Kaiserschnitt - Mutmach Bericht 😃

Unsere Tochter sollte eigentlich am 10.08.20 per geplantem Kaiserschnitt zur Welt kommen (Grund: BEL)

Für mich brach damals ein wenig die Welt zusammen, da ich mir eine natürliche Geburt wünschte und mir es auf Grund von vielen Horrorstorys vor einem Kaiserschnitt graute. Außerdem hatte ich noch nie eine OP, kippte regelmäßig bei Impfungen oder Blutabnahmen um, da ich so Angst vor Nadeln hatte und konnte mir wirklich nicht vorstellen wie ich das denn bloß schaffen sollte.

Am 29.07.20 gingen mein Mann und ich abends noch lecker essen und am Rhein spazieren - niemand ahnte zu dem Zeitpunkt, dass wir 8 Stunden später unsere kleine Tochter in den Armen halten würden 🥰

Wir gingen gegen 23 Uhr schlafen. Um 0 Uhr wachte ich plötzlich auf, weil etwas aus mir raus lief. Ich weckte meinen Mann und schilderte ihm dies. Er sagte im Halbschlaf dann, dass das ja noch viel zu früh sei (ET wäre ja eigentlich der 18.08. gewesen) und ich weiter schlafen solle 😅🤣
Als ich dann auf Toilette ging, um zu checken was los war und es plötzlich immer weiter lief und ich eine Spur von Tropfen hinterließ, waren wir plötzlich hellwach. Es war so unwirklich... sollte es vielleicht wirklich schon los gehen?

Mein Mann rief im Kreißsaal an und schilderte die Situation. Wir sollten uns schnell auf den Weg machen, gerade weil das Kind ja falsch lag.
Ich ging trotzdem noch duschen, wusch meine Haare (wer weiß wann das das nächste mal möglich ist 😆🤣 und rasierte mich). Mein Mann packte die restlichen Dinge in unsere Kliniktasche und los ging es mit Handtüchern und dicken Binden zwischen den Beinen, da es immer weiter lief 😁

Ich bekam auch zwischenzeitlich immer wieder Wehen, die ich aber gut veratmen konnte.

Im Krankenhaus angekommen machte die Hebamme pro forma noch einen Fruchtwassertest und fühlte den Muttermund - dieser war bereits 2 cm geöffnet und sie konnte bereits ein Füßchen spüren. Sie meinte,würde die kleine richtig rum liegen hätte ich bestimmt eine schnelle Geburt gehabt. Auch war erstaunlich, dass ich die Wehen als gar nicht schlimm empfand.

Der Kaiserschnitt sollte also nicht mehr lange aufgeschoben werden und wurde für 4 Uhr geplant - ohhhh mein Gott - wir werden gleich Eltern!!!! Eine Mischung aus Angst und Freude durchfuhr mich. Mein Mann durfte dann auch sofort mit dazukommen :) mir wurde dann schon mal ein Zugang gelegt - musste dann einmal neu gemacht werden, da kein Blut kam - das fängt ja schon gut an 🤭😭
Etwa eine Stunde später wurde ich in den op gefahren, mein Mann wartete dort schon.

Leider lagen meine Wirbel sehr dicht beieinander und der Anästhesist benötigte 20 Minuten für die Spinalanästhesie und musste oft zustechen - auch das traf ja dann wieder genau die Richtige 🙈 trotz allem muss ich sagen ist die spinalanästhesie halb so wild. Ich hab es mir viel schlimmer vorgestellt. Die Stelle wurde betäubt - lediglich ein kurzer piecks , wirklich aushaltbar und auch danach die Stiche waren zwar etwas unangenehm aber nicht schlimmer als eine Impfung.
Wie ich später erfuhr klappte es erst beim letzten Versuch - sonst wäre eine Vollnarkose gemacht worden.

Es wurde also dann warm in meinen Beinen , bis ich nach ca 5 Minuten immer weniger spürte. Es wurde ein Test gemacht, ob ich noch was spürte - diesen bekam ich gar nicht mit, da ich nichts mehr fühlte. Auch als der Blasenkatheter gelegt wurde und später geschnitten wurde, spürte ich null! Ich hatte vorher Angst, dass man zwar keinen Schmerz spürt aber trotzdem spürt wo gerade gearbeitet wird usw - aber wirklich nichts! Man merkt null! Ich war komischerweise dann wirklich entspannt und freute mich auf unsere Tochter :)

Kurze Zeit später wurde sie um 5:11 Uhr geboren. Sie war, da sie 3 Wochen zu früh war, noch etwas schwach, schrie nicht sofort und musste, bevor sie uns gezeigt wurde, zum Kinderarzt - lange 5 Minuten später kam die Hebamme mit ihr zu uns - es war alles in Ordnung und unsere Freude und Liebe grenzenlos 🥰 mein Mann durfte mit der Kleinen noch ca 20 Minuten bei mir bleiben, da gerade keine andere Geburt war und die Hebamme Zeit hatte - das war toll und ich war abgelenkt :-) danach gingen meinen Mann und die Hebamme mit unserer Tochter zum wiegen usw. Ich wurde fertig zugenäht, wovon man auch null merkte, man merkte nicht mal, dass jemand auch nur annähernd irgendetwas am eigenen Körper machte. Das war wirklich beruhigend für mich!

Natürlich hat man den ersten und zweiten Tag Schmerzen, da man aber Schmerzmittel bekommt, hält es sich in Grenzen. Und natürlich tut das erste aufstehen mega weh - aber man ist auch stolz wenn man es geschafft hat :) es wird jeden Tag deutlich besser und nach 2,5 Tagen waren wir schon eine kleine Runde spazieren. Mit jedem aufstehen geht es besser. Nun ist die Geburt 4 Tage her und ich fühle mich schon sehr gut und kann schon wieder halbwegs aufrecht gehen. Das aufstehen ist immer noch etwas mühsam und unangenehm aber wenn man einmal steht, geht es sehr gut!,

Fazit: Ich habe mir die habe op und alles danach deutlich schlimmer vorgestellt - leider auch wegen einiger Horrorstorys hier im forum.

Ich bin wirklich ein Schisser und sage man kann es alles gut aushalten! 😃

Wir genießen nun den letzten Tag auf unserem Familienzimmer - die Zeit ist so wunderschön und besonders.
Liebe Grüße Tanja mit der kleinen Amelie - geboren am 29.07.2020, 48 cm , 2990 g

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Herzlichen Glückwunsch zu eurer maus und eine schöne kuschelzeit.
Das ist ein sehr schöner mit mach bericht. Ich bin sich sehr ängstlich aber nach deinem Bericht beruhigt es mich ein wenig.

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Herzlichen Glückwunsch zur Familienerweiterung! Und freut mich, dass du so eine positive Erfahrung gemacht hast.

Ich hatte vor fast 2 Wochen einen Kaiserschnitt und kann mich leider nicht anschließen. Der Eingriff war nicht so geplant und musste wegen Geburtsstillstand durchgeführt werden. Die OP verlief an sich gut, aber die Wiederherstellung fiel und fällt mir ziemlich schwer. Der erste Tag war die Hölle, alles tat weh. Und auch jetzt, fast 2 Wochen später, bin ich ziemlich eingeschränkt und habe das Haus noch nichts verlassen. Die einfachsten Sachen zu Hause fallen mir ziemlich schwer.

Ich möchte hier nicht schwarz malen, aber ein KS ist nun mal eine OP, nach der man echt Zeit und Unterstützung braucht, um wieder auf die Beine zu kommen und für die Kinder zu sorgen.

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ja das stimmt natürlich. Es braucht alles schon etwas Zeit bis man wieder komplett mobil ist. Ich bin auch unglaublich froh dass mein Mann Elternzeit hat und uns sehr unterstützt.

Bei mir ist es jetzt 1 Woche her. Ja, es tut natürlich auch noch was weh beim Aufstehen aus dem Bett und man kann nicht Ewigkeiten rumlaufen, es ist wie du sagst eine schwere Bauch op. Aber ich finde es ist alles gut aushaltbar und ich habe es mir tatsächlich schlimmer vorgestellt.

Ich wünsche euch alles Gute und eine schöne Kennenlernzeit 😃😃

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Klar, es ist und bleibt eine OP, aber ich denke, es ging hier um die Botschaft „Mutmachen“.
Ob natürliche Geburt oder Kaiserschnitt..es ist für alle die das zum ersten Mal erleben was Ungewisses, vor dem man vielleicht Angst hat. Ich denke, darum ging es hier, die Angst etwas zu nehmen.
Ich habe unten schon geschrieben, dass ich auch nicht so gut auf die Beine kam aber ich habe schon von vielen Frauen gelesen, die sehr schnell wieder fit waren. Es kommt eben bei jeder Frau anders.

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Herzlichen Glückwunsch.
Toller Bericht ! 🙂

Bei mir war es ein geplanter aber trotzdem unerwarteter Kaiserschnitt. Ich hatte also zum Glück vorher nur 2 Stunden, um mir darüber Gedanken zu machen. Wir waren nicht sehr happy darüber aber der Gedanke, dass wir gleich unsere Tochter im Arm halten, war schon überwältigend. Ich bin über Nadeln, Blutabnehmen etc. auch nicht so erfreut. Eine Kanüle in der Hand omg. ein Albtraum für mich..die hatte ich aber zum Glück schon.
Das legen der Spinalanästhesie war bei mir genau so schwierig wie bei dir . Es kam dann extra nochmal der Oberarzt dazu und hat es versucht.. vor lauter lauter ist mir dann mein Kreislauf abgesackt, plötzlich war mir ganz schlecht 🤭
Ja ja..die 4% oder was auch immer der Fälle in denen das nicht klappt und dann die Vollnarkose gemacht werden muss..ich dachte mir schon, naja also mich würde es nicht wundern, wenn uns das jetzt auch noch trifft. Aber zum Glück klappte es dann.
Mir hatte das irgendwie Angst gemacht, ob das dann wirklich wirkt, wenn es so schwer war aber natürlich merkte ich nichts mehr.
Die OP war tatsächlich nicht schlimm und außer dem hin und her ruckeln beim Kind rausholen, habe ich auch nichts bemerkt.

Im Nachhinein kam ich nicht ganz so schnell auf die Beine.. habe lange mit dem Laufen gebraucht und gedacht, dass es nie besser wird. Wurde es natürlich und das Gefühl war dann toll.

Wünsche euch alles gute und noch eine schöne Kennenlernzeit!

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Ein toller Bericht! Das macht mir ja Mut für meinen kommenden Kaiserschnitt.

Herzlichen Glückwunsch zur Tochter. Wie schön, dass es euch so gut geht.

Alles Gute
Nessa mit Babygirl inside 36+0

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Herzlichen Glückwunsch :)
Ich schließe mich dem Mutmachen bzgl der Durchführen des KS an, ich hatte einen geplanten vor genau 9 Monaten. Bei mir wurde zwar der Blasenkatheter vorher gelegt, aber das war nicht ansatzweise so schlimm, wie ich dachte :)
Ich war auch mega entspannt mit Ramstein auf den Ohren, weil ich keine Geräusche hören wollte bis das Baby da war :D

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Hach toll. Wenn ich das so lese hat mein überheblicher Anästhesie Arzt nur scheiße gebaut bis ich kollabiert bin. Ich hatte unabdingbar schmerzen und konnte zu jedem Zeitpunkt meine Beine bewegen. Wurden dann einfach festgeschnallt.
Bestätigt mir immer wieder wie es sein hätte sollen :(! Grüße

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Das hört sich ja furchtbar an und tut mir wirklich sehr leid für dich!

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Danke. Blutpatch folgte dann auch noch und ich lag fast 4 Monate . Muss mir das manchmal durchlesen, dass ich nicht vergesse, dass es so nicht richtig war. Und die Wut in Zaum zu halten.

Heute 30. Woche bereite ich mich mental auf ein neues Kh vor ...

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