Depression bei 17 jähriger

Hallo,
unsere 17 jährige ist mit Depressionen erblich belastet (Ihre Oma hat Depr., Ihre Mutter beging Suizid nach nachgewiesener Depression.)

Nun hat sie erhebliche Stimmungsschwankungen, verkriecht sich etc. Seit ein paar Wochen macht sie eine Therapie bei einer Psychologin.

Die Psychologin sagt ihr sie solle sich von ihrem Vater lösen, er wäre das Problem!? Die setzt ihr Flusen in den Kopf sie soll in eine WG ziehen. Von was bezahlen als Schülerin bitteschön??
Der Vater, (mein Schatz) erzieht seine Kinder so, daß sie im Leben bestehen können, daß sie einen Umgang mit GEld lernen. Alles in allem sehr vernünftig. Sie hat viele Freiheiten, muß aber auch Spielregeln beachten.

Was uns irritiert ist, die Psychologin will nicht mit ihm reden. Ihm wäre es wichtig zu wissen, wie er sich ihr gegenüber besser verhält oder anders machen kann. Nein, sie sagt es ist der S. ihr Leben. Er wäre das Problem.
Ist das normal?
Er ist mittlerweile schon soweit, daß er sagt: er kann wieder in Ruhe schlafen wenn sie tatsächlich vor den Zug gesprungen ist.

Ihre Auffälligkeiten: Sie zieht sich permanent in ihr Zimmer zurück. Auch zum essen.
Sie wacht nachts auf und denkt sie muß sterben. Sie beißt sich die Lippen blutig weil sie das beruhigt. Sie ritzt sich ab und zu in die Arme weil das "gut" tut. Sie fühlt sich mit allem überfordert und ist teilweise total desorientiert.
Aber die Psycho Tante sagt sie hat kein Problem, der Papa ist das Problem.

Bitte Hilfe.
Danke

1

Hallo,
Eigentlich habe ich keine Ahnung von Depressionen aber ich glaube Sport könnte helfen.
Jeden Tag 30 min laufen oder was anderes dass sie richtigt ausgepowert ist.
Es setzt die Endorphinen im Kopf frei und macht "glücklich".
Vieleicht ist es ein Versuch wert.

Die Psychologin würde ich nicht mehr besuchen, hört sich nicht seriös an.

LG
Carina

2

Sie macht Sport, aber das bringt gegen die Depri nichts. Das ist erblich veranlagt.

3

Bei erblich bedingten Depressionen ist eine Psychotherapie Blödsinn. Hier ist ein Psychiater gefragt, der die richtigen Medikamente verschreibt.

Gruß

Manavgat

4

laut dieser Psychologin braucht sie keine Medi sondern eine Gesprächstherapie würde reichen. Und es ist eh der Papa schuld.

Wie kann dem Mädel geholfen werden? Auch der Hausarzt sagt sie braucht keine Medi. Bei ihrer Mutter war das ähnlich. Psychologen bescheinigen keine Gefahr, eine Woche später war sie tot.

7

Psychologen verkaufen Psychotherapie. Daran verdienen sie.

Psychiater verkaufen Medikamententherapien. Daran verdienen sie.

....

Am besten sind Psychiater mit einer zusätzlichen Ausbildung als Psychotherapeut. Dann bekommt der Patient - hoffentlich - was er braucht.

Gruß

Manavgat

5

Hi!

***Ihre Auffälligkeiten: Sie zieht sich permanent in ihr Zimmer zurück. Auch zum essen.
Sie wacht nachts auf und denkt sie muß sterben. Sie beißt sich die Lippen blutig weil sie das beruhigt. Sie ritzt sich ab und zu in die Arme weil das "gut" tut. Sie fühlt sich mit allem überfordert und ist teilweise total desorientiert. ***

Ich habe zwar nicht wirklich Ahnung von Depressionen, aber ich würde
1) die Therapie bei der Psychotante abbrechen
und
2) in eine Klinik stationär Hilfe versuchen zu bekommen.
Sonst folgt sie noch dem Beispiel der Mutter.

LG

6

Das ist ja das Problem, laut Ärzten und Psychotante hat sie nichts!!!
Sie kann sich so zusammen reißen, daß kein Mensch merkt wie es ihr geht. Zuhause im Zimmer "lebt" sie es dann.
Nicht jeden Tag, auch nicht jede Woche, aber schon so daß es nicht normal ist.

Danke für Eure Antworten, aber helfen tun sie grad nicht wirklich. Hat jemand Erfahrung mit depressiven Menschen? Wo kann man Hilfe holen?

9

Hi!
Frag doch mal beim Diakonischen Werk nach.
Die machen auch Suchtberatung von Familien und deren Angehörigen. Vielleicht gibts da auch wegen Depression Beratung.
LG

weitere Kommentare laden
8

Hallo,

ja,ich leide unter Depressionen und bekomme Medikamente und soll in Therapie gehen.

Wenn sie sich ritzt,muss es ein Arzt sehen,sowas ist ja nicht zu übersehen #kratz.
Das Zurückziehen und im Zimmer viel alleine sein spricht für eine Depression.

Es gibt ein Forum,wo sich Depressive austauschen,da bin ich auch und tausche mich aus.

Hier der Linik :http://www.kompetenznetz-depression.de/agora/index.php?site=kndepression&bn=

Schreibe mal da rein,da kann man dir wirklich gute Tipps geben,weil die da viele Erfahrungen haben.

Sorry Urbia,ich weiss,das ist nicht gern gesehen mit den anderen Foren,aber ich will nur helfen , #danke !!

LG Danni !!!

10

Hi!
So hat das auch bei mir angefangen (hab seid ich 17 bin Borderline als Diagnose)!
Sie muß sofort in eine stationäre Therapie.....wenn das die Psychologin nicht sieht, dann ist das echt fahrlässig von ihr und sie hat keine Ahnung, wo diese Anzeichen theoretisch hinführen können!
Mit 17 kann man viele Ursachen dafür haben.....viele Gründe warum man dies oder das macht oder so denkt über das eigene Leben oder den eigenen Körper u.s.w.....das muß nicht alles an einer Person liegen....
Schau mal auf diese Seite, vielleicht hilft sie etwas!?

www.blumenwiesen.org/

Ana

11

Hallo

Depressionen sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Mein Mann hatte auch 2 Jahre damit zu tun.

Diese Krankheit wird oft abgetan. Sie ist eine Erkrankung wie jede andere und daher ernst zu nehmen.

Mein Mann war 8 Wochen in stationärer Behandlung (Klinik Roseneck - sehr zu empfehlen) die sehr viel gebracht hat. Medikamente nimmt er heute keine mehr.

Ich würde auch eher ein Psychiater empfehlen.








12

Hallo!

Also ich kann nur sagen: Sofort ab mit ihr ins Krankenhaus!!!!!!!! Sie muss stationär behandelt werden, auch wenn sie es selbst möglicherweise anders sieht. Sie zeigt deutliche Auffälligkeiten die auf große psychische Probleme hinweisen. Sie braucht proffessionelle Hilfe und das so schnell wie möglich!!!! Diese Therapeutin klingt sehr inkompetent und unseriös... auf die würd ich nichts halten.
Im Krankenhaus gibt es spezielle Jugendpsychiatrien die mit bestem Fachpersonal ausgerichtet sind... außerdem ist eure Tochter dort nicht alleine und findet "Gleichgesinnte"...

Wie gesagt ich würde nicht zögern...

Alles Gute, Tinchen ( bin Sozialpädagogin und habe Erfahrung in diesem Bereich)

14

Hallo Roadrunner
Eure Tochter braucht dringend nicht nur psychologische, sondern auch psychiatrische (also medizinische!) Hilfe. Ob ein Erwachsenen- oder Kinder-/Jugendpsychiater gefragt ist, kann ich nicht beurteilen.
Dann sollte ihr mit Medikamenten UND Gesprächstherapie geholfen werden.

Und Du hast es ja schon genau erkannt: auch Depressionen und andere psychische Krankheiten sind zu einem gewissen Teil erblich. Leider. Aber damit weiss man dann auch, dass diese Krankheit etwas biologisches ist und man "nicht nur im Kopf anders ist". Die Erkenntnis kann ja auch oft eine Erleichterung sein. Aber gerade in dem Fall sollte man die Erkrankung dann umso ernster nehmen.

Fragt doch Euern Hausarzt nach einem guten Psychiater. Oder stellt Euch direkt bei einer Klinik vor! Hier in der Schweiz gibt es "Kriseninterventionszentren", bei denen man direkt bei einer psychischen Notlage vorbeischauen kann und dann medizinisch aufgefangen wird.

Eine Frage noch: Die Aussagen der Psychologin stammen von Eurer Tochter oder habt ihr direkt mit ihr gesprochen?

Gute Besserung, Paula

15

Die Aussagen stammen von der Tochter. Kann also nicht wirklich beurteilen ob das stimmt.
Angerufen haben wir dort noch nicht. Vielleicht sollten wir das mal tun.

16

Hallo

ich melde und oute mich jetzt hier mal selber als Betroffene. Ich selbst leide an mind. einer Persönlichkeitsstörung, rezidiv. Depressionen, Esstörung, ( evtl. sogar mehrere) Traumafolgestörungen.... Dies ist jetzt ein großer Auszug meiner bisherigen psychol. und psychiatr. Karriere. Diese Karriere begann vor etwas über 2 Jahren kurz nachdem ich die ersten heftigen Suizidgedanken hatte, aber bereits seit über 25 Jahren bestehen die Probleme und wurden nicht von meinen Eltern erkannt.

Deshalb finde ich es SPITZE von dir, dass dir das "Fehlverhalten" deiner Tochter auffällt. Meinen Eltern wünschte ich manchmal hätten Alarmglocken haben sollen. Aber leider sind die immer noch vom Trauma gezeichnet und wollen/können es nicht akzeptieren. Gehört aber auch zu der Erkrankung dazu, habe selbst heute noch ab und zu größere Schwierigkeiten damit.

Wie bereits viele dir geschrieben haben besorge dir bitte schnellstmöglich einen Termin bei einem Psychiater/in bzw. Neurologe/in, Adressen findest du in den gelben Seiten. Kennst du vielleicht jemanden der zu jemandem geht bzw. weißt du wer einen guten Ruf hat? Versuche die Dringlichkeit am Telefon zur Sprache zu bringen. Du kannst direkt einen Termin vereinbaren und dort die 10€ Praxisgebühr bezahlen, solltest du in Deutschland wohnen lass dir von der Sprechstundenhilfe eine Überweisung für den Hausarzt geben. Damit brauchst du nicht nochmals die Gebühr zu bezahlen. Wenn deine Tochter mit der Person nicht warm werden sollte versucht weitere Ärzte aus, aber evtl. liegt es auch an der Krankheit/Störung.

Eine Zwangseinweisung sollte nur die wirklich allerletzte Möglichkeit darstellen. (In meinem Fall steigt das Risiko enorm an retraumatisiert zu werden). Vielleicht hilft ein Gespräch zwischen euch mit verbindlichen Absprachen die Zeit bis zum Arzttermin zu überbrücken.

Wegen den angebl. Aussagen der Therapeutin über den Vater kann ich nur folgendes Sagen. Var. 1: Die Tochter verdreht es (kann am Krankheits-/Störungsbild liegen), Var. 2 die Therapeutin ist unseriös. Versucht doch ein paar Fragen aufzuschreiben der Therapeutin zukommen zu lassen und sie bitten die Fragen in Anwesenheit der Tochter mit ihr zu besprechen. Möglicherewise lässt die Therapeutin sich darauf ein bzw. eure Tochter kann vorab für sich entscheiden ob sie das möchte oder nicht. In einer Therapie sollte so wenig wie möglich gegen den Willen der Patienten geschehen, da die Situationen dadurch nur verschlimmert werden können. Eine Psychotherapie ist etwas sehr intimes und unterliegt der Schweigepflicht. Ich selbst spreche auch nicht mit meinem Mann über alle Inhalte der Therapie.

Leider konnte ich dir nicht viel weiterhelfen aber dafür habe ich viel zu viel geschrieben.

Noch ein Schlußsatz möchte ich aber loswerden.
Schämt euch bitte nicht Hilfe zu holen!!! Je früher dies geschieht desto besser sind die Chancen wieder zu gesunden. Je länger ihr wartet desto länger dauert es "Fehlverhalten" zu verändern.


Wenn du fragen hast kannst du dich an mich wenden dicke1178@web.de. Ich drück euch beide Daumen, dass ihr es schafft das "Tal der Tränen" hinter euch lassen zu können. Solche Probleme belasten unwarscheinlich das Familienleben!


LG Angie

17

Ich gebe der Meinung von Manavgat total recht weil ich damals auch Probleme hatte. Nur hatte sie keiner erkannt. Ich selbst auch nicht. Mein Hausarzt hat einmal zu mir mit 14 oder so gesagt ich bin ein Mensch mit 2 Gesichtern. Das wollte ich damals nicht hören und bin ich danach immer ausgewichen. Heute ( 16 Jahre später) weiß ich er hatte recht und hätte ich mich damals drauf eingelassen oder jemand anders vieles erkannt wäre ich heute auch nicht psychisch krank. Ich selbst leide unter Depris, hatte schon Panickattacken, habe selbstverletztenden Verhalten. Ich kenne das ganze aus eigner ERfahrung gut. Meine Eltern waren es auch hauptsächlich die mich krank gemacht haben. Trotzdem weiß ich das es einen Weg gibt fast normal zu leben ohne das jeder von außen sieht man ist anders. Eigentlich ist man es nicht man fühlt nur anders.
Das das Ritzen gut tut verstehe ich mir ging oder geht es nicht anders, aber das versteht ein Normaler Mensch nicht. Ich weiß welche Empfindungen dann in einem vorgehen wenn man sich ritzt. Es ist nicht nachzuvollziehen das jemand sagt es tut einem gut.
Wenn du magst kannste mich gerne anschreiben dann kann ich dir mehr dazu sagen oder dir Fragen beantworten wenn du welche hast.
Ela