Verdacht auf Asperger-Syndrom - Bin verwirrt.

Es geht um meinen Sohn, er wird im Oktober 8 Jahre alt.

Bei ihm wurde mit 6 Jahren die Diagnose ADHS gestellt. So wie es aussieht steckt aber mehr dahinter. Oder beides - keine Ahnung.

Er entwickelt sich leider überhaupt nicht weiter. Er ist motorisch sehr weit zurück, obwohl wir schon 1 Jahr Ergo hinter uns haben.

Er kann allen, wirklich allen Leuten nicht in die Augen sehen. Die Hand reichen ist für ihn eine absolute Hürde.

Er ist sehr schüchtern, ängstlich und hat Kommunikationsschwíerigkeiten, obwohl er sehr gut sprechen kann, aber er spricht sehr monoton. Ihm zuzuhören bereit für jeden große Anstrengung.

Es ist mein Sohn und ich kann mit ihm leider nur sehr wenig reden. Seine Antworten sind meist ja, nein oder ein Schulterzucken. Alles recht kurz gehalten.

Ich und mein Mann wir sind die einzigen von denen er eine Umarmung zulässt. Bei allen anderen möchte er es nicht.

Er hat Probleme seinen eingenen Körper wahrzunehmen. Er weiß nicht ob er Bauchschmerzen oder Hunger hat. Essen, kann er nur essen wenn es bereits richtig abgekühlt ist. Selbst lauwarm empfindet er als heiß.

Ironie ist für ihn ein Fremdwort. Er versteht es nicht wenn man mal einen Witz macht. Er nimmt alles gleich voll ernst.

Er hat nicht viele Freunde. Die die er jetzt in der Schule hat, sind die gleichen wie im Kindergarten. Wenn wir mal einen Kumpel auf der Straße treffen und der Kumpel ihm freudestrahlend zuwinkt und seinen Namen ruft, dann schaut er weg und geht vorbei. Das finde ich schon fast ausverschämt. Ich habe ihm gesagt, dass er sich nicht wundern braucht, wenn seine Kumpels ihm den Rücken zu kehren. Er kann doch nicht so tun, als wenn er ihn nicht bemerkt.

Der große Problem ist, (das ist auch der Grund, warum ich mich mit ihm nochmals separat die Psychologin aufgesucht habe), mein Vater, sein Opa ist vor einem halben Jahr gestorben. Es war ein schwerer Weg für alle. Als er gestorben ist, hat mein Sohn wie immer keinerlei Gefühle gezeigt. Er ist nächsten Tag in die Schule und als er heim ham, habe ich ihn gefragt ob es schwer für ihn war und ob er oft an Opa denken musste. Da schaute er mich an und sagte, "Ich habe gar nicht an Opa gedacht. Ich war erstmal ziemlich geschockt. Dann fragte ich wie seine Klassenkameraden darauf reagiert haben, da sagte er "Ich habe doch gesagt das ich das vergessen hatte. Dann kann es auch niemenden gesagt haben. Ich bin wirklich ruhig geblieben, obwohl ich sehr enttäuscht von ihm war. Er versteht auch nicht wenn ich traurig bin.
Ich dachte erst, das er vielleicht den Tod nicht verarbeitet hat, darum bin nochmal zum Psychologen. Aber dieser Verdacht hat mich echt umgehauen.

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Ich nochmal.

Habe versehentlich schon abgeschickt, obwohl ich noch nicht fertig war.

Habt ihr Erfahrungen damit. Wie genau wird diese Diagnose gestellt. Was kommt jetzt auf uns zu. Habe erst am 08.09. den nächsten Termin. Wo ich wahrscheinlich mehr erfahre.

Was mach ich, wenn es so ist. Ist es heilbar. Kann man da was machen um ihm zu helfen.

Danke für eure Antworten..

LG

Ivonne

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Hallo,
heilbar ist das, soweit ich weiß, nicht. Allerdings kann man sehr viel lernen. Wenn dein Sohn nicht in der Lage ist, Gefühle automatisch zu erkennen, dann kann er es lernen.

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Hat er evtl.auch eine Wahrnehmungsstörung(das mit seinem Bauch deutet darauf hin)???Kann er Dinge die unwichtig/wichtig sind die er den ganzen Tag erlebt,und hört nicht ausblenden Oder Filtern nach wichtigkeit?Zieht er sich zurück wenn etwas sehr laut ist für ihn?Ist er mehr ein Einzelgänger und fühlt sich in Gruppen nicht wohl?Das und noch mehr können Anzeichen von Autismus(Asperger) sein.Es heisst aber nicht das es zwangsläufig auch so ist.Nur das wie du ihn beschreibst,kann schon darauf hindeuten.

Man kann diese Kinder fördern,aber der Grad zwischen Förderung und Überforderung ist sehr gering.Es ist auf jeden Fall nicht heilbar.

Als kleiner Tipp es gibt ein gutes Buch von Axel Brauns,es heisst Fledermäuse und Buntschatten...kann ich dir nur empfehlen.

Und lies dich durch das Komplette Internet.natürlich Spielen da auch andere Faktoren eine Rolle,es kann vieles zutreffen,muss aber nicht sein.

wenn du magst kannst du mich über VK anschreiben.Und ich weiss es ist schwer,aber hör auf so normal zu denken wie du denkst.Wenn er wirklich Asperger hat dann musst du verquer denken.und vergiss nie dein Sohn ist ein toller Kerl.

Lieben Gruss

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Gott sei Dank kann man Aspergersyndrom NICHT heilen. Das wäre ja, wie wenn man jemandem die Hände amputieren würde, nur weil er besonders schöne Hände hat.

Ich bin ein absoluter Asperger-Fan, selber bin ich vermutlich neurotypisch, finde mich jedoch in beiden Welten zurecht, die Asperger-Wahrnehmung ist für mich die reichere.

Kauf Dir am Besten Bücher von Tony Attwood, er ist wohl derzeit einer der fundiertesten Kenner des autistischen Spektrums, vorallem kann er den Blickwinkel auf die positiven Aspekte des Aspergertums richten.

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Kennst du www.rehakids.de?
Ein Forum für Eltern von besonderen Kids......es gibt dort sehr viele Mütter von Aspis.....schau doch einfach mal rein

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Hallo,

wir sind zwar nicht von der Diagnose betroffen, aber ich habe mit jemanden studiert der auch Asperger hat.

Leider wußten wir das zu Studienzeiten nicht bzw. wir waren so jung und uniteressiert, dass ich mich erst Jahre später damit befasst habe, in der Studienzeit galt er einfach als "komisch".

Also grundsätzlich haben wir folgende Erfahrungen mit dem Studenten gemacht. Er hatte ein wahnsinnig gutes Gedächtnis und eine unbeschreibliche Auffassungsgabe. Er konnte z.B. sämtliche Wahlergebnisse der letzten 40 Jahre von Hamburg oder auch die Geburts- und Sterbefälle in HH (also die Zahlen).

Probleme hatte er beim Umgang mit seinen Mitmenschen. Ähnlich wie dein Pflegekind konnte er den Menschen seine Gefühle gar nicht mitteilen oder nur ungefiltert. D.h. Freude, Begeisterung, Kummer kam 1:1 bei uns an. Seine Begeisterung für eine Mitstudentin zeigte er durch stundenlanges offensives Anstarren.
Ein nicht ganz ernstgemeintes Lob des Dozenten wurde von ihm mit frenetischen Beifall für sich selbst gefeiert ...
Wir haben von seiner Behinderung damals nichts gewußt. Aber im Nachhinein hab ich gelesen, dass diese Menschen Probleme mit der Sozialkompetenz haben und einen Sinn für Ironie hatte unser Mitstudent nicht.

Ach so, im nachhinein haben wir erfahren, weshalb wir nichts von der "Behinderung" des Studenten wußten, er hat sich immer gegen den Ausspruch Behinderung gewährt. Dadurch hat er keine Behindertenausweis gehabt und ist im Praxissemester bei den potentiellen Arbeitgebern furchtbar auf die Nase gefallen. Hätte man von seiner Besonderheit gewußt, wäre sicher vieles leichter für ihn und uns gewesen und man hätte ihn nach dem Studium auch jobtechnisch helfen können.

LG

Ilka

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Ich kann Ihn verstehen!
"Dadurch hat er keine Behindertenausweis gehabt und ist im Praxissemester bei den potentiellen ....."


Sorry,
aber mein Sohn hat auch keinen Behindertenausweis!
Wir haben Panik davor wenn seine Klasse davon erfährt und dann das Wort " Behinderung" fällt.
Er hat es so schon schwer und wird gemoppt. Wenn dann noch das dazu kommt, dann haben die Großschnau... erst recht Futterstoff zum moppen.
lg. so das mußte jetzt mal raus!#schmoll

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Wir haben ihn nicht gemoppt. Aber seine Vorgesetzten waren durch sein Verhalten so irrietiert, dass sie ihm ohne Nachzufragen ganz schlechte Beurteilungen geschrieben haben. Ein Behindertenausweis oder ein klärendes Gespräch hatte da sicher geholfen!



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