MS-Diagnose mit 27 und zwei Kleinkinder (1Jahr/2 3/4 Jahre)

Hallo ihr Lieben,
ich muss mal meinem Frust freien Lauf lassen und einfach mal Schreiben. Vielleicht ist jemand da, der mich Aufbauen kann oder mir irgendwelche Tipps hat!
Vorgeschichte: Ich hab seit 2006 regelmäßig/fast täglich Kopfschmerzen. Fragt nicht wie oft ich bei zig Ärzten war!!! Hausarzt, Orthopäde, Neurologe, Psychologe, Physiotherapie, Osteopathie, Kardiologe....und noch mehr. Nie ist etwas rausgekommen und vor allem konnte mir einfach nicht geholfen werden.

Ich habe zwei kleine Kinder. 1 Jahr und knappe 3 Jahre alt, ich selbst bin 27 Jahre alt. Der Große geht halbtags in die KiTa, der Kleine ist daheim. Mein Mann hat am 1.8 eine neue Stelle angenommen, ist also noch in der Probezeit.

Ende August hatte ich dann Kribbeln in den Füßen. Magnesiummangel dachte ich: Tablette genommen. 3. September: Lähmung bis zur Hüfte. Bin dann ins Krankenhaus. Musste bleiben. Diagnose: Entzündungen im Kopf und in der Halswirbelsäule. Viele Untersuchungen. Diagnose: Multiple Sklerose! SCHOCK! Bis heute noch! Nebenwirkungen von der Lumbalpunktion waren extrem! Konnte bis Dienstag kaum Aufstehen. Nun habe ich noch von Novalgin einen extremem Ausschlag bekommen!
Mein Mann musste Freigestellt werden, weil niemand aus der Familie helfen konnte. Und eine Familienpflegerin wollt ich nicht, da Kinder so klein! Am Montag habe ich eine Beratung, weil ich eine Therapie anfangen soll....Abwarten was da auf mich zukommt! Seit Dienstag bin ich allein daheim, es ist echt nicht schön! Vor allem fehlt mir Zeit zum Durchschnaufen und Realisieren!

Ich wollte Anfang nächsten Jahres anfangen zu arbeiten, mein Vertrag wurde in der Schwangerschaft leider nicht verlängert! Ist immer noch mein Ziel. Aber ich merke, ich brauche erstmal Ruhe. Eine Pause. Um runter zu kommen!

Nun ist die Frage: Was brauchen wir als Familie, dass es uns Allen gut geht und ich evt kurz zur Ruhe komme?! Steht uns irgendwas zu oder müssen wir da selber rauskommen?! Oder muss ich einfach arbeiten gehen und die Zähne zusammenbeißen? Ich kann mir das nicht vorstellen, dass ich das IM MOMENT packe!
Familie kann nur bedingt helfen. Den Kleinen in die KiTa war unser Erster Gedanke .Aber ohne ein Einkommen von mir: unmöglich! Oder eine Kur mit den Kids?! Werd ich bestimmt nicht genehmigt bekommen. Mein Arzt hat schon gestresst, dass ich ein Attest wollte für eine Familienpflegerin.....Den Arzt muss ich also auch noch wechseln, vertraue ihm kein bisschen!

Es ist ein Teufelskreis. Aber zuerst muss ICH klarkommen und runterkommen! Aber wie soll ich das (alleine) packen?! Mein Mann ist von 7-18 Uhr außer Haus.

Jeder hat mir Tipps, jeder weiss es besser! Aber helfen tun sie mir alle damit nicht!
„Ich kenne jemanden mit MS, dem geht’s soweit gut“ Höre ich immer wieder! Aber oft sind sie 40 aufwärts.....und haben keine so kleinen Kinder......

Es ist einfach zu viel! Der Altersabstand alleine ist anstrengend genug. Hätte ich die Diagnose vor den Kids bekommen, wären sie wohl nicht geplant so schnell gekommen!

Zwei Wochen Urlaub von meinem Mann wären jetzt toll! Aber die bekommt er nicht!
Sorry fürs Ausheulen...viel zu viel Info....sehr durcheinander geschrieben....aber so wie ich Schreibe siehts innerlich bei mir auch aus.

Grüße Marta

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Hallo Marta!

Erstmal - durchatmen. Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird - das gilt auch für MS.

Ich bin selbst betroffen. Den ersten Schub hatte ich direkt nach der Geburt unseres zweiten Kindes, da war unsere Große gerade 3 Jahre alt. Verdachtsdiagnose kam als das Baby 4 Monate alt war, sichere Diagnose kurz nach seinem ersten Geburtstag. Ich kann deine Situation also gut nachvollziehen, ich hab das selbst durch. Meine Prognose war alles andere als rosig, direkt der erste Schub betraf die komplette rechte Körperhälfte und hat sich nie mehr komplett zurückgebildet. Ich bin sowohl beim Laufen als auch bei allen Tätigkeiten mit der rechten Hand leicht eingeschränkt.

Kurz nach dem zweiten Geburtstag unseres Jüngsten war ich für 4 Wochen zur Reha, ohne Kinder. Dort bekam ich wirklich hilfreiche Unterstützung - zum eine die Versorgung mit Hilfsmitteln, die mir den Alltag erleichtern. Zum anderen aber auch Beratung: wie solle es beruflich weitergehen, welche externe Unterstützung für den Familienalltag gibt es, wie organisiere ich den Alltag mit zwei Kleinkindern mit dem Hintergrund MS usw.
Das würde ich dir sehr empfehlen! Die Reha hat wesentlich zur Diagnoseverarbeitung geholfen und es mir ermöglicht, wieder einen klaren und angstfreien Blick in die Zukunft zu haben!
Unsere Kinder wurden während der 4 Wochen von meinem Mann und den Großeltern betreut, für den Haushalt kam eine Haushaltshilfe von der Caritas. Hätten wir keine Omas zur Verfügung gehabt, hätte sich dort auch jemand zur Kinderbetreuung 'bestellen' lassen. Die Kosten übernimmt die Rentenversicherung - dort muss die Reha auch beantragt werden.

Die Diagnose liegt bei mir nun 8 Jahre zurück und es hat sich wirklich alles sehr gut eingespielt. Eingeschränkt bin ich nach wie vor, aber ich merke es selbst eigentlich kaum noch. Es stört mich einfach nicht mehr - es ist eben so. Nur wenn mich hin und wieder jemand auf mein Laufen anspricht und fragt, wie es mir geht, dann fällt es mir wieder ein.

Ich musste nach 3 Jahren auf ein Eskalationsmedikament wechseln, da die MS drohte progredient zu werden. Das konnten wir verhindern, seitdem hatte ich keine Schübe mehr.

Wichtig im Moment finde ich für Dich:

- Neurologen suchen, der Erfahrung mit MS hat und dem du vertrauen kannst. Im Idealfall wird er dich über Jahre oder Jahrzehnte begleiten.

- Mit deinem Umfeld sprechen und schauen, wer dir helfen kann dich zu entlasten. Also die Kinder nimmt, wenn es dir mal nicht so gut geht. Auch für Notfälle wie akute Schübe jemanden suchen, der dann auch mal für den ganzen Tag zur Verfügung steht bis der Papa wieder zuhause ist.
- sobald möglich mit der Medikation beginnen!
- nicht verrückt machen! Ja, es gibt Menschen denen die MS übel mitspielt - aber noch viel mehr MSler leben ein völlig normales Leben mit Familie und Beruf! Es ist dank vieler neuer Medikamente längst keine solche Bedrohung mehr wie vor 20 oder 30 Jahren.

Alles Gute für Dich!

lg
murkel

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Danke für die Antwort!

Wieso kam die Reha erst so spät? Wie hast du das bis dahin gemeistert?

Neurologentermin hab ich schon. Hoffe das wird passen.
Medikation hat am Montag begonnen.
Ja das mit dem sozialen Umfeld muss sich noch einspielen. Meine Schwiegereltern arbeiten voll, Also wenig Zeit. Meine Mutter arbeitet nicht, hat aber kein Auto und braucht für einen Weg knapp über ne Stunde. Und ehrlich gesagt hilft sie mir nicht soooo, wie ich es bräuchte. Wir wohnen noch nicht lange hier. Ich kenna zwar viele, die mir helfen würden. Aber die haben selbst kleine Kinder und sind somit auch eher unflexibel. Da will ich dene nicht noch zur Last fallen! =(

Grüße

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Hallo!

Tut mir echt leid, dass du so eine scheiß Diagnose bekommen hast! Das ist nicht einfach und zu sagen, dass man jemanden kennt, der auch MS hat, hilft nicht weiter. Gar nicht mal auf Grund des Alters, sondern weil der eine heftiger getroffen ist als wer anderes. Meine Schwägerin bekam die Diagnose auch als die Kinder noch ganz klein waren. Sie sagte auch ehrlich, dass es heftig ist und sie häufig Schmerzen hat. Hilfe bekam sie von ihrer Mutter. Ihr Mann arbeitet und sie selbst ist auch wenige Stunden weiter arbeiten gegangen. Das war wichtig für sie. Andere Hilfe bekam sie nicht und wollte sie auch nicht in Anspruch nehmen.

Ich selbst habe Gott sei Dank kein MS, aber habe mehrere Gerinnungsstörungen. Mit 18 eine riesige thrombose und mit 27 kam die nächste. Ich gelte als chronisch krank. Ich habe zwei Kinder. Die Große ist 5,5 Jahre alt (allerdings schwerstbehindert und wie ein Baby) und die Kleine ist 22 Monate alt. Das dritte Kind kommt nächsten Monat (hätte ich gewusst, dass eine thrombose kommt, hätte ich auf das dritte Mäuschen verzichtet, egal wie groß der Wunsch war). Mein Mann arbeitet ebenfalls seit August. Häufig 9 Stunden am Tag. Ich bekomme eine Haushaltshilfe. Fällt mir schwer mich drauf einzulassen aber hilft enorm. Und das war es... Für die Große bekommen wir Pflegegeld, aber das fällt bei euch Gott sei Dank weg und fängt auch keinen Lohn auf. Ist toll, dass es das gibt. Aber arbeiten bringt mehr.

Wir mussten den kiga pauschal nach Einkommen zahlen. Da wir gemeinsam unter Betrag x lagen, war das um sonst. Wo die Große jetzt eh in einen heilpädagogischen kiga gekommen ist, hat sich das eh erledigt und wird übernommen.

Leider kann ich dir auch nicht so viel mehr raten. Ob eine Mutter Kind kur in Frage kommt, kann wohl nur der Arzt entscheiden. Du musst ja körperlich in der Lage sein, deine Kinder zu betreuen...

Ich empfehle dir aber dringend eine Therapie. Da kannst du das aufarbeiten. Ich habe es nach der ersten thrombose nicht gemacht. Bei der zweiten kamen einige Ängste ganz massiv zum Vorschein, die behandelt gehören. Sicherlich wäre das nicht verkehrt, falls du länger an der Diagnose zu knacken hast. Anfangs ist es ja normal. Wenn die Probleme bleiben, wäre es wichtig, dass du es mit Hilfe verarbeitest.

Ich wünsche dir alles Gute

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Hallo,
danke für eine Antwort!

Eine Haushaltshilfe werde ich wohl nicht bekommen, weil ich nicht "akut" krank bin. Mir geht es mittlerweile wie vor dem Schub. Habe "nur" noch mit Kopfschmerzen zu tun. Also wird mir die Kasse das nicht bezahlen.

Bei uns wird leider nicht nach dem Einkommen geschaut. Entweder man kann sich eine Krippe leisten oder nicht und muss das Kind halt daheim betreuen. Ab 3 sieht es da Anders aus. Wir bekommen für den Großen einen Zuschuss. Vielleicht für den Kleinen auch. Aber da ich vorerst nicht arbeiten anfange, werden die wohl sagen "wieso sollen wir das zahlen? Sie sind doch zu Hause?" Aber wir werden mal anrufen!

Mir wurde gesagt, dass beim Neurologen auch sehr viel gesprochen wird, also RIchtung Gesprächstherapie. Den Temrin hab ich aber erst im November!

Grüße

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Dass diese Diagnose ein Schock ist, ist mir vollkommen klar.
Ich kann dazu nur mal zwei Ratschläge beisteuern:
1. Such Dir ein gutes MS-Forum, die Tipps aus der Praxis sind unbezahlbar.
Dieses scheint seriös zu sein und hat auch viele Ortsgruppen, vielleicht auch in Deiner Nähe.
http://www.amsel.de/multiple-sklerose-forum/

2. Überleg Dir eine Mitgliedschaft im VdK - schau hier:
http://www.vdk.de/deutschland/

Der Mitgliedsbeitrag ist gering, die Hilfe unverzichtbar. Egal, ob Du Dich mit Formularen, Anträgen, Einsprüchen herumschlagen musst - die helfen bei allem. Vielleicht habt ihr eine Ortsgruppe in der Nähe, wo einer vorbeikommen kann und Dich informieren, auch was mit Haushaltshilfen usw. möglich ist.
Alles Gute für Dich!
LG Moni

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Hallo,
du tust mir sehr leid, weil die Diagnose wirklich ein Schock ist.
Ich kann dir ja mal von meiner Tochter erzählen.
Sie ist jetzt 45 Jahre und bekam im Dezember 2004 ihren Sohn.
Im Januar 2005 sah sie auf dem linken Auge nichts mehr
und auf dem rechten Auge alles verschwommen.
Im Krankenhaus wurde MS fest gestellt.
Die Augen waren nach Cortison wieder in Ordnung.
4 Jahre lang hatte sie immer wieder Schübe, von denen immer nur wenige
Beschwerden zurück blieben.
Aber dann wurde die MS chronisch und das ist gemein.
An Therapien, Rehas und Medikamenten hat sie alles durch, von Betaferon über Tysapri
Cortison und sogar Marihuana Spray.
Aber sie läuft immer schlechter. Sie fangen an das Haus Behinderten gerecht
aus zu bauen.
Ich könnte heulen, wenn ich sie laufen sehe.
Aber so weit muss es bei dir nicht kommen, ich kenne zwei Leute die seit 20 Jahren MS
haben und ihnen geht es noch ganz gut.
Suche dir auf jeden Fall einen sehr guten Neurologen und fange früh genug mit
Krankengymnastik an.
Ohne ihre Gymnastik , wäre sie schon längst im Rollstuhl.
Das ist die Meinung ihres Neurologen.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute.

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Hallo,
danke für die Antwort!

Ich habe einen Neurolgen gefunden, der gut sein soll. Das werd ich erst sehen, wenn ich bei ihm war, ob es passt.
Von Krankengymnastik hat mir noch Keiner erzählt, dass ich das machen soll. Nur was für meine Entspannung.

Oje, das hört sich nicht so gut an mit deiner TOchter. =( Ich habe so Angst, dass es mir schnell arg schlecht gehen wird!!! Ich hoffe, dass meine Kinder noch lange eine "fitte" Mama haben. Zumindestens bis sie Erwachsen sind! toitoitoi!

Grüße
Marta

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Hallo!
Ja, so eine Diagnose will erst mal verdaut werden #liebdrueck Hab jetzt lange überlegt, ob ich schreibe, aber vielleicht hilft Dir ja schon eine "Leidensgenossin" Ich war etwas jünger als ich meine Diagnose bekam; zwar kein MS aber auch eine Autoimmunkrankheit mit unvorhersehbarem Krankheitsverlauf (SLE).

Allerdings hatte ich damals noch kein Kind. Wichtig ist jetzt eigentlich jetzt erst mal, das Du medikamentös eingestellt wirst. Kenne mich bei MS nicht so aus, aber läuft das nicht auch gerne mal schubweise? Im besten Fall #schwitz hast Du jetzt "einfach" grad einen Schub, der mit den richtigen Medikamenten wieder eingedämmt werden kann. Bei mir war es auch schon mal so schlimm, das ich einige Zeit im Rolli saß, aber jetzt führe ich ein ziemlich normales Leben! Wenn Du magst, können wir uns gerne per PN weiter unterhalten, dann treten wir unsere Geschichten hier nicht so breit!

LG #winke
asira

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Hallo,
danke fürs Schreiben!

Ich habe seit Montag ein Medikament, das ich mir nur alle 2 Tage spritzen muss. Bin zwar nicht der Fan von, aber Hauptsache es wirkt und lässt mich keine oder nur schwache Schübe haben!
Der akuten Schub wurde nun mit Cortison behandelt. Hat sich komplett zurückgebildet. EIn Glück!

Von SLE hab ich noch Nichts gehört. Was ist das? Kannst mir gern eine private Nachricht schreiben!

Grüße

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Liebe Marta,
ich habe dich in den verschiedenen Foren schon öfters mal gelesen, da unsere "Großen" fast gleich alt sind - daher tut es mir besonders leid!
Zu MS im konkreten Fall kann ich nichts beisteuern, allerdings war (und ist noch immer) eine sehr liebe Freundin von mir nach OP-Komplikationen und einer chronischen Erkrankung derzeit in einer ähnlichen Lage (Kinder 6 Monate und drei Jahre), dass sie massiv auf Unterstützung von anderen/extern angewiesen ist und auch noch längere Zeit sein wird, um ihren Alltag bewältigen zu können. Geholfen hat ihr:
- Freundinnen/Kita-Mamas: ich weiß nicht, ob bei dir im Umfeld da jemand in Frage käme, aber eine Mama aus der Nachbargruppe nimmt ihr Mädel morgens mit zur Kita und nachmittags wieder mit und würde sie auch mal mit zu sich nehmen, falls sie wieder länger beim Arzt sitzt als geplant
- Babysitterin: neu gefunden durch Nachfragen in der Kita - eine Erzieherin, die derzeit in Elternzeit ist, kümmert sich etwa 1x die Woche um beide Kids, um ihr die Möglichkeit zum Durchatmen und Regenerieren zu geben. Sie würde ggf. auch unterstützen, wenn sie ungeplant wieder ins KH muss.
- Leihoma: unterstützt sie, wenn sie mit beiden Kindern alleine raus muss, dreht mit der Kleinen ne Runde im Park wenn sie Arzttermine hat, besucht sie öfters mal auch zuhause und puzzelt/spielt mit der Großen und betüddelt den Kleinen
- Freundeskreis: unterstützt beide, wo Not am Mann ist - wir schauen öfters mal spontan vorbei und kochen für beide und falten dann mal schnell Wäsche, Gießen ihr die Blumen, räumen rum, was so ansteht, bringen ihr Drogerieartikel oder Apothekensachen mit etc.
- Putzfrau: erst hatte sie eine Haushaltshilfe in den ersten Monaten, jetzt eine Putzfrau.

Das sind jetzt zum Teil natürlich auf Zeit begrenzte Optionen, aber vielleicht ist etwas dabei, was zumindest die nötige Entlastung bringen könnte, um den Kopf frei zu kriegen und sich mit der Situation auseinandersetzen zu können?

Und es kostet eine Menge Kraft und Mut, sich so ein Netzwerk neu zu schaffen - meine Freundin ist sehr stolz und selbstbestimmt und hat sich anfangs furchtbar schwer getan, den Gedanken zuzulassen, dass sie die Unterstützung braucht. Aber die körperliche Verfassung hat es nicht anders zugelassen und psychisch kam auch nach kurzem ein richtiger Knall, es wäre für sie einfach nicht anders möglich gewesen. Ihr Mann hat das meiste dann für sie organisiert, weil sie das nicht geschafft hätte - aber mittlerweile ist sie richtig froh, dass es so prima funktioniert und sie sich auch auf sich konzentrieren kann, wenn sie das möchte.

Alles Gute für euch!

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Hallo,
danke fürs Durchlesen und Antworten.
Ich werd mir die Ratschläge zu Herzen nehmen!

Ja, Hilfe anzunehmen fällt mir auch echt schwer. Aber ich habe keine andere Wahl. Ich MUSS mir Hilfe holen.

Grüße

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Beruhige dich erstmal #liebdrueck
Mir ging es 2010 ähnlich-3 Kinder von 6 Monaten, 4 und 6 und eine Sehnerventzündung. Im Krankenhaus tippten sie auf MS und ich wurde eine Woche lang untersucht und mit Cortison vollgepumpt. Dann wurde ich entlassen mit "Wahrscheinlich" kein MS. Einen Tag später hatte ich eine schwere Hirnblutung, lag 2 Wochen im Koma und 6 Monate im Krankenhaus....
Meine Nachbarin hat MS und wird erfolgreich mit Medikamenten therapiert. Sie ist auch noch jung und hat einen 6 Jahre alten Sohn. Ab und zu hat sie einen Schub mit Ausfallerscheinungen, der sich aber wieder vollständig zurück entwickelt. Sie geht nicht arbeiten, weil Stress die Schübe verstärkt.

Ich habe mich damals auch bekloppt gemacht, sah mich schon im Rolli--da bin ich auch gelandet, aber nicht wegen MS. Alles kommt wie es kommt-wichtig ist, dass du medikamentös gut eingestellt wirst. Such dir einen guten Neurologen. Jetzt nach Kuren, Hilfen etc. zu gucken ist nur Stress-und den solltest du vermeiden.
Meine Nachbarin lebt seit gut 10 Jahren mit der Krankheit und hat absolut NICHTS.

Alles Gute!

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Danke fürs Schreiben.

Ja, ich mach mir auch so meine Gedanken, wie das Alles so wird. Aber eigentlich macht es keinen Sinn sich sooo sehr nen Kopf zu machen: ich weiss es einfach nicht, was auf mich zukommt oder eben auch nicht.
Ich versuche nicht daran zu denken und im Moment klappt das auch sehr gut!

Grüße

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Hallo,

Meine Mutter hat MS. Sie bekommt Berufsunfähigkeitsrente.

Könnt ihr denn keinen Härtefall Antrag stellen? Wegen dem Kitaplatz? Hier ist das möglich wenn es finanziell eng ist kann man einen Antrag stellen und bekommt den Platz gebührenfrei.

Ich finde das steht euch zu. Selbstverständlich sollte auch eine Kur bewilligt werden, am besten direkt bei der Krankenkasse oder dem Müttergenesungswerk nachfragen.

Und von einer Rückkehr in den Beruf würde ich erstmal abraten, es ist wichtiger das du deine Kräfte für die Kinder schonst.

Hast du einen guten Neurologen? Dein Hausarzt ist da auch nicht der richtige Ansprechpartner.

Meine Mutter nimmt Medikamente die verhindern das es zu Schüben kommt. Seit Jahren hält sie die MS damit in Schach.

Eine Mutter aus der Krabbelgruppe hat auch MS, es geht schon irgendwie. Aber die Diagnose ist ja erstmal ein ziemlicher Schock und will verdaut werden.

Eine Kur ist sicher eine gute Idee.

Lg

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Danke fürs Schreiben.

Das mit dem Härtefallantrag müssen wir noch schauen. Mein Mann wollt sich morgen mal erkundigen!
Einen Neurologen hab ich gefunden. Geh morgen zum ersten Mal hin. Ich hoffe es passt!

Medikamente bekomm ich nun seit Montag. Ich hoffe die helfen und machen kaum Nebenwirkungen!

Grüße

8

Hallo,

tut mir leid welche Diagnose du da bekommen hast.
Ich bin Tochter einer MS kranken Mutter seit 24 Jahren.
Meiner Mutter ging es in der Schwangerschaft mit mir ähnlich wie dir. Kribbeln und Lähmungserscheinungen in den Beinen.
Diagnose Multiple Sklerose und das mitten in der Schwangerschaft. Das war 1992.

Sie hat es damals wirklich heftig getroffen sodass sie im Rollstuhl saß. Von den Ärzten wurde ihr prophezeit dass sie nie wieder laufen kann.

Ich kam dann gesund zur Welt und nun waren da wie bei dir auch 2 kleine Kinder zu versorgen. Mein Bruder war bei meiner Geburt gerade knapp über 1 Jahr alt. Mein Papa war natürlich voll Berufstätig und den ganzen Tag außer Haus. Solange meine Mutter im Rollstuhl saß war meine Oma viel für uns da. Praktisch da wir gemeinsam in einem Haus gewohnt haben.
Aber! Meine Mutter hat es tatsächlich geschafft. Mit viel Therapie und den richtigen Medikamente hat die das laufen mühsam nach einigen Monaten wieder vollständig erlernt.
Heute lebt sie schon 24 Jahre damit. Schübe hat sie sehr wenige. Teilweise 5-6 Jahre gar keinen. Man würde ihr heute nicht ansehen wie krank dass sie ist. Sie läuft normal und auch sonst ist ihr absolut nichts anzusehen.

Vielleicht ist es für dich ein kleiner Trost zu sehen wie es auch gehen kann.

Ich wünsch dir alles gute.

lg Luna

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Danke für die aufbauenden Worte!

Dein Text zeigt mir, dass man einfach NIE weiss wie sich das mit der Krankheit entwickelt! Deswegen versuche ich einfach nicht viel nachzudenken und zu hoffen, dass Alles gut wird!

Grüße

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Hallo Du,

ich weiß Erfahrungsberichte von anderen sind eigentlich doof und bringen einen selbst nicht unbedingt weiter. Deshalb nur ganz kurz: Ich kenne 2 Frauen, die eine hat bereits mit 13 die Diagnose MS bekommen, die andere mit 27 (damals mit Baby). Beide halten sich relativ stabil, auch wenn gerade die jüngere ab und zu mal Schübe hat. Bisher stabilisiert sich alles recht gut wieder und sie studiert mittlerweile.

Wie wäre es, wenn du dich an eine Selbsthilfegruppe wendest und du dir ggf. doch eine Familienhilfe/ Haushaltshilfe holst? Dann hast du zumindest erst einmal etwas Zeit zum Durchschnaufen und Organisieren/ Informieren. Die wirst du auch auf jeden Fall brauchen, um dich in die Situation einfinden zu können und zudem wirst du zunächst ja einige Arzttermine wahrnehmen müssen, bis du gut eingestellt bist. hast du schon mal bei deiner Krankenkasse angefragt, wie sie dich unterstützen kann. Vielleicht können die dir ja auch etwas anbieten, das dir hilft.

Hach, ich weiß gar nicht, was ich dir noch schreiben soll. Will mich jetzt eigentlich auch nicht in die Reihe der nervigen Leute einreihen, die dir Vorschriften machen...

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!

LG
Yvonne

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Hallo,
danke fürs Durchlesen und Schreiben! Es hilft schon wenn ich merke, dass mir jemand zuhört und antwortet!

Das mit der Haushaltshilfe wurde mir auch geraten um Durchschnaufen zu können. Aber bin mir nicht sicher ob das klappt! Ich denke aber, wir werden es versuchen!

Grüße
Marta

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Sehr gerne. Ja, einen Versuch ist es wert. Wenn es nicht klappt, dann muss sie ja nicht bleiben. LG