Meine 2. Schwangerschaft und Geburt - schaffen wir es noch zu frühstücken?! (vorsicht lang)

Hallo ihr Lieben,
heute möchte ich euch von meiner 2. Geburt berichten.
Dafür muss ich allerdings ein wenig ausholen, daher habe ich meinen Bericht in 3 Teile unterteilt. Wen die Vorgeschichte und die Schwangerschaft nicht interessiert, kann gleich zur Geburt scrollen ;-)
Vorgeschichte:
Nachdem unser Großer damals ohne Vorankündigung in der 30+0 SSW geboren wurde (ebenfalls spontan, 45min nach Ankunft im Krankenhaus, "Wehen" hatte ich aus heutiger Sicht damals bereits ca 12std,wurden allerdings nachmittags beim Gyn nicht aufgezeichnet), haben wir lange überlegt, ob wir ein 2. Kind möchten. Der Wunsch nach einem 2. Kind war letzendlich aber größer als die Angst, das es wieder ein Frühchen werden könnte.
Diese Angst sollte mich die gesamte Schwangerschaft begleiten.

Schwangerschaft:
Ende Februar 2019 durften wir also positiv testen und das Hoffen und Bangen fing an, denn im Ultraschall konnte man noch absolut nichts sehen, zumal ich auch Blutungen hatte. Aber der Bluttest war eindeutig positiv, also wurde mir Schonung verordnet. Bereits 2 Wochen später durften wir unser Würmchen das erste mal im Ultraschall bestaunen, mit Herzschlag.
Mir ging es, abgesehen von Übelkeit und Erbrechen, gut und ich fing an die Schwangerschaft zu genießen. Jedoch nicht sehr lange, denn bereits in der ca 18.SSW bekam ich fiese Rücken- und Symphysenschmerzen, wurde jedoch von meinem Gyn nicht ernst genommen, bzw bekam zu hören das würde nicht an der Schwangerschaft liegen.
Naja...letztendlich wurde es mal besser, dann wieder schlechter. es war ein auf und ab.
Bis ich bei 22+6 auf dem Weg von der Arbeit nach Hause stolperte und mit voller Wucht längst auf die Straße fiel. Man hätte es auch als Bauchklatscher betiteln können. :-D Dieser Sturz brachte mir eine Nacht im Krankenhaus zur Überwachung ein und anschließend Zwangspause zu Hause. Unserem Würmchen hat es nicht geschadet.
Auch wenn die Angst auf ein Frühchen mein ständiger Begleiter wurde, versuchte ich dennoch positiv zu bleiben.
In der 28. SSW dann der Schock, ich bekam auf der Arbeit Wehen, die dann später auch beim CTG sichtbar waren sich aber zum Glück (noch nicht) auf den Muttermund auswirkten.
Arbeiten durfte ich danach nicht mehr. Die Wehen wurden durch Schonung wieder weniger und hörten irgendwann komplett wieder auf.
Und dann war es soweit - ich hatte mein persönliches Ziel, die 30+0 SSW überschritten. über jede weitere Woche war ich dankbar. Ab der 36.SSW hatte ich dann allerdings endgültig die Nase voll und wollte endlich mein Baby im Arm halten. Ich hatte bis dahin knapp 25kg zugenommen und hatte einen riesigen Bauch zudem kam jeden Tag mehr Wasser hinzu. Die Untersuchungen beim Gyn waren allerdings sehr ernüchternd. Kind tief im Becken, GbH allerdings noch nicht verstrichen und Muttermund zu.

Ab der 37.SSW hab ich wirklich alles getan um der Geburt auf die Sprünge zu helfen. Ich hab sämtliche Fenster im Haus geputzt, bin (soweit noch möglich) spazieren gegangen, war wöchentlich bei meiner Hebamme zur Akkupunktur, etc.
Gebracht hat es...nichts.

Und dann war er da. Der errechnete Geburtstermin. Unser Würmchen war immer noch in meinem Bauch und meine Nerven lagen blank. Bei der Untersuchung beim Gyn kam raus: GmH 3/4 vertrichen, Muttermund geschlossen, Kind sehr sehr tief im Becken.

Bei 40+1 hab ich dann Vollgas gegeben, ich hatte absolut kein Bock mehr und hab das auch jedem auf die Nase gebunden der nachgefragt hat. Morgens habe ich den Großen zu Fuß in den Kindergarten gebracht und bin dann weiter zu meiner Mutter frühstücken gegangen. Danach habe ich das komplette Haus geputzt. Nachmittags dann den Großen wieder abgeholt (natürlich auch zu Fuß, denn es sollte sich ja endlich was tun). Abends war dann Laternenumzug bei uns im Ort. Auch dort bin ich mitgegangen, in der Hoffnung das es was bringt. Danach gab es lecker Eintopf zu Hause und eine heiße Badewanne.
Aber bis auf echt fiese Rückenschmerzen, an die ich mich bereits gewöhnt hatte, passierte nichts.

Geburt:
Es ist Samstag, 9.11. 2019, 40+2, 9:15 Uhr ich werde nach einer eher unruhigen Nacht wach, weil ich auf die Toilette muss. Mein Mann ist Brötchen holen, der Große hat gespielt und ich hab mich nochmal wieder ins Bett gekuschelt und wollte noch ein bisschen dösen bis zum Frühstück.
ca. 9:30 ich dreh mich um im Bett und merke das es leicht feucht wird..denke noch hmm komisch,,naja vllt noch ein paar Resttropfen Urin. Als jedoch wieder ein bisschen lief bei der nächsten Bewegung sprang ich ausm Bett. hmm sehr komisch..das Bett ist ein bisschen feucht und die Unterhose auch...aber sonst läuft nichts mehr..bin dann ins Bad und hab mit einem Teststreifen überprüft ob es Fruchtwasser ist. Ja war es. Okay, also geht es wohl langsam los. Wehen hatte ich bis dahin keine. Also erstmal meine Hebamme angerufen ob sie vorbei kommen kann..Sie hätte aber mindestens 30min gebraucht um bei uns zu sein und riet uns, nachdem ich sagte ich hätte keine Wehen aber leichten Druck nach unten, langsam in die Klinik zu fahren. Also hab ich mich angezogen und ein wenig frisch gemacht. Mein Mann hat meine Eltern informiert, damit die unseren Großen abholen kommen. Mittlerweile hatte ich auch Wehen, gleich im Abstand von 2-3minuten (es war ca 10Uhr)
Meine Eltern kamen, nahmen den Großen mit und wir machten uns auf den Weg zur Klinik, ca. 30min Fahrzeit. Im Auto waren die Wehen echt fies, die Abstände verlängerten sich jedoch auf ca 4-5minuten.
10:40 Ankunft auf dem Parkplatz, Auf dem Weg zum Kreissaal kamen die Wehen wieder regelmäßig im Abstand von 2-3 Minuten.
10:50 Ankunft im Kreissaal, alle Zimmer belegt, wir wurden ins Vorwehenzimmer zum CTG geschickt. Dort bekam ich die erste Untersuchung. GbH vertrichen, Muttermund 5-6cm offen.
Während die Hebamme versuchte mit dem CTG die Herztöne vom Würmchen und die Wehen einzufangen konnte und wollte ich nicht mehr liegen, schon gar nicht auf dem Rücken. Ich durfte mich dann wenigstens auf die Seite drehen wo dann auch ziemlich schnell die Presswehen anfingen, die ich erst noch veratmen sollte. Da dies nicht möglich war, untersuchte mich die Hebamme erneut. Muttermund 10cm. Ich darf pressen. Noch schnell die Ärztin informiert und los ging es. Wie viele Presswehen es waren, kann ich nicht mehr genau sagen, viele auf jeden Fall nicht.
um 11:25 kam unser kleines Folgewunder im Vorwehenzimmer zur Welt und wurde mir gleich auf die Brust gelegt, etwas das ich von meinem Großen damals nicht kannte und dieses mal einfach nur genießen wollte.
Leider blutete ich wieder sehr stark sodass mir ein Zugang gelegt wurde und ich eine Infusion bekam damit sich die Plazenta schneller löst und die Blutung etwas gehemmt wird. Als diese kam wurde sie schnell auf Vollständigkeit überprüft. Da dies der Fall war wurde ich soweit auf der Untersuchungsliege möglich, untersucht. Ergebnis Dammriss 2. Grades (trotz oder vllt auch Dank der super Behandlung der Hebamme während der Presswehen, diese hatte mir die gesamte Zeit einen warmen Waschlappen an den Damm gedrückt, sonst wäre wahrscheinlich noch mehr kaputt gegangen)
Nach meiner Untersuchung wurden wir erstmal allein gelassen um zu genießen und die ersten Stillversuche zu probieren. Nach ca. 1 Std war dann auch ein Kreissaal frei, sodass wir rüberwechseln konnten. Auch dort durften wir noch ausgiebig weiterkuscheln während ich meine 2. Infusion bekam. Mein Mann holte in der Zwischenzeit schnell etwas zu essen aus der Cafeteria. Irgendwann kam dann aber die Ärztin um mich zu nähen, sodass ich mein Baby das erste mal abgeben musste. Allerdings in die Hände meines Mannes, der es natürlich auch kaum erwarten konnte endlich auch kuscheln zu dürfen. Da er natürlich neben mir blieb war das für mich auch in Ordnung.
Nachdem ich versorgt war, war unser Baby an der Reihe. Untersucht, gemessen und gewogen und dann vom Papa angezogen.
Hätte ich gewusst was für ein Brocken ich in mir trage, hätte ich sicher auf einen Kaiserschnitt bestanden.

Isabella, geb. 09.11.2019 11:25Uhr - 3755g schwer, 56cm groß und 34cm KU

Mittlerweile ist die Kleine bereits 11 Wochen alt und unser aller Stolz. Ihr großer Bruder liebt sie abgöttisch.
Damit ist unsere Familienplanung abgeschlossen. Ich hab mit der Geburt unseres Sohnes Frieden geschlossen und bin froh, 2 (fast) gesunde Kinder zu haben.

Danke fürs Lesen

1

ach so...zeit zum frühstücken hatten wir nicht mehr. mein mann hat dann gedrängelt das wir loskommen. zum glück..sonst wäre die kleine wohl noch zu hause, mindestens aber im auto geboren.

2

Herzlichen Glückwunsch!!! 🤗

Wieso denn Brocken? 3755g und 56cm ist doch völlig im Rahmen. 34cm Kopfumfang sogar eher klein..

3

"Brocken " da ich mit meinen 167cm und (vor der Schwangerschaft) 50kg eher zierlich bin und im Vergleich zu ihrem Bruder, der aufgrund der Frühgeburt nur 1565g wog.

4

ganz vergessen...Danke schön:-)

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