Geplanter Kaiserschnitt (wunderschön)

Hallo ihr lieben, hier eine Mutmachgeschichte.

Vorab mein 1. Kind wurde damals per Notsectio in Vollnarkose geholt, mit anschließender Reanimation.
Aus diesem Grund und noch ein paar mehr, folgte diesmal ein geplanter Kaiserschnitt.

Am 29.3. sollte er erfolgen. Alle Unterlagen waren schon vorab ausgefüllt und alles in Sack und Tüten.
Unser Sohn hatte allerdings andere Pläne.

Ich habe schon 2 Tage zuvor immer wieder Wehen gehabt, dachte mir aber nichts dabei. Am 23.3. (da war ich schon 1 Tag wach) schlief ich gegen 23 Uhr ein. Allerdings nicht tief. Am 24.3. um 00:10 wurde ich plötzlich wach, meine Fruchtblase ist geplatzt. Ich habe zu meinem Mann ganz ruhig gesagt: „Mir ist gerade die Fruchtblase geplatzt, oder ich habe eingepullert. Hole schnell Handtücher!“ Er ist aufgesprungen wie ein irrer und hat sofort alle geholt, die im Schrank gelegen haben. Ich habe mir dann ein Handtuch zwischen die Beine geklemmt und sofort festgestellt, dass es nur die Fruchtblase sein kann. Mein Mann wollte sofort los fahren, ich hingegen hatte andere Pläne. Ich war erstmal in Ruhe duschen und habe meinen Mann gesagt er soll im Krankenhaus anrufen und uns ankündigen.

Angekommen im Krankenhaus, haben die Ärzte entschieden gleich in der Nacht den Kaiserschnitt zu machen, alles andere war ihnen zu riskant. Mein Mann musste leider vor dem OP warten, da kein PCR Test vorhanden war. Das war aber auch nicht weiter schlimm, denn ich hatte ein so tolles Team um mich herum und habe mich zu jederzeit sicher gefühlt. Der Arzt hat mich nochmal aufgeklärt und dann ging es auch schon los. Die Spinalanästhesie wurde gesetzt. Ich war vom Bauch abwärts betäubt. Das schneiden habe ich nicht bemerkt. Irgendwann hat es etwas geruckelt und ich habe den Schrei vernommen. Da war er also unser wundervoller Sohn, auf den wir 5 Jahre warten mussten. Mir liefen die Tränen und ich war so unendlich glücklich. Mein Mann hat den kleinen dann in Empfang genommen. Mir wurde unser Sohn dann auch nochmal gebracht. Wir kamen nachdem ich zugenäht wurde in ein Vorwehenzimmer und durften noch 5 Stunden kuscheln. Danach wurde ich auf Station gebracht. Dort bin ich gleich aufgestanden und alleine in mein Bett gegangen. Am Abend wurde der BDK entfernt. Mach 2 Tagen, alleine im Zimmer, habe ich mich selbst entlassen. Mein Mann hatte noch 2 Monate Elternzeit. Alles war einfach so unglaublich schön. Ist es natürlich noch immer.

Ich denke sehr gern an die Geburt zurück und würde alles noch einmal genau so machen.

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Als aller Erstes, herzlichen Glückwunsch und eine schöne kennenlernzeit 🥰 Genießt die gemeinsame Familienzeit.

Es ist toll dein Beitrag zu lesen. Danke hierfür. Ich habe vor 1,5 Jahren einen gesunden Jungen spontan entbunden. Es war keine schöne und einfache Entbindung. Ich bin so traumatisiert, dass ich mir geschworen habe, keine Kinder mehr zu bekommen... Nun ja, ich bin ungeplant in der 25. SSW schwanger. Ich war Anfangs geschockt, aufgrund meiner unschönen Geburt. Daher werde ich wohl einen Wunschkaiserschnitt machen lassen. Aber selbst da, sagen so viele, dieser sei um einiges schlimmwr als eine spontane Entbindung... Schlimmer? Schon der Gedanke und ich bekomme eine Panikattacke...

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Hallo, oh nein schade das die alle solche Angst machen. Ein Kaiserschnitt tut natürlich nach der Betäubung weh, da muss man sich nichts vormachen. Allerdings ist es auszuhalten, sollten die normalen Schmerzmittel nicht ausreichen, gibt es noch andere Möglichkeiten. Ich weiß nicht was bei deiner Geburt damals so traumatisierend war, aber das alles muss kein 2. mal passieren. Du kannst zb. Eine andere Klinik wählen, oder im Vorfeld (so habe ich das gemacht) ganz klar und deutlich kommunizieren wie schlimm es bei der ersten Geburt war und wie du es jetzt haben möchtest. Bei mir war das kein Vergleich zu der ersten Geburt, die jahrelang ein Trauma bei mir verursacht hat. Viele erzählen auch das die 2. Geburt viel schöner war. Wenn du dich allerdings wirklich für einen Kaiserschnitt entscheidest, dann lass dir keine Angst machen und ziehe es durch.

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Vielen Dank... ich wurde 5 Tage lang eingeleitet, mit Wehen ohne Resultat da der MuMu fest verschlossen blieb. Am 6 Tag (wollte man pausieren, damit ich zu Kräften komme) kamen spontane Wehen, diese gingen über 18 Std. (Hatte eine PDA und konnte mich ca 3 Std. ausruhen)... Bei 9 cm wurde die PDA nicht mehr weitergespritzt, hatte also Presswehen, aber durfte nicht pressen, weil beim Kleinen die Herztöne abfielen (das war die Hölle!!!)... als ich letztendlich pressen durfte, kam es zum Geburtsstillstand, Herztöne vom Baby komplett weg, die Hebamme rief den Arzt (der bei einer anderen Gebärenden war) für einen Not-KS, während sie auf mir saß und rumdrückte, da kamen auch wieder die Wehen... Irgendwann kam der Kleine.... Dann hieß es auf Nachgeburt warten, 1,5 Std lang wurde rumgedrückt am Bauch und Mittel gespritzt, die Nachgeburt kam nicht. Der Oberarzt kam, und ließ mich (frisch entbunden und an 3 Stellen gerissen) in die Hocke sitzen, steckte seinen Arm in mir und versuchte die Plazenta zu lösen, mein Geschreihe kann mein Mann heute noch nicht vergessen.... Hätte beinahe eine Schwangerschaftsvergiftung gehabt, nach 1,5 Std und 1 Liter Blut weniger, musste ich ins OP um ausgeschabt zu werden. Trauma pur!