Meine tolle zweite Geburt (die erste war schrecklich!!)

Hier kommt mein zweiter Geburtsbericht. Die erste Geburt war für mich ein schreckliches Erlebnis. Um so glücklicher bin ich, heute von einer echten Traumgeburt berichten zu können.:-D
Stichtag nach meinem Personacomputer war der 26.10.14. Schon gleich war der kleine Mann in meinem Bauch (wie sein großer Bruder) wieder mindestens eine Woche größer, so dass ich irgendwie vom 18.10 ausging und damit auch recht behalten sollte.

Um den 10.10 herum wurden meine Übungswehen langsam zu unregelmäßigen (nicht täglichen) Vorwehen, die sich wie starke Menstruationsbeschwerden anfühlten und immer mehr in den Rücken zogen. Am Abend des 15.10 wurden sie das erste Mal etwas länger regelmäßig, aber nachts und am nächsten Tag waren sie wieder sehr selten. Vom 16.10 auf den 17.10 wachte ich sogar nachts von diesen Wehen auf, aber bis auf ein Brennen im ganzen Bauch und Ziehen in den unteren Rücken, war tagsüber nicht mehr viel los. Bei meinem großen Sohn kam damals Durchfall dazu, aber ich wartete vergebens. In der Nacht zum 18.10 wurde ich wieder von diesen Unterleibsschmerzen geweckt und versuchte, die Schmerzen wie davor mit einer Wärmflasche zu lindern. Aber irgendwie war es diesmal einfach zu unangenehm, um zu schlafen und ich tigerte so umher. Um 2:30 Uhr ging ich auf die Toilette und mit einem leisen „Flatsch“ ging plötzlich der Schleimpropf ab. Bei meinem ersten Sohn dauerte es von da an noch ca. 4h bis zum Wehenstart. Ich weckte meinen Mann, um zu beratschlagen, was wir tun sollen. Er war dafür, seine Eltern zu informieren, damit sie sich um unseren Großen kümmern konnten, während wir schon mal in die Klinik fahren. Ich sagte noch, er solle sie auf einen möglichen Fehlalarm vorbereiten und sie müssten sich nicht beeilen, da gingen die Wehen schon im 2-3min Takt los.#schwitz Ich war sehr ruhig und konzentriert und konnte die Wehen gut veratmen. Im Gegensatz zur ersten Geburt, empfand ich die Wehenpausen sogar recht lang und die Wehen gar nicht so unangenehm. Um 3:15 Uhr kamen dann meine Schwiegereltern und in einer Wehenpause verabschiedete ich mich von meinem zweijährigen Sohn, der nun unbedingt zu Oma und Opa mit dem Auto fahren wollte und sich gleich die Schuhe anzog. Immerhin ein Vorteil, wenn man ein nachtaktives Kind hat…#rofl
In den letzten Wochen vor der Geburt, brachte ich mich mittwochs oft mit RTL2 Bildungsfernsehen „in Stimmung“ und guckte „Hallo Baby“. Dort sah ich eine Afrikanerin, die während der Wehen mit den Fingern schnipste. Im Auto zu Pharell Williams und „Happy“ machte ich dies aus Spaß während einer Wehe nach und musste feststellen, dass das den Wehenschmerz tatsächlich viel erträglicher machte. Lachend und singend in den Wehenpausen und schnipsend während der Wehen, fuhren mein Mann und ich also ins Krankenhaus. Um 4 Uhr wurde ich im Kreißsaal untersucht und wurde positiv überrascht: ein 4cm offener Muttermund. Ich wurde von einer schrulligen alten Hebamme mit lustigen osteuropäischem Akzent ans CTG angeschlossen. Während ich dort lag, bereitete sie verschiedene Dinge vor, die sie wie in einem Hörspiel fröhlich vor sich hin erzählte. Immer wenn sie den Raum verließ, sagte sie zu uns „Wenn was, dann klingeln!“ Und ich musste automatisch das „ist“ in ihrem Satz ergänzen, worüber ich mich wiederum amüsieren konnte. #klatschWährend der Geburt meines ersten Sohnes war ich 16h wie von Sinnen und nun lag ich da und konnte mich über Grammatik amüsieren. Als sie um 4:30 Uhr zurück kam, bot sie mir „Eine happy hour zu viel“ an, womit sie eine Buscopanspritze meinte, die mir zwar nicht den Schmerz nahm, aber mein Hirn so benebelte, dass ich mich nicht in ihn hineinsteigern konnte. Um 5 Uhr dann die nächste Untersuchung (ich selbst merkte an meinem Schmerz und immer lauter werdenden Tönen/Schreien, dass ich am Ende der Eröffnungsphase sein musste): der Muttermund war bis auf einen leichten Saum offen. Ich war unglaublich glücklich und dankbar für diesen Befund. Dauerte doch die erste Geburt mit Wehenhemmer, Wehentropf, PDA, Durchfall, Brechen, Katheter etc. so unglaublich lang. Dann setzten zaghaft die Presswehen ein und die Fruchtblase ging auf. Ich spürte zwar einen Druck nach unten, aber nicht so stark, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Ich schrie mit jeder Wehe den Kleinen ein Stück weiter durch den Geburtskanal. Dabei linderte das Schreien den Schmerz total. Einatmen dagegen tat echt fies weh. An zwei Stellen war es unangenehm zu pressen, weil ich merkte, dass ich gegen einen Widerstand pressen musste und Angst hatte, dabei total zu reißen. Aber so groß war der Pressdrang dann zum Glück, dass ich trotzdem weiter machte. Dann sollte ich plötzlich hüsteln und plötzlich war der Kopf da und eine Wehe und ein Hüsteln später war unser zweiter Schatz dann um 5:20 Uhr geboren. Nach nur 2h 35min. #huepf Die Nabelschnur war zwar um seinen Hals gewickelt, aber die konnte die Hebamme noch vor der Geburt des Körpers lösen.
Ich hatte nur einen Dammriss ersten Grades an meiner alten Naht. Bei der ersten Geburt hatte ich einen Dammriss zweiten Grades und einen Labienriss. Ich konnte es gar nicht glauben. Was für ein unglaubliches Erlebnis, ohne PDA, total selbstbestimmt, ohne große Verletzungen und von den Schmerzen echt auszuhalten.
Der Kleine kam mit 3920g, 54cm und 37cm KU auf die Welt und hat sofort (und Wochen anhaltend geschrien. So viel zum ausgeglichenen Waage Kind, dass ich so gerne haben wollte.#klatsch;-))

Ich hätte diese innere Ruhe gerne schon bei der ersten Geburt gehabt. Da war ich von allem so schrecklich überrumpelt. Aber ich bin dankbar, dass ich immerhin so eine versöhnliche und einfach tolle zweite und letzte Geburt erleben durfte. #verliebtAuch das Wochenbett verlief viel entspannter. Ohne Schmerzen in Brust oder Unterleib. Einfach nur sehr glücklich und dankbar. :-)

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Hallo:) einfach ein toller Bericht!!! Herzlichen Glückwunsch !!! Meine 1 te Geburt dauerte und endete mit saugglocke ! Und dein Bericht macht mir
Muuutttt:)))...ich selber habe am 19
Okt Geburtstag :))....lg alles gute euch und schöne kennenlernzeit :))

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Ein wirklich schöner Bericht!

Bei mir lief es letzte Woche beim zweiten Kind ähnlich.

19 Uhr Beginn Hartwerden vom Bauch ohne Schmerz alle 5 Minuten.

19:30 leichtes Ziepen.
20:00 Regelschmerz setzt ein
21:00 heiße Dusche verschlimmert Schmerz. Wehen alle 4 Minuten. Aber alles ok. Hätte locker noch zwei Stunden zu Hause bleiben können. Natürliche Wehen sind nach meiner ersten Erfahrung echt aushaltbar im Vergleich.

21:30 Schleimpfropf geht blutig ab.
22:00 Uhr kommt meine Beleghebamme
22:30 Ankunft im KH. MuMu bei 5cm.
23:00 im Kreißsaal Mumu bei 9 cm.
Bis dahin alles ok und ich hab noch Späßchen mit meiner Hebamme und meinem Mann reißen können.
Hätte ich keine Verengung im mittleren Becken, von der ich nichts wusste, wäre sie noch vor 00:00 gekommen. So wurde es dann 1:15 Uhr und doch noch schmerzhaft (aber nichts im Vergleich zu ersten Geburt).

Im Kreißsaal war ich aber auch keine 3 Stunden.

Bei der Großen wurde ich eingeleitet. Nach 35 Stunden war sie erst da. Mit Querlage, die wieder in richtige Lage gebracht werden musste (ich darf keinen KS haben). Sie war Sterngucker und drehte sich noch unter Presswehen wieder in die richtige Lage!

Zwei völlig verschiedene Erfahrungen!

Liebe Grüße und alles Gute

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Wahnsinn!!!! Das
Macht echt mut:)) danke für deinen Beitrag dazu!! Ich habe wirklich schon mit ks gedanklich gespielt , aber jetzt liegt er schon richtig und da werde ich es nochmal versuchen und lasse ab 36 ssw akkupunktur machen:) und Tee etc... Und ich werd mal dann auch berichten... Ich hoffe dass ich dann auh über mein Traumgeburt schreiben kann:)( alles gute ... Lg

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Ich drück dir alle Daumen. Das wird schon!!! #liebdrueck

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Danke für diesen tollen Bericht! Mein bisheriger Lieblingsbericht :-D

Meine erste Entbindung lief nämlich sehr ähnlich wie deine erste: Wehenhemmer, Wehentropf, PDA etc. und ich knabbere immer noch daran.

Ich hoffe ich darf (in knapp 2 Wochen #schwitz ) eine ähnlich gute Erfahrung wie du jetzt machen, ich hoffe insgeheim dass ich jetzt besser vorbereitet bin und besser mit den Schmerzen umgehen kann... Und natürlich dass es schnell geht ;-)

Ganz liebe Grüße #winke
und P.S. Die Folge mit der schnipsenden Frau habe ich auch gesehen und mit meinem Mann darüber gelacht #rofl Wenn ich es unter den Wehen nicht vergesse probiere ich das auch mal aus #rofl

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Ich drück dir alle Daumen! Das Schnipsen ist wirklich super gewesen (ist dann mit fortschreitender Geburt zu einem Klopfen/ Hauen aus Bett geworden und am Ende ging nur fremde Hände zerquetschen, aber trotzdem! ;-)). Und zu wissen, dass man aus der Nummer eh nicht raus kommt, wenn sie erstmal begonnen hat, hat mir auch sehr geholfen. bei der ersten Geburt dachte ich ja, mit Mittelchen werden mir alle Schmezen genommen. Aber das Gegenteil war ja der Fall und das hat mich zusätzlich total demotiviert und damit verkrampft.
Alles Gute!!!#winke

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Danke für den tollen Bericht. Bin nun auch zum zweiten Mal schwanger und hoffe, dass die zweite Geburt besser läuft. Dein Bericht gibt Grund zur Hoffnung. Hast du dich auf die Geburt irgendwie vorbereitet?

LG

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Danke!
Nein, ich habe mich nicht wirklich vorbereitet. Ich habe ein Hypnobirthing Buch gelesen, aber die Übungen nicht gemacht. Meine Grundeinstellung war einfach irgendwie anders. Nicht mehr so ablehnend der Schmerzen gegenüber. Das und das Schnipsen haben echt super geholfen. Alles Gute!!!