Wunderschöne Spontangeburt nach Kaiserschnitt 20 Monate vorher

Hallo ihr lieben,
jetzt komme ich auch mal dazu von der Geburt unserer zweiten Prinzessin zu berichten.
Unsere erste Tochter kam nach einer schwierigen SS mit KH Aufenthalten, Blutungen und wochenlangem Liegen 3 Wochen vor Termin per Kaiserschnitt wegen BEL zu Welt.
Umso glücklicher war ich das meine zweite SS wie im Bilderbuch verlief und ich sie richtig genießen konnte.
Je näher der Termin rückte umso ungeduldiger wurde ich da ich irgendwie damit gerechnet hatte das sich die zweite Maus auch früher auf den Weg machen würde...
Aber Pustekuchen, so durfte ich meinen Geburtstag der der errechnete Termin war, noch selber und ganz in Ruhe feiern
Am nächsten Tag ( 40+1) war ich morgens noch beim FA, Befund war genauso wie vor 2 Wochen, alles geburtsbereit, es kann jederzeit los gehen.
Um mich etwas abzulenken und nicht den ganzen Tag mit Warten zu verbringen beschlossen mein Mann und ich Nachmittags mit unserer Tochter noch ein bisschen in die Stadt zu fahren.
Meine Tochter klopfte noch auf meinem Bauch herum als ich sie gerade fertig machen wollte und ich sagte noch zu ihr sie soll mal ihrer Schwester sagen das sie raus kommen soll worauf sie fröhlich Baby raus!! in meinen Bauch rief.

2 Minuten später merkte ich plötzlich das irgendetwas warmes "tropfte".
Es hat scheinbar nur eine Ansprache der großen Schwester gebraucht
Ich war mir dann noch unsicher ob es wirklich ein Blasensprung war da nur sehr wenig Flüssigkeit abging und selbst die PH Handschuhe verfärbten sich zwar leicht aber wirklich eindeutig war es nicht.
Wir riefen dann trotzdem meine Schwíegermutter an damit sie unsere Tochter betreut und wir sicherheitshalber zur Abklärung in die Klinik fahren konnten.
Kurz bevor wir zur Haustüre raus sind machte es einmal laut knack und ab da war es ziemlich eindeutig das es nun los ging
Wir hatten 45 Minuten Fahrt vor uns und ich merkte schon immer mal wieder ein schmerzhaftes Ziehen.
In der Klinik angekommen wurde dann erstmal die Aufnahme gemacht und ich musste die Wehen schon ziemlich veratmen, Muttermund war hier 2 cm offen.
Wir wurden doch nochmal auf Station geschickt um das Zimmer zu beziehen und einen Happen zu Essen da gerade Abendessenzeit war.
Ich hatte aber wirklich so gar keinen Appetit mehr und wusste schon nicht mehr ob ich mich hinlegen, stellen oder setzenn sollte weil die Wehen immer knackiger wurden.
So spazierten wir schon früher als die ausgemachte Stunde zurück in den Kreissaal, Muttermund war 4,5 cm offen und wir vereinbarten mit der Hebamme das ich mich kurz 20 Minuten für ein CTG hinlegen sollte und ich dann ein bisschen in die Wanne darf.
Die Wehen wurden immer schlimmer.

Ab diesem Zeitpunkt halfen auch alle eingeübten Entspannungs- und Atemübungen nichts mehr, die Wehen überollten mich, kamen irgendwie ohne Pause und ích dachte mir die ganze Zeit nur wenn der Muttermund jetzt erst 4,5 cm offen ist dauert es ja noch Stunden, wie soll ich das nur aushalten.
Ich konnte nur noch schreien, plötzlich wurde der Druck nach unten unerträglich und ich schrie nur noch das ich jetzt mit drücken müsse.
Also nochmal kurze Kontrolle und siehe da, innerhalb von 10 Minuten war, dank Wehensturm, der Muttermund komplett eröffnet.
Das überraschte auch die Hebammen und es wurde etwas hektisch da sie nun alles vorbereiteten und der Hebammenschülerin auffiel das die Badewanne ja gerade einläuft und das Wasser bald überläuft
Ich bin eigentlich ein sehr kontrollierter Mensch der auch nicht wirklich wehleidig ist aber ab da Schrie ich mir die Seele aus dem Leib.
Gleichzeitig empfand ich die Presswehen aber fast als angenehm da endlich wieder Pausen dazwischen vorhanden waren.
Ich drückte nach Gefühl mit und tastete nach dem Köpfchen.
Nach wenigen Minuten war der Kopf geboren, die Hebamme motivierte mich und meinte nur noch eine Wehe dann ist sie da aber meine Tochter wartete diese gar nicht mehr ab sondern flutschte gleich hinterher.
Da war sie unsere perfekte Prinzessin, sie schrie sofort und wurde mir auf den Bauch gelegt.
Ich kann die Gefühle in diesem Moment nicht beschreiben. Es war Glück, Erleichterung, unglaublicher Stolz auf dieses perfekte kleine Menschlein und auf mich.
Der Moment war die Heilung für das Trauma was ich durch die verkorkste Schwangerschaft meiner ersten Tochter und dem KAiserschnitt damals mit sehr schlechtem Bonding davon getragen hatte.
Mein Mann, der mir die ganze Zeit beigstanden hatte, hatte auch ein Tranchen im Auge und durfte die Nabelschnur durchschneiden.
10 Minuten später kam auch völlig problemlos die Plazenta.
Ich hatte die Maus dann noch 2h nackig auf meinem Bauch liegen und konnte sie das erste mal anlegen.
Ich hatte ein paar Scheidenrisse die genäht werden mussten was aber halb so schlimm war da ich durch das Kuscheln völlig abgelenkt war.
Danach konnte ich in Ruhe beobachten wie die Hebamme und mein Mann die kleine wogen und Anzogen.
Mir ging es super, ich duschte noch in Ruhe im Kreissaal und dann spazierten mein Mann, unsere Kleine und ich zurück auf Station.
Wenn man schon mal einen Kaiserschnitt hinter sich hatte und weiß in welchem Zustand man sich danach befindet ist es unglaublich wie fit man nach einer natürlichen Geburt ist.
Ich schickte meinen Mann 1 h später heim zu unserer Großen und lag die ganze Nacht wach und beobachtete dieses kleine Wunder und vergoß viele viele Glückstränen weil ich gar nicht glauben konnte wie perfekt alles verlaufen war.

Ich hoffe dieser Bericht hilft allen Mamas nach Kaiserschnitt sich an eine normale Geburt zu trauen.
Ich hatte viele viele Ängste im Vorfeld und schon überlegt mich sicherheitshalber doch für einen Kaiserschnitt zu entscheiden und bin sehr sehr froh es nicht gemacht zu haben.

Danke fürs Lesen!
suma mit Luisa und Antonia