Hallo,
ich bin neu hier. Deshalb eine knappe Vorstellung meinerseits. Ich bin Mutter von 4 Wunderbaren Kindern, Emilia(9), Constantin(7), Aurelia(5) und Bela(5). Bela ist unser absolutes Sorgenkind. Das fing schon bei der Geburt an. Er und Aurelia kamen 13 Wochen zu früh auf die Welt. Auri entwickelte sich aber nach anfänglichen "startschwierigkeiten" normal und altersgerecht. Bela hingegen war immer schon sehr langsam. Der KIA tat das immer mit der Frühgeburt. Sprechen begann erst mit 3 Jahren, das erklärte sich der Arzt mit Belas Schwerhörigkeit, die ihm mit ca 2 Jahren diagnostiziert wurde. Nun jetzt redet er in 2-3 Wortsätzen und hat einen sehr geringen Wortschatz, er ist motorisch noch nicht besonders fit und und und..
Wir waren vor ca. 10 Monaten zum ersten Mal im SPZ, weil ich einfach nicht mehr glauben konnte, dass Belas Probleme nur auf die Schwerhörigkeit bzw. auf die Frühgeburt zurück zu führen sind. Die Leute im SPZ gaben mir Recht und haben mir noch einen Vorwurf gemacht, dass ich nicht früher gekommen bin! Ich hätte eventuell noch einiges retten können, wenn ich früher gekommen wäre. Ich mache mir solche Vorwürfe!! Das schlimmste jedoch ist, dass man Bela noch weiter testen will, weil er vermutlich geistigbehindert ist! Ich verstehe es nicht und ich mache mir soo viele Vorwürfe. Conny und Emila gelten als Hochbegabt und Aurelia ist auch super fit. Wieso ist Bela nicht gerecht entwickelt? Ich habe gelesen, dass geistigebehinderungen oft durch Fehler bei der Geburt entstehen oder dadurch, dass das Kind in der frühen Kindheit zu wenig Anregungen gefunden hat, aber Bela hatte alles und Fehler bei der Geburt hätte man mir doch mitgeteilt oder etwa nicht?
Weiter frage ich mich, wie es mit der Schule aussieht. Er müsste nächstes Jahr eingeschult werde, kommt er dann sofort auf eine Sonderschule?
Und was bringt mir eine Pflegestufe? Im SPZ riet man uns eine Pflegestufe zu beantragen, was haben wir davon?
Es tut mir schrecklich Leid mein Text ist komplett strukturlos, aber ich bin immer noch am Ende mit meinen Gedanken, da wir erst gestern von dem Thema geistige Behinderung gehört haben. KLar Bela ist und bleibt Bela. Aber eine geistige Behinderung macht doch noch einen riesigen Unterschied zu einer Entwicklungsverzögerung. Ich will ihm helfen, damit er sich so gut es geht entwickelt und ich habe grade das Gefühl diese Hilfe nicht leisten zu können.
Mein Sohn ist stark entwicklungsverzöger ich habe sooo viele Fragen!!!
Hallo Sanoko
ja- ist echt spät....
Wundert mich, dass du als erfahrene Mutter nicht eher nachgehakt hast.
Fakt ist, das das Thema "Früh"- Förderung bereits verpasst ist und die Entwicklungsschere schon ziemlich weit offen sein wird.....
( Entwicklungsschritte bauen ja aufeinander auf- fehlt ein Baustein in der unteren Reihe, wird die nächste Reihe eine größere Lücke haben, die nächste noch größer usw. , daher der Begriff "Schere")
Viele Schritte (Bausteine) kannst du jetzt nicht mehr nachholen.
Geistig behindert zu sein ist keine Schande und daran hat wahrscheinlich auch keiner "Schuld". Sowas passiert einfach. Gesunde Kinder zu bekommen ist nicht selbstverständlich.
Je eher du deine offensichtlichen Vorurteile ablegen und die Behinderung akzeptieren kannst desto eher wird es dir und deiner Familie besser gehen.
Schule wird NATÜRLICH eine Förderschule sein- den Begriff "Sonderschule" gibt es nicht !
Du kannst dein Kind als Integrationskind in der Regelschule anmelden, in eine Förderschule mit Schwerpunkt geistiger oder aber auch Schwerpunkt körperlicher Behinderung einschulen.
Erliege nicht der Versuchung, die Integration zu bevorzugen weil es sich da "normaler" anfühlt- Integrationskräfte sind zwar wahnsinnig engagiert, haben aber keine Erfahrung mit der Vielzahl möglicher Behinderungen- daher wird die Förderung nie optimal sein.
Ausserdem besteht bei Behinderten Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr: das Problem wird die weiterführende Schule sein und nein, behinderte Kinder werden NICHT integriert sondern sehen dort jeden Tag, das sie "anders" sind.
Viele kommen ab der 5. deshalb sowieso auf die Förderschule und erleben zum ersten mal, dass es auch noch andere gibt die so sind wie sie.... nämlich ganz normal
Die beste Förderung gibt es auf der Körperbehindertenschule- dort kann man auch einen Schulabschluss machen ( z.B. mittlere Reife ), viele körperlich Behinderte haben automatisch auch geistige Behinderungen oder kognitive Schwächen ( weil verschiedene Bewegungsmuster für die geistige Entwicklung notwendig sind - siehe Bausteine oben ) sodass auch rein geistig Behinderte dort gut aufgehoben sind.
Von der Pflegestufe hast du 1. mehr Geld durchs Pflegegeld, 2. mehr Geld weil dir von einem fiktiven Einkommen Rentenbeiträge gezahlt werden und 3. mehr Geld weil es steuerliche Vorteile hat, ein behindertes Kind zu haben.... tja- ist so- bei all dem Scheiss: wenigstens was.
Tip: gleich auch Behindertenausweis beantragen, es sollte 80% geben.
Nimm mal Kontakt mit der Lebenshilfe auf- manchmal helfen Gespräche mit anderen Betroffenen....
ich wünsch dir viel Kraft...
lg
Petra
Hallo Petra,
leider kann ich deinen Beitrag nicht einfach so stehen lassen. Bevor ich dazu einiges schreiben möchte, ich bin von Beruf Ergotherapeutin und arbeite mit Kindern (Kleinkinder bis Jugendliche, Hochbegabt bis zur geistigen Behinderung).
1) Was den Aufbau von Entwicklungsschritten angeht, ist man sich heute nicht mehr so sicher. Z.B.: galt es lange als extrem schlimm, wenn ein Kind nicht gekrabbelt ist - heute weiß man, viele Kinder haben trotzdem keine alltagsrelevanten Probleme.
Anstatt daran zu arbeiten, daß alle Entwicklungsschritte durchlaufen werden, geht es darum Alltagsfähigkeiten zu erlangen, egal ob es der Norm entspricht, hauptsache man schafft es.
2) Meine Erfahrung aus der Praxis zeigt, daß vor allem die Ärzte die Eltern ausbremsen und viele erst in diesem Alter ins SPZ gehen. Vor allem kognitive Einschränkungen lassen oftmals schwer frühzeitig erkennen. Besonders bei Sprach- und Sprachverständnisproblemen ist eine Diagnostik schwierig.
3) Zum Thema Schule, wir haben 16 Bundesländer und 16 verschiedene Schulsysteme. Hier in Hessen besteht neben 9 Jahren Schulpflicht auch eine Berufsschulpflicht, die an der Förderschule erfüllt werden kann, aber nicht muß. Viele Kinder gehen in diese Schulen bis sie volljährig oder älter sind, aber es ist eben keine Pflicht.
Zur Aufmahme in eine körperbehinderten Schule muß ein entsprechendes Problem bestehen. Gerade durch die multiplen Einschränkungen sind hier die Lehrer sehr viel mit Pflege usw. beschäftigt.
Ich muß ganz ehrlich sagen, ich finde deinen Beitrag zum einen wenig einfühlsam noch richtig!
Liebe Grüße
Vreni
Hallo Vreni
ich weiß nicht so recht, was dein Problem ist ?
zu 1) in deinem und meinem liegt kein Widerspruch. Natürlich können und müssen die Entwicklungsschritte nicht nachvollzogen werden. Das ist sogar völlig unmöglich.
Dennoch wirst du nicht in Abrede stellen, dass es Ursache/ Wirkung gibt. Ein Beispiel für viele andere: "Nicht-schaukeln" , tragen, wiegen oder fehlende Lageveränderungen eines Säuglings bewirken bereits pränatal eine verspätete oder eingeschränkte Verknüpfung der Hirnhälften, was später, u.a. beim über- der- Mitte- kreuzen zu weiteren Problemen oder Defiziten führen kann.
Der Norm entsprechend? Was ist schon Norm. Es geht allein darum, einem Kind- entsprechend seiner Fähigkeiten oder Einschränkungen- auf lange Sicht maximale Alltagskompetenz ( und am Ende auch maximale Gesellschaftsfähigkeit ) zu ermöglichen.
zu 2) Das ist so, wie du schreibst. Ich mache- um Gottes willen- überhaupt keine Vorwürfe wg. des Alters. Es ist nur so immens schade um die Zeit in der bereits gefördert werden hätte können... Hätte-hätte-Fahrradkette..... es ist wie es ist.
zu 3) Die Frage war: "Kommt mein Kind nun automatisch auf eine Sonderschule?"
Meine Antwort: Nein. Es gibt freie Schulwahl- sofern sie den Möglichkeiten des Kindes entsprechen- und gab Beispiele aus NRW.
Ich vergass Schulen für Sprach- und Gehörlose, Montessori, Waldorf usw.
Ob nun 9 oder 10 Jahre Schulpflicht ist doch völlig irrelevant: in meinem Beitrag ging es um in der Praxis nicht stattfindene Integration bzw. Inklusion und daraus folgend meine Empfehlung für eine Förderschule- und: die Angst davor zu nehmen.
Was die Aufnahme auf eine Körperbehindertenschule angeht hast du nur bedingt recht.
Natürlich gibt es den Förderschwerpunkt geistig bzw. körperlich. Aber es reicht z.B. Wahrnehmungsstörung, wenn sie gut begründet ist, durchaus aus um den Schwerpunkt auf körperlich zu legen. Hier ist die Mitarbeit der Ärzte und Therapeuten notwendig.
Leider ist die Zeit der Zivis vorbei- aber auf einer guten Körperbehindertenschule kommen auf 16- 20 Kinder 4 Hauptlehrer und 1-2 Freiwillige ( soziales Jahr) - je nachdem wie die Klasse zusammengesetzt ist.
Von Anfang an wird kognitiv und alltagspraktisch jedes Kind individuell gefördert, ab Mittelstufe kleine Lernverbände gleich- oder ähnlich starker- bzw schwacher Kinder gebildet. ( Tschuldigung- so wie ICH es kennengelernt habe )
Einfühlsam? Nein. Ganz bewusst nicht.
Den Schock, die Trauer, die Wut zu verarbeiten kann Jahre dauern und ist echte Arbeit. Man wächst daran.
Wichtig ist, überhaupt erst mal akzeptieren und annehmen zu können..... "Geistige Behinderung"....
Wenn man erst mal in der "Behindertenszene" drin ist wird es automatisch leichter weil man andere Kinder und Eltern kennenlernt und stückum die Grenzen zwischen "behindert" und "normal" zu verschwimmen beginnen.....
liebe Grüße
Petra
Hallo Petra,
mit welchem Recht glaubst du eigentlich ALLE Förderschulen sind gut und Inklusion gibt es nicht? Sorry, ich habe 2 behinderte Kinder, habe entsprechend Förderschulen kennengelernt und wir haben uns ganz bewusst für die Inklusion entschieden. Ja, Inklusion steckt in Deutschland in den Kinderschuhen, aber es gibt auch Schulen (und zwar in absolut JEDEM Schullandkreis), die Inklusion schon seit sehr vielen Jahren erfolgreich eingeführt haben. Die Schulen sind längst behindertengerecht umgebaut. Behindertengerechte Toilette, Fahrstuhl, Therapieräume, Snoezzleraum...das gehört zur Grundausstattung. 2 Lehrer in jeder Stunde sind selbstverständlich, dazu kommen logischerweise die I-Kräfte für jedes behinderte Kind individuell. Meine Kinder besuchen eine AG "Praxis", in der schlichtweg Alltagsfähigkeiten vermittelt werden. Diese AG ist ausschließlich für Kinder mit sonderpäd. Förderbedarf und auch während des regulären Unterrichts. Bei uns in der Schule werden die Kinder noch gefördert. In der hiesigen GB-Schule kann man leider nur noch von Verwahrung sprechen und in die KB-Schule kommt man, falls überhaupt, erst ab der 5. Klasse.
Und unser Schulhund tut sein Übriges um den Kindern zu helfen. Der wuselt auch noch zwischen den Kids rum und ist in der Klasse meines Jüngsten.
Na da habt ihr wohl Glück. Mein Sohn hat das "Glück" in einer Inklusionsklasse zu sein. es gibt bei uns keinen Unterschied zur Regelklasse, d.h. 1 Lehrer hat sich um 25 Kinder zu kümmern davon 1 Kind mit einer geistigen Behinderung, manchmal kommen Schulbegleiter, das sind teilweise Schulabbrecher oder andere die ein freiwilliges soziales Jahr machen ( müssen) weil sie nichts anderes gefunden haben. Oft sind die nach wenigen Monaten weg weil sie keine Lust mehr haben. Bei uns leiden alle unter der Situation. Das Inklusionskind weil es nicht gefördert wird ( in der Zeit wo er von der restlichen Klasse getrennt ist sitzt er auf dem Flur weil es keine Räume für solche Situationen gibt) Die Lehrer werden mit ihm nicht fertig. Die anderen Kinder leiden under seinem Verhalten und darunter das der Lehrer für ihre Probleme kaum Zeit hat weil er ja das Inklusionskind irgendwie in Schach halten muss. Die Schule und auch die Elternvertreter versuchen das Kind seid 3 Jahren aus der Klasse rauszubekommen und an eine Förderschule umzuschulen. Die Eltern verweigern sich aber. Sie lehnen auch jegliche Zusammenarbeit mit der Schule ab sie gehen weder zu Elternabenden noch zu den Gesprächen. Sie pochen darauf das ihr Sohn genau wie seine 5 Geschwister an die normale Grundschule geht.
Mein Sohn hat selber einige Probleme aber nicht schwer genug für die Förderschule. Wir werden versuchen ihn eventuell ab der 5. Klasse in einer Förderschule unterzubringen denn wie der Name sagt wird dort sicher mehr gefördert wie an der Regelschule. Ich musste unserer Lehrerin erklären was es bedeutet ein Kind mit Dsykalkulie und Legastenie zu haben. Sie meinte von so was hat sie noch nie gehört und Legastenie gibt es erst ab der weiterführenden Schule. Na danke auch.
Ich weis jede Schule steht und fällt mit den Lehrern aber wenn ich die Möglichkeit einer besseren Förderung an einer Förderschule hätte würde ich das lieber in Anspruch nehmen. Mein Sohn findet es nämlich nicht so wirklich schön wenn jede Mathe oder Deutscharbeit eine 5 oder 6 wird und ihn die anderen dafür auslachen, an einer Förderschule wäre das sicher nicht so.
LG
visilo
Das verstehe ich jetzt nicht. Ein GB-Kind wird doch nicht nach Regellehrplan beschult. Mein Jüngster Sohn wird inklusiv an einer Regelgrundschule beschult. Er wird aber natürlich nicht lernzielgleich, sondern lernzieldifferent unterrichtet. Er sitzt zwar in der Klasse, wenn die neue Buchstaben lernen und lautiert die mit und hat da Spass dran. Er malt die auch mit, soweit er es kann...aber ohne dass es groß weiter geht. Er kann seinen Namen "malen", weil er es auswendig gelernt hat. Er kennt auch die Buchstaben dazu. Natürlich bekommt ein GB-Kind nicht die selben Tests wie ein Kind, welches nach Regellehrplan unterrichtet wird. Aber es bekommt unter Umständen auch Tests, wenn es in der Lage ist, welche abzulegen. Nur könnte es sein, dass die Klasse eben einen Schnellrechentest in Mathe macht für die 4 Grundrechenarten bis 100 und das GB-Kind bekommt eben einen Zettel für Addition bis 5. Mein Jüngster kann noch nicht mal reden richtig. Er kennt zwar quasi alle Wörter, kann sie aber in der Spontansprache einfach nicht anwenden. Man muss mit ihm in ganz festgelegten Strukturen reden und ganz bestimmte Wörter benutzen, um eine Antwort zu bekommen.
Bei uns wäre es nicht möglich, dass ein Kind entgegen dem Willen der Schule, in einer Schule inklusiv unterrichtet wird. Wenn eure Schule nicht in der Lage ist, dieses Kind entsprechend zu fördern, dann muss es eben in eine andere Schule. Auch meine Kinder können nicht die Sprengelschule besuchen, weil sie hier nicht gefördert werden können. Daher habe ich schon vor der Einschulung ein AOSF gestartet. Das darf laut Gesetz zwar vor der Einschulung nur die Eltern, aber nach der Einschulung ist dies auch dem Schulleiter und dem Klassenlehrer möglich...warum machen sie es nicht? Unsere Sprengelschule hat uns viele Jahre unterstützt, damit unsere Kinder eine optimale Schule finden. Aber nicht einen Tag sind sie dort zur Schule gegangen. Unsere Sprengelschule hat dieses Jahr zum allerersten mal einen Asperger Autisten aufgenommen ... das ist deren erster Schritt in Richtung Inklusion. Eine geistige Behinderung mit einem frühkindlichem Autismus und mehreren Fehlbildungen wäre da eine Nummer zu hoch gewesen. Mein Großer hätte da gerade noch so hingehen können. Aber auch er wäre wahrscheinlich irgendwann hinten herunter gefallen.
Ich habe in den letzten 4 Jahren erleben müssen, dass viele Schulleiter sich überhaupt nicht mit den Regularien im Schulgesetz für behinderte Kinder auskennen. Die Eltern werden falsch bzw. garnicht beraten und man hängt richtig schön in der Luft. Wer kennt sich schon privat mit dem Schulgesetz aus? Die alte Schulleiterin unserer Sprengelschule wurde mitten im Schuljahr gekündigt nachdem was sie so mit meinem Ältesten angestellt hat. Die Schulakte meines Großen ist schon vor seiner Einschulung dicker gewesen, als die eines Gymnasiasten.
Nun zurück zu dir... Es ist nicht Sache der Elternvertreter da etwas zu tun. Auch haben sie nicht das Recht dazu. Ja, sie dürfen noch nicht einmal wissen, dass dieses Kind ein I-Kind ist und einen sonderpädagogischen Förderbedarf hat. Die Schule jedoch weiß es und darf und kann auch etwas dagegen machen.
Inklusion hat nämlich einen kleinen Haken. Die Eltern dürfen sich aussuchen, ob das Kind inklusiv beschult werden oder in eine Förderschule kommen soll. Das ist ein grundsätzliches Recht der Eltern. ABER das Schulamt wählt den Schulort aus.
Du willst dein Kind ab der 5. Klasse in einer Förderschule unterbringen? Wegen besserer Förderung? Na da hast du aber eine komische Meinung von einer Förderschule. In welche Förderschule möchtest du denn gern? KB muss man bei uns schon ca. 4 Jahre zuvor anfangen mit beantragen und man braucht definitiv körperliche Gebrechen. Legasthenie und Dyskalkulie gehört nicht dazu. GB braucht man einen entsprechend niedrigen IQ, der auch per IQ-Test oder EQ-Test nachzuweisen ist. Kinder werden dort gepflegt, gefüttert, zu Therapien gebracht und verwahrt. Unterricht findet kaum statt. Lernen...auch hier braucht man einen entsprechend niedrigen IQ oder eben nachgewiesenermassen echt sehr, sehr schlechte Leistungen in der Schule - so niedrig, dass es deutlich wird, dass nicht mal eine Hauptschule ausreichen würde. Gefördert wird hier nicht mehr. Die Klassen sind geringfügig kleiner. Tja während der Unterrichtszeit finden auch hier noch die Therapien statt. Das entlastet die Eltern zu Hause, erschwert aber dem Kind den theoretisch möglichen Abschluss. Ein Abschluss ist wie gesagt, sehr schwer, aber möglich. Man sollte natürlich nicht vom Abi ausgehen. Die Kids, die das geschafft haben trotz Förderschule Lernen Abi zu machen sind deutschlandweit doch sehr rar. Mit viel Mühe ist ein Hauptschulabschluss drin. Wenn das Kind ehrgeizig ist. Dort wird eben sehr viel langsamer unterrichtet. In E/So kommt man leicht rein. Ob man das will, ist die andere Sache. Dort sammeln sich die Kinder, die normalerweise psychische Erkrankungen haben. Leider wurden in der Vergangenheit dort alle Störenfriede der Regelschule hin abgeschoben. So gehen die Kinder mit seelischen Erkrankungen nun in Lernen und die "Störenfriede" ohne Behinderung sind in E/So. Sprachheilschulen sind Durchgangsschulen und enden nach der Grundschule.
Warum beantragst du nicht für deinen Sohn einen Nachteilsausgleich schriftlich bei der Schule? Dem Ganzen Antrag legst du gleich noch die Empfehlung eures Bundeslandes mit bei, wie damit zu Verfahren ist. Außerdem natürlich die Diagnose des Arztes und die Empfehlung für den Nachteilsausgleich von ihm.
@ visilo
da muss ich Kati recht geben- so sieht keine Förderung aus und ist wirklich von Nachteil für das Kind. Da macht auch "Inklusion" keinen Sinn mehr weil sie nicht stattfindet.
@ Kati
Du hast recht, dass es einen Förderschwerpunkt geben muss ( geistig oder körperlich )
Allerdings kann der Schwerpunkt durchaus verändert werden.
Beispiel 1: Ich habe meine "nur" geistig behinderten Kinder ( IQ 57 oder so ) ab der 1. Klasse in eine Körperbehindertenschule einschulen lassen. Als sie etwas älter waren schulte ich sie in eine GB- Schule um. (Grund Fahrzeit zur KB 60min, zur GB 2min- über früh oder lang hätten sie dort zu Fuss hingehen können und auch Schulfreunde in der Nähe gehabt.)
Trotz blumigster Versprechen des Schulleiters war die Förderung dort = 0. Nach ein paar Klärungsanläufen war es mir zu blöde. Ich beschwerte mich bei der Schulbehörde und nach einem persönlichen Gespräch dort wurden sie wieder auf die GB- Schule verlegt.
Innerhalb von 6 Monaten der Förderschwerpunkt von KB auf GB auf KB.
Beispiel 2: in der Klasse meiner Töchter gab es überhaupt keine wirkliche körperliche Behinderung, ebenso wenig in Nachbarklassen. Es gab - bis auf ein blitzkluges Kind, was später im Bett am Unterricht teil nahm bevor es verstarb- auch nichts zu pflegen. Eine musste zu den Mahlzeiten gefüttert werden.
Die "schlimmste" körperliche Behinderung war ein Rollstuhl, Humpeln, kleine Gehspastik u.ä.
Die meistens aber wie meine: einfach mehr bzw. weniger GB bzw. lernbehindert, auch ein paar Autisten dabei, ein paar sozial behinderte usw......
Teilweise bekamen sie gemeinsam Unterricht, teilweise in leistungsähnlichen Kleingruppen und teilweise auch Einzelunterricht.
Abi hat da keiner gemacht- Bitte- wieviel % nicht behinderter Kinder hat das Vermögen dazu ??? Aber einige Mittlere Reife- Das ist- wenn man eingeschränkt ist- nicht schlecht und sicher auch der fantastischen Arbeit der Lehrer zu verdanken.
Ich begleite meine behinderten Kinder bereits seit 22 Jahren und habe daher- anders als ihr-, die ihr noch mitten drin steckt,- auch schon gesehen wo die Reise "danach" hingeht oder hingehen kann.....
Ich war in beiden Schulen, der Integrativen meines Sohnes als auch in der KB- Schule als Elternvertretung, Stufensprecher und in der Schulkonferenz aktiv, ich leite ab und zu in der Lebenshilfe Elternsprechgruppen- z.Zt. z.B. sinngemäß zum Thema: "Mein behindertes Kind will ausziehen- schafft es das überhaupt? " (Ängste vor dem Loslassen) und verfüge seit der Kindergartenzeit über ein wirklich großes Netzwerk anderer Eltern behinderter Kinder- soll heissen, ich habe viele, viele verschiedene Schul- und Lebenswege mitbekommen....
Und klar: es hängt IMMER davon ab, wie gut eine Schule oder Lehrer sind. Aber warum sollte es da Behinderten anders gehen als Nichtbehinderten?
lg
Petra
Sorry das ich erst so spät antworte, hatte Probleme mit dem Computer. Also den Nachteilsausgleicht hatten wir in der 3. Klasse beantragt aber jetzt für die 4. Klasse wieder rausgenommen. Der Grund. Sobald wir den Nachteilsausgleich beantragt hatten wurde mein Sohn nicht mehr zum Förderunterricht geschickt ( Begründung: der bekommt doch eh keine Noten mehr) die Lehrerin hat sich nicht mehr darum gekümmert ob er überhaupt etwas verstanden hat. Teilweise meinte sie wohl sogar zu ihm er muss sich das gar nicht aufschreiben er wird ja eh nicht benotet. Das er plötzlich keine Noten mehr bekam haben die anderen natürlich mitbekommen und er stand nun auf der gleichen Stufe wie das geistig behinderte Kind in der Klasse und wurde entsprechend ausgelacht. Auf Bitten meines Sohnes haben wir den Nachteilausgleich also zurückgezogen. Die Schule versicherte uns das er selbst mit Mathe und Deutsch 5 ein Übertrittszeugnis bekommen wird und dann lieber die 5. Klasse an einer anderen Schule wiederholen kann.
Bei uns gibt es eine Schule für Kinder mit einer auditiven Wahrnehmungsstöhrung, dort sind viele schwerhörige und taube Kinder aber auch viele Kinder die "nur" ein Wahrnehmungsproblem haben wie eben auch mein Sohn. Diese Förderschule wurde uns vom SPZ und vom Kinderarzt empfohlen. Alle Kinder dort sind geistig absolut fit und machen "normale" Schulabschlüsse. Es geht dort also wirklich nur darum das die Klassen kleiner sind und auf die Defizite der Kinder eingegangen werden kann ( das geht meiner Meinung nach in den Regelklasse kaum da die Lehrer viel zu eingespannt sind).
Wir werden sehen wo uns der Weg hinführt. Ich währe schon froh wenn mein Sohn ein wenig Spaß an der Schule wiederfinden könnte und nicht jede Arbeit fast eine Panikattacke auslöst weil er genau weiß was er nicht kann und das trotz täglichem Übens.
LG
visilo
Hallo Kati,
sorry, aber ich habe auch 2 behinderte Kinder UND ein unbehindertes Kind, welches in einer I-Klasse saß ( Mittelstufe bis Oberstufe )
Ich spreche daher auch aus eigener Erfahrung.
Übrigens schrieb ich auch nicht, dass ALLE Förderschulen gut sind, sondern von der, auf welcher meine Kinder waren. Es war eine Körperbehindertenschule.
Die GB- Schule, auf die ich sie von der KB- Schule umschulen liess (weil die quasi um die Ecke lag) war verheerend in der Förderung. Kommt eben auf die Schule an.
Ist doch schön, dass es Euch in eurer Schule so gut gefällt !
Aber du musst doch zugeben, dass eine Förderkraft ( Lehrer/in) welche/r seit 10-20 Jahren sämtliche Behinderungen und Behinderungsformen kennengelernt und gefördert hat ( und ein Kollegium mit gleichem Erfahrungsschatz um sich hat ) unter Umständen über MEHR Erfahrung verfügt als ein 2. Lehrer/ I- Kraft an einer behindertengerechten Regelschule?
Die integrativen Regelschulen, die ich mir anschaute, waren auch klasse. Nur: jede dort integrierte "Behinderung" gab es- wegen der Vielfältigkeit möglicher Behinderungen und deren Abstufungen - , das erste, dritte- oder fünfte Mal. Wenn überhaupt.
Da reift der Lehrer vielleicht an seiner Aufgabe, aber bestimmt nicht an meinem Kind
In eurem Fall war es aber sicher die richtige Entscheidung, wenn man die möglichen Alternativen liest.
lg
Petra
Wundert mich, dass du als erfahrene Mutter nicht eher nachgehakt hast.
Boah, wie bist Du denn drauf???
Vielleicht weil sich jedes Kind trotz allem anders entwickelt? Vielleicht weil Frühgeburt und Schwerhörigkeit zu komplett anderen Entwicklungsmustern führen als bei zeitgerecht entwickelten Kidnern? Vielleicht, weil sie auf ihre Ärzte vertraut haben, die gesagt haben, das wird schon noch???
Ich kann mir schon vorstellen, dass man sich als Mutter ohnehin Vorwürfe macht, wenn man IM NACHINEIN erfährt, dann man schon früher etwas hätte machen können. Aber wenn dann ncoh solche Kommentare kommen, na danke! Ich wünsche DIr, dass DU nie in eine solche Situation kommst!
Hallo,
Ich kann zum eigentlichen Thema nichts schreiben, aber ich wollte dir nur sagen, dass ich es unmöglich finde wenn man dir da Vorwürfe macht.
Wenn die Ärzte dich bisher nicht ans spz verwiesen haben und dein Junge ein frühchen ist plus nicht gut hört, dann kannst du dir doch da keine vorwürfe machen. Woher sollst du wissen, dass es eben nicht an frühgeburtlichkeit oder hörstörungen liegt, wenn selbst die Ärzte das nicht sehen?!
Bitte mach dir keine vorwürfe, lass dir auch nichts hier im Forum einreden von wegen "man merkt doch dass etwas nicht stimmt. Ihr seid viel zu spät dran etc pp".
Es ist doch gut, dass da jetzt drauf geschaut wird und ihr etwas machen könnt.
Alles gute für euch!!
(Vom Handy geschrieben, entschuldige die Rechtschreibung)
Ich habe keine Ahnung, was das Thema Behinderung betrifft, aber ich moechte Dir sagen, dass jedes Kind ein Individuum ist. Auch innerhalb der Familie kann es grosse Unterschiede geben. Ich hatte Zwillinge in der Klasse. Das Maedchen war sehr gescheit (durchweg Einsen in jedem Fach), waehrend es der Junge extrem schwer hatte (kam gerade so durch, musste Schule wechseln).
Ich wuensche Dir alles Gute!
LG
Hey,
also 1. hast du keine Schuld daran dass dein Sohn evtl. geistig behindert ist. Manche Kinder erwerben eine geistige Behinderung erst nach der Geburt zb. durch Impfung.
Oder es verbergen sich andere Sachen die halt erst später auftauchen und nicht direkt nach der Geburt.
Und wichtig ist auch: Eine Behinderung kann man nicht "wegfördern". Sie wird immer da sein, nur evtl. etwas schwächer oder weniger auftreten.
Lass dich im SPZ beraten welche Schulmöglichkeiten es gibt in der Umgebung. Manche Konzepte von normalen Schulen sind so gut dass man beeinträchtigte gut inkludieren kann. Schau dir die Schulen an mit deinem Sohn und dann sucht ihr euch die aus wo es ihm und dir am Besten gefallen hat. Vielleicht gibt es ja auch eine tolle Schule für Gehörlose und Schwerhörige - so was ist meiner Erfahrung nach sehr gut, da dort super Fachpersonal vorhanden ist.
Die Beste Förderung für ein entwicklungsverzögertes Kind ist übrigens Liebe und die großen Geschwister. Klar es ist sicher erst mal ein Schock für euch.
Lasst einfach ein bißchen Zeit vergehen und schauen, wie sich euer Kind weiter entwickelt.
Hallo,
ich verweise dich mal gleich zu Beginn auf das Forum von www.rehakids.de .... Hier kann man nicht mal ansatzweise soviel schreiben, dass man alles mal auch nur angekratzt hat. Dort wirst du fündig.
Jep, ich kenne das. Als ebenso "hysterische Mutter" von 2 Söhnen würde mir ja auch schon von diversen Ärzten alles Mögliche vorgeworfen. Heute habe ich einen schwerstbehinderten und einen schwerst mehrfachbehinderten Sohn. Nach 3 Jahren Ärztemarathon hatte ich endlich einen Kinderarzt gefunden, der zufällig auch Neurologe war und auf Anhieb die Probleme erkannte, danach folgte ein 4-jähriger Diagnosemarathon.
Meine Söhne haben als ursprüngliche Erkrankung eine Vergiftung während der SS erlitten. Beide die selbe Vergiftung mit meinen Medikamenten (naja, wusste damals noch niemand). Der Große ist insgesamt besser davon gekommen. Er hat alle Behinderungen eine Stufe leichter, außerdem hat er einen normalen IQ, während der Kleine eine wahrscheinlich mittelgradige geistige Behinderung hat (IQ<50).
Meine Söhne sind in einen Regelkindergarten gegangen...jeweils mit eigener I-Kraft natürlich. Wir konnten dort gut beobachten, dass sie unheimlich gut von den Kindern profitieren und lernen. Der Kleine kopiert Kinder und imitiert sie. Das ist eine seiner Stärken. Daher haben wir natürlich alles daran gesetzt, dass Beide inklusiv beschult werden können, möglichst auf der selben Schule und natürlich in einer guten Schule, die echt auch entsprechend schon ein paar Jährchen Erfahrung hat mit Inklusion. Wir haben eine sehr gute Schule bei uns gefunden. Sie ist nur 10km entfernt, hat 28 Jahre Erfahrung mit Inklusion und nimmt echt alle Behinderungen an. Und der absolute Witz daran ist, dass es sogar noch eine staatliche Schule ist. Meine Söhne werden früh mit dem Taxi vor unserer Haustür abgeholt und kommen mittags wieder. Hätten wir sie in Förderschulen gegeben, wäre der Große in der Sprachheilschule geblieben (er war dort in der Vorklasse) und der Kleine hätte in die GB gemusst. Die KB nimmt nur nach langen Drängen GB Kinder auf. Zwar hat mein Jüngster auch diverse Fehlbildungen, aber die sind echt zweitrangig derzeit. Unsere KB ist hier sehr beliebt.
Aber, ich muss in einem echt zustimmen... Man hat die Wahl Inklusion/Förderschule für die Grundschulzeit, aber danach kommen die Kinder eigentlich alle in die Förderschule. Ab der 5. Klasse gibt es derzeit noch keine mir bekannten Schulen, die schwerbehinderte Kinder unterrichten UND fördern könnten. Und ich habe nichts davon, wenn mein Kind in einer angeblichen Inklusion seine Zeit absitzt.
Meine Söhne haben beide Pflegestufen. Der Große hat die 1 und der Kleine die 2. Außerdem haben Beide auch noch die zusätzlichen Betreuungsleistungen. Sobald du die Pflegestufe beantragt hast ( Zweizeiler an die Kasse des Kindes reicht), lies dir unbedingt und schnell die Pflegefibel des Users MichaelK (rehakids.de) durch. Das ist das einzige Werk (was übrigens auch immer aktuell gehalten wird), was es gibt für die Pflege von Kindern. Alle anderen Richtlinien, Bücher, Heftchen, Broschüren,... die es sonst so gibt, kostenlos oder für Geld, behandeln ausschließlich die Pflegebedürftigkeit von Erwachsenen. Und dort gelten völlig andere Regeln.
Den Schwerbehindertenausweis solltet ihr auch beantragen. Dafür gibt es je nach Bundesland verschiedene Formulare. Hatte dein Sohn eine GLOBALE Entwicklungsverzögerung? Der Ausweis bringt euch eigentlich erst etwas mit den Merkzeichen. Aber die solltet ihr locker bekommen ... Eigentlich B,G,H.
Und wenn euch das jetzt alles etwas überrollt, warum denkt ihr nicht über eine Rückstellung eures Sohnes nach? So hat er 1 Jahr mehr Zeit, lernt etwas mehr und ihr könnt gut überlegen, welche Schule die geeignete ist. So einfach ist eine Schulanmeldung für ein behindertes Kind nämlich auch nicht .
Hallo
also erst mal finde ich es unmöglich dir noch vorwürfe zu machen....klar du hättest und was wäre wenn...aber es ist jetzt mal so, um es genau zu sagen hast du ja auch was getan, die op habt ihr machen lassen und habt gewartet bis die sprache und alles andere kommt.
um eine pflegestufe zu bekommen gehört noch bisschen mehr dazu.
wurde im kindergarten mal was erwähnt von den erzieherinnen?
ist er in einem "normalen" kindergarten?
mein sohn jonas, heute 4 jahre alt gworden, ist autist, er ist entwicklungsverzögert, spricht nur sehr wenige worte.
hatten ein paukenröhrchen op mit 22 monate, danach untersuchungen und tests am spz, sowie mrt vom gehirn usw...
pflegestufe 1 und gerade habe ich einen behindertenausweis beantragt.
da gehört wie gesagt einiges an voruntersuchungen dazu.
verlasse dich aber nicht nur aufs spz, das habe ich auch nicht, hole dir noch eine meinung bei einem kinderpsychiater ein.
erst wenn du alles schwarz auf weiss hast, kannst du dinge usw beantragen, wird ein langer weg, aber es ist ja überall so.
alles gute
Hi,
schon tief durchgeatmet und die Botschaft sacken lassen? Das dauert ein bisschen, ich weiß.
Ich bin mir sicher, dass dir als Mutter aufgefallen wäre, wenn dein Kinder stärker behindert ist - du hast drei ander Kinder und somit durchaus Erfahrung. Ihr habt die Schwerhörigkeit im Griff und ich weiß von zwei Bekannten, dass die Kinder eine ganze Weile brauchen, um "richtig" sprechen zu lernen - schließlich fehlt ihnen einiges an Zeit.
Bei uns (By) gibt es Förderschulen für sämtliche Arten von Behinderungen / Auffälligkeiten. So können gehandikapte Kinder z.B. die ersten zwei Grundschuljahre in drei Jahren machen und dann evtl an eine Regelschule wechseln - hier hab ich viel Gutes über die Schulen gehört.
Das Beantragen der Pflegestufe hilft dir, der Krankenkasse gegenüber bestimmte Leistungen besser durchzusetzen und evtl. einen höheren Steuerfreisatz für das Kind zu bekommen. Der "Aufwand" mit einem behinderten Kind ist schon höher als mit gesunden, seien es die Fahrten zur Ergo / Logo oder was auch immer.
LG und alles Gute MImi (auch mit vier Kindern, eines davon fast blind)
Ich möchte mich nun erstmal bei allen bedanken für ihre Antworten!
Zum Thema "erfahrene Mutter" ja ich habe vier Kinder zwei große und zwei die gleichalt sind. Die beide Großen sind hochbegabt. Sie haben sich in vielen Schritten dennoch sehr unterschieden und haben auch der ein oder anderen Entwicklungsschritt ausgelassen. Meine ERFAHRUNG zeigte mir in der Vergangenheit, dass es keinen Sinn macht Kinder miteinander zu vergleichen, weil sie doch alle unterschiedlich sind. Als mein sohn mir dann zum ersten mal seht auffällig vorkam gingen wir zum Arzt. Er versichterte, dass sich das legt, da Bela ein Früchen sei. So weit so gut. Irgendwann stellte man den ENDLICH die Schwerhörigkeit fest. Damit wurden dann die nächsten Probleme erklärt....
Nun im SPZ sind wir dann gut beraten worden und es soll noch weitere Tests geben die herausstellen, ob Bela wirklich geistig behindert ist. Mein Mann wollte unbedingt noch eine zweite Meinung einholen und so haben wir uns entschlossen noch einen Kinder und Jugendpsychiarter auf zu suchen, der Bela einmal durchchekt. Der Termin dort ist in zwei Wochen. Ich wünsche mir für meinen Sohn und für alle meine Kinder, dass sie glücklich sind und ich versuche immer mein bestes dafür zu geben.
Bela bekommt Ergotherapie und ist in der Logopädie und wer weiß, was dann kommt, wenn wir endlich eine gesicherte Diagnose haben...
Hallo,
ich habe auch Zwillinge (2,5 Jahre), bei denen der Junge global entwicklungsverzögert ist. Noch dazu ist er hypoton (läuft noch nicht) und hat Epilepsie.
Ich habe noch einen älteren mit knapp 5.
Ich wurde das erste Jahr beim Kinderarzt auch immer vertröstet, dass das normal ist, jedes Kind entwickelt sich anders, er hat einen ruhigeren Charakter, er muss ja erst mal Gewicht und Größe aufholen (war sehr viel kleiner und leichter als seine Schwester),...
Alles, was passiert ist, haben wir uns erkämpft, Krankengymnastik, SPZ, Diagnosetermine bei verschiedenen Spezialisten, etc. Von den Kinderärzten kommt leider relativ wenig Unterstützung, und das ist nicht nur meine Erfahrung.
Mittlerweile wissen wir, dass er wohl keine Stoffwechselstörung hat und dass er wohl einen genetischen Defekt hat, ob man den jemals findet, steht in den Sternen. Wichtig: bei so etwas hat oft niemand Schuld! Es ist halt so, und für Krankheiten oder gendefekte kann (meistens) keiner was.
Das wichtigste hast du ja schon gesagt: Bela ist Bela, und er bleibt Bela.
Die Seite rehakids.de ist dir ja schon empfohlen worden, eine Pflegestufe und einen SBA zu beantragen macht die Sache zwar noch "offizieller" (vor diesem Schritt hatte mein Mann ein wenig Angst), aber es erleichtert auch einiges, gerade finanziell.
Alles Gute, Caro
Hallo !
Unsere Tochter ist 2012 6 Wochen zu früh auf die Welt gekommen und entwickelt sich auch in allen Bereichen seeeehr langsam. Mittlerweile ist sie knapp 23 Monate alt (unkorrigiert) und wurde aktuell in Bereich der Motorik ca. 1 Jahr zurückgestuft und im Sprachverständnis ca. ein 3/4 Jahr. Viele Sachen kann sie einfach nicht, da ihr auch noch ihre starke Muskelhypotonie im Weg steht. Außerdem reiften ihre Augen verzögert nach, so dass sie visuell ebenfalls hinterher hinkte und jetzt dank Augen abkleben und Brille jetzt aufholte. Bei uns wird ein genetischer Defekt vermutet.
Bei uns war schon bei der Geburt klar, dass irgend etwas nicht stimmt. Seitdem bekommt Annelie Physio nach Bobath, seit sie 9 Monate ist, noch Sehfrühförderung und seit Januar 2014 reguläre Frühförderung. An ein SPZ sind wir auch angebunden. Aber wir haben auch festgestellt, dass man vieles selbst anstoßen muss, immer wieder nachfragen und drängen muss.
Trotzdem muss ich einsehen, dass ich nicht alles wegfördern kann.
Wahrscheinlich wird zu unserer globalen Entwicklungsverzögerung auch eine geistige Beeinträchtigung dazukommen. Unsere Frühförderin glaubt auch, dass Annelie ihr Leben lang Hilfe brauchen wird.
Wir sind jetzt auch am schauen, wie das alles mit einem SBA und einer Pflegestufe funktioniert. Mir wurde erklärt, dass man dadurch zumindest eine finanzielle Entlastung hätte. Muss mich da aber auch noch mal informieren.
Bezüglich der Schulen, denke ich, müsst ihr entscheiden, ob ihr eine Förderschule oder eine Regelschule mit Inklusion für das Beste haltet. Wie sind da die Möglichkeiten bei euch in der Umgebung?
Soweit sind wir noch nicht, wir befassen uns jetzt erst mit dem Kindergarten. Annelie wird nächstes Jahr in eine intigrative Einrichtung gehen (oder krabbeln).
Aber wichtig ist: KEINER hat Schuld, dein Kind hatte oder hat bestimmt nicht zu wenig Anregung. Dein Kleiner wird seinen Weg gehen, egal wie dieser aussieht, und du wirst sehr stolz auf ihn sein.
Liebe Grüße