Ritalin paradoxe Wirkung

Hallo ihr!
Ich bin Grad sehr am Zweifeln über das Medikament Ritalin. Mein Sohn bekommt seit 3 Wochen Ritalin und wir haben uns sehr viel erhofft davon. Ich hab mir die Entscheidung nicht leicht gemacht!
Jetzt ist mir und der Lehrerin eine extreme Verschlechterung aufgefallen ist. Er ist unruhiger als vorher und seine "Ausraster" werden eher mehr, vor allem aggressiver! Hat jemand Erfahrungen wie diese schon gemacht?

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Hallo!

Da fällt mir ein, dass er entweder überdosiert ist oder gar kein AD(H)S hat, oder er gehört zu den 30% ADHSler denen Ritalin nicht hilft. Besprich das dringend mit dem Arzt. Seid ihr schon durch mit der Dosisfindung?
Es kann aber auch eine kurzfristige Überreaktion sein und ihr musst nur warten .... wie lange solltet ihr mit dem Arzt klären. (Letzteres halte ich jetzt eher für unwahrscheinlich.)
Am wahrscheinlichsten finde ich eine Überdosierung.

"Normale" Leute die Ritalin nehmen drehen so richtig auf. Ritalin ist ein Stimulanz-Mittel, deswegen fühlen sich unbehandelte ADHSler erst nach einem Pott Kaffee / einer Palette Energy Drinks ü. ä. so richtig "ruhig", leider geht es dann aber langfristig aufs Herz, deswegen nimmt man lieber Medis ....

LG, I.

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Darüber wurde bei meiner Diagnose direkt aufgeklärt.

Für Erwachsene gab es damals nur Medikinet.
Für Kinder gab es zu dem Zeitpunkt Ritalin und Medikinet.

Der Wirkstoff sei der gleiche. Nur die Zusammensetzung des "drumherums" eine andere.
So könne es sein, dass Kinder bei Ritalin eine Verschlechterung erleben, bei Medikinet jedoch sehr gut darauf reagieren.
Und umgekehrt!

Auch die Dosierung kann eine Rolle spielen.
So hieß es zu mir, dass, wenn die Dosierung zu gering sei, sich die Symptome verstärken können. Das bekomme ich bei einem Kind einer Freundin mit. Vor allem nach Entwicklungsschüben, muss dann immer wieder neu angepasst werden. Da war es so: Ritalin ging gar nicht. Medikinet super. Aber eben immer wieder Dosierungskontrolle.
Bei einem anderen Kind im Freundeskreis ist es umgekehrt. Medikinet ging gar nicht, Ritalin so einigermaßen. Da hilft jetzt wohl ein anderes Medikament.
Für Kinder gibt es verschiedene.

Wichtig ist:
- das mit dem behandelnden Arzt zu besprechen
- regelmäßige Kontrollen wahrnehmen
- dort auch über Veränderungen (in beide Richtungen) besprechen
- beraten lassen, welche Möglichkeiten es gibt
- auch die Ernährung dazu besprechen. Z.B. hilft es mir, wenn ich gut esse, dass dann die Wirkung sich besser verteilt.

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Hallo

aus welchem Grund nimmt Dein Sohn Ritalin? Es gibt doch auch andere Möglichkeiten. Hast Du es vorher schon mit Homöopathie probiert.

Dass Ritalin nicht gut ist, steht für mich außer Frage. Ich habe Kinder mitbekommen, die es nahmen und ich finde es gruselig. Sie wirken oft abwesend und sie sind meistens klein, weil sie kaum wachsen. Sie essen zudem sehr schlecht und sind launisch. Für mich alles Gründe, warum man es seinem Kind nicht geben sollte.

Wenn es meinem Kind schlechter gehen würde, als vorher, würde ich es definitiv absetzen.

LG

Carola

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Hallo,
Wenn es nicht medikamentös richtig eingestellt ist, zum Beispiel durch Überdosierung, kann es leider zu einem zu abwesenden Verhalten führen.
Es werden Pausen empfohlen, z.B. in den Sommerferien, damit es nicht ein Jahr absolut durchgängig genommen wird.
Ob und wie das jeder hält, weiß ich nicht. Ich denke, es werden nicht alle Eltern so aufgeklärt oder wollen sich aufklären lassen. 😉
Als Mutter tut man sich nicht leicht sowas zu geben. Ich hätte es auch nie gedacht, war immer absolut dagegen und hatte viele andere Dinge versucht. Nun bekommt mein Sohn Medikinet und eine Verhaltenstherapie, um zu lernen mit den Impulsen besser umzugehen, die davor nicht möglich war. Er hatte davor immer dicht gemacht.

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Du hast kein adhs, richtig?

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Hallo,
vielleicht ist die Dosierung falsch oder das Medikament ist einfach nicht das Richtige, dann muss ein anderes versucht werden. Nicht jeder reagiert gleich, das ist bei diesen Medikamenten nicht so einfach.
Wurde das Medikament niedrig angefangen und langsam erhöht und beobachtet?
Bei meinem war es so, er war auch aggressiver. Er ist nun auf Retard umgestiegen. Seither hat er nicht mehr einen so extremen Rebound - Effekt, wie es unretardiert war.
Teile es eurem Arzt mit und dann könnt ihr weiter schauen.

Liebe Grüße
Meto

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Mir ging es so, als meine Dosis zu hoch war. Bis man die richtige Dosis findet, vergeht meist Zeit.

Als die Dosis zu hoch war fühlte ich mich wie im Hamsterrad. Mein Herz raste, ich war aggressiv. Als ich reduzierte, war es plötzlich ganz anders. Strukturiert, innerlich aufgeräumt. Als hätte ich eine Brille aufgesetzt. Ein tolles Gefühl.

Besprich das mit deinem Arzt. Alles Gute.

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Hallo,

Meine Tochter wird latent aggressiv, wenn die Dosis beim Wiedereinschleichen (z.b nach den Ferien) noch nicht beim Sollwert angelangt ist.

Sie meinte es fühle sich so an, als könne man, trotz Hocker, die Dose mit den Süßigkeiten immer noch ganz, ganz knapp NICHT erreichen.
Und das frustriert natürlich ungemein.

lg

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mein Tageskind damals 3. Klasse bekam Ritalin...er war wie abwesend...aß so gut wie nichts mehr, lustlos, müde....wurde immer dünner....so kann es doch nicht sein oder?