Hallo und guten Morgen
Nach einer schlaflosen Nacht, möchte ich meine Gedanken und Gefühle mal "auf's Papier" bringen.
Ob ich hier im richtigen Forum schreibe.. ?!
Wenn nicht, bitte verschieben.
Es geht hier um meine Freundin.
Sie ist im April 2008 an Brustkrebs erkrankt.
Der Ausgangsbefund war schon sehr schlecht.
Lymphknotenbefall, Tumorklassifikation T3, Grading2, Metastasen nicht ausgeschlossen (also MX).
Ich habe auf einer onkologischen Station gearbeitet und weiß leider sehr viel in diesem Bereich.
Als ich den Befund damals las, dachte ich:
"Oh Gott, das war es dann!"
Aber meine Freundin hat gekämpft wie eine Löwenmutter und ich habe sie unterstützt und ihr Mut gemacht.
Ihr damaliger Arzt wollte die befallene Brust amputieren.
Für sie kam das aber überhaupt nicht in Frage.
Sie bestand auf eine "Ausräumung" .. so das sie wieder einen ordentlichen brustaufbau haben konnte.
Wir versuchten ihr klar zu machen, das der Ausgangsbefund so schlecht sei und sie den Aufbau, Aufbau lassen sein soll. Ihr LEBEN wäre wichtiger als eine Brust.
Ihr Mann bat sie auch vernünftig zu sein.. er liebt sie auch ohne Brust.
Also kurz.. wir hatten keinen Erfolg!
Chemo, Bestrahlung.. als dies alles abgeschlossen war, begann A. mit dem brustaufbau bei einem Schönheitschirurg
Der Aufbau ist seid April 09 abgeschlossen und nun hat sie wieder Kontrolluntersuchung gehabt.
Wie immer, war ich auch dieses mal dabei..
Beide Brüste weisen nun neue Tumore auf.
Auf der Leber sind zwei Metastasen, außerdem wurde ein Knochenszinti gemacht und da muß noch weiter abgeklärt werden.
In der Lunge sind auch Metastasen (die zwar noch zählbar sind) aber immerhin.
Meine Freundin weiß noch nichts davon. Ihr Mann bat den Doc. zuerst nichts zu sagen, bis ALLE befunde da sind.
Jetzt steht noch ein Schädel MRT aus.
Ihr BK streut gerne Metastasen ins Gehirn.
Ich hoffe, da ist alles sauber
Sie raucht, geht auf's Solarium, hat sich jetzt noch die Lippen aufspritzen lassen ...
Ihr Mann ist entsetzt und schockiert... und wir versuchen ihr zu vermitteln, wie ungesund das alles im Moment ist.
Der Mann meiner Freundin bat nun MICH Klartext mit ihr zu reden. ICH soll ihr sagen, wie es um sie stehen würde. Und ICH soll ihr den kopf mal waschen und ihr sagen, das ihre Lebensweise so nicht ok ist.
Aber das kann ich doch nicht machen.
Sie ist bei meinem ehem. Arbeitgeber in Behandlung.. und mein Ex-chef ist sehr einfühlsam.
Aber ihr Mann möchte, das ICH es ihr sage...
Ich fühle mich dazu eigentlich nicht im Stande.
Ich kann doch nicht sagen:
"A. du bist leider austherapiert und wir können nur noch auf der Biokrebsschiene was versuchen.."
Mein Ex-Chef sagte gestern, das da eigentlich nix mehr zu machen sei.
Meine Freundin sagte nach Abschluß der ersten Chemo, das sie dieses "Dreckzeugs" nie wieder in ihre venen lassen würde .. sie sagte gestern nur " weißt du.. wenn da jetzt wieder was ist, dann mach ich aber keine Chemo mehr! Dann geh ich mal zu einem Heiler!"
Ich steh ziemlich neben mir.
Wir sind heute Abend bei ihnen eingeladen.
Ihr Mann möchte, das wir kommen und hat alles schon für ein Raclette-essen vorbereitet.
Ich habe Angst, das er mich heute abend mit einer Situation konfrontiert, auf die ich mich selbst nicht vorbereitet habe..
Kann dieses wirre zeug jemand verstehen?
Sorry fürs lange Posting..
Freundin an Krebs erkrankt..
Für die Aufklärung ist der Arzt zuständig. Der Ehepartner soll dabei sein.
Hallo!
Zum einen denke ich, dass es nicht allein deine Aufgabe sein kann, deine Freundin aufzuklären. Das müssen schon alle zusammen tun.
Zum anderen höre ich aber auch heraus, dass es gar nicht in dem Rahmen nötig ist. Ich denke, deine Freundin weiß sehr genau Bescheid. Und ehrlich: Ich finde ihr Verhalten sehr verständlich und nachvollziehbar und auch ein bisschen bewundernswert. Die Prognose ist fatal. Das wissen doch alle. Soll sie restliche Zeit nur in der Klinik verbringen, um dem Leben ein wenig (schlechte) Zeit abzuringen? Ich hoffe, ich würde so was auch nicht machen wollen.
Eure Aufgabe ist nicht, sie zur "Besinnung" zu bringen, sondern den Weg mit ihr zu gehen. Klar, ist das schwer. Ich unterstelle ihrem Mann, dass er sie gern noch eine lange Zeit an seiner Seite hätte, aber das hat sie doch auch nicht in der Hand. Du übrigens auch nicht!
Gruß
Susanne
Hallo,
Es ist sehr schlimm, das Deine Freundin erkrankt ist, aber weiß Du was ich noch viel schlimmer finde, das andere mehr wissen als der Betroffene selber. Deine Freundin ist doch nicht entmündigt. Sie hat ein Recht Ihre Diagnosen zu erfahren bevor es andere Leute wissen.Mit welchem Recht möchte der Mann Ihr die Befunde vorerst vorzuenthalten ?. Was ist das für ein Arzt, der die Befunde mit jemanden anderes bespricht.
Ich denke aber auch das Deine Freundin im Inneren weiß wie es um Sie steht und sie zur Zeit in einem Verdrängungsprozess ist. Was Sie braucht ist, Zuspruch, Unterstützung und Begleitung in der ächsten Zeit und niemanden der mit Ihr Klartext redet.
Lg und alles Gute für Deine Freundin.
Joshimaus
Hi,
ich verstehe deine Freundin. Ich denke, ihr ist ziemlich klar, wie es um sie steht, aber soll sie die Zeit, die ihr verbleibt, mit Therapien verbringen, die eh nicht´s mehr nützen ? Nur damit sie ein paar Tage länger lebt? Denn dass sie sehr bald sterben wird, das ist ja sicher.
Sei einfach für sie da, wenn sie dich braucht, ansonsten lass sie ihr Leben leben, denn es ist ihrs.
LG
Tanja
Hallo,
ich denke auch, dass Deine Freundin ganz genau weiß wie es um sie steht und ich finde es ganz wichtig, dass sie auf IHREM Weg, den sie sich aussucht so gut wie möglich von allen unterstützt wird und auch in ihrer Entscheidung ernst genommen und bestärkt wird.
Was der richtige Weg ist, das weiß niemand und Deine Freundin weiß, was ihr gut tut und genau diesen Weg wird sie gehen.
Ich persönlich finde, dass die Lebensqualität an erster Stelle steht.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!
Viele Grüße
hallo
ich kann deine situation sehr gut nachvollziehen. ich arbeite als mta in der strahlenklinik und habe jeden tag mit krebskranken zu tun.
die reaktion deiner freundin ist schon "normal" lass sie doch rauchen und in sola gehn und auch die lippen aufspritzen. wieso sollte man ihr das verbieten, die lebenserwartung verbesserte dies nicht aber die lebensqualität!! das ist das wichtigste und wenn sie keine chemo mehr aben will solltest du und ihr mann das akzeptieren. sie hat die fäden in der hand sowie bei der entscheidung für die op. sie wollte "unvernünftig" sein (ob das nun die prognose verbessert oder verschlechtert hat soll nun dahin gestellt sein).
was ich nicht okay finde ist das sie die ergebnisse von ihrem arzt und ehemann verschwiegen bekommen. es geht um ihr leben um ihr körper und um ihren tod. sie sollte wissen ünerlegen trauern verhandeln und entscheiden und kein anderer.
ich denke du ihr ehemann und evtl ihr behandelnder arzt sollten gemeinsam mit ihr reden.
es dauert soweiso ert einam paar tage um solche nachrichten zu verarbeiten und sie wird eine entscheidung treffen, die alle anderen akzeptieren müssen!!
also ich wünsche euch alles gute und viel kraft! es wird ein schwerer weg für alle!!
lg
ami
Hi,
sie raucht, geht in Solarium, hat sich die Lippen so machen lassen, wie ihr es gefällt (Geschmackssache).
Für mich klingt es so, als ob sie ganz genau weiss, dass sie bald sterben muss und nun nur noch das machen will, was sie mag.
Ich habe mitangesehen, was die Chemo mit einem Menschen macht. Wenn es nichts mehr zu tun gibt, warum dann noch die Quälerei? (Sichtwort: Dreckzeugs)
Laß sie!
vg
PS der Mann deiner Freundin ist ein Feigling, der jemanden sucht, der SEINE Verantwortung übernimmt.
Hallo erst mal,
es tut mír leid wegen deiner freundin, aber für die konventionelle therapie scheint sie nicht mehr in frage zu kommen-
Ihr kann jetzt nur mehr ein guter naturheilkundearzt helfen, am besten eine solche klinik.
Ich denke dabei an heilungsverfahren mit: akkupunktur, diät, vitaminabgaben, homöopathie, wärmebestrahlungen, hypnose, und gesprächstherapien, die sie nicht zu sehr aufregen.
Deine freundin benötigt vor allem erst mal neue kraft.
Sie muss ihren lebenstil ändern und zu sich selbst finden.
Das geht aber erst, wenn sie den krebs überwunden hat.
Es gibt heilungen bei krebs,die nicht mit den gängigen therapien erzielt wurden.
Die volle wahrheit würde ich ihr nicht sagen.
Es ist verantwortunglos einen todgeweihten damit zu konfrontieren und dann verliert sie den lebensmut.
Wenn die den verloren hat, kann ihr niemand mehr helfen.
Sie braucht zunächst einen fähigen heiler.
Am besten eine unkonventionelle klinik wo ihr mit anderen mitteln geholfen wird.
Akkupunktur würde ihr momentan aufbauend helfen
Dazu ggfs. die preuss diät, die schon viele krebskranke geheilt haben soll.
Preuss war ein österreichischer heiler und hat eine diät, die aus säften und tees besteht für krebskranke zusammengefügt.
Das buch müsste noch zu finden sein.
Diese diät frisst den krebs einfach auf, heisst es.
Des weiteren fördern vitamingaben die stabilisierung des organismus.
Mit dem rauchen müsste deine freundin natürlich aufhören.
In einer monatelangen behandlung, die durch naturheilkunde erfolgt, ggfs. auch mit homöopathie,
kann deine freundin langsam wieder zu sich kommen.
Da sie sonst rettungslos verloren ist, hat sie nur mehr so eine chance.
Vielleicht findet ihr jemand, der sie noch durchbringt.
ganz viel glück
lg
Die verbleibende Zeit in irgendeiner skurrilen Klinik zu verplempern und nicht einmal über seinen wahren Zustand aufgeklärt zu werden ist sicherlich von allen Möglichkeiten die Schlechteste.
Jeder Mensch hat das Recht zu wissen wie es um ihn steht, ausser er wünscht dies ausdrücklich nicht.
Ich bin ein Stück weit entsetzt, dass der behandelnde Onkologe seine Patientin nicht aufklärt. So etwas ist eigentlich nur statthaft, wenn die Patientin ausdrücklich erklärt, dass sie nicht aufgeklärt werden will.
Ganz verstehen kann ich die Situation allerdings auch nicht, denn normalerweise erfragen die Patienten nach der Durchführung der Untersuchungen ihre Befunde und die Unwahrheit wird ihr der Arzt ja wohl nicht erzählt haben.
Letztlich muss sie sich entscheiden, ob sie weiter Therapie will (Nach einer Runde Chemo kommt noch etliche Varianten in Frage), bei eventuellen Hirn- und Knochenmetastasen wäre dass dann eine Bestrahlung, oder ob sie sich für eine weitere palliative Behandlung entscheidet.
In ihrer Situation ist ihre Lebensweise völlig in Ordnung, denn sie ist unheilbar erkrankt und soll gefälligst machen was ihr Spass macht. An Lungenkrebs infolge des Rauchens wird sie mit Sicherheit nicht sterben und auch Hautkrebs wird sie nicht mehr erleben.
PS.: Dein Ex-Chef soll gefälligst seinen Job machen und sich nicht von Angehörigen belabbern lassen.
LG Pher