Hör- und Sehstörung?? verdammt lang

Hallo liebe Urbia-Mamis (Papis?)

ich möchte nun endlich auch mal eine Frage an Euch stellen.
Hab die letzten Monate viel bei Euch gelesen und mir brennts jetzt unter den Fingern.

Zu unserer Geschichte:
Mein Sohn Benhamin (4Monate) kam als Sturzgeburt zum Termin auf die Welt gepurzelt. #freu#freu#freu#freu
Hatte vom 1ten Tag an Oberlidzucken - was uns der Kinderarzt im KH nicht erklären konnte.:-(
Daraufhin wurden wir in die Kinderklinik verwiesen.
Es folgten:
3xEEG, 2xEKG, 2xSONO-Schädel, SONO Niere/Hüfte, Röntgen-Thorax (feuchte Lunge), Echocard, tägliche Blut- und Urintests und zu guter Letzt noch eine Lumbalpunktion#heul um Hirnwasser auf Stoffwechselerkrankungen zu untersuchen.
Bis auf die feuchte Lunge im Röntgenbild (darum auch eine niedrige Sauerstoffsättigung) kam erstmal nix zu Tage.
Nach 10 Tagen wurden wir dann endlich entlassen.
Nach ! 7 ! Wochen:-[:-[:-[:-[ hatten wir dann auch endlich die Untersuchung der Lumbalpunktion bekommen:
Es wird alles mögliche ausgeschlossen, eine nonketotische Hyperglycinämie kann weder bestätigt noch ausgeschlossen werden. Evtl. nochmals mit 6 Monaten punktieren.

Mittlerweile sind wir in physiotherapeutischer Behandlung wegen leichter Hypotonie der Schultern und skoliotischer Fehlhaltung der Wirbelsäule.
Wir turnen zu Hause 3xtäglich nach Vojta was meinem Kleinen eigentlich ganz gut gefällt (Gott sei Dank!)

Jetzt bei der U4 hat der Kinderarzt festgestellt das mein Kleiner sich nicht zur Geräuschquelle hindreht und ihn auch nicht ansehen wollte.
Nun sollen wir eine VEP Untersuchung machen lassen ob der Seh- und Hörnerv richtig funktionieren.
Ich fand aber, daß der Kleine auch keinen Bock mehr hatte und sich nur noch wegdrehen wollte (es war eigentlich Schlafenszeit)

Zu Hause macht der kleine Mann aber "fast" alles. #gruebel#gruebel#gruebel

Das er den Kopf nicht nach dem Geräusch drehen kann könnte - laut Physio - an dem dominaten/kugeligen Hinterkopf liegen. Er hat eine sehr schöne runde Kopfform und tut sich schon ganz schön schwer den Kopf im Liegen zu drehen (wenn ich ihn aufrecht trage kann er das ganz gut - und: da guckt er auch wo die Geräusche herkommen (manchmal zumindest))

Wenn ich mit ihm Quatsch mach sieht er mir auch direkt in die Augen und gluckst und gurgelt vor sich hin. Er lacht auch schon laut und versucht L-Laute zu bilden.
Sobald ich ihm ein Spielzeug vor die Linse halte guckt er es auch an und folgt dem Ding auch nach links und rechts.
Sobald der Kopf dann aber auf einer Seite liegt, kann ich mich im Kreis drehen und es interessiert ihn nicht mehr.

Das Greifen versucht er schon zögerlich, aber das wird er auch noch lernen.

Heute waren wir beim Osteopathen (man versucht ja jeden Strohhalm zu fassen) und der meinte, daß die Wirbelsäule ganz doll gestaucht ist und er deswegen auch Probleme mit er ganzen Motorik hätte.
Hat mit dem Finger an beiden Ohren geschnippt und der Kleine hat gezwinkert.
Also kann er doch hören!

Kann es trotzdem sein, daß er eine Wahrnehmungsstörung oder eine Hörschwäche hat?

Eigentlich handelt es sich wahrscheinlich bei uns um Banalitäten. Anderen Eltern geht es ja wesentlich schlimmer als uns, aber ich mag nicht mehr umsonst in ein Krankenhaus gehen.
Die untersuchen von a-z und von oben-unten und entlassen einen dann mit einem ganz blöden Gefühl.

Hat jemand ähnliche "Problemchen"???

Vielen Dank schon mal fürs "Aus...."

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Als Mutter eines hörbehinderten Kindes, das ab nächstem Sommer ins Hörgeschädigteninternat gehen wird, muss ich Dir leider mitteilen, dass ein Hörfehler kein "Problemchen" ist. Und laienhafte Tests, wie Du sie ausgeführt hat, beweisen gar nichts. Ein Osteopath, wenn er gut ausgebildet ist, ist ein Physiotherapeut. Der hat von Hörfähigkeit so viel Ahnung wie ein Bauarbeiter oder eine Verkäuferin. Du wirst um die Untersuchung nicht herumkommen. Ich weiß, es ist grauenhaft. So stellt man sich das Leben mit seinem Kind nicht vor. Aber Dein Kind hat offensichtlich Probleme, kläre das ab, damit ihm jetzt schon geholfen werden kann. Bei uns hilft es, dass wir eine Routine entwickelt haben für Krankenhaustage, wir fahren immer zu einer Zeit, die uns gut passt, wir nehmen Spielzeug mit und Wasser für zwischendurch, und hinterher geht es IMMER zu McDonalds auf die Rutsche, ein Spielzeug gibt es auch. Mit einem Baby ist das natürlich keine Option, noch nicht, aber mein Rat wäre trotzdem, dass Du den Tag so entspannt und für Dich angenehm gestaltest wie möglich.

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Es ist schon etwas her das Du mir geschrieben hast. Vielen Dank dafür.

Ich kann dennoch Entwarnung geben.

Wir waren in der Woche vom 25.09 in einer Uni-Kinderklinik und haben den Kleinen anschauen lassen.
Die Ärztin war sehr nett und hat ihn erstmal alles anschauen lassen bis sie sich ihm zugewandt hat.
Das hat ihm gut gefallen, denn er mag es nicht wenn Fremde auf ihn "zurennen".
Er hat die Ärztin aufmerksam beobachtet und ist ihr mit den Augen gefolgt und hat sich zu ihr gewandt wenn sie gesprochen hat.

Wir haben trotzdem eine erweitere Augenuntersuchung machen lassen, die vollkommen unauffällig war.

Eine Woche später hatte ich noch einen Termin beim Ohrenarzt gemacht (obwohl das laut Ärztin nicht nötig war - aber was gemacht ist kann einen nicht mehr beunruhigen). Auch diese Untersuchung war vollkommen in Ordnung. Er hört alle Frequenzen und ist während der Untersuchung oft aufgewacht und erschrocken.
Die Ohrenärztin hat übrigends die gleichen Versuche gemacht wie unser Osteopath und empfand es als sehr beruhigend, daß er mit den Augen auf Geräusche reagiert.

Soviel zu Deiner Bauarbeiter/Verkäufer-Theorie.
Ich komme selber aus einem medizinischen Beruf und finde es sehr schade das Du wohl etwas negativ auf Therapeuten eingestellt bist.
Natürlich wird sich ein Osteopath keinen medizinischen Diagnosen zuwenden können - die Frage war wohl auch eher: welche Frequenzen das Kind hört?
Aber selbst Laienhafte Test können einen beruhigen und die Verdachtsdiagnose etwas dämpfen.

Trotzdem nochmal danke und Deinem Kleinen wünsch ich schon mal einen guten Start im Internat!

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Es freut mich zunächst ein Mal, dass alles in Ordnung zu sein scheint. Gut, dass Ihr das abgeklärt habt. Du schreibst allerdings nicht, was für eine Ärztin die Hörprobleme beurteilt hat. Eine Pädaudiologin, Neurologin oder HNO kann es nicht gewesen sein, sonst hätte sie andere "Tests" gemacht als der Krankengymnast. Und dann macht es mich schon wieder stutzig, dass diese der Diagnose des Augenarztes vorgreift. Auch dann, wenn er sich zufällig bestätigt. Ich denke, da solltest Du deutlich kritischer werden.

Ich weiß nicht, in welchem Bereich der Medizin Du unterwegs bist, aber es gilt doch wohl allerorten, dass man keine vorschnellen Schlüsse zieht. Das gilt übrigens auch außerhalb der Medizin für jede Art von Wissenschaft. Ich kann also Dein Fazit nicht nachvollziehen.

Laienhafte Tests dürfen nicht beruhigen! Statistisch gesehen ist sogar ein Osteopath mit so einer "Diagnose" auf der sicheren Seite, den Hörstörungen sind ja nicht sooo weit verbreitet.

Ich habe kein schlechtes Bild von Therapeuten per se, wenn ich auch zugeben muss, dass mir gerade derzeit wieder so ein Exemplar untergekommen ist. Die meisten Therapeuten unseres Sohnes sind super, und die würden NIEMALS "Diagnosen" zusammenstümpern. Wie gesagt, Ihr habt Glück gehabt, aber ich würde sofort Abstand von jemand nehmen, der sich anmasst, Dinge zu beurteilen, die er nicht beurteilen kann.

Trotzdem: Euch alles Gute, Barbara