Hallo
Ich habe auch mal eine Frage. Ich habe im Januar einen formlosen Antrag auf Feststellung eines Pflegegrades für meinen leicht geistig Behinderten Sohn (10 Jahre) gestellt.Als Anhang habe ich eine Kopie des letzten SPZ Berichts und eine Kopie des Behindertenausweises beigefügt. Kurz darauf kam ein Antragsformular das ich ausgefüllt am 28.1. zurück geschickt habe. In diesem Schreiben stand auch, das sie die Unterlagen zum MDK gegeben hätten und die sich Zwecks Hausbesuch bei mir melden. Bis jetzt ist dies noch nicht geschehen. Hat von euch jemand eine Ahnung wie lange das dauert und was dabei passiert?
Ich danke euch schonmal
Kanand
Feststellung des Pflegegrades
Eigentlich geht es relativ schnell und es gibt auch eine Frist, ich meine 4 Wochen ab Erstantrag, in welcher der Termin stattfinden sollte. Suche dir zur Vorbereitung online mal das Pflegetagebuch für Kinder raus.
Was dabei passiert, hab ich ganz überlesen. Es werden viele Fragen zur Alltagsbewältigung gestellt und der Gutachter setzt sich auch direkt mit dem Kind auseinander. Bei uns hat das ca. 45min gedauert war ganz entspannt.
Ich kann dir sagen, dass das lange dauert zurzeit. Es sind noch Anträge aus dem letzen Jahr übrig.
Auch der MDK leidet unter Personalmangel.
Normalerweise müssen sie innerhalb von 8 Wochen kommen. Von daher ist bei dir ja eh noch Zeit.
Vielen Dank euch beiden für die Info. Dann übe ich mich mal in Geduld
Kanand
Was ich dir aber als Tipp gebe ist, dass es online überall einen Katalog mit den Fragen gibt, der am Ende dann eine Punktzahl und somit einen Pflegegrad ausspuckt. Ich weiß das alles nur aus der Erwachsenenpflege, kenne mich da aber ziemlich gut aus.
Ich weiß jetzt nicht, ob Kinder einen extra Katalog haben.
Anhand der Punkte kannst du für dich zum Beispiel sehen, ob dein Kind zwischen zwei Graden steht, ob nur 0.5 Punkte fehlen etc. Natürlich liegt es auch immer etwas im Ermessen des Prüfers, aber so kannst du dich gut vorbereiten und schauen, wo du vielleicht "dramatisieren" könntest.
Hallo,
ich hoffe, du hast dir den Tag gut gemerkt, wann du den ERSTEN Antrag weggeschickt hast. Dieser Tag zählt nämlich. Ab diesen Tag hast du dann ggf. Anspruch auf Pflegegeld und ab diesen Tag berechnet sich der Anspruch auf Entschädigung, weil es zu lange gedauert hat. Also schön ruhig bleiben. Jede Woche bringt 70€ extra.
Lt. Gesetz muss nach spätestens 20 Tagen die Begutachtung sein und insgesamt 25 Tagen ab Antrag muss euch das Ergebnis mitgeteilt werden. Jede Woche länger kostet die Kasse 70€ zusätzlich - völlig egal, wie das Ergebnis ausfällt.
Nur für später:
Die Krankenkasse interessiert sich für die Einzelheiten der Krankengeschichte nicht. Sie hat keinen Anspruch auf Berichte jeglicher Art. Niemals unaufgefordert Berichte oder Bescheinigungen an die Krankenkasse geben. Das kann dir gehörig auf die Füße fallen. Der MdK unterliegt gegenüber der Krankenkasse auch teilweise der Schweigepflicht. Du zeigst zwar Berichte und Gutachten, aber die Krankenkasse sieht am Ende nur das ausgefüllte Formular (ok, aktuell ist das bei uns 20 Seiten) des MdK. Im Bericht des SPZ stehen viele Dinge drin, die die Krankenkasse nichts angeht. Die Krankenkasse beauftragt grundsätzlich immer den MdK, wenn irgendetwas medizinisch überprüft werden muss.
Danke Kati543
Sind die 20Tage Wochentage oder Werktage? Was muss ich tun wenn die rum sind? Die RV abmahnen oder läuft das automatisch?
Sorry hab leider keine Ahnung, ich hab lange gebraucht bis ich bereit war den Antrag zu stellen.
Viele Grüße kanand
Hallo,
das sind Werktage. Du mahnst niemanden. Lass denen soviel Zeit, wie sie brauchen. Das Einzigste, was du dann nicht machen darfst, ist eine Verschiebung des Termins, den der MdK vorschlägt. Wenn der Brief dann kommt, ist der Termin doch recht zeitnah. Du solltest schon vorher gut darauf vorbereitet sein.
Ich habe von Leuten gehört, bei denen der Brief im Briefkasten lag und zeitgleich klingelte der Gutachter. Bei mir war das Kürzeste mal 3 Tage Vorlauf und das Längste 2 Wochen. Jedoch ändere ich grundsätzlich den Termin nochmal - von daher ist mir das egal. Bei mir versucht der MdK immer 2 Begutachtungen (2 pflegebedürftige Kinder) zeitgleich zu machen. Ich will das nicht. Einmal habe ich das gemacht - der Gutachter hat die ganze Zeit die Kinder verwechselt.
Meine Jungs sind jetzt 11 und fast 13 und haben PG4 bzw. PG2. Ich habe das erstmals beantragt als sie 2 bzw. 4 waren - aber da hat mich die Frühförderung auch 1 Jahr lang bearbeitet. Ich hätte nie gedacht, dass uns das Pflegegeld zusteht. Ich dachte damals immer, das bekommen nur alte, bettlägerige Leute. Man ist echt betriebsblind, wenn es um die eigenen Kinder geht. Ich habe nicht mehr gesehen, was ich alles für die Beiden mache, was sie eigentlich längst können müssten - aber sie konnten es ja nie. Heute sehe ich das etwas realistischer. Ich musste einfach zu viele Fragebögen ausfüllen, die rein defizitorientiert waren. Auch als der Schwerbehindertenausweis sofort mit 100 B, G, H genehmigt wurde war das eher ein Schock für mich. Klar wusste ich, dass sie nicht gesund sind, aber so schwer behindert....
Gehe unbedingt im Internet die Module durch. Nimm dir dafür unbedingt Zeit. Gehe mal auf REHAkids.de - auch dort findest du noch viele Tipps. Es gibt viele Fragen, die „Fallen“ darstellen. Vorsicht da mit der wahrheitsgemäßen Beantwortung. Manchmal ist es besser die Antwort nicht direkt zu geben, sondern etwas ausführlicher. Je nachdem, wieviele Stunden dir am Ende für die Pflege zugeordnet werden, bekommst du ja eigentlich auch Rentenpunkte dafür gutgeschrieben. Kam aber eine so eklige Frage, dass doch sicherlich der Papa oder gar größere Geschwister auch noch manchmal helfen und du beantwortest das mit ja, kann es sein, du verlierst deine Rente. Der Papa und die Geschwister sind nur Papa und Bruder/Schwester, aber keine Pflegepersonen, d.h. sie übernehmen nicht REGULÄR die Aufgaben, die zur Pflege gehören.
Oder sagst du, dass dein Kind seinen Freund, der im gleichen Haus wohnt eigenständig besuchen kann, wird daraus schnell mal geschlossen, dass das Kind auch außerhalb der Wohnung voll orientiert ist und sich allein bewegen kann. Du bekommst also keine Punkte für Arztbesuche oder Therapien. Was völliger Blödsinn ist, denn die wenigsten Kinder, die so schwer behindert sind, kommen mit mehrfachen Umsteigen in den Öffis zurecht.
Bei mir ging es auch schnell..Wo wohnst du? In Berlin gibt es die Traglinge, die helfen einem sehr. Du musst denen nur klar machen, dass du das brauchst. Einige wollen dir einreden, dass es dem Kind doch sehr gut geht. Du musst explizit und mehrmals erwähnen, dass du Schwierigkeiten hast. Ich kann Dir noch einige Tipps geben, wenn du magst. Jetzt möchte ich mich kurz hinlegen, wo meine Maus schon schläft ☺