Drittes Kind um wenigstens ein nicht behindertes zu haben?

Hallo
Mein Mann meinte dass er in so 3-4 Jahren ein drittes Kind möchte weil er wenigstens ein Kind ohne Behinderung möchte.wenn das Kind zur Welt kommen würde wäre ich 43 bis 44 und er 46 bis 47.das Risiko ist ja in diesem Alter aber noch höher also wäre das dritte Kind wahrscheinlich auch behindert.ich bin mir ehrlich gesagt unsicher ob wir es versuchen sollen.meine Söhne sind beide autisten.würdet ihr euch in dieser Situation für ein drittes Kind entscheiden?wäre das dritte Kind wahrscheinlich auch behindert?

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Das hört sich .... schrecklich an. Das zu lesen ist für mich puh ein Unding. Sorry das deine Kinder Behindert sind aber aus diesem Grund nochmal eins zu zeugen und auf gut Glück zu hoffen das es nicht behindert ist ... finde ich in meiner Sprache gesehen richtig scheiße und ätzend von deinem Mann!

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Danke das selbe dachte ich auch.. Dem Kerl würde ich in arsch treten! Unfassbar

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Vielleicht sollte jemand, der nicht selbst betroffen ist und scheinbar auch nur eine geringe Fähigkeit zur Empathie besitzt - in Deiner Sprache - einfach mal die Fresse halten!

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also ich habe einen sohn mit adhs und eine gesunde tochter und nr. 3 ist unterwegs.
autismus und adhs werden vererbt. sprich, es kann aufjedenfall auch auftreten?
warum erst in 3-4 jahren?

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Das erschließt sich mir ehrlich gesagt auch nicht wirklich.

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Dir ist schon bewusst, dass die Wahrscheinlichkeit, mit Mitte 40 überhaupt noch schwanger zu werden, äußerst gering ist?

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Das ist ein sehr sehr schwieriges Thema, ich arbeite selbst mit behinderten Menschen (und in gewisser Weise auch mit den Eltern) und würde da den Vater auch nicht vorschnell verurteilen. Ich denke, JEDER wünscht sich ein gesundes Kind. Das bedeutet nicht, dass man seine nicht gesunden Kinder nicht liebt.
Aber was, wenn das Kind wieder mit einer Behinderung zur Welt kommt? Wie du selbst sagst, das Risiko ist erhöht bzw. Ist es auch gar nicht mehr so wahrscheinlich, dann schwanger zu werden. Ich verstehe da auch deine bedenken. Aktuell würde ich das alles erstmal aufschieben, es ist noch eine Weile bis dahin und vielleicht ändert einer von euch bis dahin ohne weiteres Zutun sowieso noch seine Meinung. Nur ihr könnt wissen, was ihr tun wollt :)

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Uff, liebe TE,

so richtig verstehen kann ich deinen Mann aber nicht. Ein drittes Kind nachlegen wenn ihr beide 43/44 und 46 Jahre alt seid? Das Problem, ihr wisst nicht, ob eurer Kind behindert oder nicht behindert zur Welt kommt. Meine beiden wurde per Fruchtwasser auf Behinderung untersucht. Ergebnis: negativ, kein erkennbarer Gendefekt. Und was war bei unserem Jüngsten, der ist frühkindlicher Autist. Genuntersuchung auf fragiles X-Syndrom auch negativ. Mein Jüngster ist mittlerweile 15 Jahre alt, verhaltensorginell und laut bis zum Abwinken. Als ich so 42, 43 Jahre alt war (Kind war damals fast 5 Jahre alt) zu einem dritten Kind nein danke. Mein großer Sohn ist zwar nicht behindert, hat aber Legasthenie und AVWS. Der war als Grundschüler dermaßen zeitintensiv.

Autismus kann vererblich sein ohne Chromosomenanomalie bzw. noch keine Testung möglich. Nur mal angenommen ihr überlegt euch das in drei oder vier Jahren noch ein Kind zu bekommen. Und plötzlich habt ihr ein drittes Kind mit Autismus. Denkt mal 10 Jahre weiter, dann seid ihr Mitte 50. Ihr wisst selber Autisten sind in ihrem Verhalten nicht immer so einfach. Ich sag es mal aus eigener Erfahrung (ich bin fast Mitte 50). Ich bin fix und alle. Mein Mann und ich haben kaum Zeit für uns. Ausgehen und verreisen sind hier absoluter Luxus. Ich kann man gerade noch so Teilzeitarbeiten.


Wenn ich noch älter werde möchte ich unseren Jüngsten in einer Wohngruppe bzw. Wohnheim gut untergebracht wissen. Ich spreche von einem Zeitraum von weniger als 10 Jahren. Hört sich egoistisch an, aber ich habe auch noch ein Leben mit meinem Mann. Ich habe 15 Jahre Pflege hinter mir. Überlegt euch das wirklich gut. Ihr tut euch damit nicht unbedingt einen Gefallen.


LG nachdenkliches Hinzwife

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Hallo,

willst Du denn überhaupt noch ein Drittes Kind? Ich bin jetzt 43 und total dankbar, dass meine jetzt Teenager sind. Ein drittes Kind käme für mich nicht in Frage.

Ich hab eine Freundin, die hat drei Kinder, weil sie so gerne ein Mädchen gehabt hätte. Es sind drei Jungs. Sie liebt sie deshalb nicht weniger, aber sie hätte kein drittes bekommen, wäre das zweite ein Mädchen gewesen.

Was den Wunsch Deines Mannes begründet, kann man von aussen ja nur raten. Vielleicht ist es wirklich die Hoffnung, einen Lebensweg zu begleiten, der nach der Bilderbuchvorstellung verläuft? Das ist ja tatsächlich ein dünnes Brett gebohrt. Selbst wenn ihr ein drittes Kind bekommt und dieses nicht aus dem Autimus-Spektrum ist, weicht es vielleicht auf andere Weise von der Idealvorstellung, die er im Kopf hat, ab. Kann es sein, dass er den Verlust all der Hoffnungen, Vorstellungen und Erwartungen, die man als werdende Eltern so im Kopf hat, noch nicht verarbeitet hat und diesen Verlust betrauert? Dass sein Wunsch nach einem weiteren Kind dieser Trauer entspringt quasi als Ausweg?

Ich würde mich an Deiner Stelle im Moment keinesfalls auf irgendetwas festlegen und mit meinem Mann in Ruhe auch über meine Bedenken sprechen.

Wie alt sind den Eure Söhne? Die Anforderungen, die ein autistisches Kind an seine Eltern stellt, kann ja auch sehr hoch bleiben. Möglicherweise wäre ja auch gar keine Kraft und kein Raum für ein weiteres Kind vorhanden.

Liebe Grüße
die Landmaus

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Ich vermute ehrlich gesagt auch das er diesen ,,Verlust"(ich weiß nicht man es sonst nennen soll) noch nicht verarbeitet hat.
Meine beiden Söhne sind 9 und 11.

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Bevor ihr das macht geht bitte in die genetische Beratung. Ich habe neulich gelesen dass neueste Studien Autismus zu 90% der Genetik zuschreiben. Da ihr schon 2 Kinder mit habt... Das erklären die Euch in der Beratung.

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An Eurer Stelle würde ich hoffen, dass die beiden Söhne nie von diesen Gedankengängen erfahren.

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Wieso wird jemand verurteilt, der einen legitimen Wunsch hat, den jeder von uns hat? Jeder wünscht sich Gesundheit für sein Kind. Das heißt doch nicht, dass er seine Söhne nicht liebt!

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Den Wunsch an sich verurteilt doch niemand.

Aber ich weiß nicht, wie geliebt sich die Jungs tatsächlich fühlen, wenn ihnen bewusst wird, dass sie ihren Eltern (insbesondere dem Vater) "nicht gut genug" sind.

In meiner Welt bekommt man Kinder um deren selbst willen und nicht um sich persönlich den Wunsch nach gesunden Nachkommen zu erfüllen.

Aber ich weiß, dass dies manche Menschen anders sehen.

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Hallo!
Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich schwierig. Ich kann Deinen Mann schon auch etwas verstehen und kenne eine Familie, die ein drittes Kind gekommen hat, dass im Gegensatz zu den beiden Älteren gesund ist.
Ich hätte allerdings in dem Alter auch eher große Angst, noch ein behindertes Kind zu bekommen, das Risiko ist dann ja größer.
Aber verwerflich finde ich den Wunsch Deines Mannes nicht, sich ein gesundes Kind zu wünschen. Wer tut das nicht? Und das heißt auch nicht, dass er seine autistischen Kinder weniger liebt.

Grüße Jujo