Asperger Syndrom?

Hallo

Ich versuche mich kurz zu halten.
Mein Sohn wird im Dezember 7. Mit 4 Jahren diagnotizierte Körperwarnehmungsstörung und leichte Entwicklungsverzögerung, dadurch 2 Jahre Mototherapie. Ebenfalls mit 4 bei der U-Untersuchung festgestellte Dyslalie welche aber mittlerweile komplett behoben ist (es ging auch nur um s-sch-Laute, gestottert hat er nie). Da eine Einschulung dieses Jahr noch nicht denkbar war und ein weiteres Kindergartenjahr nichts gebracht hätte haben wir uns um einen Platz in einer Vorschule der Frühförderung bemüht und letztlich auch bekommen. Er geht nun dieses Schuljahr dort hin und ist auch glücklich dort.
Heute nun hatten wir das erste Elterngespräch. Seine Lehrerin ist soweit zufrieden mit ihm. Er hat sich gut eingelebt, ist ein beliebter Spielfreund usw. Wir sind den Abschlussbericht seiner Therapeutin durchgegangen. Das meiste konnte sie soweit durch Beobachtungen auch bestätigen. Und dann nannte sie uns ihre Vermutung, dass er das Asperger Syndrom haben könnte. Da ich nur sehr wenig darüber weiß haben wir uns geeinigt, dass wir (also mein Mann und ich) erstmal schlau machen ob es überhaupt in Frage käme.

Also, ich habe mich soweit durchgelesen durch die Thematik. Seine Lehrerin möchte mir morgen auch noch ein Buch zum Thema mitgeben. Ich hatte so einen Selbsttest im Internet gefunden. Ich weiß, eine ordentliche Diagnostik bieten diese Test nicht aber ich habe den meinen Mann ausfüllen lassen. Und seine Punktzahl war sehr hoch. Mittlerweile weiß ich, dass Asperger vererbt wird und zum ersten Mal in den knapp 10 Jahren unserer Beziehung hätte ich tatsächlich eine Antwort auf die Frage, warum mein Mann "anders" ist als die meisten Menschen die ich kenne. Ich habe das bisher als schräge Eigenart abgetan. Wir haben schon bei vielen Elterngesprächen vorher (mit Therapeuten usw.) viele Parallelen zu dem Verhalten meine Mannes und unseren Sohnes entdeckt. Aber eben als "reine" Körperwarnehmungsstörung angenommen die einfach vererbt wurde. Und nun diese Vermutung.

Was mich nun am meisten beschäftigt ist die Frage, wie vielfältigt sich Asperger abzeichnen kann. Denn klassische Eigenschaften weist er nicht auf. Er hat schon immer ein normales Sozialverhalten gezeigt. Hat als Baby Blickkontakt gehalten, mochte körperliche Nähe (bis heute aber nur mit mir), er hat normal angefangen zu sprechen und auch kindgerecht. Er ist (anfänglich) schüchtern aber sucht auch ohne zutun von außen den Kontakt zu Gleichaltrigen und spielt mit ihnen. Zwänge hat er gar keine. Er mag Veränderungen nicht gerne, mehr als andere Kinder, aber es bringt ihn nicht aus der Fassung. Der Tagesablauf kann auch anders verlaufen, Dinge müssen nicht immer gleich ablaufen. Er hat keine Leidenschaft zu etwas. Er interessiert sich für einige Dinge mehr als andere aber er spezialisiert sich auf nichts. Was heute noch toll war ist morgen wieder out. Soweit eigentlich normal, also aus meiner Sicht.
Dafür ist er körperlich sehr unruhig. Mit 3 lag der Vermutung ADHS seitens der Kinderärztin vor. Ich bin dem allerdings nicht nachgegangen. Er hat wenn überhaupt eine leichte Variante die nicht behandlungsbedürftig ist. Es ist mit den Jahren besser geworden und seine Mototherapeutin meinte auch, dass es hauptsächlich von der Körperwarnehmungsstörung kommt. Er spürt sich selbst noch nicht altersgerecht. Seine Ein-Mann-Zeichnung ist nach wie vor nicht alterstypisch. Sein Muskeltonus ist noch sehr schlaff, Kraftdosierung allerdings ungleich verteilt. Er hat unheimlich viel Kraft kann sie aber nicht dosiert einsetzen. Seine Schmerzgrenze ist niedrig, er hat selten geweint als Kleinkind wenn er gefallen ist o.ä. Aber ist ist nicht unempfindlich gegenüber Kälte oder dergleichen. Eine Überempfindlichkeit auf seinen Körper bezogen hat er nicht. Er kann barfuss laufen, ist gerne im Wasser usw.
Einen Blickkontakt stellt er außerhalb der engen Familie nicht gerne oder gar nicht her. Überhaupt wendet er sich nur ungern einen Erwachsenen zu. Wenn er z.B. nach etwas zu trinken fragt steht er schon kurz vorm verdursten. Er hatte auch starke Probleme mit Bedürfnissäußerungen im Kiga als er noch jünger war.
Konflikte kann er nur mit Hilfe von Erziehern lösen. Er zieht sich auch eher zurück als sich dem anderen Kind zu stellen. Überhaupt zieht er sich schneller zurück als andere wenn er es nicht genauso schafft oder ihn was überfordert. Sprachlich schafft er es nicht immer sich richtig auszudrücken, so als würde er nach Wörtern suchen. Sonst kann er aber Mimik und Gestik eines anderen Menschen richtig deuten.
Sein Selbstbewusstsein außerhalb der Familie ist gering. Er traut sich weniger zu, insbesondere wenn Gleichaltrige dabei sind die Aufgaben lösen die er nicht schafft. Dann zieht er sich wieder zurück.
Nach wie vor bevorzugt er körperliche Spiele wo er sich messen kann. Kämpfen und so.
Eine Frusttrationstoleranz ist nur schwach vorhanden. Immerhin kann man ihn mittlerweile beim Mensch-ärgere-dich spielen raus werfen aber sieht er dass er eventuell verlieren könnte bricht er frustriert das Spiel ab und zieht sich sofort zurück. Überhaupt würde ich ihn als introvertiert bezeichnen. Redet nur das Nötigste im Alltag. Allerdings wenn er begeistert von etwas ist spricht ist er wie jeder andere Junge und lässt einem auch gar keine Ruhe. Auf etwas warten fällt ihm schwer. 10 Minuten und mehr geht fast nicht. Dann wird er wieder unruhig, sagt, dass es ihn langweilt und möchte einfach nur aus der Situation. (Hochzeit meines Bruders im Juni, die 20 oder 25min der Trauung waren echt nicht leicht für ihn. Er musste leise sein und musste still sitzen. Er hat es aber geschafft, mit vielen guten Zureden meinerseit wärend der gesamten Zeit). Arbeiten am Tisch mag er nicht bzw. will es schnell hinter sich bringen.
Überdurchschnittliche Intelligenz sehe ich keine. Er interessiert sich für Zahlen, kann mit Hilfe bis 100 zählen und subtrahiert im 10er Bereich. Also nichts außergewöhnliches für einen 6 Jährigen. Aber er hat wie gesagt kein Spezielgebiet wo er überdurchschnittlich gut wäre.
Er wird schnell abgelenkt. Eine der Hauptgründe warum eine Einschulung nicht denkbar war. Die Leistung hätte er gebracht aber in einem vollen Klassenzimmer schafft er die Aufmerksamkeit nicht. Er ist schon so mit seinem Körper beschäftigt (das unruhige hat er noch sehr oft), dann mit der Umgebung usw. Da würde er gar nicht schaffen sich auf das zu konzentrieren was an der Tafel passiert. Das ist auch etwas was nicht verschwinden wird sagte man uns. Er braucht zukünftig auf jeden Fall eine kleinere Klasse. Hoffentlich ist das umsetzbar, eventuell würden wir ihn auch gleich in einer Förderschule anmelden. Aber soweit sind wir noch nicht und vorrangig geht es mir um die Frage, könnte überhaupt die Möglichkeit bestehen, dass mein Sohn das Asperger Syndrom hat? Es geht mir auch weniger um die Diagnose. Ich liebe ihn so wie er ist, ich komme mit ihm zurecht auch wenn es öfters alles andere als leicht ist. Wir hatten sehr aufmerksame Erzieher die uns damals überhaupt darauf aufmerksam gemacht haben, dass er anders ist als Gleichaltrige. Er ist mein erstes Kind, ich habe da nie was gesehen was ihn anders macht. Allerdings sah ich auch, dass er körperlich so eine Unruhe hatte die ich bei anderen Kindern nicht kannte. Aber durch x Gespräche mit diversen Therapeuten konnte ich besser damit umgehen da es eine Erklärung gab. Das macht es wirklich leichter. Auch das Wissen, dass man als Elternteil in der Erziehung nicht völlig versagt hat.

Ok, kurz war das jetzt nicht wirklich. Schreibt mir bitte einfach mal eure Gedanken. Hier tummeln sich sicher viele Leute die sich mit dem Thema besser auskennen. Braucht ihr noch Infos so fragt mich bitte einfach. Um den Verdacht zu bestätigen würde uns seine Lehrerin an eine speziale Einrichtung (nicht das SPZ, da gibt es wohl noch was spezielleres) verweisen. Nur würde ich gerne wissen, ob das überhaupt in Frage kommt. Denn ihn wieder "testen lassen" sehe ich für meinen Sohn nicht positiv. Wir haben zwar keinen derartigen Leidensweg durch wie bei vielen anderen Betroffenen aber, naja, ihr wisst sicher was ich meine.

Liebe Grüße

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Hallo,

ich kann dir nur von meiner Maus berichten, wir hatten einen sehr langen Leidensweg der mit der Grundschule begann, davor war sie ein ganz normales "ein wenig ruhiges" Kind.

Mit der Schule änderte sich alles.
Sie zog sich Jahr für Jahr immer mehr zurück, hat motorisch echt Probleme, und nie wirklich Freunde ( die ist ja komisch *ironie off*)

Wir kannten sie nicht anders und haben uns daher nie große Gedanken gemacht, bis jetzt wo sie im Gymi war, da kamen die Lehrer aktiv auf uns zu und sagten uns das die Maus nicht glücklich ist, sie lächelt nicht, spricht nicht mit Lehrkräften und Mitschülern, wenn dann ist sie in Streitereien verwickelt.

Wir sind dann zur Psychologin gegangen, seit diesem Jahr haben wir die Diagnose Autismusspektrumsstörung Richtung Asperger, man klassifiziert das jetzt nicht mehr so... Es gibt nur noch F84.0....

und dazu ADS..... ADS und ASS sind sich in vielen Fällen sehr ähnlich, wir haben auch nie verstanden warum die Maus alles wortwörtlich nimmt, nicht lügt, sich furchtbar aufregt wenn es nicht gerecht zugeht und überhaupt keine sozialen Bindungen hat, Ich und mein Mann sind ihre einzigen Bezugspunkte, andere Menschen braucht sie nicht :-(

Auch blamiert sich mich des öfteren, am Freitag erst ein Beispiel: sie hat Schlafstörungen, sagt die Ärztin *nimm die Tabletten zum Abendbrot* Vivi sagt *wir essen nie Abendbrot* ich schaute so #schock hab nix gesagt....

kam mir vor wie eine Rabenmutter, aber ich koche doch jeden Abend... JAAAA wortwörtlich das AbendBROT.... na das gibts vielleicht 1x im Jahr #schwitz

Wenn du Gewissheit willst musst du testen lassen, es könnte aber durchaus auch "nur" ADS sein.... für Autismus fehlen mir persönlich ein paar typische Eigenschaften #gruebel

Wobei nicht jeder Autist gleich ist....

Schau doch mal bei rehakids rein, das hat mir sehr viel geholfen!!!

Kopf hoch und traut euch, auch wenn die Diagnose manchmal hart ist.

Liebste Grüße
Corinna mit Vivi (dem besten Kind) fest an der Hand #herzlich#verliebt

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"Autismusspektrumsstörung Richtung Asperger, man klassifiziert das jetzt nicht mehr so... Es gibt nur noch F84.0..." Asperger = F84.5 daß das nicht mehr klassifiziert wird ist mir unbekannt, mein Zwerg steckt gerade in der Diagnostik, sein Bruder ist Asperger
lg

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"Es gibt nur noch F84.0..."

Woher nimmst du denn die (Fehl-)Info?
F 84.0 Frühkindlicher Autismus
F 84.1 Atypischer Autismus
F 84.2 Rett Syndrom
F 84.3 Andere desintegrative Störung des Kindesalters
F 84.4 Überaktive Störung mit Intelligenzminderung und
Bewegungsstereotypien
F 84.5 Asperger Syndrom

Es gibt nach wie vor noch alle 3 Typen des Autismus namentlich unter einer eigenen ICD-10 aufgeführt. Das Ganze läuft allerdings nicht mehr unter dem Namen "Autismus", sondern unter "Autismusspektrumsstörung".

Meine Kinder haben übrigens erst dieses Jahr die Diagnose "Frühkindlicher Autismus" bekommen. Das war eine ganz klare Diagnose und nichts mit "in Richtung....".
Wie wäre es mit einer richtigen Diagnostik bei einer KJP mit Anschluß an ein Autismuszentrum?

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Hallo,

die Lehrerin meines Sohnes hat mir damals ADS "diagnostiziert" - Asperger gab es damals noch nicht, zumindest war es noch nicht modern. Ich hab mich belesen und festgestellt: Ja, wäre möglich. Dann hab ich weiter gelesen und mich zu Therapien informiert. Die Lehrerin meinte immer "da kann man was machen" - was sie wirklich meinte war, er bräuchte Medikamente, weil sie ihm nicht gewachsen war. Er war zu verträumt. Das war wirklich eine schwierige Angelegenheit #augen für die Lehrerin. Er hat sich aus ihren Selbstgesprächen immer mal ausgeklinkt.

Ähm, #kratz #gruebel worauf wollte ich hinaus....

Er ist inzwischen 14 Jahre alt, hat keine Medikamente bekommen, hat leider eine Teilleistungsstörung (Dyskalkulie, Therapie schlägt gut an), besucht das Gymnasium und ist immer noch unkonzentriert, aber: Er kommt zurecht.

Seine Körperwahrnehmung war zwischenzeitlich besser - ist durch die letzten Wachstumsschübe in Höhe und Muskulatur aber wieder im A****.

Als hilfreich hat sich Sport erwiesen. Meiner tanzt jetzt seit ein paar Monaten - hätt ich das vorher gewusst ;-) Turnen scheint mir auch geeignet - Fußball und Co eher weniger. Irgendwas, wo er gezielt Arme und Beine koordinieren muss.

Tja, und mal ehrlich, Diagnosen hat dein Kind jetzt schon genug. Ich würds erst Mal lassen.

LG

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Danke für deine Antwort. Von Medikamenten sind wir hoffentlich weit entfernt.

Seine Lehrerin hat auch nichts diagnotiziert. Sie hat als Förderkraft aber eben schon viel Erfahrung.

Mit dem Sport hast du Recht. Wir versuchen es jetzt mit schwimmen nachdem Judo ein ziemlicher Reinfall war.

Liebe Grüße

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Hab Dir gerade weiter unten geantwortet. Judo ging bei uns auch gar nicht, schwimmen hat unser Sohn jetzt erst richtig gelernt. Er konnte sich ab 7 Jahren ohne Schwimmflügel bewegen aber die richtige Schwimmbewegung hat er nicht hinbekommen. Auch heute noch verweigert er Brustschwimmen, er grault jetzt aber und das kann er sehr gut. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Schwimmen das Richtige wäre.

LG

Carola

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Hallo,

Dein Text war jetzt sehr lang und ich habe versucht mir alles genau durchzulesen. Also Asperger Autismus vererbt sich tatsächlich und meistens kommt es wohl auch von der väterlichen Seite. Mein Sohn ist auch betroffen und wir wissen, dass er es vom Vater meines Mannes hat. Es gibt sehr viel Parallelen und Verwandte meines Mannes haben schon nach kurzem Sehen gesagt, unser Sohn wäre wie der Opa.

Es gibt zu deinem Sohn Parallelen aber auch viele Unterschiede. Mein Sohn ist sehr extrovertiert und war es schon immer, er quatscht den ganzen Tag. Er hat immer wieder Themen für die er sich sehr interessiert aber auch nicht so extrem. Unser Sohn war auch immer sehr unruhig, er hatte motorische Probleme und auch einen schlafen Muskeltonus. Er konnte lange keinen Ball richtig fangen und auch erst spät auf einem Bein längere Zeit hüpfen.

Anfangs hatte er wenig Blickkontakt und hat den auch oft vermieden mittlerweile kann er sehr lange Blickkontakt halten. Er ist in der Lage Probleme selbst zu lösen.

Als er noch im Kindergarten war, fiel auf, dass er kein Regelspiel spielen konnte. Seine Frustrationsgrenze war einfach zu gering. Auch heute noch muss er bei Spielen gewinnen, sonst ist er schnell wütend. Er ändert auch Regeln zu seinen Gunsten ab. Im Kindergarten hatte er feste Freunde und fiel nicht so stark auf. Erst mit Eintritt ins Schulalter wurde seine Andersartigkeit stark sichtbar. Bereits nach einer Woche kam die Lehrerin auf uns zu, da er im Unterricht durch Gezappel und Unkonzentriertheit auffiel. Er schenkte dem Unterricht gar kein Interesse. Spielte mit Gegenständen und sah aus dem Fenster.

Seit Jahren bekommt unser Sohn Zappelin, ein homöopathisches Mittel. Ohne dieses würde er den Schulalltag nicht bewältigen. Dadurch ist er weniger nervös. Er hatte schon Frühförderung und Ergo. Richtig geholfen hat ihm aber nur sein Kinder Kung Fu. Das hat ihm sehr viel gebracht. Jetzt ist er 11 Jahre und motorisch vollkommen unauffällig. Ich kann Dir Kung Fu wirklich sehr empfehlen, auch für das Selbstbewusstsein.

Sprachlich war unser Sohn immer sehr weit und bis zum 3. Lebensjahr auch sonst entwicklungsunauffällig, was für Asperger Autismus nicht ungewöhnlich ist.

Von seinem ganzen Sozialverhalten und seiner Psyche ist er noch lange nicht altersgerecht. Wir haben ihn ein Jahr später eingeschult und er hat zusätzlich die 2. Klasse wiederholt (auf Wunsch der Eltern). Er ist also wesentlich älter als die anderen Schüler, fällt aber überhaupt nicht raus. Er besucht eine Regelschule und ohne dieses Zurücksetzen wäre es wohl nicht möglich.

Falls Du noch Fragen hast, kannst Du mir gerne über meine VK schreiben.

Liebe Grüße

Carola

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Danke Carola für deine Antwort.

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Seid wann macht dein Kind Kung Fu? Meine haben jetzt mit 6 bzw.15 angefangen.
Ansonsten hört sich das fast alles wie bei uns an, außer das mein großer gesprungen ist von 2 nach Klasse 3 und der Zwerg mit 5 3/4 zur Schule kam( zurückstellen ging nicht, das Kind wollte auch nicht). Habt ihr das zappelin verschrieben bekommen? Bei uns stand gestern die Frage im Raum warum mein Zwerg keine Medis bekommt und bis zur Auswertung mag ich mich über Vor/ Nachteile von in frage kommenden medis informieren.

lg

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Hallo!

Also ich habe ein Asperger-Mädl zu Hause und wenn ich so deine Beschreibung vergleiche würde ich nicht unbedingt auf Asperger tippen.

Ich zähl dir mal die Auffälligkeiten meiner Tochter auf:

- bestimmte Tagesabläufe müssen bei ihr gleich ablaufen, allerdings muss nicht jeder Tag genau gleich geplant sein, aber sie tut sich mit plötzlichen Veränderungen doch schwer (früher hat das in Wutanfällen geendet, heute hat sich das schon etwas gebessert)

- sie hat Schwierigkeiten im Kontakt mit anderen Kindern, obwohl sie eigentlich sehr beliebt ist, meidet sie den Kontakt eher, hat aber inzwischen in der Schule eine gut Freundin gefunden

- sie hält kaum Blickkontakt auch nicht in der Familie

- sie hat Probleme mit dem "Theory of mind", kann sich also nur schwer in andere Personen hineinfühlen bzw. sie scheint auch oft zu erwarten, dass andere wissen was sie denkt oder sagen möchte

- sie hat immer wieder wechselnde Spezialthemen, kann dann stundenlang darüber sprechen

- sie hat Probleme bei der Motorik

- sie kann sich teilweise nicht besonders gut konzentrieren, außer es geht um ihre Spezialthemen

- sie zeigt immer wieder stereotype Verhaltensweisen, wie zB im Kreis laufen wenn sie aufgeregt ist, allerdings tarnt sie das gerne mal auch als "tanzen"

- sie hat eigene sehr eingeschränke Essensgewöhnheiten

- sie hat nur ein geringes Schlafbedürfnis

- bis vor kurzem zeigte sie noch Verhaltensweisen eines selektiven Mutismus. Im KiGa hat sie zB so gut wie gar nicht mit Kindern gesprochen und außerhalb auch nur mit bestimmten von ihr ausgewählten Leuten

... ich glaub das war mal das wichtigste

Übrigens sie ist zusätzlich HB getestet.

Wenn du fragen hast, kannst du dich gerne bei mir melden.

LG Jasmin

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Hallo Jasmin

Danke für deine Antwort. Deine Tochter "erfüllt" schon einige Dinge mehr.

Ich habe das Buch von seiner Lehrerin inzwischen durch: "Asperger: Syndrom zwischen Autismus und Normalität". Wenn ich jetzt wirklich rein nach dem gehe was da drin steht stimmen vielleicht 10% der beschriebenen Syntome überein bzw. manche passen gar nicht. Allerdings ist das Buch 1991 geschrieben wurden und ich fand es auch nicht wirklich aufschlussreich. Vielleicht habe ich die falsche Lektüre erwischt aber wenn ich hier so von euch lese erfüllt ein Kind mit Asperger schon alle diese Besonderheiten. Da passt mein Sohn nicht rein.

Ich danke dir auf jeden Fall! Ich werde mich mit seiner Lehrerin in Verbindung setzen und nochmal genau drüber reden jetzt wo ich besser informiert bin.

Liebe Grüße und alles Gute für euch

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Hallo!

Natürlich kann es auch sein, dass er auch autistische Züge aufweist, aber nicht wirklich ins Autismusspektrum reinfällt. Meine Tochter ist auch nur leicht betroffen wurde mir gesagt, dennoch merkt man, vorausgesetzt man kennt sich damit etwas aus, dass sie betroffen ist. Für Außenstehende die keine Ahnung haben wirkt sie halt oft ziemlich schüchtern unsicher und zurückhaltend und manchmal auch etwas seltsam. Und ehrlich gesagt, hätte mich nicht jemand darauf hingestoßen, dass sie Autismus haben könnte, ich wäre von selbst nicht auf die Idee gekommen.

Wenn du selbst meinst, dass vielleicht nur 10% auf deinen Sohn zutreffen, würde ich einer neuen Testung nicht zustimmen.

Alles Liebe für euch

Jasmin

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Hallo,

also Dein Text ist definitiv ausführlich ;-). Das interessante an Autisten / Aspergern... ist, sie sind alle Einzigartig. Es ist also wirklich schwer, zu sagen ob er genau dieses Problem hat, die typischen Merkmale sollten schon da sein, zumindest teilweise. Auch die Experten sind da sicherlich unterschiedlicher Meinung. Als Eltern können wir wirklich nur schauen, dass wir unserem Kind helfen in der Welt klar zu kommen. Jedes Kind hat andere Bedürfnisse und dementsprechend müssen wir unser Kind unterstützen!

Bei meinem Sohn (11) wird auch ein Asperger vermutet und ein interessierter junger Therapeut möchte sich ihm annehmen... in 3 Wochen haben wir unser erstes Gespräch mit ihm. Ich bin echt gespannt, das schöne, er erwartet keine weiteren Untersuchungen die mit der Zeit dem Kind das Gefühl geben nicht NORMAL zu sein!

Alles Gute #winke