Hörtest bei Säugling - zeitkritisch?

Guten Morgen Ihr Lieben,

gestern war ich mit Paul bei der U3 und mein Verdacht, dass er auf Geräusche nicht reagiert hat sich erstmal bestätigt (er reagiert nicht auf Geräusche wie Hände klatschen und Glöckchen klingeln etc.). Der Kinderarzt hat mir eine Überweisung zum HNO-Arzt gegeben, damit der einen Hörtest machen kann (wurde im Krankenhaus nicht gemacht).
Ich habe dann gestern gleich beim HNO-Arzt angerufen und einen Termin für nächste Woche Donnerstag bekommen.
Das ist natürlich noch ziemlich lange hin und ich mache mich hier jetzt natürlich ziemlich verrückt.
Weiss jemand von Euch, ob es in irgendeiner Form nicht auch zeitkritisch ist? Muss nicht schnellstmöglich festgestellt werden, was jetzt los ist? Ich wollte heute morgen da nochmal anrufen und fragen ob sie einen früheren Termin für mich haben. Ich war gestern so aufgeregt als ich dort angerufen habe. Vielleicht hat die Arzthelferin ja einfach nur gedacht ich möchte den Test ohne bestimmten Grund machen.

Was meint Ihr? Soll ich versuchen einen früheren Termin zu bekommen? Und was passiert danach? Vielleicht gibt es unter Euch ja ein paar Erfahrene, die mir sagen können was alles gemacht wird?

Liebe Grüße,
Sunny mit Emma und Paul

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Hallo Sunny,

hat der Hno Erfahrung mit Kindern? Ich habe festgestellt die meisten HNO-Ärzte können mit Kindern nichts anfangen und haben auch nicht die Möglichkeit so genau zu testen. Mein Sohr wurde in einem sozialpädagogischen Zentrum (SPZ) untersucht.

Auf der Seite www.schwerhoerigenforum.de sind allea Eltern mit den gleichen Problemen. Dort gibt es auch genug Info.

Gruß Barbara

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Ist der HNO ein ausgebildeter Pädaudiologe? Ich würde auf jeden Fall zu einem Spezialisten gehen. Bei Hörtests kann man auch vieles falsch machen, Fehldiagnosen sind da sehr häufig, gerade bei so kleinen Kindern!

Zeitkritisch ist es schon, aber im Alter Deines Sohnes noch nicht und vor allem nicht, wenn es um eine Woche geht. Das Hören ist vor allem für die Sprachentwicklung von Bedeutung und da habt ihr ja noch Zeit.

Unser Kinderarzt hatte bei der U3 einen einfachen Hörtest gemacht, den meine Tochter bestanden hat. Da wurde glaub ich nur die Schwingung des Trommelfells gemessen. Mit 17 Monaten wurde bei ihr jedoch ein BERA-Test gemacht (der ist wesentlich umfassender) und es wurde eine einseitige hochgradige Schwerhörigkeit diagnostiziert. Jetzt im April wird der BERA-Test wiederholt, um ganz sicher zu gehen, dass die Diagnose auch stimmt. Seitdem wurde bei ihr aber nichts gemacht, denn ihre Schwerhörigkeit lässt sich mit Hörgeräten nicht ausgleichen und das eine hörende Ohr reicht für die Sprachentwicklung.

Ich denke nicht, dass ihr was verpasst. Im Gegenteil, ich finde, ihr seid früh dran. Vielleicht hat Euer Sohn einfach nur Paukenergüsse, die kann man gut behandeln. Vielleicht steckt mehr dahinter, aber das kann nur der Spezialist feststellen. Und der kann Euch auch am besten über Therapien und das weitere Vorgehen informieren.

Ich wünsche Euch alles Gute,
LG Steffi

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Hallo

Ich kann Dir nur raten geh gleich zu einen Spetzialisten ich habe einen Sohn der auch schon viel durch gemacht hat.keiner hat gemerkt das er zu (0 protzent nicht hört.erst als ich in die Beratungsstelle für Hörgeschädigte Kinder gegangen bin wurde es festgestellt.
Der HNO hat wasser hinterm Trommelfell gesehen folge war ne OP. Als er aus dem OP kam sagten sie uns nee war doch nichts hinterm Ohr.Andere Ärzte sagten ihr Sohn Hört will nur nicht.

Heute bin ich froh in die Beratungsstelle gefunden zu haben mein Sohn hat jetzt zwei CI von Cochlear und er kann wieder gut hören. von wo bist Du??

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Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Antworten. Ich habe heute morgen dann selber Nägel mit Köpfen gemacht und gleich nochmal bei der Praxis angerufen. Hatte diesmal wohl mehr Glück und eine gut gelaunte Dame dran die meinte ich solle gleich vorbeikommen.
Die Ärztin ist Pädaudiologin (richtiges Wort?) und hat erst den "normalen" Test gemacht, der auch im KH gemacht wird. Dieser hat nicht funktioniert. Danach hat sie einen Test gemacht wo auch die Hirnströme gemessen wurden, und der war völlig okay, sprich Paul kann hören. Sie hat festgestellt, dass Paul etwas Flüssigkeit, wahrscheinlich Fruchtwasser, hinter beiden Trommelfellen hat.
Dann hat sie auch noch einen Test mit Geräuschen gemacht und er hat auch reagiert, allerdings nur auf bestimmte. Sie meite einerseits liegt das am Alter und andererseits natürlich auch an der Flüssigkeit.

Sie meinte erstmal müsse man gar nichts machen. Ich soll in ca. 8 Wochen nochmal kommen, dann will sie den ersten Test wiederholen und sich Paul nochmal ansehen.

Ich denke damit kann ich erstmal gut leben.
Nochmal vielen lieben Dank für Eure Antworten und alles Liebe! :-)

Liebe Grüße,
Sunny mit Emma und Paul

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Hallo,

meine Kleine hatte auch auf beiden Seiten den Neugeborenenhörtest im Krankenhaus nicht bestanden. Insgesamt sind wir noch drei Mal zum HNO gewandert, bis das Hörvermögen vollständig festgestellt wurde (Schwerhörigkeit konnte bei ihr vorliegen, da Diagnose Schilddrüsenunterfunktion)... wurde erst mit 11 Wochen festgestellt. Sie hatte auch Fruchtwasser in beiden Ohren und beim zweiten Ohr hat es lange gedauert, bis es weg war.

Viel Glück!!!

Ninna

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Hallo,
klar ist das zeitkritisch - hören will ja auch erlernt werden...und ist ein wichtiger Bestandteil der Sprachentwicklung!
Bekannte von uns haben gerade das gleiche Problem. Ihre kleine Tochter (3 Monate alt) hörte nicht auf Geräusche, nicht mal auf Wecker neben dem Ohr (haben sie ausprobiert, als sie schlief) und sind daraufhin zum KiA...der leider keine entsprechenden Geräte hatte, um genaue Tests zu machen...also weiter zum HNO (am gleichen Tag)...der hat gleich weiter in die Medizinische Hochschule geschickt (gleich nach dem Wochenende)...dort wurde festgestellt, dass die Kleine derzeit taub ist#schock!
Die Diagnose ist jetzt drei Tage her und nächste Woche hat die Kleine ihren OP - Termin, wo in Vollnarkose geschaut wird, ob es Hörhindernisse gibt (Polypen, Wasser hinterm Trommelfell...) und dann auch gleich eine Innenohruntersuchung mit Hörtest gemacht...je nachdem, ob ein Resthörvermögen festgestellt werden kann, soll sie dann weiter versorgt werden (im leichtesten Fall mit Paukenröhrchen, schlimmstenfalls mit Cochlea-Implantat...).
Sollte keine Resthörvermögen vorhanden sein, wird die Kleine wohl Frühförderung erhalten, um Gebärdensprache zu lernen....

Also, mach den Ärzten Druck - es eilt!

LG

Andrea + zum Glück gut hörender Jonathan (23 Monate)