Kaiserschnittgeburt - ein ehrlicher Erfahrungsbericht. Sehr ausführlich.

Achtung: Falls jemand verunsichert wegen eines bevorstehenden Kaiserschnitts ist, sollte er meinen Text vielleicht besser nicht lesen.

Am 02.08. sollte der geplante Kaiserschnitt bei 37+6 stattfinden. Um die Frage vorweg zu nehmen: Ja, der Kaiserschnitt war medizinisch indiziert und notwendig. Auch wenn ich mich dafür niemals rechtfertigen muss, so wie keine Mutter, die diese Geburtsmethode aus welchem Grund auch immer wählt.

Bereits um 7:30 Uhr sollte ich mich in der Wöchnerinnenstation anmelden und ich machte mich seelisch auf eine Entbindung gegen ca. 8 Uhr gefasst. Man kann sich also vorstellen, dass ich die ganze Nacht vor Aufregung kein Auge zu tun konnte.
Zudem schlief mein Jüngster unruhig und das Baby in meinem Bauch hielt mich ebenfalls die ganze Nacht auf Trab, so dass ein Ausruhen unmöglich war.
Ich war also äußerst müde, aber guter Dinge, als ich mich mit Kind und Kegel - und meinem guten Freund Markus als Babysitter, der während der Geburt auf meine Großen aufpassen sollte - im Krankenhaus einfand.
Immerhin konnte ich es kaum erwarten, meine kleine Maus endlich im Arm zu halten!

Dort angekommen gab es bereits die erste Enttäuschung: Auf der Station rechnete man trotz Anmeldung am Vortag nicht wirklich mit mir und auch ein Zimmer hatte man nicht vorbereitet.
Auf der Station musste erstmal eifrig telefoniert werden, bis man mir die Uhrzeit der geplanten Operation mitteilte: 12:15 Uhr.
Ich fühlte mich ehrlich gesagt veralbert und meine Laune sank in den Keller. Die Aussicht ohne Schlaf noch bis mittags durchhalten zu müssen fand ich nicht gerade erbauend und außerdem durfte ich den Babysitter zwischenzeitlich auch wieder heimschicken, was sollte der auch 6 Stunden sinnlos mit uns in der Klinik auf die Operation warten?
Angefressen besichtigte ich das notdürftig hergerichtete Krankenhauszimmer - die Rollos vor dem Fenster waren heftig verschimmelt, das Bad war schmutzig und nicht geputzt worden, im Mülleimer sammelten sich schmutzige Binden der Patientin, die vor mir das Zimmer bewohnt hatte.
Immerhin das Bett war hergerichtet worden. Mürrisch legte ich mich also hinein und versuchte, irgendwie meine Augen für ein paar Minuten zu schließen.
Nach ca. einer Stunde Wartezeit kam meine Ärztin in das Zimmer und kündete an, dass sie mich nun langsam im Kreißsaal auf die OP vorbereiten wollten. "Aber es ist doch erst halb 8!" entgegnete ich entgeistert.
Die Ärztin klärte mich darüber auf, dass man ja einiges an Zeit bräuchte, um Infusionen zu erteilen, damit der Kreislauf während der Narkose nicht so absackte, wie es die letzten Male jeweils der Fall gewesen ist.
Die Aussicht, sinnlos stundenlang im Kreißsaal herumzuliegen, erfreute mich nicht gerade, trotzdem rief ich meinen Babysitter per Telefon zurück. Als er da war und ich meine Kinder gut behütet wusste, begab ich mich mitsamt Mann in den Kreißsaal, wo ich mir erstmal ein hübsches Krankenhausnachthemd anziehen durfte und eine Infusion erhielt.
Wegen meiner schlechten Venen verabreichte man mir die Infusion per Kanüle in die Armbeuge, was meine Bewegungsfreiheit deutlich einschränkte. Einen "Identifikationszettel" gab es außerdem um das Handgelenk.
"Damit man meine Leiche identifizieren kann?". Mein typischer Galgenhumor kam zum Vorschein. Die Hebamme sah mich verwirrt an. "Nein, damit man Ihnen nicht den Fuß amputiert!". Ihre Assistentin grinste vor sich hin.
Anschließend wurde ich noch an das CTG angeschlossen, mit meinem Mann im Raum alleine gelassen und schaffte es die kommenden 1,5 Stunden immerhin, noch ein wenig vor mich hinzudösen. Eigentlich hatte ich zu diesem Zeitpunkt gar keine Lust mehr, mein Baby zu bekommen. ;)
Allerdings hatte ich Glück und die Hebamme holte mich um 10:30 Uhr für die OP ab, die zum Glück vorgezogen wurde. "Das war vielleicht langweilig!" beschwerte ich mich, noch halbwegs zum Scherzen aufgelegt.

"Ich muss Ihnen leider eine schlechte Nachricht überbringen" bereitete die Hebamme mich mehr oder weniger schonend auf das vor, was als nächstes folgen sollte, während sie mich mitsamt Bett Richtung OP Saal schob.
"Sie können leider nicht nach der Geburt mit Ihrem Baby kuscheln, der Kreißsaal ist voll und wir müssen Sie in den Aufwachraum schieben, dort darf das Baby nicht mit".
Sofort spürte ich die Tränen aufsteigen. Ich erinnerte mich noch allzu lebhaft an die Geburt meines Sohnes und meiner Tochter, als ich nach der Geburt stundenlang im Aufwachraum lag, ohne Nachricht darüber, was mit meinem Kind war, völlig alleine mit dem Piepen der Maschinen und einer desinteressierten Aufsichtsperson im entlegenen Eck des großen Raumes.
"Nein, bitte nicht!" flehte nicht, doch es war vergebens. "Alle Räume sind voll und jemand muss doch auf Sie aufpassen!". Ich konnte meine Trauer nicht zurückhalten, die Tränen liefen über mein Gesicht und aus meiner Kehle kam ein unkontrollierbares Schluchzen.
"Es ist doch nur für 2 oder 3 Stunden und Ihr Mann passt doch auf das Baby auf". Die Versuche, mich zu beruhigen, bewirkten das Gegenteil. Komplett aufgelöst wurde ich von dem OP Team empfangen.

Ich registrierte kaum, wie man mich auf den aufgewärmten OP Tisch verfrachtete. Verhüllte Gesichter kamen und gingen, ich sah jeweils nur die Augen der Person, die mit mir sprach.
"Was ist denn los mit Ihnen, sind Sie so aufgeregt?". Braune Augen blickten mitleidsvoll auf mich herab.
"Ich möchte nicht in den Aufwachraum ohne mein Baby", weinte ich. Ein verständnisvolles Nicken. Weitere Augenpaare stellten sich vor, als OP-Schwester, als Anästhesist... Man beklebte mich mit Elektroden, schloss meinen Arm an ein Blutdruckmessgerät an.
Ich spürte die Aufregung in mir hochkochen. Das war der Teil, den ich am meisten hasste. Mit meiner Ruhe und meinem Humor war es dahin - ich war völlig aufgelöst, komplett nervös, einfach ein absolutes Wrack, als ich gebeten wurde, mich hinzusetzen und einen runden Rücken zu machen.
Ich wusste, was jetzt kam und erwartete Schlimmes. Eigentlich bin ich keine Memme, sondern im Gegenteil, doch in Anbetracht der Situation konnte ich mich einfach nicht mehr beruhigen. Ich zitterte, ich schluchzte, ich jammerte, als ich den stechenden Schmerz zwischen meinen Rückenwirbeln spürte.
"Das war nur die Betäubung, keine Sorge, das Schlimmste ist vorbei". Ich weiß. Trotzdem jammerte ich unglücklich, als ich diesen unglaublichen Druck spürte und Blitze wie Stromschläge durch mein linkes Bein fuhren.
"Können Sie mit dem Popo noch ein wenig zurück rutschen?". Es ging, allerdings nur noch schwierig. Mein Unterleib wurde sehr warm und fühlte sich betäubt an. Ein merkwürdiges Gefühl.
Dann durfte ich mich wieder hinlegen.

"Spüren Sie das?". Etwas Kaltes auf meinem Oberschenkel, dann auf meiner Leiste. "Ja!" entgegnete ich.
"Wirklich?!", ungläubige Blicke. "Ja!". Die Panik kochte in mir hoch. Warum wollte man mir das nicht glauben?! Die werden wohl doch nicht schneiden, wenn ich noch etwas spüre?!
Ich begann schneller zu atmen, hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. "Ich spüre noch alles, bitte nicht schneiden!".
"Wir sprühen es jetzt auf Ihren Arm. Das ist kalt oder? Und hier unten?" - "JA, ich spüre alles, bitte nicht schneiden!". Der Katheter wurde gelegt, auch das spürte ich. Der Moment vor dem ich große Angst hatte, da ich von Geburt an eine stark verengte Harnröhre habe und das Legen eines Katheters mir große Schmerzen bereitet.
"Bitte nicht schneiden!" rief ich panisch. "Keine Angst, wir bereiten Sie noch etwas vor, bei manchen dauert es eben etwas länger".
Hände griffen nach meinen Händen rechts und links von mir. Ich drückte sie fest, dankbar. Bis mir bewusst wurde, dass ich gar nicht wusste, wem die Hände gehörten. Ein wenig beschämt ließ ich sie los.

Der Vorhang wurde herunter gelassen, meine Beine in Position gelegt. Ich spüre, wie man mich mit Jod, ich vermute es war Jod, einrieb und die nasse Flüssigkeit an meinem Bauch und meinen Oberschenkeln eklig kalt herunterlief.
Ich wusste, dass es gleich ernst wurde und wollte am liebsten schreien, sie sollen noch ein wenig länger warten, wusste aber auch, dass es keinen Zweck hatte. Ich hatte solche riesige Angst. Meine Vorfreude auf das Baby war wie weggeblasen und ich hatte nur noch Angst.

Dann wurde mein mann in den OP Saal gelassen, ich erkannte ihn kaum wieder, komplett vermummt, nur die Augen waren frei. Ich nahm seine Hand und drückte sie. "Bitte lenk mich ab!" flehte ich ihn an, als ich spüre, wie das Messer an meinem Bauch angesetzt wurde und Schicht für Schicht meine Haut durchschnitten wurde.
Leider kann man das sehr deutlich und genau fühlen, nur der Schmerzreiz blieb zum Glück aus. Die Spinalanästhesie wirkte.
"Ähm, wie buchstabiert man den Namen unserer Tochter nochmal?", der klägliche Ablenkungsversuch meines Mannes. "Das weißt du doch genau!". Ich versuchte, zu lächeln, aber so richtig wollten meine Mundwinkel meinem Befehl nicht gehorchen. Mein Mann grinste hilflos.

"Ich möchte so gerne eine Vollnarkose" sagte ich. "Na, ich glaube das lohnt sich nicht mehr" - "Nein, das lohnt sich wirklich nicht mehr".
Ich versuchte ruhig und tief zu atmen, aber das Gefühl, den Bauch aufgeschnitten zu bekommen, war so schauerlich. Noch schlimmer war das panische Treten und Zappeln meines Babys in meinem Bauch. Sie hatte Angst, das spürte man deutlich.
Dann ein ganz schreckliches Geräusch, wie das Aufziehen einer großen Klammer, ich wusste, dass mir gerade der Bauchraum aufgespreizt wurde und versuchte, mich in mein Innerstes zurückzuziehen. Kopfhörer. Wieso bekam ich keine Kopfhörer? Ich wollte gar nichts hören!
Auch die Kommentare der Gynäkologin, als sie ihrer Assistentin jeden einzelnen Schritt erklärte, blendete ich gewissenhaft aus. Ich wollte das definitiv nicht hören!
Dann ein Zerren, ein Zurren, als würde man mir die Eingeweide aus dem Bauch herausreißen. Heftiges Beinstrampeln meines Babys im Bauch, als es herausgezogen wurde.

"So viele Haare!" hörte ich jemanden sagen. Kurze Stille, dann ein gurgelndes Geräusch. Ein Saugen. Vor meinem inneren Auge visualisierte ich alles, obwohl ich nichts sehen konnte. Wieder ein gurgelndes Quaken, dann hielt mir die Hebamme ein eingepacktes Bündel Baby entgegen.
Sie versuchte mich anzusehen, aber das Licht war ihr wohl zu grell. Die kleinen, dunklen Äuglein gingen auf und zu, auf und zu, blinzelten gegen das Licht an. "Wie süß!" hörte ich eine OP Pflegerin kichern. Ich streckte die Hand nach meiner Tochter aus, streichelte ihre zarten Wangen.
Sie hatte tatsächlich viele Haare. Ein wenig schob ich das Handtuch beiseite, um das kleine Gesichtchen ganz sehen zu können. Ein Grübchen im Kinn, genau wie der Papa. So ein niedliches Wesen!
Der mit Abstand schönste Teil der ganzen Operation. Trotzdem musste ich mich innerlich zusammenreißen. Ich dachte mir: Egal als wie schlimm du die Geburt empfunden hast, alles verlief ohne Komplikationen, du hast ein gesundes, kleines Mädchen geboren, die kleine Maus, auf die du dich so unendlich gefreut hast! Reiß dich zusammen.
Ich riss mich zusammen. Und liebte dieses kleine Wesen jetzt schon mehr, als ich es in Worte fassen konnte.
Man ließ sie mich deutlich länger ansehen als es bei meinen anderen Kindern der Fall war. Wohl aus Mitleid, weil ich so traurig wegen dem Aufwachraum war. Dann nahm man sie fort. Sie hatte ein wenig bläuliche Hautfarbe, aber nicht schlimm.
Die Hebamme fragte im Hinausgehen noch meinen Mann: "Wollen Sie gleich mitkommen?". "Nein, bitte, bleib noch ein wenig". Ich brauchte ihn. Nur kurz.

Er blieb noch etwas bei mir, während ich zugenäht wurde. Die Anspannung fiel von mir ab. Mein Blutdruck fiel ebenfalls ab. 84 zu 50 las ich auf dem Gerät ab. "Wir geben Ihnen etwas" sagte jemand und spritzte ein Mittel in meinen Zugang, das mir sofort heftige Kopfschmerzen bereitete und meinen Blutdruck auf 110 ansteigen ließ.
Ich sagte lieber nichts dazu und nickte auf die Frage nach meinem Befinden, wollte nicht noch weitere Medikamente erhalten.
Meine Haut begann am ganzen Körper unglaublich zu jucken. "Das kommt von dem Schmerzmittel und ist eine normale Nebenwirkung". Auch das wusste ich schon, es war ja leider nicht mein erster Kaiserschnitt. Ich versuchte, mich zu kratzen, wo ich hinkam und mich berühren durfte (der Bauchraum war natürlich tabu).
Dieses Mal waren meine Arme nicht festgebunden wie die letzten Male.

Die Hebamme stand plötzlich wieder neben uns und verbreitete die frohe Kunde: Ich habe für Sie doch ein Zimmer frei machen können. Sie dürfen zu Ihrem Baby kuscheln kommen!
Unglaubliche Dankbarkeit durchströmte mich, auch wenn ich das in dem Moment kaum zeigen konnte. Ich nickte. "Jetzt bekomme ich aber ein Lächeln von Ihnen, ja?" Ich lächelte gezwungen. "Na also, geht doch!"
Meinen Mann nahm sie dieses Mal mit, als sie ging. Er sollte auf unser Baby aufpassen. Meine Panik hatte nachgelassen, trotzdem wünschte ich, ich könne diese widerlichen Nadelstiche in meinem Unterbauch nicht spüren, während ich vernäht wurde.
Am Ende schüttelte die Ärztin mir die Hand, gratulierte mir und ich wurde aus dem OP geschoben, um dem nächsten Patienten Platz zu machen.

Ein absolut ekelhaftes Gefühl, von der Mitte des Körpers an komplett gelähmt zu sein. Zu spüren, aber doch nicht zu spüren und seine Beine, Füße und Zehen noch nicht einmal einen Millimeter bewegen zu können. Wie nutzloses Gewicht hingen sie an mir. Ich fand es unbequem, auf dem Rücken zu legen, konnte mich aber nicht rühren, um daran was zu ändern.
Mein Körper juckte höllisch, ich fühlte mich roh und wund, Schläuche überall an mir.
Meine Beine waren noch bis zum Abend hin betäubt, meine Füße konnte ich als letztes noch nicht bewegen, während ich die Wunde an meinem Bauch leider schon bald wieder spüren konnte, keine tolle Kombination.

Wir kamen in das Badezimmer im Kreißsaal - der Raum war so gut wie jeder andere, Hauptsache wir waren zusammen, mein Baby, mein Mann und ich. Wir kuschelten und die Kleine nuckelte eifrig an meiner Brust. Ich war zu erschöpft, um richtig glücklich zu sein, aber Liebe durchströhmte mich, als ich auf den kleinen Kopf mit dem von Käseschmiere verklebten, dunklen Haar blickte.
Es wird uns gut gehen, das wusste ich. Jetzt musste ich nur noch die nächsten paar Tage überstehen.

Wir überstanden sie. Recht gut sogar. Die Schmerzen waren dieses Mal recht heftig, weder Paracetamol noch ein anderes Schmerzmittel halfen dagegen, immerhin schien Ibuprofen gut zu wirken, das ich leider nur 2x täglich erhielt.
Ich stand bereits am selben Tag auf und bestand auf das Entfernen von Kanüle und Katheter (ich hasse es, an irgendwelchen Schläuchen zu hängen!) und quälte mich, egal wie schmerzhaft, ins Bad.

Die kleine Maus entwickelte ein paar Startschwierigkeiten, trank nicht und schlief unglaublich viel. Da ihr Gewicht mit 2660g und 53cm am 3. Tag nach der Geburt grenzwertig gering war, pumpte ich ab und flößte ihr die Milch mit einem leichtgängigen Sauger ein, damit sie sich beim Saugen nicht so anstrengen muss.
Wir hatten ein paar Tage Probleme mit ihrem Trinkverhalten, doch das hat sich ca. 1 Woche nach der Geburt zum Glück eingespielt und sie nimmt problemlos zu.
Am 3. Tag nach der OP verließen wir das Krankenhaus. Meine Narbe ging ab und zu auf und blutete ein wenig, aber das hielt mich nicht davon ab, nachhause zu gehen. Denn nachhause wollten wir unbedingt!
Die zwei großen Kinder waren die ganze Zeit bei uns im Zimmer und haben sich absolut vorbildlich und rücksichtsvoll verhalten. Ich bin so froh, so wundervolle Kinder zu haben und einen Mann, der mich so unterstützt.

Nun, 9 Tage nach Geburt, bin ich fast komplett schmerzfrei. Nur wenn ich mich im Legen stark strecke, zwickt die Narbe noch etwas. Alles ist gut verheilt. Meine Maus ist so ein ruhiges, liebes Baby, ich habe sie in den ganzen 9 Tagen noch nie wirklich schreien hören, gelegentlich quakt sie kurz auf, wenn sie Hunger hat.

Den "Babyblues" spürte ich nur an wenigen Abenden, wenn mir etwas schwermütig ums Herz wurde. Ich war glücklich und verzaubert von meiner neuen kleinen Tochter.
Die Geburt, obwohl sie unproblematisch verlief, war für mich ein traumatisierendes Ereignis. Ich nahm mir jedoch vor, mich davon nicht negativ beeinflussen zu lassen und so beeinflusste sie mich auch nicht negativ.



Ich will hier keinesfalls "Kontra Kaiserschnitt" argumentieren. Für mich war jede einzelne Kaiserschnittgeburt absolut unschön, aber ich habe sie gerne in Kauf genommen, weil sie die einzige sichere Möglichkeit war, meine Kinder zur Welt zu bringen.
Und am Ende würde ich es dennoch wieder tun, denn das Ergebnis war es allemal wert.
Nicht für jede Frau muss die Erfahrung jedoch schlecht sein. Manche genießen die Kaiserschnittgeburt förmlich und ziehen sie einer für sie oft noch viel traumatischeren Spontangeburt vor. Und ich habe keine Vergleichsmöglichkeiten, vielleicht wäre jede Form der Geburt für mein Empfinden schlimm gewesen.
Der modernen Medizin bin ich unglaublich dankbar für das Geschenk meiner Kinder, das ich ohne sie nicht hätte erleben dürfen und ich will hier keine Frau verängstigen. Allerdings möchte ich auch nichts beschönigen. Kaiserschnitt ist für mich Mittel zum Zweck, mehr nicht.

Der wunderschöne Zweck:

Maelie Amicia
02.08.2019
3818g, 53cm, 34cm KU
11:06 Uhr
<3

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<3

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Vielen Dank für deinen ehrlichen Bericht. Ich gratuliere dir zu der ganz entzückenden Maus und wünsche euch alles gute.

2

Vielen Dank für deinen ehrlichen Bericht.
Beim Lesen empfand ich deine Beschreibungen oft als "normal". So funktioniert ein ks nun mal. Es hört sich bei dir nur etwas negativ an.
Ich denke, dass kommt, weil du keinen Vergleich hast.
Ich hatte eine traumatische schlimme 1. Geburt. Es war wirklich schlimm.
Die 2. Geburt war ein ks und es war ein Spaziergang im Vergleich und trotzdem wunderschön. Das schlimmste an der ganzen Op war für mich der Blasenkatheter.

Schön, dass es dir und eurem Baby gut geht und du alles gut überstanden hast.

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Deshalb schrieb ich jeder empfindet das anders.
Für mich waren alle Kaiserschnitte ausnahmslos traumatisierend. Obwohl sie gut gelaufen sind, eigentlich optimal. Für mich war dieses Gefühl hilflos auf dem OP Tisch zu liegen und zu spüren, wie ich aufgeschnitten werde, sehr sehr schlimm.
Andere Mütter hingegen stören sich überhaupt nicht daran. Manche erleben schöne Spontangeburten, andere wiederum ziehen das Erlebnis eines Kaiserschnitts 100x dem einer Spontangebrut vor. Hier gibt es keine "Norm" und deshalb würde ich auch nie jemanden verurteilen, der sich freiwillig für diese Geburtsmethode entscheidet.

Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich eine Spontangeburt vorziehen würde. Und Baby rausbeamen hat man leider noch nicht erfunden. ;)

Ein negatives Verhältnis zum Kaiserschnitt habe ich dennoch nicht. Wie gesagt bin ich dankbar darum, diese Möglichkeit überhaupt zu haben. Sonst hätte ich keine Kinder oder wäre auch gar nicht mehr am Leben. Nur weil das Erlebnis selbst für mich alles andere als schön ist, ändert das nichts an meiner Dankbarkeit, die Art der Geburtsmethode zu haben.

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War das dein 3. Kaiserschnitt?
Wie stark waren die Nachwehen dieses Mal bei dir?

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Der 5.

Die Nachwehen waren sehr unangenehm. Aber nicht schlimmer als beim 2. Baby.

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Oh, da hast du ja wirklich viel Erfahrung. Haben die Ärzte dir nicht irgendwann vom schwanger werden abgeraten? Das habe ich häufig nach dem 3. Ks gehört.

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Herzlichen Glückwunsch! Was für ein wunderschönes Bild von euch beiden. 💛
Und Danke für deinen offenen und reflektieren Bericht!