Autisten in Regelschule... wie klappt's bei Euch?

Hallo,

die Tochter einer Freundin wird im September voraussichtlichmit meiner Tochter in die Grundschule eingeschult. IQ-Tests haben ergeben, dass sie sich am "unteren Grenzbereich" der "durchschnittlichen" Intelligenz befindet (wobei ich IQ-Tests für Autisten eher fragwürdig finde).
Meine Frage: wie geht es euren autistischen Kindern in der Regelschule? Gibt es genug Unterstützung? Wie viele Stunden Integrationshilfe wurde euch gewährt?

Vielen Dank
Mavie

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Autismus ist zu oberflächlich. welche Form? Mein Asperger und HB geht auf ein staatliches Gymnasium nicht das idealste, aber er hat gelernt sich dort durchzubeißen zusätzlich gibt es einen Nachteilsausgleich bzw. Förderung in Form von 1 Stunde Einzelunterricht in der Woche in dem Fach Franz. was jetzt wo es läuft super ist. Er hat keinen wirklichen Kontakt zu den Mitschülern außer es geht um Schulwissen da wird er gerne für Gemeinschaftsarbeiten genommen . Den Autismusbeauftragten hat mein Sohn dement abgelehnt, er hatte dennoch 1 Jahr 1-2 Stunden in der Klasse hospitiert
lg

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Hi, sie hat frühkindlichen Autismus.

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Also dann erzähle ich mal etwas von uns :-D ich habe einen Sohn mit Asperger der dazu noch ADHS hat und einen IQ von 135. Wir habe uns lange lange überlegt welche schule die Richtige für unseren Sohn ist und haben uns für die Regelschule mit gemeinsamem Unterricht entschieden.
Er hat morgens sowie im Offenen Ganztag eine Integrationshilfe und es klappt 1A gut ich sage mal die ersten 4-6 Monate waren anstregend ja aber es war die Umstellung u.s.w.
Ich bin der Meinung das man gerade bei Autistischen Kindern nie verallgemeinern darf wer welche schule besucht., sondern ich finde das muss immer im Einzelfall entschieden werden.

Auf deine Frage: wie geht es euren autistischen Kindern in der Regelschule? Gibt es genug Unterstützung? Kann ich nur sagen JA bei uns schon, aber ich habe auch von vielen gehört bei denen ist das nicht so.

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Hallo Liebe Mamis,

Ich werde in 3 Wochen als Integrationsassistentin anfangen zu arbeiten und werde auf einer staatlichen Schule einen kleinen Jungen mit Autismus durch den Schuleintag begleiten.Ich werde natürlich erst einmal eingearbeitet und beginne dann nach den Sommerferien .
Ich habe schon in einigen Bereichen Erfahrungen mit verschiedensten Behinderungen / Einschränkungen machen dürfen, allerdings habe ich noch keine Erfahrung im Umgang mit Autismus. Leider weiß ich zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht welche Form von Autismus der kleine Junge hat . Aber vielleicht könnt ihr mir helfen und mir vielleicht erzählen wie er eure Integrationsassistentin angenommen hat . Auf was ich unbedingt achten u. beachten sollte. kleine Tip"s wo es mal Probleme gab wie äußern sich Probleme in der Schule was sind die meisten und wie kann ich am besten Unterstützung geben?oder was sollte ich auf keinen Fall tun ?
Ich habe schon einiges gelesen aber ich würde mich sehr freuen wenn Ihr mir aus eigenen Erfahrungen Tips geben könntet .

Ich freue mich sehr auf eure Antworten
lg mandy

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HAllo,

mein Autist (erster IQ Test war übrigens ausserhalb der Norm grenzwertig zur geistigen Behinderung) ging zuerst auf eine Förderschule Sprache. Mit 5 hat er nicht gut gesprochen, da er erst mit 4 angefangen hat zu reden, er konnte nicht malen, aber das wichtigste für die Entscheidung der FS: Er hat sich auf keine person eingelassen. Er hat nichts nach Aufferderung gemacht.

In der Schule gab es dann überhaupt keine Probleme, als dann Noten gab waren sie durchschnittlich (Deutsch 3, REchtschreibung 2. Mathe 2, Englisch 2, Sport 4, Kunst 4)

Schreib ich jetzt mal öffentlich, da ich die Noten gut finde, wenn man bedenkt, mit welchem Entiwicklungsstand er eingeschult worden ist.

Nun ist er auf einer Regelgrundschule mit 23 Kinder. Er ist super aufgenommen worden, aber nun zeigen sich Konzentrationsschwierigkeiten. Er hört einfach nicht zu.

Er hat keine Integrationshilfe. Aber ich habe da jetzt auch darüber nachgedacht, einen für die 5. Klasse zu beantragen.

Ich keine einen anderen Asperger Autisten, der hat Klassen übersprungen (war auch auf der FS Sprache) und besucht nun eine Realschule. Klappt super ohne Unterstützung.

Mein Sohn ist übrigens ein HF Autist. Er hat auch einen ganz gewöhnlichen IQ (110) Das Ergebnis war damals verfälscht, da er einfach nicht mitgemacht hat. Darum rate ich jedem, keinen IQ Test vor dem Schulalter.

lg Maja

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Mein Sohn hatte einen IQ Test mit 4 Jahren und einen damals getesteten IQ von 100. Er ist HF-Autist am untersten Level. Die Schule hat eine Integration komplett abgelehnt. Er geht jetzt auf eine Sprachheilschule. Es gab also seitens der Schule und des Schulamts NULL Unterstützung und absolut keinen Wunsch auf eine Inklusion.

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Hallo.

Ferne Bekannte von uns haben einen autistischen Sohn regelbeschulen lassen. Es ist eine Katastrophe. Null intrgration / Inklusion oder sonstig versprochenes. Der Förderbedarf wird nur sehr mager abgedeckt.

Andere Bekannte haben ein entwicklungsverzögertes Kind - das ist noch schlimmer. Sie besuicht die 7. Klasse und lernt Lernstoff der 2. (!!!) Klasse. Völlig unterfordert. Jahrelang.

Wir haben auch einige Testungen durch - die sehr fragwürdig sind. Besonders die Auswertungen... Leider ist doch noch sehr viel "Tellerrand". Wenige schauen darüber.

LG

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Sie besuicht die 7. Klasse und lernt Lernstoff der 2. (!!!) Klasse. Völlig unterfordert. Jahrelang.

Exakt wie bei meinem sohn....

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Hallo Mavie,

mein Sohn ist Asperger Autist ohne offizielle Diagnose. Mein Sohn geht in eine Regelschule. Er wurde erst mit 7 eingeschult und hat aufgrund seiner massiven Deutschprobleme auf unseren Wunsch die 2. Klasse wiederholt. Er ist in der Schule ein Außenseiter, weil die anderen Kinder ihn oft nicht verstehen. Er sitzt auch alleine am Tisch, weil es mit Mitschülern am selben Tisch nicht klappt. Mein Sohn ist aber nicht traurig darüber. Mein Sohn ist vom IQ eher Durchschnitt auch wenn er bei den Tests nicht gut abgeschnitten hat. In der Schule hat er eher schwache Noten aber auch mal 2en. Er bleibt bei den Test auch aufgrund seiner Schreibleistung stets unter seinem Können. Im Unterricht ist er oft abwesend. Er bräuchte immer wieder Ansprache, die er aber nicht bekommt. Wir müssen daher viel zu Hause nacharbeiten. Er versteht den Stoff sehr gut aber in der Schule schaltet er komplett ab. Ich denke es überlastet ihn alles. Da sich unser Sohn aber nicht unwohl in der Schule fühlt, möchte ich ihn weiter auf der Regelschule beschulen.

In der Schule hat er keine spezielle Hilfe. Ich denke aber auch, dass unser Sohn ein Grenzfall ist. Er hat in allen Bereichen autistische Züge aber es gibt mit Sicherheit Kinder bei denen es mehr ausgeprägt ist. Er sucht den Kontakt zu Mitschülern und diese zeigen auch Interesse, merken aber schnell dass er vollkommen anders tickt und distanzieren sich dann. Das tut dann schon weh. Ich weiß nicht, wie mein Sohn es schafft trotzdem immer fröhlich zu sein. Man kann sich da von ihm eine Scheibe abschneiden. Er lebt immer im hier und jetzt und macht das Beste aus seinem Leben.

LG

Carola

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Hallo Carola,
das kann ich so gut nachempfinden. Unser Großer ist im Nov 6 geworden und im August haben wir die Asperger Diagnose bekommen. Dafür war ich zusammen mit ihm und meinem 2. Sohn in der KJP Köln, stationär für 4 Wochen.
Sein IQ ist auch Durchschnittlich, aber er ist wahnsinnig neugierig und fragt unheimlich viel, auch ist er sozial und emotional kompetent. Er sucht ebenfalls die Nähe anderer Kinder, aber auch ich habe immer das Gefühl, die Kinder können nichts mit ihm anfangen. Nun ist er im letzten Kitajahr und hatte noch nie ne Geburtstagseinladung. Macht mich immer voll traurig, wenn ich die Einladungen in den anderen Fächern sehe und bei ihm wieder keine liegt. Manchmal glaube ich, ich leide da mehr als er.

Seit wann wisst ihr, dass Euer Kind ein Aspi ist?
Liebe Grüsse
Silke

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Hallo Silke,

tut mir leid, dass ich Dir erst jetzt antworte. Als ich Dir das letzte Mal schrieb, wollte mein Sohn unbedingt wissen, was ich schreibe und da habe ich es abgebrochen. Mein Sohn weiß nichts vom Autismus und wir haben auch keine offizielle Diagnose.

Eigentlich weiß ich erst seit dem letzten Jahr, dass unser Sohn Asperger Autist ist. Ein Kooperationslehrer meinte mal, dass er autistische Züge hätte. Daraufhin habe ich mich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Mir Bücher besorgt und Kontakt mit Betroffenen aufgenommen.

Besonders war unser Sohn schon immer aber mit dem Alter fällt es mehr auf. Besonders sichtbar wurde es durch die Schule. Allerdings ist er nicht so auffällig, dass jeder gleich auf Autismus kommt, eher sonderbar.

Im Kindergarten hatte unser Sohn Freunde. Er konnte jedoch keinen Blickkontakt halten und reagierte oft auf Ansprache anderer Kinder gar nicht. Wenn wir z. B. morgens in den Kindergarten kamen und ihn ein Kind ansprach, lief er einfach weiter. Bei der Begrüßung gab er die Hand aber schaute zur Seite weg. Im Kindergarten hat er wenig mitgemacht. Er fiel durch eine schlechte Motorik auf. Er hat im Kindergarten an einem Sportkurs mitgemacht, da war er voll dabei, auch bei der musikalischen Früherziehung. Auch beim Englischkurs hat er mitgemacht und hatte Spaß, allerdings war er der einzige der ewig brauchte um überhaupt in den Raum zu gehen, wo dann Englisch statt fand.

Mit 7 Jahren (nach Rückstellung) wurde unser Sohn eingeschult. Er hatte sich sehr auf die Schule gefreut. Aber in der Schule gab es nur Probleme. Die Mitschüler grenzten ihn aus, die Lehrerin mobbte. Wir mussten ihn nach der 2. Klasse von der Schule nehmen. In Deutsch hat er eine Lese-/Rechtschreibschwäche. Auf Anraten der Lehrer hat er trotz Versetzungszeugis die 2. Klasse wiederholt.

Jetzt ist er in der 3. Klasse. Er ist ein Außenseiter und das ist auch viel auf sein eigenes Verhalten zurückzuführen. Teilweise grenzt er sich selber aus. Er möchte und kann nicht mit anderen Kindern am Tisch sitzen, da gibt es nur Streit. Er kann sich schlecht einordnen und die Regeln zu befolgen fällt ihm schwer. Vom Stoff versteht er alles aber im Moment macht er leider sehr wenig mit. Die Lehrer wissen nichts vom Autismus haben aber oft wenig Verständnis für Kinder, die anders sind. Ich glaube eine Diagnose würde in unserem Fall absolut keine Vorteile bringen.

Unser Sohn ist in der Schule soweit selbstständig und flexibel. Er ist eher ruhig und hält sich zurück. Zuhause hat er dann ganz schöne Wutanfälle und muss sehr viel unterstützt werden. Nicht nur bei den Hausaufgaben, nein auch beim Tasche packen etc. Es kostet viel Kraft und Nerven. Zu Geburtstagen wird er übrigens nie eingeladen und er hat keine richtigen Freunde.:-(

Es ist tatsächlich so, dass die Eltern oft mehr leiden als das Kind. Mein Sohn lebt im Hier und Jetzt und ist ein sehr fröhliches Kind. Natürlich kann er auch traurig sein und er sagt oft, ich wäre gerne wie die anderen. Die Diagnose Asperger möchten wir nicht haben und ich möchte auch nicht, dass er sich als der "Autist" sieht. Im Grunde ist es keine Krankheit, nur eine Andersartigkeit. Wenn jemand schwul ist, sagt ja heute auch keiner mehr: "Der ist krank" - wehe jemand würde das sagen. Man kann das finde ich vergleichen.

Ich weiß nicht, ob ich Dir mit meiner Antwort helfen konnte. Es ist einfach nicht leicht und vorallem hat man jeden Tag mit sich selbst zu kämpfen, ob mit oder ohne Diagnose.

Ich wünsche Euch alles Gute!

Liebe Grüße

Carola

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Mein Sohn ist in der Regelschule hoffnungslos gescheitert, damals hatten wir aber noch keine Diagnose und mit Diagnose, wäre sicher einiges anderes gelaufen.

Wir kämpfen jetzt gerade für einen Schulbegleiter. Mein Sohn geht inzw in die 6 Klasse der Förderschule.

Man kann einem Autisten durchaus einen IQ Test unterziehen, oft sind die sogar aussagekräftig.
Mein Sohn verweigert die Tests, sein Iq liegt mal bei 62 und mal bei 103.
Ein hoher IQ bei Autisten heißt übrigens nicht unbedingt, das er auch genutzt werden kann.
In unserem Fall ist mein Sohn nicht fähig seine Intelligenz zu nutzen.

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ich meinte 7 klasse

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Hallo,
mein Sohn hat Frühkindlichen Autismus und schwere Hirnschädigungen.
Sein IQ-Test schwankt irgendwo zwischen 50-60 ....... weiß es schon gar nicht mehr genau, weil mir der test nichts aussagt über ihn. ( Wurde vor 6 monaten gemacht)

Tim ist nicht dumm aber er ist unfähig etwas alleine zutun, zu entscheiden und und und.
Er redet mittlerweile sehr viel aber sehr, sehr schlecht ......
Also lange rede, kurzer Unsinn.
Mein Sohn ist auf deiner KB/GB Schule mit IndividualAssistenz täglich die komplette Schulzeit.

Er ist 8 Jahre und eine Regelschule wäre nie machbar für ihn........

#winke

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ist auch erst im Sep. in die erste Klasse gekommen mit 8 Jahren.