Aggression durch Medikinet

Hallo ihr Lieben,

Ich bin Mutter von zwei Kindern. 7 und 3 Jahre alt.
Mein großer war schon immer ein Wirbelwind. Aber in der schule gabs immer mehr Probleme. Lange Rede kurzer Sinn. Nach etlichen Tests bekamen wir die Diagnose Adhs.Er bekam 10 mg Medikinet retard, keine Wirkung. Dann 20 mg Medikinet retard. Er schlief daraufhin nicht mehr. Jetzt soll er keine retard mehr nehmen, sondern 2,5 mg morgens und dann alle drei Stunden aber nicht mehr wie 20 mg am tag. Jetzt ist er aggressiv, weinerlich und kaum zu beruhigen. Habt ihr evtl Tipps,oder Erfahrungen?

Danke schonmal.

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Mein Sohn nimmt auch Medikinet. Er nimmt das Retard 30.

Wir haben zum Glück diese Nebenwirkungen nicht. Nur wenn die Wirkung vorbei ist ist er "emotionsflexibel". Aber das lässt dann auch recht schnell wieder nach. Und diese kurze und vorhersehbare Zeit können wir da ganz gut mit umgehen. Sprich, ich verlange in dieser halben Stunde nichts großartiges von ihm, versuche das er dann Ruhe hat (sprich das sein Bruder ihm dann nicht auf die Nerven geht oder so).

Das was du beschreibst sind Nebenwirkungen. Sowohl die Schlaflosigkeit als auch Aggression und Weinerlichkeit. Von daher, geh mit ihm zum Arzt, Medikinet scheint nicht das Richtige zu sein für deinen Sohn. Schlagt euch da nicht ewig mit rum.

Auch wenn Ritalin oder MPH Ratiopharm den selben Wirkstoff haben kann es sein das er dabei diese Nebenwirkungen nicht hat.

Oder er braucht einen anderen Wirkstoff.

Ist halt manchmal schwierig das Richtige zu finden. Denn bei ADHS gibt es eben nicht DAS Medikament und nicht DIE Dosis.

Wichtig ist aber auch das er noch andere Therapien bekommt außer Medikamente.

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Hallo,

es ist halt mit 20 gleich die doppelte Dosis. Gibt es keine 5er, dass du auf 15 gehen kannst? Ansonsten würde ich auf einen Präparatwechsel bestehen.

Strattera fand ich ganz gut, hat mein Sohn leider irgendwann nach einem Jahr nicht mehr vertragen. Elvanse soll auch gut sein und angeblich ohne Rebound, der hat meinen Sohn aber trotzdem umgehauen.

Zu den 2,5 alle 3 Stunden möchte ich sagen, dass ich das für total schwachsinnig halte. Es ist zu wenig und dauernd den Rebound möchte niemand haben. Musst du mal ausprobieren, Wahnsinn. Ich kenne es so, dass man morgens eine größere Dosis gibt und nach 6 Stunden eine kleine Dosis nachlegt, wenn der Rebound beginnt. Nicht zu spät am Nachmittag, bis spätestens 13:30 h.

Wir persönlich haben es jetzt aufgegeben und ihn auf die Förderschule ohne Tabletten gegeben. Das Zeug hat ihm echt körperlich geschadet.

LG

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Dann war es das falsche Medikament oder die falsche Dosierung. Ich halte sehr viel von Förderschulen - aber kein Kind sollte dorthin müssen, nur weil sich keine passende Einstellung findet.

Unretardiertes MPH wirkt übrigens wirklich nur etwa 3 Stunden - das hängt auch von der Höhe der morgendlichen Dosis ab. Mein Sohn nimmt um 7:30 15 mg, um 10:00 10 mg und um 14:00 10 mg.

Rebounds soll es eigentlich gar nicht oder allenfalls in der Einstellungsphase geben - da stimmt schon etwas nicht. Eine Ruhephase zum Abklingen-Lassen braucht mein Sohn aber schon, damit er nicht überdreht.

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Das sollte nicht sein.

Hast du die Anweisung wirklich richtig verstanden: 2,5 mg pro Einzelgabe, bis zu 20 mg am Tag? Das wären 8 Gaben, damit wären 24 Stunden abgedeckt. Wenn ihr Probleme mit Schlafstörungen habt, dürfte man aber am frühen Nachmittag die letzte Dosis geben.

Mein neunjähriger kommt mit unretardiertem Medikinet auch besser zurecht. Er hat die höchste Dosis morgens bekommen, zur Zeit nimmt er 15 mg, 10 mg, 10 mg. (Das ist für euch zu viel.)

Bei uns wurde mit einer sehr kleinen Dosis einmal am Tag angefangen. Das wurde langsam und über viele Wochen gesteigert. Dann treten - wenn der Doc recht hat - deutlich weniger Nebenwirkungen auf. Erst wenn die passende Dosis mit unretardiertem MPH gefunden worden ist werden Kinder auf Retardpräparate umgestellt, wenn man das überhaupt will.