Schwerhörigkeit trotz 2. Lallphase?

Guten Morgen,

Seit 3 Wochen ist nichts mehr wie es wahr: Meine Maus ist 2 Jahre und 3 Monate alt.
Aktuell spricht sie Mama, Papa, Tschöööö, Mäh, Hüüü, Wuff, Quack Quack (Tiergeräusche).

Da mich mein Umfeld bekloppten gemacht hat, dass sie doch langsam reden müsse, bin ich zum HNO um mir bestätigen zu lassen, das alles ok ist. Dann der Schock: Anscheinend ist sie hochgradig schwerhörig! 😭😭😭

Ich hätte das nieeee gedacht!
Sie hat ganz normal die erste und zweite Lallphase durchlaufen und auch jetzt ‚redet‘ sie den ganzen Tag. Also in ihrer Babysprache in den verschiedensten Tönen. Sie ahmt uns richtig nach, verändert Lautstärke und Tonhöhe, spielt Diskussionen oder Streit nach und manchmal kreischt sie auch in den unterschiedlichsten Tönen.
Auch im Schlaf gibt sie Laute von sich oder sagt Mama oder Papa.

Der Neugeborenen-Test damals war unauffällig aber jetzt waren alle Tests beim
HNO sehr schlecht.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

Wir haben in 2 Monaten einen Termin in der Pädaudiologie in Köln. Aber das ist noch sooo lange! Ständig lese ich, dass es schon zu spät sein könnte und wenn man ihr überhaupt helfen könnte, dann hätte sie bestimmt soziale und schulische Probleme später.

Ich bin völlig fix und fertig. Kann an nichts anderes mehr denken. Weihnachten zu feiern ist so einfach nicht möglich...

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Mach dich nicht jeck...

Ne hochgradige Schwerhörigkeit wundert mich, ich denke, das wäre aufgefallen, allerdings entwickeln Kinder viele Mechanismen, um mit einer Behinderung klar zu kommen... also unmöglich ist es wohl nicht... Aber probiere doch mal, deine Tochter von hinten anzusprechen, also so, dass sie dich nicht sehen kann. Dann kannst du sehen, ob sie reagiert und dich also auch hört - oder eben nicht... Einen genauen Test kann aber tatsächlich erst der Pädaudiologe machen...

Mein Sohn hat eine leichte bis mittelgradige Hörschwäche und wir haben es tatsächlich erst gemerkt, als er schon 7 war... Hier ist es übrigens so, dass mein Sohn trotzdem sehr früh (Wenn auch sehr undeutlich) geredet hat, meine Tochter (die völlig normal hört) hingegen erst mit 3,5 Jahren angefangen hat zu sprechen...

LG
Frauke

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Wichtig ist, dass ihr den Termin wahrnehmt!

Dann seht ihr, was dabei rauskommt und könnt explizit nach Tipps fragen. Zu eurer Situation. Zu euren Grundlagen.

Ich kenne viele Kinder mit Paukenröhrchen, Wasser in den Ohren usw.
Die Verläufe sind so unterschiedlich, dass man sie nicht vergleichen kann.
Wann ist es entstanden?
Wie wurde es behandelt?
Wann wurde es entdeckt?
Wie geht man als Familie damit um?
Kommen Hilfsmittel in Frage?
Gibt es Hilfsmittel?

usw.

Ich selbst höre Geräusche tadellos. Eine Stecknadel fallen hören in einem anderen Raum kein Problem. Tonlagen, Geräusche, alle Frequenzen.

Aber auf Grund meines ADHS kann ich oft Geräusche nicht in Bilder umwandeln.
Bis ich da drauf kam, war ich erwachsen.

Und trotzdem finde ich meinen Weg!
Ich habe Strategien gelernt damit umzugehen.
Ich habe Hilfen in Anspruch genommen, die mir Tipps gegeben haben
usw.

Das Kind einer Freundin hat ein Hörgerät. Für die Eltern anfangs ein Schock. Wie sieht das aus, wie wird es sein? Wie läuft es in der Schule?

Das Kind trägt es und freut sich, weil es besser hört, weil es im Alltag einfacher ist.
Ein paar Grundregeln und es klappt.

Ein anderes Kind hatte größere Schwierigkeiten damit. Nicht wegen dem Äußerlichen, sondern weil es andere Umstände hatte.


Ja, als Eltern hat man Angst, denkt weit voraus, fragt sich wie es in der Schule läuft usw.
Das ist natürlich und ja, diese Fragen kenne ich auch. Als Mutter.

Von mir selbst nicht so sehr. Bei mir vertraue ich darauf, dass ich meinen Weg schon gehe, meinen Weg finden werde. Das versuche ich auch meinem Kind zuzutrauen.

Wichtig finde ich für mich als Elternteil, dass ich unterstütze Möglichkeiten und Wege zu finden. nicht, alles von meinem Kind fernzuhalten oder aus dem Weg zu räumen, sondern das, was ich mir als Kind selbst gewünscht habe:

jemand passt auf mich auf: achtet auf mich! Erkennt, wenn es mir schlecht geht
und hat den Mut mir Hilfe dazu zu nehmen.
Als Kind machte es mich wahnsinnig, wenn sich Erwachsene hinter ihrer eigenen Angst versteckten: wenn sie nicht hinsehen, gibt es das auch nicht. Aus Angst, es könnte etwas sein, nicht handeln, nicht um Hilfe bitten.

Als Kind brauchte ich jemanden, der mir sagt: ja, sch*** iisses, jetzt gehen wir weiter und ich begleite dich auf DEINEM Weg.

Bei meinen Augen dauerte es viele Jahre, bis ich erst mals eine pasende Brille hatte. Die erste bekam ich mit 2 Jahren. Bis ein Arzt in der Lage war, sie stimmig einzustellen, war ich Ende der Pubertät.

Zeitfenster wurden einige verpasst.

Im Leben komme ich trotzdem gut damit klar.
Andere oft nicht, weil sie sich in IHREM Leben eingeschränkt sehen, würde es ihnen so ergehen.
Mein Leben baut darauf auf, dass ich es so gestalte, wie es mir eben möglich ist.

Was mir selbst wichtig ist, versuche ich nachzuholen. Was nicht, dann ist es eben so.


Wichtig, ganz wichtig ist, sich von Ärzten nicht einschüchtern zu lassen.
Beim ersten Mal echt hart!

Da bin ich einfach jemand, der es positiv sieht: früh erkennen heißt früh handeln können!

Erkennt der zweite Arzt auch diese Schwerhörigkeit, dann könnt ihr handeln. Lasst euch beraten, stellt Fragen, hört auf euer Gefühl.

Widerlegt der zweite Arzt den Verdacht und sagt, es ist alles ok.
Dann würde ich mich (aus Erfahrung) trotzdem freuen. Lieber so rum und es läuft gut, als wenn der erste Arzt nichts gesagt hätte, was gewesen wäre und dann spät, wirklich so richtig spät, etwas gemacht werden hätte können.


Heute gibt es zudem viele Möglichkeiten.
Logopädie, Ergotherapie (gleichgewicht) und vieles mehr. Das ist zudem Salon- und Gesellschaftsfähig geworden

Ich wünsche euch viel Kraft, dass ihr EUREN Weg findet
mit oder ohne Diagnose, euch von der Angst nicht lähmen lasst. eure Angst zulassen, sich informieren, alles gut und wichtig. Nur eben auch, dass euch die Angst nicht mehr einschränkt, als die Diagnose selbst. ;-)

Viel Kraft

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Wie sahen denn die Ohren aus?
Wir haben Winter. Hat dein Kind vielleicht gerade erst eine Mittelohrentzündung hinter sich und/oder noch Flüssigkeit hinter dem Trommelfell? Mein Sohn hatte diese Diagnose auch schon. Dann müsste er zum Pädaudiologen und da war nichts mehr davon zu merken. Die „hochgradige Schwerhörigkeit“ war mit der Flüssigkeit verschwunden. Braucht natürlich etwas Zeit...es ist also eher positiv, dass der Termin so spät ist.

Dein Kind spricht! Hast du mal ein sprechendes Kind gehört, wenn es nichts hören kann? Keine Angst, diese Kinder haben keine normale Sprachentwicklung und müssen sich die Lautsprache mit Hilfe eines Logopäden schwer erarbeiten. Das passiert nicht „nebenbei“. Es kann wohl sein, dass dein Kind nicht optimal hört, aber eine hochgradige Schwerhörigkeit...das würde ich doch schon ausschließen. Dann dürfte dein Kind NIE auf dich reagieren - es sei denn, es ist absolut still im Zimmer, du redest, sehr betont, sehr langsam und sehr, sehr laut und natürlich immer direkt mit Augenkontakt (dein Kind muss dich immer sehen können beim Reden).

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Die Ohren sahen gut aus. Keine Flüssigkeit zu sehen und sie war erst einmal im Leben (mit 7 Monaten) erkältet.
Sonst immer scheinbar kerngesund! 🤷🏻‍♀️

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Hallo Sportbine,

was hat denn der HNO genau gesagt?

Mein Sohn (4,5 Jahre) hat schon immer viel gesprochen, aber manche Wörter nicht richtig ausgesprochen, Endungen verschluckt und Sch-Laute ignoriert. Es hieß immer es verwächst sich im Alter.
Im Laufe diesen Jahres haben wir gemerkt, dass er leise Geräusche nicht hört, Hörspiele immer sehr laut angespielt wurden, etc. .

Beim HNO wurde festgestellt, dass seine Trommelfelle bds. aufgrund von Wasser dahinter nicht schwingen und das er Polypen hat und seine Mandeln deutlich zu groß sind.
Der Hörtest beim Pädaudiologen war auch sehr schlecht.

Söhnchen wurde Anfang Dezember diesen Jahres operiert (Paukenröhrchen bds., Polypenentfernung und Mandelverkleinerung). Er hat es gut gemeistert und es ist wirklich ein großer Unterschied zu vorher. Er meint selber, ich kann ihm jetzt leise etwas ins Ohr flüstern, er hört es jetzt. Er ist sehr happy und wir auch.

Viele liebe Grüße
Jule

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Guten Abend!

Also Wasser im Ohr hat meine Tochter wohl - leider nicht. Probleme im Mittelohr kann man wohl laut HNO recht schnell beheben.

Es muss aber etwas im Innenohr sein leider. 😓

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Was passiert denn wenn du deine Tochter aufforderst etwas zu tun? In dem Alter verstehen sie ja eigentlich schon extrem viel. Hol deine Schuhe, komm mit, schau mal, hol dieses und jenes, in Büchern Tiere zeigen lassen... das alles macht man doch x mal am Tag - wenn das Kind einen kaum versteht waeren solche Interaktionen ja nicht moeglich. Ist das so? Und wenn ja... das muesste Dir doch schon lange aufgefallen sein oder?

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Wie ist das denn getestet worden?
Unser HNO hat damals meinem 4 Monate alten Kind Kopfhörer aufgesetzt und verschiedene Töne vorgespielt. Dann aagte er, dass unser Sohn schlecht hört. Fertig!

Ich fragte ihn, ob das denn jetzt die BERA Messung war, die ich telefonisch angefragt hatte, auf Anraten der Intensivstation, wo er als Neugeborenes 6 Wochen lag.

Da meinte der Arzt, dass er diese Messung nicht machen könne und er aber an den Augen gesehen habe, dass das Kind nicht reagiert.

Sind dann in die Pädaudiologie...
Alles gut, zum Glück