Meine 1. Geburt nach Einleitung mit Wehencocktail

Das wird ein langer Bericht der nichts beschönigen wird! :) habe hier so gerne die Berichte gelesen. Nun also auch unsere Erfahrung 🥰

ET war eigtl der 14.11. aber ich hatte leider die letzten Wochen mit Bluthochdruck zu kämpfen. 5 Tage war ich in der Klinik weil meine Frauenärztin eine Schwangerschaftsvergiftung vermutet hat. Dies hat sich zum Glück nicht bestätigt aber mein Bluthochdruck wurde mit Tabletten behandelt.. Leider nicht erfolgreich. Sie wollten mich wieder und wieder da behalten. Bis ich mich selbst entlassen habe, da ich am Ende meiner Kräfte war, in dem Bett konnte ich schwanger nicht schlafen, dazu das Geschrei des Neugeborenen meiner Zimmernachbarin.. Und die ständigen Kontrollen der Schwestern die mich aus dem Schlaf gerissen haben.. Ich hatte ne komplette Verspannung an der Schulter und habe nur noch geweint. Ich wollte wenigstens ein paar Tage nach Hause um Kraft für die Geburt zu tanken die in Woche 38 durchaus jederzeit losgehen kann.
Ich bin Dienstag heimgekommen, Donnerstag war ich zur Kontrolle beim Frauenarzt.. Ich war wieder bei Kräften aber mein Blutdruck war einfach immer noch hoch.. Immer um die 140/90 mit Ausbrüchen bis 160/110 was zu hoch ist. Also entschied ich mich Freitag zur Einleitung zu fahren. Es war trotzdem noch so viel Trubel dass wir erst um 11 im Krankenhaus angekommen sind.. Dann erstmal Untersuchungen.. Der Arzt war insofern zufrieden dass mein Mumu weich war und mein Gebärmutterhals komplett verstrichen. Also entschieden wir uns für einen wehencocktail. Sollte der nicht anschlagen sollte ich bis Samstag warten und um halb sieben hätten wir mit Tabletten gestartet. Mein Mann wurde wegen corona heim geschickt und ich auf ein leeres Zimmer auf Station. Dort habe ich Mittagessen bekommen und den wehencocktail getrunken. Es war inzwischen gegen 14 Uhr.
Um 16:15 Uhr bin ich in den Kreißsaal, sie wollten eh ein CTG machen und ich hatte alle 10-15 Minuten Wehen. Die waren allerdings noch nicht so heftig also dachte ich mir toll, ich sitze jetzt wahrscheinlich stundenlang mit wehen auf meinem Zimmer ganz alleine... Nichts da. Um 18 Uhr bin ich fast panisch in den Kreißsaal hatte alle 5 bis 7 Minuten wehen die ich veratmen musste. Wieder CTG geschrieben. Danach hat die hebamme untersucht... Sie schaute mich nur mit großen Augen an und meinte mein mumu ist auf 3cm offen. Sie untersuchte weiter und auf einmal floss ein riesen Schwall aus mir raus. Die hebamme hatte versehentlich meine Fruchtblase aufgerissen da diese so auf Spannung war. Mir war es recht ich war froh weil es ja hieß dass es voranging. Also bin ich unter Schmerzen raus und habe meinen Mann angerufen dass er losfahren soll (er hatte immerhin 40 Minuten Fahrt) da war es halb acht ungefähr... Ich konnte vor Schmerzen nicht auf irgendwelche Uhren schauen... Meine wehen kamen inzwischen alle 3-5 Minuten (gefühlt). Meine hebamme hat einen Einlauf bei mir gemacht. Also Wasser in den darm gespült und ich sollte dann so lange warten, bis es nicht mehr geht bevor ich auf Klo gehe. Leider kam natürlich eine wehe dazwischen also bin ich schnell auf Klo ich konnte vor Schmerz nichts mehr halten und saß bestimmt 5 minuten dort und habe immer wieder Stuhl und Urin verloren... 2 wehen hatte ich auf der Toilette bei denen ich schon Töne von mir geben musste weil es so wehtat. Als es vorbei war habe ich die Zeit schnell genutzt und bin wieder in das Entbindungszimmer gelaufen, dort direkt die nächste wehe. Ich wollte mich einfach nur noch hinlegen weil es so sehr wehtat. Die wehen kamen teilweise fast ohne Pause, ich kam mir richtig veralbert vor... Wo waren meine Ruhe Phasen? Die wehen haben mir so wehgetan dass ich kein Auge mehr aufmachen konnte. Ich dachte immer nur "wann kommt endlich mein Mann?"
Ich habe schon den gesamten Kreißsaal zusammengeschrien als mein Mann endlich kam, da war es kurz nach acht hat er mir gesagt. Ich habe nur gemerkt dass ich drücken muss, trotz Einlauf kam leider noch Stuhl raus... Immer wieder ein bisschen was. Die hebamme macht das natürlich sofort weg und hat zitronenöl versprüht damit mein Mann und ich das nicht riechen mussten. Dann untersuchte die hebamme wieder und sagte erschrocken dass das tatsächlich schon presswehen sind denn mein mumu war komplett offen. (kein Wunder dass ich solche Schmerzen hatte)
Viele beschreiben die Presswehen als befreiend, ich fand sie noch schlimmer als die eröffnungswehen... Ich konnte einfach nicht richtig mitmachen anfangs... Die ersten presswehen sind ohne großen Erfolg verstrichen weil ich solche Schmerzen hatte. Die hebamme musste mich zwingen die Position zu ändern ich konnte mich nicht bewegen es hat alles so wehgetan... Mein Mann hat letztendlich ein Bein angewinkelt wenn eine wehe kam, die hebamme das andere. Ich habe mit meinen Händen die Knie zu mir gezogen, mein Mann hat meinen Kopf auf die Brust gedrückt weil ich das nicht selbst konnte. So haben wir eine presswehe nach der anderen verbracht, ich habe geschrien wie ich nicht mal wusste dass ich es kann... Ich war so froh dass mein Mann da war, der mir gut zugeredet hat, einen kalten Waschlappen auf die Stirn gelegt hat und mich gestreichelt hat.. Nach gefühlt 8 Presswehen gab die hebamme in die Kanüle in meiner Hand ein Mittel dass die wehen stärker werden ich dachte mir nur ist die bekloppt ich sterbe?! Dann die geschätzt 9. Presswehe.. Die Ärztin war schon anwesend. Ich dachte ich kann echt nicht mehr aber die Hebamme motivierte mich mit den Worten "dein Kind kommt nach dieser wehe wenn du gut mitmachst" das hat so viel Kraft in mir geweckt dass ich während dieser Wehe 5 mal pressen konnte statt 2-3 Mal. Und tatsächlich flutscht nach einer letzten sehr schmerzhaften Phase (ich bin gerissen daher der Schmerz) mein Baby aus mir raus. Auf einmal ist alles vorbei und die Kleine wird mir auf meine Brust gelegt. Ich habe so geweint ich war so glücklich ich konnte es nicht glauben. Ich habe einen dammriss 2. Grades erlitten, da die kleine als Sternengucker auf die Welt kam. Mein Mann und ich haben einfach nur geweint... Es war 21:24 Uhr am 30.10.20 als unsere kleine Mila auf die Welt kam. Nach einer kurzen dafür umso schmerzhafteren Geburt..
Sie hat Traumdaten von 50cm, 3330g Geburtsgewicht und 35cm Kopfumfang. Sie kam bei 37+6 auf die Welt und liegt kerngesund neben mir. Wir sind mega happy und kuscheln ganz viel 😍🥰

Ja das war mein langer Bericht von unserer Reise. Ich wünsche allen die noch eine Geburt vor sich haben dass alles glatt geht 🍀
Lasst euch gesagt sein obwohl mein Mann nur die letzten 1,5 Stunden miterlebt hat war es toll dass er da war. Die Situation ist halt leider wie sie ist. Aber es ist nicht so schlimm wie gedacht 🥰

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Das hört sich sehr schmerzreich an.
Ich gratuliere zur geburt eurer kleinen Mila.🎉
Eine schöne kuschelzeit euch. Erholt euch gut und bleibt gesund 🥰

2

Ja das war es aber dafür schnell vorbei :)
Vielen Dank, bleib auch du gesund! 🍀

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Der Bericht hätte von mir sein können. Ich kam mit dem Wehen Schmerz auch null zurecht und habe gebrüllt wie 100 neugeborene, konnte auch nicht mehr atmen und habe mich zusammen gekrümmt was der Öffnung des Beckens nicht sonderlich hilfreich war. Ich fand die presswehen auch nicht befreiend sondern viel schlimmer als die Eröffnungswehen. Mich haben sie auch an einen Wehen Tropf gehängt und ich dachte auch nur, wtf wieso noch dieser Tropf, ich bin doch jetzt schon völlig am Ende???
Unsere Mila kam am 26.10. mit 4100 g, 55 cm und 36 cm KU.
Liebe Grüße

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Wow, Wahnsinn wie das manchmal ist 😅 und trotzdem war es ein Wunder und man vergisst die Schmerzen obwohl man weiß wie schlimm sie waren. 🙈
Alles Gute euch 🥰