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Meine zweite Tochter hatte eine Gaumenspalte (nur innen im Mund sah man es), eine relativ harmlose Behinderung die sie vermutlich nicht langfristig beeinträchtigen wird.
Es war auch kein so großer Schock nach der Geburt, weil ja gleich klar war dass es nix schlimmes ist. Trotzdem war es schwer eine passende Nachricht an Familie und Freunde zu verschicken. Gilt das noch als gesundes Kind?

Schön war:
- unbeschwerte Geburt und die ersten zwei Stunden im Kreissaal (Es wurde uns erst danach gesagt. Ich hab mich gewundert wieso sie nicht richtig aus der Brust trinkt).
- wegen Beckenendlage habe ich zum Glück sowieso in einer großen Uni Klinik entbunden, die gleich Kontakt zur Kieferchirurgie herstellen konnten und alles weitere in die Wege leiteten

Nicht schön:
- ich hatte in der Schwangerschaft schon oft ein ängstliches Gefühl das etwas mit ihr nicht stimmt, konnte es nicht erklären und schob es auf zu wenig Fruchtwasser, zu kleinen Kopf, ect....
- die Zeit nach der Geburt war Horror, ich war nur beschäftigt mir Hilfen zu suchen. Leider hatte meine Hebamme keine Erfahrung und ihre gut gemeinten Tipps machten einiges noch schlimmer. Ich musste mir gleich nach der Geburt eine Milchpumpe und viele Spezialmilchfläschchen besorgen, dazu noch Einfrierdosen und Milchpulver um meine Tochter zu ernähren, obwohl ich davon ausgegangen war sie wie meine Große ausschließlich zu stillen:-( Sterilisator und Abtropfgitter kamen natürlich auch noch dazu. War natürlich nicht grad entspannt und billig wenn man schnell was braucht.
-Elternzeit/Urlaub von meinem Mann war natürlich auch auf ein gesundes Durchschnittsbaby ausgelegt und so stand ich nach 2Wochen alleine (in der Verwandtschaft arbeiten alle) mit einem Neugeborenen mit besonderem Pflegeaufwand da und meiner großen 23monatigen die natürlich auch permanent krank war.
- es folgten viele Arztbesuche, eine traumatische OP, ein dauerhaft unzufriedenes Baby (wegen Schmerzen und Hunger weinte sie ständig), ein überfordertes Geschwisterkind und das alles obwohl ich mein möglichstes versuchte, mir Hilfe bei ner Putzfrau und beim Jugendamt holte.
- Ergebnis leider trotzdem: Nervenzusammenbruch, fehlende Bindung zum Kind, Depression, Psychotherapie, psychiatrische Klinik

Ich hätte es lieber vorher gewusst, dann hätte ich die Zeit nach der Geburt besser organisieren können. Ich würde nie raten, ohne "Unterstützungssystem" wie Putzfrau, Babysitter, Großeltern o.ä. ein (weiteres) Kind zu bekommen, denn man weiss ja nie was passiert und wie viel Hilfe man dann doch auf einmal braucht.

Bei einem weiteren Kind würde ich auch mehr Diagnostik in Anspruch nehmen, denn schon die Arzttermine, die so eine "sehr leichte" Behinderung mit sich bringt sind nicht ohne....

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Ich habe einen behinderten Sohn, er ist 14 und das 2. Kind. Ich wusste nichts davon. Erst als er sich nicht wie andere Kinder entwickelte, wurde geforscht. Mit 2 Jahren habe ich die Diagnose bekommen das er einen Gendefekt hat.
Bei meinem jüngsten habe ich dann eine Fruchtwasser Untersuchung auf das bei meinem anderen Sohn fehlende gen gemacht.
Mit einer normalen FWU bzw. Chromosomentestung hätte man den Gendefekt nicht erkannt.