Autismus Spektrum Störung wer kennt sich aus?

Hallo, ich habe viele Beiträge gelesen und gemerkt das sich hier einige schon mehr als auskennen.
Meine Tochter ist 14 Jahre alt wird gerade auf Ass untersucht/diagnostiziert in einer vollstationären psychiatrischen Einrichtung.

Da ich mich jetz da ein wenig eingelesen habe und festellte das einige Symptome genau passen wie z.B. Tagesablauf strukturiert, ohne geht nicht da fällt sie in ein Loch, fehlende Empathie, Ticks beim essen weitere Aufzählungen sprengen den Rahmen..

Passen wiederum andere gar nicht hinein wie z.B. extremes manipulieren aller Familienmitglieder, chr. Lügen., emotionale Erpressung (droht mit suizid/Essstreik) wenn es nicht nach ihrer Nase läuft.

Da ich nicht ständig auf Station anrufen will wollt ich nach Erfahrungen und Rat suchen. 🙈
Zu Beginn dachten alle an narzistische Persönlichkeitsstörung und jetz so 🤔🤔

Jetzt zu meiner Frage ist es möglich an einer Persönlichkeitsstörung zu erkranken wenn Autismus die Grunderkrankung ist? Habe bis jetz nur ads/adhs, Deppressionen als Komorbität gefunden.

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Hi,

wie wäre es denn einfach die Diagnostik abzuwarten? Ich halte es für absolut abträglich da jetzt rumzugooglen oder nachzufragen. Sowas braucht einfach seine Zeit. Auch wenn es schwer fällt, abwarten und Tee trinken.

Viele Grüße
die Landmaus

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Hallo,
man kann Läuse und Flöhe haben. Das war schon immer so. Nur sehr wenige Krankheiten bilden per Definition eine Ausnahme. Eben wie gesagt: per Definition, nicht weil das nicht möglich ist.

Autisten handeln nicht mit Absicht so. Sie können nicht anders. Mein Jüngster (Frühkindlicher Autist) hat eine Essstörung, aber er macht keinen Essstreik. Er würde schlichtweg wirklich verhungern wenn er nicht gefüttert wird mit Essen, welches nicht „verunreinigt“ ist. Und er merkt es noch nicht einmal - Autismus ist eine Wahrnehmungsstörung.

Lügen...naja mal ehrlich - mein Ältester ist 13. Ich würde sagen, das Alter ist ganz toll um festzustellen, dass Lügen manchmal der einfacherer Weg sind. Hier musst du gegensteuern und konsequent sein. Wir handhaben das so, dass Ehrlichkeit belohnt wird - d.h. es gibt keine Strafe. Und siehe da, es wird besser. Er ist übrigens auch Autist.

Weißt du, wenn ein Teenager mit Suizid droht, hätte das bei mir Konsequenzen. Ich würde dem Kind exakt EINMAL erklären, was die Folge wäre, wenn er sowas sagt. Dann würde ich ihn nochmal fragen, ob er das ernst meinte mit der Androhung. Und falls er dann darauf besteht, würde ich den Notruf rufen und sagen, dass mein Sohn mit Suizid droht. Wenn du dich dadurch emotional erpresst siehst, muss es ja ernst sein.

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Nicht bös gemeint aber Ich glaube deine Ratschläge bringen in dem doch sehr krass fortgeschrittenen Stadium wie sie die TE beschreibt einfach GAR nichts!

Das Mädl ist bereits in einer psychiatrischen Klinik untergebracht und chronisches Lügen und dauernde Suizidandrohungen kann man mit Konsequenz nicht mehr bekämpfen. Da braucht es Fachkräfte, eine exakte Diagnose, Verhaltenstherapie, Medikation etc

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Hier ein guter Artikel zu Komorbidität:

https://autismus-kultur.de/autismus/autismus-weitere-diagnosen.html

Und ja, ich habe komplett alle Symptome und Diagnosen wie Borderline, Narzisstische Persönlichkeitsstörung, Schizophrenie, Drogenabusus, Psychosen bei älteren Autisten gesehen, jedoch fast auschliesslich VOR der Autismusdiagnose. Danach fielen innerhalb kurzer Zeit (Monate bis 1-2 Jahre) sämtliche vergleichbaren Symptome/Diagnosen weg, es blieben allenfalls soziale Angststörungen und depressive Verstimmungen.

Was deine Tochter anbelangt: Relevant ist derzeit nur, dass wenn Autismus tatsächlich eine Option ist, sie von entsprechenden, ausgewiesenen Fachleuten abgeklärt wird. Eine Ausbildung zum Psychologen/Psychiater ohne Spezialisierung ist keine ausreichende Qualifikation dazu. Ist diese Möglichkeit in der jetzigen Klinik gegeben?

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Danke für deine Antwort.
Ja das ist in dieser Klinik gegeben.

Bis jetzt habe ich diese vorläufigen Diagnosen:
Autismus spektrum störung ( nicht näher bez.), Deppresion, ADS, verd. Auf Identätsstörung. Und sie ist auf einer DBT-A Station und übernimmt jegliche Symptome die sie vorher nicht hatte. Die Klinik empfiehlt eine Therapeutische Wohngruppe.

Ich bin langsam echt am Ende ich weiß absolut nicht wie ich mit ihr umgehen soll. Wie sag ich etwas, wie kommt es bei ihr an, was tue ich wenn es "falsch" ankommt sprich sie treibt es in ein Tief.

Wir haben nächsten Montag eine grosse Besprechung mit Jugendamt etc.
Ich weiß nicht was ich tun soll, was ich tun kann. Ich bin einfach nur ratlos

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Also mein Sohn, inzwischen auch 14, hat seine Diagnose schon ca. 9 Jahre. Wir waren also etwas früher dran. Er hat ADHS und Autismus ( Frühkindlicher) und somit auch nicht nur eine Diagnose. Ich kann dir sagen vielleicht ist es, wie Andere schon vorschlugen, wirklich besser zu warten bis du die Fakten auf dem Tisch hast. Wenn du die Diagnose/n sicher hast dann kannst du dich besser schlau machen weil du mehr weißt als du vermutest.
Ich wünsche dir viel Glück

Ela