Die zweite Geburt und alles ganz anders!

Nun endlich komme ich dazu euch von meiner zweiten Geburt zu berichten:

Nach einer schweren 35Stunden Geburt mit Wehentropf, Dammschnitt, Sekundärer Wehenschwäche und alles ohne Schmerzmittel wollte ich 2012 kein Kind mehr!
Mein Sohn war 55cm und 4230g einfach zu groß für mich (165cm). Ich konnte mich nicht wirklich erholen und es auch nicht verarbeiten. Mein Sohn wollte alle 2 Stunden gestillt werden und weinte/ schrie eigentlich nur. Wir hatten wirklich einen katastrophalen Start! Und dazu kam mein Ehrgeiz alles richtig machen zu wollen und das ohne Hilfe, wie alle anderen auch. Heute weiß ich, das war total bescheuert von mir und meinem Mann.

Heute ist mein Sohn fast 5 und ein sehr pflegeleichtes und verdammt tolles Traumkind.

Nachdem wir auch noch unser Traumhaus gebaut haben und darin seit 3 Jahren wohnen und auch vor 2 Jahren geheiratet haben, wollten wir im Sommer 2017 ein Baby bekommen.

Das Schicksal hatte es etwas eiliger, so wurde ich im Juli 2016 schwanger.... es erwischte uns ziemlich überraschend. Aber wir freuten uns sehr. Errechneter Termin: 11.04.2017.

Die Schwangerschaft konnte ich dieses Mal sehr genießen, da ich keine Komplikationen hatte. Bei der Feinsonografie erfuhr ich, dass wir eine Tochter bekommen sollen. Die Freude war riesig :).
Auch unser Sohn freute sich sehr auf seine Schwester.

In der 36.Ssw hatten wir im Krankenhaus unser Geburtsplanungsgespräch. Wir begannen im Kreißsaal wo uns eine ältere Hebamme begrüßte und alle Daten aufnahm.

Als sie mich fragte wie ich mir meine Geburt vorstelle, erklärte ich ihr dass ich einen Kaiserschnitt möchte. Sie schaute mich ungläubig an und fragte mich nach den Gründen, ihr Ton war nicht mehr so freundlich. Aber das war mir egal.

Sie konnte mich nicht umstimmen und das merkte Sie.
Dann ging es weiter zum Thema stillen. Ich sagte gleich, dass ich dieses Mal nicht stillen möchte. Nun fiel die Hebamme fast vom Stuhl ;) und wollte wissen warum. Ich fing also an mich zu recht fertigen, dass ich meinen Sohn alle 1,5-2h Tag und Nacht gestillt, er nur geweint und stundenlang geschrien hat und ich nach 3 Monaten endlich aufgehört hatte.

Ich weiß es ist das Beste fürs Kind, aber ich fühlte mich überhaupt nicht wohl damit und war nur gereizt. Ich konnte nie mit ihm kuscheln, da er immer nur auf der Suche nach der Milchbar war. Ich konnte keinen Schritt ohne meinen Sohn machen. Er war ein schrecklicher Schläfer und schlief erst mit 2,5 Jahren durch :(. Ich fand das erste Jahr schrecklich und wollte nie wieder ein Kind! Aber das lag eben auch an der ersten Geburt, wo wir wirklich viel mit gemacht haben und das hat uns lange beschäftigt.
Dieses Mal wollte ich alles anders!

Dann machte ich auch der Oberärztin klar, dass für mich nur ein Kaiserschnitt in Frage kommt, aus Angst. Die Ärztin war nicht begeistert. Ich wusste dass es schwer wird, da dieses Krankenhaus am liebsten alles so natürlich wie möglich wollte. So bekamen wir einen Termin zum KS für den 07.04.2017 8 Uhr.

Doch 3 Tage vorher wurde der Termin aus organisatorischen Gründen auf den Montag 10.04.2017 verschoben.

Am Sonntag waren wir nochmal bei meinen Eltern zum Kaffeetrinken, da unser Sohn dort schlafen sollte. Plötzlich ging die Feuersirene an und die Hündin meiner Schwiegereltern, der zu der Zeit bei uns Urlaub machte bekam Panik und lief weg.... der Schreck war so groß, dass alle hinter her rannten, auch ich. Und natürlich unterschätze ich meinen Riesen Bauch und stürzte nach vorn. Meine Knie waren offen, das Handgelenk blau und ich hatte ein blaues Horn an der Augenbraue. Der Schreck saß bei allen und natürlich hatte mein Sohn es auch gesehen.

Die kleine Bauchmaus machte keinen Mucks mehr....
Also schnell alle Sachen zusammen gesucht und schnell nach Hause die Hunde weg bringen, Tasche zu Ende packen und ab in die Klinik. Es war nun gehen 17.30uhr. Wir wohnen zum Glück nur 5 Autominuten entfernt. Im Kreißsaal wurde gleich Ctg gemacht und Ultraschall. Ich war soooo erleichtert als sie die Herztöne endlich fanden. Wir waren alle total aufgeregt, mehr war zum Glück nicht passiert. Mir wurde natürlich angeboten gleich da zu bleiben, das nahm ich an. Ich hatte einfach auch zu viel Angst. Und der Kaiserschnitt war ja eh am nächsten Morgen geplant.

Die Nacht war ganz ok. Am nächsten Morgen ging ich 6.30 Uhr duschen und dann in den Kreißsaal. Dort erwartete mich die Hebamme vom Aufnahmegespräch. Na klasse. Ihre Meinung zu meiner Wunschgeburt hatte sie mir ja schon verdeutlicht.
Ich war ein letztes Mal am Ctg und dann ging es los mit den Vorbereitungen, Zugang legen, Katheder legen und rasieren (dazu war ich ja nicht mehr gekommen). Ich war sehr aufgeregt, es war schließlich meine erste OP.

Dann kam auch mein Mann :) kurz danach wurde ich mit meinem Bett um 8.00 Uhr in den OP geschoben. Dort warteten schon einige Ärzte und ich wurde gleich gefragt was passiert ist, da ich ja überall blau war ;) . Alle waren sehr nett und ich setzte mich auf den OP Tisch, den ich mir ganz anders vorgestellt hatte. Dort hat dann der Anästhesist meine Spinalanästhesie gesetzt. Es dauerte 10 Minuten bis sie saß, das war etwas unangenehm. Dann endlich saß sie und ich sollte mich hinlegen. Meine Beine wurden Taub, aber ich konnte sie noch bewegen, damit hatte ich nicht gerechnet.

Das Tuch wurde direkt vor meine Nase gehangen und mein Mann kam zu mir. Ich würde mit einer kalten Flüssigkeit eingepinselt. Es war nun 8.15uhr. Inzwischen war auch die Oberärztin eingetroffen.

Sie begannen und ich spürte ein leichtes drücken am Bauch. Ich versuchte mich mit meinem Mann zu unterhalten. Er war auch total aufgeregt. Dann spritzen einige Tropfen Blut gegen mein Tuch (ich kann doch kein Blut sehen :( ), dann würde geruckelt und mir wurde schlecht.... ich sagte Bescheid und bekam noch etwas dagegen gespritzt. Ich beruhigte mich, weil ich wusste, dass meine Tochter nun gleich auf die Welt kommt.

Dann endlich hörte ich sie....sie schrie. Es war 8.26 Uhr. Ich war sehr erleichtert. Sie wurde uns sofort gezeigt.... und wir waren sofort verliebt.
Dann ging sie für 2 Minuten weg und wurde mir danach gleich zum kuscheln auf die Brust gegeben. Sie sah aus wie ihr großer Bruder :). Während ich zu genäht wurde zog es immer wieder am Bauch. Nun ging mein Kreislauf echt flöten, mir wurde ziemlich schlecht, so dass ich bat meine Tochter meinem Mann zu geben. Ich konzentrierte mich ruhig weiter zu atmen. Nach 5 Minuten ging es mir besser. Kurz danach war ich zugenäht und wurde in den Kreißsaal geschoben. Mir ging es soweit wieder gut, ich war glücklich und sehr erleichtert.
Unsere Tochter wurde nun von der Hebamme vermessen und gewogen. Sie war 52cm lang, hatte einen KU von 36cm und brachte 3720g auf die Waage. Diese Maße wusste ich schon. Wirklich ich habe meinen Mann vorher gesagt, dass sie 3790g und 52cm ist. Die Hebamme badete unsere Tochter, verpasste ihr ein Namensbändchen, machte das erste Bild und stempelte den Fußabdruck.

Dann bekam ich sie wieder auf den Bauch. Unsere Mira :)

Die Narkose hatte nun inzwischen komplett nachgelassen. Die Schmerzen am Bauch begannen und waren schon ganz schön heftig. Ich fragte die Hebamme nach einem Schmerzmittel. Sie schaute mich erstaunt an und sagte "Jetzt schon? Das wird noch schlimmer. Bewegen Sie mal ihre Beine." Das tat ich und da schaute sie nicht schlecht. Die Narkose war weg... endlich holte sie mir ein Schmerzmittel, es wirkte auch relativ schnell.

Mira war ein ruhiges, entspanntes Baby, ganz anders als ihr Bruder. Doch irgendwie röchelte sie immer mehr und es wurde nochmal eine Kinderärztin geholt, die uns dann erklärte, dass unsere Tochter zu viel Fruchtwasser geschluckt hat, eine Anpassungsstörung, eine häufige Nebenwirkung des Kaiserschnittes. Also kam unsere Tochter auf die NEO. Und bekam dort Sauerstoff gelegt, jedoch nur für eine Stunde. Dann war sie nur noch unter Beobachtung.

Ich bezog somit mein Zimmer wieder allein. Ich war ziemlich kaputt und war froh alles hinter mir zu haben und freute mich, wenn das Schmerzmittel wirkte. Mein Mann machte mir immer Fotos von unserer Maus und berichtete. Aber ihr ging es gut. Später kam die Kinderärztin und holte das kolostrum ab. Am Nachmittag brachte mein Mann unsere Tochter mit. So könnten wir kuscheln.

Am Morgen des 2. Tages wurde der Katheder gezogen und ich durfte das erste mal aufstehen. Ja es tat weh, aber es ging! Ab da stand ich regelmäßig auf und ging zur Toilette. Es wurde auch immer besser.
Am Mittag bekam ich dann Kopfschmerzen, ich dachte ich habe Migräne weil das Wetter umschlug. Es wurde immer schlimmer. Ich konnte mich nicht einmal hinsetzen... ich sagte es den Schwestern, die dachten ich bin einfach wehleidig. Na prima dachte ich....

am nächsten Tag war es immer noch so schlimm, noch dazu hatte ich tierische Nackenschmerzen. Mein Mann ging zu den Schwestern und verlangte nach einem Arzt. Ich wollte nicht, da ich nicht gern um Hilfe frage sondern lieber alles mit mir selbst aus machte. Also kam die Oberärztin und sie beschloss mit dem Anästhesisten zu sprechen. Kurz darauf kam eine liebe Anästhesistin und erklärte mir, dass sie einen Blutpatch machen wird. Da wird eigenblut abgenommen und es direkt danach in den Rücken gespritzt um die Einstichstelle zu verschließen. Ich hatte Angst davor aber es war egal.... ich wollte nur das es aufhört.

Alles ging relativ schnell und war überhaupt nicht schmerzhaft und sofort waren die Schmerzen weg.... ich konnte es nicht glauben. Ich musste dann noch mal 2stunden liegen und am nächsten Tag konnte ich endlich zu meinem Kind und sie versorgen. Da die NEO Station leer war, sollte meine Tochter über Nacht dort bleiben, wo auch Ihre Sauerstoffsättigung überprüft wurde. Ich war um ehrlich zu sein nicht böse und hatte ein gutes Gefühl. So lernte meine Tochter auch ohne mich zu schlafen. Mein Sohn schlief die ersten 2 Monate nur auf mir oder meinem Mann. Das war schwierig wieder raus zu bekommen.

Am Samstag durften wir endlich nach Hause.

Die Blutwerte waren gut. Ich war wieder gut auf den Beinen und konnte unsere Maus versorgen. Dummerweise hatte ich da Milcheinschuss, trotz Abstilltabletten am 1. Tag. Ich haderte mit mir, ob dies nicht ein Zeichen ist und ich doch stillen soll?!
Meine Tochter trank ihre Flasche wunderbar alle 4 Stunden und war zufrieden mit der Welt. Das war ein Traum! Also blieb ich dabei, sie bekam die Flasche.

Nun ist meine Tochter 3 Monate und ein traumhaft entspanntes Baby! Wir hatten nur 2 Monate mit den abendlichen Schreistunden zu tun und inzwischen schläft sie 6 Stunden nachts durch, dann gibt's die Flasche und die schläft weiter bis 9uhr :)

Sie ist so pflegeleicht, lacht jeden an, schläft in ihrem Zimmer und weint nur wenn sie Hunger hat! Ich trage sie nur 5 Minuten auf dem Arm, dann schläft sie ein und ich kann sie ablegen.

Sie trägt schon Größe 68 und hat ca. 7kg.

Wir sind nun endlich komplett und genießen die Zeit zu 4. :)

Ist ja nun doch sehr lang geworden ;)

Lg

Costa mit Leon (fast 5 Jahre) und Mira (3 Monate)

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Hey, ich finde deine Entscheidung vollkommen richtig. Super, dass du so standhaft geblieben bist. Bei mir ist es ähnlich und dennoch umgedreht. Ich hatte meine erstes kind per kaiserschnitt zur welt gebracht und nicht gestillt und jetzt bei der zweiten ss möchte ich alles natürlicher machen. Ich will damit sagen, dass man beim zweiten einfach weiß, was man will und was nicht. Ich fabd das erste jahr auch anstrendend, obwohl ich ein entspannes kind hatte. Wollte auch erst nie wieder ein kind. Naja, nun bin ich wieder ss. Super, dass du deinen weg gefunden hast! Viel Spaß mit deiner Familie!

2

@costa2012: Alles richtig gemacht, würde ich sagen! #fest
Ich bin froh, dass bei dir alles gut gegangen ist und ihr glücklich seid.

Alles Gute dir und deinen Lieben.

3

Vielen Dank für deine lieben Worte!

Ja man reift definitiv mit der Zeit und lernt einfach auf sein Bauchgefühl zu vertrauen. Ich habe mich in der ersten Ss einfach von allen überreden lassen. Auch da wollte ich bereits einen KS und war vom stillen nicht angetan. Aber ich war jung und wollte nur das beste für mein Kind. Heute weiß ich, dass das beste nicht im Buch oder in Ratgebern steht, sondern ich es intuitiv weiß ;)

Und nun ist eben alles perfekt und wir genießen es. Der große Bruder liebt es auch sehr!

Ich wünsche dir alles gute und Hoffe, dass

Alles gut wird, so wie du es dir vorstellst. ;)
Lg

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