Das andere Geburtserlebnis

Keine Schöne Geburt- so viel sei gesagt.

41+3 SSW. Ich habe freiwillig einleiten lassen, konnte nicht mehr.

Erster Tag, ich war froh das endlich was passierte, endlich Wehen. Ich hatte im Kopf das ich meinen kleinen bald im Arm haben werde. Der FA sagte schon das er groß und kräftig wird.

Die Wehen waren gut zum aushalten. Aber es passierte nichts. Muttermund blieb zu. Geburtsunreifer Befund. Ohne Tabletten keine Wehen.

Zweiter Tag, wieder das selbe Spiel. Den ganzen

Tag Wehen, Wehen, Wehen. Zweite Tablette, dritte Tablette. Nichts passierte Muttermund blieb zu. Meine Hebamme machte einen Einlauf und gab mir Globulis. Half auch alles nichts.

Mein Freund und meine Mutter wechselten sich mit dem Händchen halten ab.

In der Nacht um elf dann die dritte Tablette. Kräfte wurden schon weniger.

In der Nacht begannen dann heftige Wehen, richtig stark. Alle 2 min über 4 Std lang. Es wurde immer schlimmer, konnte nicht mehr verarmen, nicht liegen, nicht stehen. Musste mich dann so gegen 5 Uhr morgens übergeben. Muttermund ergab endlich 3 cm, bereit für die PDA. Das lege ich jedem ans Herz, hat super gewirkt und tut echt nicht weh und man spürt trotzdem genug.

Wehen haben wieder nachgelassen, also ran an den Wehentropf.

Das ganze zog sich noch bis 17 Uhr, also von 05 Uhr morgens bis 17 Uhr Abends. Muttermund vollständig auf, 10 cm. Keine Presswehen. Der Kopf fand nicht ins Becken, unmöglich. Hoher Beckengradstand. Dann hieß es Geburtsstillstand, Sectio. Gott sei Dank ein Ende in Sicht, ich war so erleichtert. Ich hatte schon vor Erschöpfung meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle, hatte Muskel Zuckungen, so als ob einem sehr kalt ist.

Also zur OP vorbereitet,bis dahin alles gut. Schnitt War dann um 17:15.

Danach wurde es hektisch im OP. Durch die 3 Tage Dauerwehen war die Gebärmutter nicht mehr in der Lage sich zusammen zu ziehen und hat geblutet. Man hat versucht das du eine sehr hohe Menge an Oxitocyn zu verabreichen hab aber trotzdem über 2 Liter Blut verloren.

Die ganze OP war ein Alptraum. Ich landete danach erstmal auf Intensiv. Mein Freund hat auch alles mit erlebt und war völlig fertig.

Ich bin mit der Vorstellung rein gegangen das man danach glücklich ist und ein Muttergefühl hat. Nichts War da, alles weg. Mein Kind- völlig fremd. Furchtbares Gefühl. Keine Bindung nichts, nur völlige Leere.

Wir haben versucht zu stillen, da ich aber so eine Abneigung gegen meinen Sohn hatte klappte das natürlich nicht nur das man das da noch nicht realisierte.

Das Ende vom Lied War dann das ich eine Postpartale Depression entwickelt habe, einen Psychologen gebraucht habe und Medikamente nehmen musste um das alles zu verarbeiten und es ist auch heute noch nicht alles gut. Man braucht Geduld. Aber es wird alles gut.

So, das war meine erste Geburt und ich wünsche das niemanden.

LG Mfagyn87 mit Zwerg 6 Wochen alt

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1

Oh weh. das braucht wirklich niemand.
Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft und Geduld, damit du das Erlebte verarbeiten und deinen kleinen Sohn bald ganz doll lieben kannst.

2

Ach herrje,
Tut mir sehr leid, was Du alles erleben musstest! Toll, dass Du Dir Hilfe gesucht und sie angenommen hast.
Meine erste Geburt 2012 verlief ähnlich wie das was Du beschreibst, und ich hatte wirklich lange daran zu knabbern, und konnte mir nicht vorstellen, jemals wieder ein Kind zu kriegen.
Unser zweites Kind ist heute vor zwei Wochen völlig unproblematisch spontan zur Welt gekommen, und das hat mich endlich endgültig mit der ersten Geburt versöhnt.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du bald wieder bei Kräften bist und dieses Erlebnis gut verarbeiten kannst - Du bist ganz bestimmt auf dem richtigen Weg.

Alles Gute!

Liebe Grüße, c

5

Danke für die lieben Worte.

Deine Geschichte macht mir ein bisschen Mut das doch alles wieder gut wird und ich vielleicht doch noch bereit bin für ein zweites.

An dem Geburtserlebnis selbst muss ich gar nicht so knabbern, schlimmer ist eigentlich die fehlende Bindung zu meinem Sohn. Er ist so lieb und Pflegeleicht und ich kann nigs mit ihm anfangen und fühle mich dadurch noch schlimmer. Die Schwangerschaft war absolut geplant und er war im Bauch mein ein und alles. Und dann ist plötzlich alles weg. Das ist das aller schlimmste was einem passieren kann.

Ich hoffe wirklich das sich das bald ändert.

9

Ja die fehlende Bindung ist sicher sehr belastend und macht die Situation noch anstrengender für Dich. Unabhängig von "das wird schon wieder " (denn es wird tatsächlich wieder gut, kann mir aber vorstellen, dass es sich für Dich im Moment eben nicht so anfühlt): Das Hineinwachsen in die Elternrolle ist ein großer Prozess und der passiert nicht eben mal so nebenbei und kann auch anstrengend und schwierig sein - nur redet eben keiner drüber, weswegen man immer denkt, man müsse ein schlechtes Gewissen haben, wenn man damit hadert. Schließlich gibt es in unserer heutigen Zeit nur Wunschkinder, und da hat man gefälligst permanent glücklich darüber zu sein (ist man ja auch, und dankbar für ein gesundes Kind, nur fühlt man sich ganz persönlich und individuell eben nicht immer glücklich).
Ich hätte mich nach meiner ersten Geburt am liebsten wochenlang im Dunkeln eingesperrt und geweint, obwohl ich eine starke Bindung zu unserem Kind hatte. Für Dich muss das alles noch viel anstrengender sein. Versuch einfach, Dir kein schlechtes Gewissen zu machen, Dir möglichst viel Gutes zu tun und Dich nicht mit anderen zu vergleichen, die ja immer glücklich sind - das wirst Du auch wieder werden.
Und mir wird erst jetzt beim zweiten Kind bewusst, wie schlecht es mir nach der ersten Geburt ging - das hatte einerseits mit dem Geburtserlebnis zu tun und andererseits mit der Identitätskrise, die das Hineinwachsen in die Mutterrolle für mich bedeutete.

Ich wünsche Dir viel Geduld, Gelassenheit und Zuversicht, alles Liebe, c

3

Hallo

Es tut mir für dich leid, dass du sowas erleben musstest und ich wünsche euch sehr dass ihr schnell zueinder findet.

Ixh finde es super von dir, dass du diesen Bericht geschrieben hast!
Die meisten berichten nur von tollen Erfahrungen, aber es ist auch wichtig zu wissen, dass nicht immer alles so gut verläuft aber dass man auch damit nicht alleine ist!!!

Alles Liebe an euch!!!

6

Danke dir für deine Worte. Das war mir auch wichtig, denn es ist nicht alles rosa. Das dachte ich auch immer und bin eines besseren belehrt worden. Die Gesellschaft setzt einen so unter Druck und auch selbst gibt man kaum Spielraum für Fehler das dann so etwas passiert.

Das muss man erst lernen. Aber jeder Mensch ist anders, nicht jeden erwischt es. Ich bin halt eine davon. Aber es gibt immer einen Ausweg man muss sich nur helfen lassen und es auch annehmen.

4

Du kannst nix dafür aber das liest sich wieder wie die fallenden Dominosteine.
Wurde erst einmal in die Natur eingegriffen nimmt das Unglück seinen Lauf!
Ich wünsche dir das für dich bald alles gut wird und Du es für dich /euch gut verarbeiten kannst!
Alles Gute!

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Es wäre nicht anders gegangen. Nach 10 Tagen hätten sie sowieso eingeleitet. Man hätte von Anfang an einen Kaiserschnitt machen müssen, nur so hätte man das schlimmste verhindert. Aber das weiß man vorher nicht.

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Danke. Es wird alles wieder gut.

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Bin ich froh das meine Kleine ca. 1 Stunde oder waren es 2 Stunden vorher - ich weiß es nicht, ich habe richtige Lücken - noch richtig ins Becken gerutscht ist. Dir ist das passiert wovon ich Angst hatte.

Wenn man viele Geburtsberichte liest, schreiben viele glücklicher Moment, tolles Erlebnis, Freudentränen etc. Das einzige was ich gefühlt habe war - endlich ist es vorbei.

Bindung konnte ich erst aufbauen als ich zu Hause war. Davor kam ich mir vor wie ein Roboter.
Ich drück dir alle Daumen und wüsch dir ganz viel Glück.

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Hallo auch ich möchte dir Mut machen. Ich habe 2009 meinen persönlichen horror KS hinter mich gebracht. Nicht lebensbedrohlichen aber emotional u psychich eine katastrophe . mit Angststörungen u Depression keine gute Bindung bis heute:( aber sie hat zum papa einen super Draht.das ist wichtig wenigstens eine Hauptperson zu haben

Meine zweite Tochter hab ich 2015 auxh per KS bekommen Uns es war u ist auch jetzt noch ein Traum. Ich denk gern dar an zurück.

LG Katja

PS ich hatte auch einen Therapeuten u bei der zweiten rein vorsorglich auch.