Blutungen in der Frühschwangerschaft=Gendefekt?

Hallo Mädels,
ich erwarte im Juli mein viertes Kind und habe mich zweimal, einmal in der 8.SSW und einmal in der 11.SSW mit heftigen Blutungen rumgeplagt. Blutungen hatte ich in jeder meiner SS, diesmal waren sie halt besonders schlimm.
Dem Baby gehts aber soweit prima, ist auf dem ersten Blick alles dran und auch sonst ist alles ok.
Es hat sich ein Myom unter dem Baby gebildet, bei dem mein Arzt aber keine Bedenken hat, dass es dem Baby schadet.

Nun meine eigentliche Frage, ich habe einen neuen Gyn, da ich gerade umgezogen bin und dachte, dieser Arzt ist wie für mich gemacht.
Nun drängt er mich aber nach den Blutungen, unbedingt eine Nackenfaltenmessung und eine Fruchtwasseruntersuchung machen zu lassen.
Ich sehe das überhaupt nicht ein, da ich das Kind auf Biegen und Brechen bekommen werde und mich es im Moment so gar nicht interessiert, ob es irgendwelche Behinderungen hat oder nicht.

Er ist aber so auf der Spur, wenn ich ein behindertes Kind schon unbedingt behalten will, dann sollte ich die Tests doch des Kindes wegen machen, denn das Kind hat ja schliesslich ein Recht darauf, ggfls in einer Fachklinik geboren zu werden#gruebel

Ich bin etwas genervt und natürlich auch irritiert, ich WILL KEINE Fruchtwasseruntersuchung, ich denke ja auch, wenn das Kind extremen Hilfebedarft hat, sollte er das mit seinen Hochmodernen Geräten wohl auch so erkennen. Und wenn nicht....

Ich schweife ab, eigentlich ist meine Frage, wie sind Eure Erfahrungen, diejenigen von Euch, die behinderte Kinder, spez.mit Herzfehlern, Trisomien oder anderen Organschäden haben, kann man sowas von Blutungen abhängig machen?

Würde mich über ganz viele Antworten freuen.

LG
Andrea

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>> eigentlich ist meine Frage, wie sind Eure Erfahrungen, diejenigen von Euch, die behinderte Kinder, spez.mit Herzfehlern, Trisomien oder anderen Organschäden haben, kann man sowas von Blutungen abhängig machen? <<

Erstmal denke ich, dass dein Arzt gar nicht das Recht hat, dich zu irgenwas zu drängen. Seine Aufgabe ich die neutrale Beratung über das, was möglich ist und sonst nichts. Du musst nichts machen, was du nicht willst und zu dem du nicht innerlich und von deiner Überzeugung her bereit zu bist.

Natürlich hat er Recht wenn er anmerkt, dass sollte eine Behinderung vorliegen, eine Geburt in einer speziell ausgestatteten und erfahrenen Klinik sicher gut wäre. Allerdings können Blutungen sehr verschiedene Ursachen haben und deinem Baby scheint es ja gut zu gehen ("...auf den ersten Blick alles dran und auch sonst ist alles ok...)

Dennoch möchte ich dir ein Beispiel erzählen. Eine Freundin von mir hat vor 12 Jahren eine Tochter bekommen. Sie kam mit Down-Syndrom (Trisomie 21) und Herzfehler zur Welt. In der Schwangerschaft ist beim Ultraschall nichts besonderes aufgefallen, aber die Technik ist ja mittlerweile auch fortgeschritten ;-) Jedenfalls war das einzige, was ungewöhnlich war, dass sie viele Blutungen hatte. Sie musste viel liegen, sich schonen usw. Ihr Vater, ein Tierarzt ;-) , meinte nach der Geburt: "Der Körper hat da was erkannt, was so nicht üblich ist und wollte es abstoßen". Und das kann natürlich auch ein Grund für Blutungen sein. Muss aber nicht. Wie gesagt: Es sind durchaus auch andere Ursachen denkbar.

Sicherheit über Trisomien würde dir tatsächlich nur eine Fruchtwasseruntersuchung geben.

Deine Entscheidung. Immer.
Liebe Grüße
Sabine

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Huhu Andrea,

hatte selber bei meinen Großen Blutungen (beim Kleinen zum Glück nur den Rest), war damals im 2ten Monat und musste Medis nehmen und durfte ab da nur noch liegen.

Ich bin in der 22.SSW dann vom Dok aus zur Feindiagnose ins Kh überwiesen worden und dort wurde Nackenfaltenmessung gemacht. Fruchtwasseruntersuchung wollte keiner damals machen. Auch als ich dann in der 24.SSW Frühwehen bekommen hab etc.

Jetzt wurde bei meinem Sohn mit 2,5 Jahren festgestellt dass er eine kognitive Entwicklungsverzögerung mit Sprachverzögerung hat, Organisch konnte bei ihm nichts festgestellt werden. Dann kam ne Psychologin auf die Dumme Idee meinen Mann zu sagen (war bei dem Gespräch leider nicht dabei) dass es ja an der Schwangerschaft liegen würde und das unser Sohn dumm wäre. In ihrem Bericht steht das komischerweiße nicht drin. Auf jedenfall meinte dann die Ärztin dass wir nun zur Humangenetischen Untersuchung sollen und die Ärztin guckt sich dann die ganze Geschichte an und soll angeblich sofort sagen können woran es liegt (glauben tu ich das net, vorallem net was uns alles schon passiert ist mit den Ärzten aus dem Kh).

Ich lasse mir grad, bzw. versuche es, meine Patientenakte aus dem Kh zuschicken und den Entlassungsbericht von Jerry.

Wie gesagt wir wissen momentan nicht ob die Blutungen irgendwas bewirkt haben etc.

Ein Myom hat sich bei mir nach der SS vom 2ten gebildet, momentan sieht es bei mir net gut aus, da meine Werte nicht ok sind. Naja abwarten.


Lg Jule

P.s. meine Schwangerschaften waren beide, abgesehen von den Blutungen beim ersten nicht grad so tolle und beide wollte früh kommen etc. und unser Kleiner entwickelt sich völlig anders als der Große

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Hallo Andrea,

ich habe selbst kein behindertes Kind und kann dir auch nichts über einen möglichen Zusammenhang von Blutungen und Behinderung sagen.

Ich möchte dich aber darauf hinweisen, dass Blutungen in der Früh-SS das Abortrisiko der Fruchtwasseruntersuchung um ein Vielfaches erhöhen. Das habe ich in einigen Fachartikeln im Internet gelesen und mittlerweile steht es sogar auf
http://de.wikipedia.org/wiki/Amniozentese.

Wenn dein Gyn dir das verschweigt und dich trotzdem zur FU drängt, obwohl du dir gar keinen Abbruch vorstellen könntest, finde ich das ziemlich übel.

Wenn es nur um die Geburt in einer Fachklinik geht, ist ein Organultraschall um die 20. SSW sowieso der bessere Weg, denn behandlungsbedürftige körperliche Behinderungen wie z.B. Herzfehler lassen sich nur dadurch und nicht durch eine FU feststellen.

Viele Grüße
Meggie mit Paula (*16.07.2006) und Charlotte (*21.10.2007)

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Huhu,

dass was du meinst ist die Feindiagnose, da werden sämtliche Organe des Kindes geschallt und man kriegt gesagt ob sie normal sind oder ob da etwas nicht in Ordnung ist.


Lg Jule

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Hallo Jule,

ja, die meine ich. Meine FÄ nannte das Organultraschall oder Missbildungssonographie (kein schönes Wort).

Viele Grüße
Meggie

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hi
ich habe auch bei meinen beiden ss blutungen gehabt bei der zweiten von der 11. bis zur 15. woche, stark. da ich ein hämatom neben dem baby hatte, musste ich in der zeit im kh liegen. und meine tochter ist kerngesund, lass dich von dem nicht verrückt machen. es gibt immer wieder ärzte die einem wegen schnupfen am liebsten in quarantäne schicken würden.
lg connie

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Hallo Andrea,

ich werde ein Kind mit Herzfehler bekommen und hatte bisher in der gesamten Schwangerschaft keine einzige Blutung. Ich kenne einige Frauen, die Blutungen hatten und nun kerngesunde Kinder haben...

Ich wollte NIE eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen, habe es aber aus bestimmten Gründen doch getan. Heute bin ich sehr froh darüber, weil der Herzfehler sonst nicht erkannt worden wäre. Unser Kind benötigt aller Voraussicht nach direkt nach der Geburt Hilfe, so dass wir eine andere als die ursprünglich geplante Klinik für die Geburt aussuchen mussten. Meine Gynäkölogin kann auf ihrem "Ultraschallgerät" den Herzfehler nach wie vor nicht erkennen. Es muss also nicht immer alles auf diesem Wege entdeckt werden.

Außerdem bin ich froh darüber, dass ich so früh Bescheid wusste (auch wenn der erste Schreck groß ist). Aber so kann ich mich darauf einstellen und werde nicht erst nach der Geburt damit konfrontiert...

Es hat wie immer alles zwei Seiten... Ich wünsche Dir, dass Du die für Dich richtige Entscheidung triffst.

LG
Liese

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Hallo Liese,

wie lässt sich denn durch die FU direkt ein Herzfehler feststellen? Ich dachte immer, dass durch die FU nur Chromosomen-Anomalien oder genetische Defekte erkannt werden.

Alles Gute für dein Baby!

Viele Grüße
Meggie mit Paula (*16.07.2006) und Charlotte (*21.10.2007)

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Hallo Meggie,

bei uns ist der Herzfehler indirekt durch die FWU entdeckt worden. Er ist allerdings nur beim Feindiagnostiker unter bestimmten Voraussetzungen überhaupt zu erkennen.
Es gibt einige Organfehlbildungen, die nicht durch Ultraschall zu erkennen sind. Dementsprechend gibt es Chromosomenstörungen, die oft mit einer Behinderung einhergehen, die eben nicht erkannt werden kann (z.B. CATCH 22 oder DiGeorge-Syndrom).

LG
Liese

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Hi,

so ein Schmarrn! Habe ich ja noch nie gehört. Hatte Blutung in der 7. SSW und anscheinds sind solche Blutungen, auch später, nicht sooo selten. Und die Babys kommen trotzdem gesund zur Welt! Meine Mutter hatte bis zum 5. Monat damals Blutungen und dachte, sie hätte ihre Periode, bis ihr der Arzt eröffnet hat, dass sie schwanger ist. Meine Schwester ist gesund geboren!

Was geht das, bitte, deinen Arzt an, wie DU dich entscheidest? Du bekommst das Kind auf jeden Fall, wie du schreibst, also erübrigt sich die FruchtwasserU - sie hat keine Konsequenz. Wichtiger wäre ein Feinultraschall zwischen der 21. und 24. Schwangerschaftswoche, um da evtl. Organschäden zu finden und dann kann man überlegen, in einer Klinik, die neben einer guten Kinderklinik ist, zu entbinden, damit das Baby nach der Geburt optimal versorgt ist für den Fall der Fälle.

Ich finde, ein Arzt sollte beratend zur Seite stehen, aber nicht "einredend", wie deiner. Ich wäre an deiner Stelle nicht irritiert, sondern wütend!

LG
Gael

Ich habe bei meiner ersten Schwangerschaft und auch jetzt wieder eine FruchtwasserU machen lassen, weil ICH und mein Mann das wollten, nicht weil er Arzt meinte, das müsse sein. Mein Doc fragte, ob ich die Tests oder eine FruchtwasserU möchte, mehr nicht. Die Tests haben wir sein lassen, weil die Durchführung der FruchtwasserU für uns feststand. Es ist alles soweit o.k., in der 22. Woche habe ich noch Feindiagnostik, die ich für wichtig erachte, falls Herzfehler etc. sein sollten, dass die rechtzeitig entdeckt werden und man sich darauf vorbereitet und nach der Geburt gleich alles in die Wege geleitet werden kann.



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Hallo Andrea!

meine Tochter hat einen Gendefekt, doch ich hatte keinerlei Blutungen in der SS mit ihr. Eine FU hätte in unserem Fall nichts gebracht, weil der Defekt so selten ist, dass man nach diesem sowieso nicht in einer Routine-FU sucht.

Mir gehts gerade ähnlich wie Dir: Ich bin jetzt wieder schwanger und mich nerven einige Ärzte, dass ich doch eine FU machen soll. Ich möchte das aber gar nicht. Wir haben uns FÜR dieses Kind entschieden, als wir es darauf angelegt haben, schwanger zu werden. Und es war uns voll und ganz bewusst, dass dieses Kind den selben Gendefekt haben könnte oder irgendeine andere Behinderung. Mehr als eine erweiterte Ultraschalldiagnostik kommt für uns nicht in Frage, denn eine Abtreibung deswegen ist kein Thema. Wenn ich nicht damit leben könnte, dass das zweite Kind vielleicht wieder etwas hat, dann wäre ich lieber gar nicht nochmal schwanger geworden.

Übrigens brauchte meine Tochter trotz Gendefekt keine besondere Versorgung nach der Geburt. Nicht jeder Gendefekt ist lebensbedrohlich.

LG Steffi

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Euch allen vielen, vielen Dank für die Beteiligung:-D
Ich bin zwar immer noch total verärgert über meinen Arzt, aber was solls;-)

Über ein Feinscreening denke ich nochmal nach.

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Hallo Andrea

Meine Tochter hat das Ullrich-Turner-Syndrom, d.h. sie hat nur ein X-Chromosom und ist dadurch kleinwüchsig und unfruchtbar. Ich hatte keine Blutungen in der Schwangerschaft, ich glaube auch nicht, dass es da Zusammenhänge gibt. Finde es auch ziemlich unfair von deinem Arzt, dich da so zu verunsichern. Wenn man sowieso schon Angst um sein Kind hat, dann sollte der Arzt einen zwar so objektiv wie möglich beraten, aber auch die emotionale Seite berücksichten und versuchen dir Mut zu machen. Und dazu gehört, deine Entscheidung zu respektieren, dass du keine Nackenfaltenmessung oder Furchtwasseruntersuchung machen lassen möchtest. Mir ging es damals auch so, im Ultraschall war nicht alles in Ordnung, aber wir wollten das Kind auf jeden Fall, also brauchten wir das Risiko einer Fruchtwasseruntersuchung nicht eingehen. Das Wachstum unserer kleinen Maus wurde dann per Ultraschall kontolliert und mir wurde geraten, in einer Uniklinik zu entbinden, damit gleich ein Spezialist da ist, falls einer gebraucht wird. Es wurde keiner gebraucht :-)
Ich will dir damit nur sagen: lass dich nicht verrückt machen. Bleib bei der Entscheidung die dein Herz dir sagt. Die Feindiagnostik per Ultraschall um die 20. ssw kannst du ja machen lassen, dort wird sicher vieles deutlich. In der Nackenfaltenmessung kommen sowieso manchmal komische Ergebnisse raus, wo man sich verrückt macht und im Endeffekt ist garnichts. Und wechsle lieber den Arzt, wenn du dich dort nicht gut betreut fühlst.

Ich wünsche dir alles Gute,
LG, Steffi

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Danke Dir für Deine Antwort:-)

Ich war mal auf Deiner HP, einen ganz niedlichen Zwerg hast Du;-)

Mit dem Arztwechsel ist es gar nicht sooo einfach, die Ärzte, die einen "guten Ruf" haben, sind bis mindestens ende 2008 belegt und bei zwei anderen war ich vorher schon, die mochte ich überhaupt nicht:-(

Mal sehen, was er nächstes Mal sagen, wird, die Nackenfaltenmessung habe ich ja nun schon verstreichen lassen;-)

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Dein Arzt will nur mehr Geld verdienen. Laß es und wechsle den Arzt. Völliger Schwachsinn die Behauptung. Ich kenne einige Frauen mit gesunden Kindern, die Blutungen hatten.