Wie geht es weiter im KJP?

Hallo zusammen,

wir waren mit meiner Tochter letzte Woche zum ersten Gespräch im KJP-Zentrum.

In erster Linie sind wir wegen ihres Mathe-Problems hingegangen.

Nachdem der Arzt seine gezielten Fragen stellte, habe ich ihn auf meine immer wieder mal aufkeimende Vermutung, dass sie vielleicht leicht autistisch ist, angesprochen.

Es seien Anzeichen da, wie z. B. das stundenlange Gefäße füllen als Kleinkind, fehlende Perspektivenübernahme, Inflexibilität. Und er sagte uns, dass es bei Mädchen oft nicht so ausgeprägt sei.

Okay, kann ich was mit anfangen, aber wie geht das dort jetzt weiter?

Aufgrund der Urlaubszeit hat meine Tochter erst Ende September einen Termin alleine dort, dann einen Monat später wieder mit uns gemeinsam usw. Also nur einmal im Monat gibt es einen Termin. Ich habe irgendwie keine Vorstellung, was jetzt dort weiter geschieht.

Wird sie jetzt gezielt auf Autismus getestet, oder müsste ich das selbst anleiern?
Und ist eine schriftliche Diagnose überhaupt wichtig?
Oder für ihr späteres Leben vielleicht auch mal nachteilig?

Ich möchte einfach nur, dass sie in und mit ihrem Leben glücklich wird.

Ich würde mich freuen, wenn mir vielleicht jemand was dazu sagen kann.

LG

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Erstmal wird ein Anamnese-Gespräch geführt. Da wirst du auch mit einbezogen. Am besten bringst du Ärzteberichte, die du schon hast mit ggf. auch noch das gelbe U-Untersuchungsheft. Wenn du den Verdacht bei deiner Tochter auf Autismus hast kannst du den Arzt darum bitten, dass er eine Autismus-Testung machst. Ich hoffe, dass diese KJP-Praxis darauf spezialisiert ist. Und da muss ich dem Arzt mal recht geben bei Mädchen ist häufig nicht so ausgeprägt und auch schwieriger festzustellen.

https://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/autismus-haeufiger-bei-jungen-diagnosesystem-auf-dem-pruefstand-a-1003017.html


Welche Testungen werden gemacht in der KJP? Kuck mal hier rein:

http://www.autismushamburg.de/ados.html

http://www.autismushamburg.de/adi-r.html (Elterngespräch)

Vielleicht kommt auch noch ein Intelligenztest dazu. Lass ich aber mal dahingestellt

Mein Kleiner hatte mit 6 Jahren in einer speziellen KJP die Diagnose frühkindlicher Autismus bekommen.

LG Hinzwife

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Vielen Dank für die Antwort.

IQ-Test wurde bereits im Zuge des Diskalkulie-Tests gemacht. IQ=Durchschnitt.
Lustigerweise in dem Mathetest überdurchschnittlich abgeschnitten. Und trotzdem hagelt es nur 5en und 6en (trotz professioneller Nachhilfe).

Eigentlich möchte ich ja auch nichts herbei beschwören, was vielleicht doch nicht da ist. Aber je mehr ich jetzt gelesen habe, umso mehr wird mir klar. (Blickkontakt, hab ich ihr ein wenig "antrainiert", undeutliche Aussprache, im Sommer geht's nur mit Sonnenbrille, schnell ist etwas zu laut, Regeln sind da um eingehalten zu werden etc.)

Den Zusammenhang mit Mathe erkannte ich dann tatsächlich erst beim Gespräch mit dem Arzt. Achso, sie ist bereits 11 Jahre.

Danke auch für die Links.

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Guten Tag halber.mensch,

dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile einer Autismus-Spektrum-Diagnose: https://autismus-kultur.de/autismus/autipedia/autismus-diagnose-fragen-und-antworten.html. Die Website Autismus-Kultur wurde von Linus Müller, der selbst autistisch ist, ins Leben gerufen. Vielleicht findest Du dort noch andere nützliche Informationen. Im Forum rehakids.de gibt es einen speziellen Faden zum Thema, was Eltern autistischer Kinder gerne früher gewusst hätten: https://www.rehakids.de/ftopic104368.html?sid=beebb01cbea4537dece1d0d35413b490. Außerdem gibt es dort ein ganzes Unterforum zum Thema Autismus bei Kindern. Vielleicht wird euer KJP-Zentrum in dieser Liste bewertet:
https://www.rehakids.de/viewtopic.php?p=1897640#1897640.

Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft und das Deiner Tochter effektiv geholfen werden kann!

Einen schönen Sonntagnachmittag #blume

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Dir auch vielen Dank für die Antwort und die interessanten Links.

Unser KJP-Zentrum ist nicht dabei, was wohl auch nicht unbedingt viel heißt. Es sind aus unserer Umgebung nicht alle positiv bewertet worden. Wir haben uns gut aufgehoben gefühlt und ich habe mich zum ersten Mal ernst genommen gefühlt. (Beim KA hätte ich das nie angesprochen, obwohl der so recht gut ist, da wäre wohl gekommen, dass sie in einen Verein muss. Ist sie, aber auf die Idee sich mal mit diesen Kindern zu treffen, käme sie nie. Er war der Meinung, wenn sie im Verein ist, kann sie besser Mathe.)

Die Nachteile einer Diagnose hören sich ja leider nicht so gut an.

Danke, ich wünsche Dir auch alles Gute.