aber eine außenstehende kleine Einschätzung/Meinung wäre hilfreich:

- er ist 16 Monate alt
- extrem reiz- und geräuschsensibel, man darf nie sprechen oder flüstern, wenn er schläft
-fremdelt stark
-will immer nur von mir getragen werden (immer Tragetuch, niemals Kinderwagen)
-wenn er sich den Kopf irgendwo anschlägt, dann wiederholt er das danach immer und immer wieder (er stößt seinen Kopf dann immer wieder gegen den Tisch oder Boden, um den Reiz immer wieder zu wiederholen, das ist sehr befremdlich anzusehen
-er wiegelt mit dem Oberkörper ganz viel vor und zurück (das macht er beim Essen, beim Sitzen und sogar oft beim Laufen, sodass er sich immer nach hinten wiegelt und fast beim Laufen umfällt)
-er wedelt oft mit den Armen und wiegelt dabei dann mit dem Oberkörper
- er streicht immer und immer wieder über Oberflächen, um sich zu beruhigen und diese zu erfühlen (glatte Flächen)
-beim Stillen muss er immer seine Gießkanne in der Hand haben und reibt sie ständig oder zupft permanent an meiner Brust
-außerdem summt er zum Einschlafstillen immer monoton (wie eine Art Stimming) immer und immer wieder denselben Ton...
-er will immer nur "BADEN!!!!" und sagt das den ganzen Tag etwa 250 Mal!
-Bücher müssen 5x hintereinander gelesen werden, bis ich aufhören darf (in dem Alter eine riesen Geduld für Bücher)
- er bekommt eine Art Wutkrampf und beißt extrem doll, wenn er seinen Willen nicht bekommt
- wenn er etwas haben möchte, dann schubst er mich in die Richtung
-er träumt viel (leerer Blick in die Ferne)
-er sieht super viele Details, die anderen Kindern nicht auffallen und erkundet alles extrem genau (beim Miniturnen haben alle Kinder geturnt und er saß an der Lautsprecherbox und hat nur die Vibration erfühlt...die ganze Zeit)
-er spricht normal viel oder sogar mehr ( etwa 50 Wörter) aber wiederholt diese immer sehr gerne und oft

Insgesamt ist er für mich ein "komischer kleiner Kauz", wenn ich ihn mit anderen beim Turnen vergleiche und finde, er hat schon sehr viele autismustypischen Verhaltsweisen und verhält aich eigentlich genau so, wie ich mich in dem Alter verhielt....Seine große Schwester (13) sagt oft, dass er "echt seltsam" ist.

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Achja, noch eine Sache:

- er hasst es, im Gesicht berührt zu werden und erträgt keine Socken an den Füßen (seine Strumpfhosen musste ich abschneiden und umnähen)

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Ich bin selbst Aspie und habe 3 Kinder. Meine große Tochter (6) hat grad die Diagnose Asperger Autismus erhalten.
Früher dachte ich immer mein mittlerer Sohn muss Aspie sein, der war als Baby total seltsam, wollte niemals nackig sein, nichts berühren (er hat auf dem Boden Füße und Hände hoch gestreckt, wenn ich ihn auf dem Bauch ablegte und schrie, vor allem Gras war ihm völlig zuwider), durfte nie ohne Socken sein, wollte nicht mit Löffel gefüttert werden (nix in den Mund, statke Fütterstörungen , bis heute isst er kaum und komisch), fasste alles nur am Ende an seit er greifen konnte, sprach sehr früh und spielte extrem seltsam. Da er nie was in den Mund stecken wollte, hatte er schon als Baby immer 3 Murmeln in der einen Hand, die er nie weglegte. Ich dachte echt immer, das wird mal irgendwann eindeutig. Jetzt mit fast 4 ist er mehr als eindeutig KEIN Aspie. Dafür die Große, bei der ich mir immer einredete, das wär noch normal. So richtig frühe Anzeichen gabs kaum. Sie verwechselte immer ich und du, seeehr lange. Sie ignorierte Kinder bis sie fast 5 war, hat jetzt den ersten Geburtstag mit "Freunden" gefeiert. Kennt seit jeher kein Maß für Nähe und Distanz, sie ist schon immer sehr auf bestimmte Themen fixiert, orientiert sich nur an Erwachsenen, zeigt wenig Gesichtsausdrücke und sieht einen eher selten an. Sie lachte schon als Baby komisch schrill. Sie fummelt dauernd an ihren Händen, fast sxhon menchanisch den ganzen Tag, läuft seltsam und hält die Hände komisch vom Körper ab beim Laufen.
Nicht alles von dem Beschriebenen fiel früh auf, vieles eher so ab 3 aufwärts. Ansonsten merkt man jetzt alles am Sozialverhalten, das war in dem Videodiagnoseverfahren auch sofort eindeutig offensichtlich. Das schreib ich jetzt aber nicht alles auf, da es eh keine frühen Anzeichen waren und du ja eher diese hören wolltest.
Bei mir selbst waren auch erst nachdem ich 3 war Anzeichen zu erkennen laut meiner Mutter.

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Danke für deine Antwort!
Das überrascht mich auch, dass dein Sohn nun später doch keine Autismusmerkmale mehr hatte...Es las sich wirklich klassisch :)
Viele Hochsensible haben ja auch fast dieselben Symptome wie Autisten, nur halt nicht die sozialen Probleme. Habe neulich gerade ein Buch darüber gelesen, da ich bei meiner Großen eine Hochsensibilität vermute.

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Hochsensibilität
Asperger Autismus
ADS/ADHS
Hochbegabung

haben viele Symptome gemeinsam.
Jedes für sich ist eine eigene Diagnose. Manche haben mehreres, manche haben eines davon.

Bei mir ist es ADHS. Hochsensibel wurde nie getestet.
Autismus ist bei mir nicht dabei. Das ist sicher.
Ein paar Symptome, die darauf hindeuten könnten, habe ich durchaus. Aber eben nur ein paar wenige.


Wichtig finde ich, dass die Diagnose keine Endstation ist, sondern eine Möglichkeit, seinen Weg damit zu finden.
Und auch ohne Diagnose, dass man seinem Kind helfen kann.

Bei uns ist es so, dass nur ich eine ADHS Diagnose habe. Bei vielen Verwandten würde es sehr passen. Das, was ich durch und mit meiner Diagnose gelernt habe, hilft auch anderen. Auch wenn sie sich nicht testen lassen (keine Not, fühlen sich zu alt dafür, wollen es nicht wissen, sonstiges). Das, was ich gelernt habe, greifen sie für sich auf. Das, was für sie passt.

Im Freundeskreis habe ich Menschen mit Asperger Autismus.
Auffallend war sehr frühe Reizüberflutung und bei denjenigen sehr wenig Schlaf. Sehr wenig Schlaf und trotzdem fit.

Die Diagnose hat geholfen
- wenn die Eltern so gar nicht wussten, wie sie mit ihrem Kind umgehen konnten. Das, was bei anderen Kindern klappte, klappte bei ihrem nicht.
Die Diagnose brachte eine Art Anleitung: hilfreich, nicht hilfreich, wie helfe ich dem Kind/Jugendlichen, wenn "Standard" nichts bringt.

- wenn Eltern zwar von Anfang an damit umgehen konnten, Ideen hatten , Erfahrungen hatten (weitere in der Familie) und aus deren Leben gelernt haben. Was hilft, was hilft nicht....
aber Hilfestellung von außen brauchten. Nachteilsausgleich, Schulbegleitung, ...

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Naja mit 16 Monaten ist es nicht mehr ganz so früh und man würde eine schwere Form von Autismus in dem Alter sehen (natürlich noch nicht diagnostizieren können). Aber ich als Tante von einem frühkindlichem nonverbalen Autisten kann dir sagen dass Autisten sich in dem Alter deutlich von gesunden Kindern unterscheiden.

Ich habe 3 Gesunde Kinder und schreibe mal auf was mir bei meinem autistischen Neffen aufgefallen ist, was sogar die Eltern irgendwie nicht wahrgenommen haben, da da ihr erstes und einziges Kind ist.

1. Er hat nie kommuniziert, also ich meine jetzt nicht (nur) die Sprache sondern selbst die ganz kleinen Babys fangen ja mit wenigen Monaten an in die Augen zu schauen zu lächeln, laute von sich zu geben wenn man mit ihnen spricht und "unterhalten" sich mit den Eltern in ihrer Sprache. Das hat mein Neffe nie gemacht, nie in die Augen geschaut und Laute nicht zur Kommunikation eingesetzt.

2. Den Entwicklungsschritt das die Babys anfangen mit 7-8 Monaten auf ihren Namen zu reagieren und sich umdrehen wenn man sie ruft gab es nie und die Fähigkeit hat sich auch bis heute nicht entwickelt.

3. Er hat nie Beikost gegessen sondern wurde mit Brei aus der Flasche ernährt, feste Nahrung wurde nur mit über einem Jahr und nach sofortigem Abstillen akzeptiert.

4. Schreibaby, komischerweise waren alle Kinder mit Autismus die ich kenne Schreibabys und litten/leiden unter Schlafstörungen. Denke das hat etwas mit der Wahrnehmung zu tun. Mein Neffe hat nie 12 Stunden durchgeschlafen so wie es meine gesunden Kinder gemacht haben und wacht selbst heute mit 7, selten nach 6 auf.

5. Hatte keine Fremdelphase, Trennungsangst usw wie man es von Babys und Kleinkindern kennt, würde überall bleiben, hat nie geweint wenn die Eltern weggegangen sind und auf der Straße einfach weggerannt ohne auf ein Stop oder seinen Namen zu reagieren.

6. Er konnte nie ruhig sitzen bleiben und sich auf etwas konzentrieren, sondern ist immer einfach aufgestanden und ist sinnlos durch die Gegend gelaufen ohne auf irgendwas zu reagieren.


Wenn es ums Kleinkindalter geht, gab es natürlich viel mehr Unterschiede zu gesunden Kindern, als ich einen KiA darauf angesprochen habe dass es bei uns in der Familie Autismus gibt und ob unter Sohn (damals 14 Monate) es auch haben könnte, meine der Arzt frühkindlichen Autismus würde man in dem Alter sehen.

Wenn ich mich an meinen Neffen erinnere in Alter von deinem Sohn, kann ich sagen, er hat auf gar nichts reagiert, nicht in die Augen geschaut, keine Verbote verstanden, weggerannt, keine Gefahren wahrgenommen, nicht auf Ansprache reagiert, nicht mit Spielzeug gespielt, Hände wedeln, im Kreis drehen, und noch vieles mehr.

Heute mit 7 Jahren ist mein Neffe leider schwerst behindert, immer noch nonverbal und besucht eine Schule für geistig Behinderte. Wie du siehst ist er leider sehr schwer betroffen, je stärker die Behinderung desto früher merkt man es. Viele der von mir aufgezählten sagen hatten die Eltern als normal empfunden, wir als ausstehende (damals noch kinderlos) hatten allerdings viele Auffälligkeiten in dem Alter oder sogar noch früher gesehen, die die Eltern nicht wahrnehmen wollten.

Dein Kind ist 16 Monate? Was findest du auffällig? Schaut er in die Augen? Regiert er wenn du mit ihm sprichst und auf seinen Namen? Spielt er altersgerecht? Spricht er? Versteht er Aufforderungen?

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Ich habe soeben deinen Post gelesen was du auffällig findest.

Ich möchte dir sagen das es mit 100% Wahrscheinlich kein Frühkindlicher Autismus ist und er ist sprachlich echt fit für sein Alter. Beim Asperger kann man das natürlich in dem Alter noch nicht sagen. Eine Bekannte (Asberger Autistin) hat auch super früh gesprochen mit einem Jahr bereits zwei Wort Sätze, hatte aber soziale Probleme die man im Kindergarten gemerkt hat. Heute ist sie ganz normal, selbstständig und man merkt es ihr auch nicht am wenn man es nicht weiß. Asperger Autismus ist eine Autismusforum bei der sich die betroffenen ganz normal anpassen können und ein selbstständiges Leben führen, anders als Frühkindlicher Autismus der meistens mit einer geistigen Behinderung einhergeht und die Betroffenen das ganze Leben auf fremde Hilfe angewiesen sind.

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Huhu, danke dir für deine wirklich ausführliche und hilfreiche Antwort! :)

Du hast sicher Recht: frühkindelichen Autismus kann man bestimmt bei unserem Sohn ausschließen. Das sehe ich genau so!

Ob er Asperger hat, kann man ja, wie du auch sagst, erst später untersuchen. Ich finde sein Verhalten aber bereits sehr aspietypisch. Daher meine Frage hier. Ich habe keine Vergleichswert zu anderen Kindern in dem Alter, daher bin ich eben verunsichert.
Und halt auch, weil sowohl ich als auch mein Mann Autismus haben. Laut Studien beträgt das Risiko, dass unser Kind genetisch eine Autismusspektrumstörung "abbekommen" hat zwischen 80-95% (je nachdem, welcher Studie man Glauben schenken darf).

Ich selber hatte sehr starke motorische Probleme als Kleinkind und lief erst mit 2 Jahren. Meine Sprache war aber super entwickelt und unauffällig. Auffällig war nur meine Reizempfindlichkeit und die Unfähigkeit, mit anderen Kindern Kontakt aufzunehmen.

Mein Mann war als Kleinkind nur in der Hinsicht auffällig, dass er nur alleine spielte und immer nur mit Erwachsenen sprach. (Ab Kindergartenalter)

Nunja, also wie gesagt, sicherlich ist er kein frühkindlicher Autist, da er sehrwohl sehr aufmerksam ist und viel mit uns interagiert, aber sein Verhalten ist sehr speziell (diese ganzen Stereotypien, Echolalie, das repetitive Verhalten).

Liebe Grüße :)

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So ein fach ist das nicht. Man kann rückwirkend zwar sagen, dass bestimmte Verhaltensweisen im Kleinkindalter bereits eindeutige Hinweise auf den Autismus waren, nur als das Kind in dem Alter war, war das einfach nicht auffällig genug oder es hätte sich auch um andere Erkrankungen/Behinderungen handeln können.

Bei meinem Großen:
- kein Blickkontakt, keine Kommunikationsversuche (weder verbal, noch nonverbal)
- keine Mimik/ Gestik
- keine Reaktion auf den eigenen Namen
- keine Fremdelphase
- starke Wahrnehmungsprobleme (Er ist einmal hingefallen und konnte sich nicht richtig abfangende. Er fiel so zum Teil auf das Gesicht. Kam dann lachend und blutüberströmt zu uns. Er hat nichts gemerkt....)
- fein- und grobmotorische Probleme

Beim Kleinen:
- keine Kommunikationsversuche
- lässt niemanden an sich ran
- schwere Ess- und Fütterstörung
- besteht ganz exakt auf Rituale
- fein- und grobmotorische Probleme

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Danke dir für deine Antwort.
Die beiden sind dann aber frühkindliche Autisten, oder?

Die Problematik mit der unterempfindlichen Sensorik kenne ich leider zu gut! Man muss da echt sehr auf die Gesundheit achten, da man selber die Symptome schwerer Krankheiten kaum wahrnehmen kann. Z.B. lief ich 3 Monate mit einer Blinddarmentzündung und 7 Tage mit einem perforierten ("geplatzten") Blinddarm herum, bis ich eigentlich fast tot war.

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Hi mein Sohn ist 3 und ist fka also meiner fand seine Umgebung viel spannender als die Menschen rumherum mit 16 monate hat er wenige sachen emitiert es war nie ein grosses intresse da wenn er was wollte ,nahm er mein Arm und brachte mich dahin da wo er was wollte .Ansonsten war alles unauffällig meine Tochter in sein Alter konnte alles und hat sich für alles interessiert .

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Unser 2. Kind (5) hat vor kurzem die Diagnose „Autismusspektrumsstörung“ erhalten.
Wir haben 4 Kinder und keins war so wie er.

Er war schon im Säuglingsalter „anders“. Wollte monatelang 24/7 Körperkontakt, war in fremder Umgebung rasch überfordert/überreizt, wollte sehr lange nichts von fester Nahrung/Brei wissen, wollte bis weit ins 2. LJ hinein kein Essen mit der Hand anfassen und nicht selbst in den Mund stecken (wollte nur gefüttert werden), fing erst mit knapp 3 Jahren zu reden an (davor war er stumm wie ein Fisch), hält keinen Blickkontakt, stereotype Verhaltensweisen, sozial-emotionale Probleme....ach, ich könnte noch so viel schreiben 😭.

Seine kleineren Geschwister sind 3 und 1 3/4 Jahre. Durch den knappen Abstand merkt man sehr deutlich, wie anders er ist. Manchmal denken mein Mann und ich die 2 Kleinen sind Wunderkinder 😂😂. Sind sie natürlich nicht, sie sind halt „normal“, wie die meisten Kinder. Der 3-jährige ist ihm intellektuell total überlegen, sprachlich sowieso 😅. Doch der kleine Bruder tut ihm gut, er (unser Autist) orientiert sich an ihm. Unsere Jüngste ist total feinfühlig und schmust/kuschelt mit ihm, sucht seine Nähe, was er teilweise genießt. Wir nennen die Kleinen immer seine privaten Therapeuten 🥰.

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Danke für deine Antwort :) Schön, dass er so toll von seinen Geschwistern aufgefangen wird und dass ihr nun durch die Diagnose Gewissheit habt.

Mal sehen, wo bei uns die Reise hingeht....

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Mein Sohn war von Anfang an irgendwie anders, aber da es mein erstes Kind war, hatte ich natürlich auch nicht so viel Erfahrung und keine direkten Vergleiche. Den ersten konkreten Verdacht hatten wir als er so zwischen 2 und 3 Jahre alt war. Allerdings hat uns damit keiner ernst genommen... So hatten wir einen langen Leidensweg mit unspezifischen Therapien und immer wieder neuen Diagnostiken vor uns, bis wir nach Jahren endlich die Diagnose bekommen haben (Highfunktioning Autismus)

Am Auffälligsten fand ich von Anfang an seine Mimik und sein Verhalten Menschen gegenüber. Das Vermeiden von Augenkontakt und nur selten mal ein Lächeln.

Wie gesagt, deutlicher wurde das dann erst im Laufe der Zeit. Er mochte nie kuscheln, Berührungen waren immer nur als feste Massagen oder beim "Rangeln" erlaubt. Seine Spielsachen durfte niemand sonst ins Regal räumen, denn die mussten immer sauber in Reih und Glied stehen (davon ist leider so gar nichts geblieben ;-)). Er hat bis zu seinem 3. Lebensjahr praktisch nicht gesprochen (er spricht auch heute, wenn es nicht gerade um eins seiner Spezialthemen geht, nur das nötigste).

Ich hab übrigens vor ein paar Tagen einen Club zum Thema Autismus-Spektrum-Störung erstellt, vielleicht hast du / habt ihr ja Lust beizutreten:
https://www.urbia.de/club/autismus+-+kinder+auf+dem+spektrum

ganz liebe Grüße

Aglaia #herzlich