Frauen, seid mutig! Das erste Kind: 4700 g und spontane, wundervolle Hausgeburt!

Ich selbst habe ganz bewusst vor der Geburt meines Babys keine Geburtsberichte gelesen, merke aber, dass die meisten werdenden Mütter das tun und nachdem ich nun hier einige fiese Geschichten gelesen habe, finde ich, dass es doch gut wäre, wenn ich mein wunderbares Geburtserlebnis mit euch allen teile!

Zunächst mal als kleine Einleitung: Mädels, vertraut eurem Körper! Die schlimmen Erlebnisse, von denen ich hier nun oft gelesen habe oder von denen mir andere Frauen erzählt haben, scheinen mir ganz oft ein Resultat der Umstände zu sein (Krankenhaus, unsensible Hebammen, schlechte Ärzte etc.). Das allerwichtigste ist eine gute Hebamme, die einen am besten schon vor, dann während und nach der Geburt begleitet!

Zum Glück hatte ich eine solche. Ich erwartete mein erstes Kind und konnte es am Ende kaum erwarten, so kugelrund war ich. Fünf Tage nach Termin ging es dann endlich und ganz natürlich los. Ich hatte das Glück, dass mein Muttermund schon durch Vorwehen bis auf 5 cm auf war. Die teils kräftigen Vorwehen begannen schon zwei Wochen vor der letztendlichen Geburt. So setzten die Wehen, die den Muttermund dann komplett öffneten, sehr heftig und schnell ein. Das (wie ich nun weiß) übliche Prozedere begann: ich musste mich übergeben, dachte, die Schmerzen nicht lange ertragen zu können. Aber ich vertraute meinem Körper. Mein Freund rief die Hebamme an, die sich auf den Weg machte. Ich lief und lief und lief – nur so konnte ich die Schmerzen irgendwie ertragen. Nach etwa 90 Minuten merkte ich schon, dass es stark nach unten drückte und ich hatte das Bedürfnis, mitzuschieben. Wir waren kurz davor, ins Krankenhaus zu fahren. Zum Glück haben wir es dann nicht gemacht, denn dann kam die Hebamme endlich bei uns zu Hause an. Der Muttermund war komplett offen und ich musste mich entscheiden: Krankenhaus oder spontane Hausgeburt? Ich konnte mir bei den starken Wehen nicht mehr vorstellen, noch zu fahren. Also blieben wir und das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte! Dann sprang auch die Blase und es ging richtig los.

Meine Hebamme rief eine Kollegin zur Verstärkung. Als die Presswehen richtig einsetzten, war ich eins mit meinem Körper. Ich wusste nicht, was ich tat, aber mein Körper wusste es. Es war eine innere Kraft in mir, die ich jetzt nutzen musste und die ich nutzen wollte. Instinktiv ging ich in den Vierfüßlerstand um die Schwerkraft zu nutzen. Mein Freund reichte mir Wasser und Taschentücher, denn meine Nase lief und meine Augen tränten ohne Unterlass. Es ging nur langsam voran: das Köpfchen kam mit jeder Wehe etwas vor und verschwand in der Wehenpause wieder. Aber ich hatte das absolute Vertrauen, dass alles normal lief und eben seine Zeit brauchte! Im Nachhinein bin ich mir sicher, dass ich auch deswegen nicht gerissen bin, weil mein Körper sich die Zeit genommen hat, die er brauchte, um mein Kind zu gebären!

Das CTG-Gerät funktionierte in der Position nicht, in der ich mich befand. Aber die Hebammen hatten noch ein kleineres Gerät dabei, mit dem man die Herztöne des Kindes auch erhaschen konnte. Im Krankenhaus hätte man mich wohl gezwungen, meine Gebärhaltung zu verlassen, so blieben aber alle entspannt und ich durfte mich bewegen, wie ich wollte. Meine Hebammen ließen mich in Ruhe arbeiten und gaben nur Tipps und sprachen mir Mut zu. Genau an dem Punkt, als ich dachte und sagte: „Jetzt will ich mich aber mal wieder ausruhen, es dauert so lange!“, hieß es: „Jetzt noch mal mutig! Ausruhen kannst du dich später!“ und ab da ging es wirklich schneller. In den Wehenpausen konnten wir Witze machen und ich erinnerte mich selbst an meine sportliche Grundeinstellung, die ich mir vorgenommen hatte. Also mutig weiter!

Und schließlich rutschte das Köpfchen immer weiter raus, bis es fast draußen war. Meine Hebammen rieten mir, mich hinzustellen, um die Schwerkraft noch mehr zu nutzen und das war der beste Tipp! Mein Baby krähte schon mit offenen Augen die Hebammen an, als nur sein Kopf schon draußen war! Bevor die nächste Wehe kam, sollte ich schon versuchen, den restlichen Körper rauszuschieben, vermutlich hatten die Hebammen Angst, dass ich sonst reißen könnte. Ich tat mein Bestes und da war er! Der Austritt des Babys war schon recht schmerzhaft, aber schnell vorbei und mein erster Gedanke, nachdem mein Kind geboren war, war „Das war aber leicht!“. Muss wohl auch an den Hormonen gelegen haben, die meinen Körper überschwemmten! ;) Insgesamt hatte die Geburt aber auch nur 4 Stunden gedauert.

Die Plazenta ließ dann über 40 Minuten auf sich warten – auch hier wäre uns das Geburtserlebnis im Krankenhaus verdorben worden, dort wird in der Regel nur 30 min gewartet, bis ein Wehenmittel gegeben wird. So durfte ich jedoch mein Baby im Arm halten, während die Nabelschnur noch pulsierte und wartete in aller Ruhe zu, bis die Plazenta ganz natürlich von selbst kam.

Danach duschte ich mich und verschwand mit meinen nun zwei Männern im Bett. Keine medizinische Untersuchung kam mir zwischen mich und mein Baby, es war alles so, wie es seit Jahrtausenden läuft: ganz natürlich. Ich denke, in unserem Land gibt es ein grundsätzliches Problem mit der Einstellung zur Geburt. Die Geburt wird aus medizinischer Sicht gesehen und auch so behandelt, obwohl sie etwas völlig natürliches ist, was nur in Ausnahmefällen einer medizinisches Betreuung bedarf.

Ach ja, das Baby wog übrigens 4700 Gramm und war 56 cm lang! Ich selbst bin sehr schlank und äußerlich schmal gebaut, aber das sagt gar nichts über die Gebärfähigkeiten aus! Außer ein paar schnell verheilten Schürfwunden und Schwellungen habe ich keine Verletzungen davongetragen. Im Krankenhaus hätte man mir sicher zu einem Kaiserschnitt geraten und vermutlich hätte ich das Angebot auch angenommen, wenn ich gewusst hätte, wie groß und schwer mein kleines Dickerchen war. Und das hätte mich um ein wunderbares Erlebnis gebracht, das ich genau so gern wiederholen würde (dafür war die Schwangerschaft nicht so schön, die würde ich dann beim nächsten Mal gern überspringen! ;))

Was ich euch mitgeben möchte: Hört nicht darauf, was andere erzählen, hört auf euren Körper! Wagt eine Hausgeburt, wenn ihr euch traut! Es ist so viel entspannter und schöner! Und wenn ihr ins Krankenhaus gehen wollt oder müsst: Lasst euch von Ärzten oder schlechten Hebammen nicht erzählen, was ihr zu tun habt! Ihr wisst es instinktiv selbst, euer Körper wird es euch sagen! Setzt euch gegen medizinisches Personal durch, wenn ihr eine natürliche Geburt wollte! Niemand kann euch zwingen, etwas zu tun, was ihr nicht wollt! Schwört auch euren Partner darauf ein, dass er euch im Notfall verteidigen soll! Und wenn ihr den Punkt erreicht habt, an dem ihr denkt, ihr könnt es nicht mehr ertragen: lasst euch keine PDA legen, sondern wartet kurz ab! Häufig ist das der Punkt, ab dem es schneller voran geht! Seid mutig, ihr könnt das ganz allein schaffen und habt schlussendlich etwas wundervolles erlebt, was euch für immer mit eurem Kind und eurem Mann verbinden wird!

Um diese Einstellung zu erlangen, hat mir das Buch „Hypnobirthing“ sehr geholfen. Auch wenn ich die dort vorgeschlagenen Übungen für mich nicht gebrauchen konnte, hat es mir eine natürliche Sichtweise auf die Geburt erleichtert, die letztlich den Rahmen für mein wunderbares Geburtserlebnis geschaffen hat! Die Geburt beginnt im Kopf der Frau, da bin ich mir nun sicher!

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Ich wünsche dir auch alles Gute und viel Spaß mit deinem kleinen Wunder!

Allerdings sehe ich deinen Geburtsbericht etwas skeptischer und kritischer! Es ist schön, dass du ein schönes Geburtserlebnis hattest und dass es sowohl schnell als auch gut ging...

Ich sehe es auch ganz genauso wie du, dass in die meisten Geburten viel zu schnell eingegriffen wird (und sei es nur mit "gezwungenen" Positionen) und dass das erst recht zu Komplikationen führt. In diesen ganzen Punkten gebe ich dir recht!

Was das andere anbelangt: Bitte, bitte versuch, das etwas differenzierter zu sehen. Deine Aussagen über eine Hausgeburt und ein schweres Kind können eine Mutter, bei der es eben NICHT gut ging oder die sich anders entschieden hat, schwer verletzen.

Ich kenne zum Beispiel eine Mutter, die UNBEDINGT als Erstgebärende eine natürliche Geburt eines normal großen Kindes aus BEL machen wollte. Andere schaffen das ja schließlich auch! Man muss nur seinem Körper vertrauen!

Bis heute (der Junge ist jetzt 9) zweifelt sie stark an diesem Entschluss. Denn die Geburt stockte, es ging nicht vor und nicht zurück. Das Kind erlitt einen absoluten Sauerstoffmangel, mehr als 10 Minuten. Ein Notkaiserschnitt war nötig, dauerte aber leider ein wenig. Nachdem erst einmal alles gut schien, entwickelte dieses Kind einen schweren, frühkindlichen Autismus, gilt heute als geistig behindert. Und die Mutter hadert und hadert, ob es an der Entbindung lag (was ihr natürlich niemand mit Sicherheit sagen kann, auch nicht ausschließen kann)... Und dann kommst du und erzählst, wie "leicht" das doch alles ist. Für Mütter wie die obige ist das ein Schlag ins Gesicht.

Bei großen Kindern ist die größte Gefahr übrigens, dass das Kind mit der Schulter im Becken hängen bleibt. Das heißt aber nicht, dass das ALLEN passiert. Das passiert nur deutlich MEHR Frauen mit großen Kindern als solchen mit durchschnittlichen Kindern. DIR ist es nicht passiert. Ich erinnere mich aber an eine Mutter hier, die unter der Geburt genau DESHALB ihren Sohn verlor. Er starb, weil er an ihrem Becken verkeilt war und keiner ihn losbekam (trotz intensiver Versuche). Auch ihr hatte man (aufgrund der Größe des Babys) zu einem Kaiserschnitt geraten. Nicht, weil man die Geschehnisse bei dieser Frau "erahnte", sondern weil es dafür eben ein hohes Risiko gab! Und dieses Risiko ist bei dieser Frau eben eingetreten!

Sie ist das Risiko also wissentlich eingegangen. Bei IHR ist es nicht gutgegangen. Auch sie hat ihrem Körper, sich und dem Baby vertraut - und hat auf tragischen Weise das Vertrauen verloren. Wie muss es sich für diese Mutter anfühlen, wenn du hier solche "Parolen" schwingst, wie leicht das doch alles ist.

Und ich könnte hier ewig so weiter machen... (mit Beispielen)

Ich würde mir einfach wünschen, dass du dankbarer dafür bist, dass bei euch TROTZ eines hohen Risikos alles gut gegangen ist. Ich freue mich riesig über das positive Geburtserlebnis! Aber du solltest eben im Hinterkopf behalten, dass da auch Glück und nicht nur Körpervertrauen dazugehört...

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Besser hätte man es nicht schreiben können

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Hast du meine Antwort darauf gelesen? http://www.urbia.de/forum/43-geburtsberichte/4385302-frauen-seid-mutig-das-erste-kind-4700-g-und-spontane-wundervolle-hausgeburt/28451663

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Herzlichen Glückwunsch und was für ein toller Bericht! Der macht sehr viel Mut entspannt an die Sache heran zu gehen. Wenn ich keine Streptokokken hätte würde ich auch lieber nicht im KH entbinden. Alles Gute für Euch!

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Danke! Hoffentlich findest du so ein Krankenhaus, wie weiter unten beschrieben wurde! Vermutlich muss man sich einfach nur ein gutes aussuchen und es geht ebenso schön und natürlich! Alles Gute dir und deinem Baby!

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Ein Streptokokken-positiver Befund muss keine Kontraindikation für eine außerklinische Geburt sein...

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Weißt Du, meine Kleine wäre vermutlich tot oder hätte zumindest schwere Schäden davongetragen bei einer Hausgeburt.
Eine Geburt ohne Komplikationen ist mit Sicherheit schön, aber wenn nicht?
Aber natürlich freue ich mich für Dich über das schöne Erlebnis.
LG.

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Ich habe mit solchen Reaktionen gerechnet und kann euch auch absolut verstehen. Eine Geburt ist immer ein Risiko und es ist furchtbar, wenn etwas nicht glatt läuft. Auch ich kenne solche Fälle und da ist es gut, wenn man (wie in meinem Fall auch) unweit eines großen Krankenhauses wohnt, wo uns schnell hätte geholfen werden können, wäre unter der Hausgeburt etwas schief gelaufen. Meine erfahrenen Hebammen hätten sicher nicht gezögert, zu fahren, wenn ihnen irgendetwas komisch vorgekommen wäre!

Ich bin trotzdem der Meinung, dass es sich bei den von euch beschriebenen Fällen um Ausnahmen handelt, die zwar natürlich noch häufig genug vorkommen - viel zu häufig! Niemand will so etwas erleben müssen!! Aber der Großteil der entbindenden Frauen würde es eben auch ohne medizinische Hilfe schaffen.

Ich will mit meinem Bericht ganz sicher nicht "anderen Frauen ins Gesicht schlagen", die es tatsächlich schwer hatten, weil es Vorfälle gab! Ich will denen Mut machen, die eben noch nicht geboren haben oder bei der ersten Geburt schlimme Erfahrungen im Krankenhaus gemacht haben. Ich habe in Gesprächen nämlich oft die Erfahrung gemacht, dass Frauen denken, sie hätten etwas falsch gemacht oder die Geburt wäre einfach "von Natur aus schlimm" gewesen, bis sie merken, dass im Krankenhaus einfach zu viel falsch gelaufen ist. Da wurden Kinder mit der Saugglocke geholt, weil der Arzt meinte, es müsste jetzt aber mal schneller gehen - die Frau wird geschnitten oder reißt, weil das Gewebe keine Zeit hatte sich zu dehnen. Da werden noch kurz vor der Austreibungsphase PDAs gelegt, mit dem Resultat eines Geburtsstillstandes obwohl die Frau es eigentlich schon fast geschafft hätte. Da werden Kinder auf über 4kg geschätzt und sicherheitshalber per Kaiserschnitt geholt und am Ende haben sie nur 3500 Gramm etc. etc...

Ich weiß, dass ich Glück hatte, so ein tolles Erlebnis gehabt zu haben und ich finde es anmaßend, dass mir vorgeworfen wird, ich wäre dafür nicht dankbar. Ich bin sehr dankbar dafür und genau deswegen will ich auch anderen davon erzählen, damit sie vielleicht ein ähnliches Erlebnis haben können! Denn es KANN gut ausgehen wenn man sich darauf einlässt. Dass es auch schief gehen KANN ist keine Frage und ich bin die Letzte, die irgendeiner Frau einen Vorwurf daraus machen würde, wenn sie lieber in ein Krankenhaus geht oder Schmerzen generell nicht ertragen will usw. Ich will nur den Frauen Mut machen, die wie ich versuchen wollen, es alleine zu schaffen (bzw. natürlich nur in Begleitung sehr erfahrener Hebammen!).

Ich kenne übrigens auch viele Frauen, die ebenfalls sehr schwere Kinder bis 5kg natürlich zur Welt gebracht haben, es muss hier also auch nicht so getan werden, als wäre ich ein Einzelfall! Dass es schief gehen kann, sollte klar sein. Ich kenne aber auch Geschichten von tatsächlich feststeckenden Kindern, die sehr leicht und klein waren. Es passiert eben. Man muss werdenden Müttern aber doch nicht schon vorher große Angst machen! Wie gesagt, eine Geburt ist und bleibt ein Risiko und ich hoffe, dass beim zweiten Kind wieder alles gut geht, denn Sorgen mache ich mir ohnehin immer und das ist auch natürlich und gut so!

Ich hoffe trotzdem, dass ich einigen anderen Frauen mit meinem Bericht Mut gemacht habe. Er sollte sicher nicht überheblich klingen, sondern zum Denken anregen und eine gute Stimmung verbreiten. Letztlich muss ohnehin jede Frau ihren eigenen Weg finden und das ist auch ganz richtig so!

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Einfach nur Wowwww... Rispekt .. und Hut ab... hab echt eine Gänsehaut bekommen beim lesen... und ich würd auch deine Meinung so unterschreiben, wie sie hier geschildert wird... aber wir sind sowas von geprägt , dass wir das "natürliche" aus den Augen verloren haben ... danke dir vielmals für diesen wundervollen bericht.. und wünsch euch noch alles Gute.. lg jonalu

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Hallo.

Ich habe selbst vor nun schon wieder 3 Jahren unsern Sohn mit 4520 gr und 56 cm spontan, ohne (!!!) Schmerzmittel und ohne unnötiges Eingreifen der Hebamme im Krankenhaus zur Welt gebracht. Es war eine wunderbar, gemütliche Atmosphäre (gedämpftes Licht, warme Wandfarben, Musik) und ich konnte mich voll und ganz entfalten. Die Hebamme hat mich alles alleine machen lassen, sie war einfach nur da und hätte mir geholfen wenn ich Hilfe gebraucht hätte. Und gegen Ende hin, als das Köpfchen so langsam nach draußen wollte hat sie mir eine warme Kompresse gegen meinen Damm gedrückt und ich konnte meinen kleinen Schatz ganz vorsichichtig zur Welt bringen. Also nix mit unfreundlichen Ärzten und Hebammen, die nur stur ihre Arbeit machen und nicht auf die Bedürfnisse der Frauen eingehen. Und ich hatte die ganze Zeit über ein schnurloses CTG um meinen Bauch, welches mich in keinster Weise gestört hat.
Es war alles toll. Ich habe ihn dann gleich auf den Bauch gelegt bekommen, und es wurde auch im Krankenhaus gewartet, bis die Nabelschnur auspulsiert war und dann durfte der Papa unseren Oskar abnabeln. Auch die Geburt der Plazenta war kein Problem...
Wie du siehst bzw. liest, gibt es auch wunderschöne Klinikgeburten ohne Stress und Hektik. Und du hast immer die Gewissheit, falls doch etwas unvorhergesehenes passiert, kann dir und deinem Baby geholfen werden. Letzten Endes muß es aber jede für sich selbst entscheiden wo und wie sie sich am wohlsten fühlt. Wir sind beide recht groß und da lag es nahe, dass wir auch ein großes Baby bekommen werden. Deshalb war uns eine Haus- bzw. Geburtshausgeburt zu riskant.

Dieses Jahr im August bekommen wir unser zweites Kind und ich möchte alles wieder genauso machen.

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Hört sich toll an, dein Erlebnis! Und schön zu hören, dass es in Krankenhäusern auch so laufen kann! So sollte es ja auch sein!! Habe leider zu viele negative Berichte gehört... Es wird eben Zeit, dass Krankenhäuser und ihr Personal (wieder) umdenken! Und vielleicht hilft es ja, wenn Frauen sich für die Geburt gezielt solche Häuser aussuchen, in denen es so frauenfreundlich zugeht. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass die meisten Frauen denken, so medizinisch und teils grob wie es oft läuft, sei es eben "normal". Das ist es aber nicht und deine Erfahrung bestätigt das! Es ist eben wichtig, dass man auch unter der Geburt mündig bleibt und für sein schönes Geburtserlebnis eintritt! Danke für das Teilen deiner Erfahrung!

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Das ist natuerlich das Optimum! Wunderbar! So soll es sein! Mutter und Kind duerfen die Geburt nach ihrem Tempo bestimmen, waehrend das medizinische Personal im Hintergrund zur Verfuegung steht, falls es gebraucht wird. Es ist ja nunmal eine Tatsache, dass Geburten mit einem gewissen Risiko behaftet sind (auch wenn das nicht so hoch ist, wie oft behauptet), da ist es schon eine tolle Sache, Experten in greifbarer Naehe zu haben fuer den Fall der Faelle. Leider, leider ist das aber, nach dem, was ich bisher gehoert und gelesen habe, die absolute Ausnahme.

Normalerweise ist das Personal im Krankenhaus zum einen oft ueberlastet (zu wenig Personal), so dass man sich den "Luxus" jeder Frau ihr Tempo zu ueberlassen, nicht leisten kann. Das ganze muss moeglischst schnell gehen und vor allem planbar sein. Planbar sind natuerliche Geburten aber eben nicht. Also wird dann ein "Geburtsstillstand" diagnostiziert, wenn mal eine Stunde lang nichts voran geht, ein Wehentropf angelegt, der dann den Geburtsverlauf wirklich durcheinander bringt etc. etc.

Dann herrscht natuerlich die Angst, etwas falsch zu machen, etwas zu uebersehen und damit dem Kind zu schaden. Ich denke, die Aerzte haben nichtmal die groesste Angst davor verklagt zu werden, sondern wirklich davor, dem Baby Schaden zuzufuegen. Tritt eine Geburtskomplikation nach einer Interventionskaskade auf, so ist nie ganz klar, ob tatsaechlich die Interventionen erst zu den Problemen gefuehrt haben. Ich denke, es lebt sich leichter damit, zu denken "Wir haben doch alles versucht, Tropf, Schnitt, Saugglocke, Kristellergriff etc. Mehr konnten wir nicht tun! Dass es trotzdem schief gegangen ist, ist hoehere Gewalt" als ewig zu denken "Haetten wir doch blos eher eingegriffen! Dann waere das Kind jetzt bestimmt gesund".

Wir sind heute in unserer Kultur gewoehnt, alles zu kontrollieren. Wir meinen, die Natur beherrschbar gemacht zu haben. Da ist es nicht so einfach, von Aerzten und Hebammen zu verlangen, sich einfach zurueckzulehnen und abzuwarten.

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Deinem Bericht ist nichts mehr hinzuzufügen! Sehr schön ..Und herzlichen Glückwunsch

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Schön, dass du eine tolle Geburt hattest und es genau das richtige für dich war.

Dennoch entbinde ich in einem KKH mit Kinderintensiv, weil bei Komplikationen jede Sekunde zählt. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn mein Kind später deswegen beeinträchtigt wäre. Aus Gesprächen mit Lehrerinnen aus der Förderschule weiß ich, dass viele Kinder mit Lernschwäche oder Behinderungen während der Geburt schlecht versorgt waren. Klar man kann es nicht immer genau darauf zurückführen aber ich will nicht mein ganzes Leben mit Schuldgefühlen rumlaufen, was hätte sein können, wenn.... Dann doch lieber einen Kaiserschnitt, der nachher vielleicht Zweifel an seiner medizinischen Notwendigkeit offen lässt aber ein gesundes Kind. Das steht ja wohl absolut an oberster Stelle. Das heimelige, wohlige Kuschelgefühl bei einer Hausgeburt ist für mich zweitrangig.

Das musste ich nur mal loswerden. Du hast ja schon geschrieben, dass jede Frau einen Weg für sich finden muss und das ist eben mein Weg, der ja auch durchaus Berechtigung hat.

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Absolut! Aus meinem Bericht kannst du auch herauslesen, dass auch ich eigentlich ins Krankenhaus gehen wollte. Kann das also total verstehen. Ich habe ja auch geschrieben, "wer sich traut" sollte über eine Hausgeburt nachdenken. Beim zweiten Kind traue ich mich sicher bewusst, beim ersten war es einfach eine spontane Entscheidung, weil mein Gefühl mir sagte, dass es gehen wird und - vor allem - weil ich mich schlicht nicht in der Lage sah, noch im Auto zur Klinik zu fahren. Es muss jede für sich entscheiden, ob sie das Risiko eingehen will und ich verstehe total, wenn jemand das nicht will!

Das alles soll hier auch gar kein Manifest für Hausgeburten sein! Ich bin wirklich der Meinung, dass jede Frau ihren eigenen Weg finden muss, mit dem sie sich wohl fühlt! Die Essenz meines Berichts liegt eigentlich in dem Weg zur Selbstbestimmung und Natürlichkeit. Keine Frage, dass gute Krankenhäuser das ermöglichen sollten!

Ich wünsche dir eine schöne und entspannte Krankenhausgeburt!

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Dankeschön! Und dir alles Gute mit deinem Baby und fürs Zweite.

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Herzlichen Glueckwunsch zum Baby! Was fuer eine wunderschoene Geburt! Ich haette mir auch gut eine Hausgeburt vorstellen koennen, nur leider mein Partner ueberhaupt nicht. Zum Glueck hatten wir einen absoluten Gluecksgriff mit der diensthabenden Hebamme, die mir vertraut und mich hat machen lassen.

Ich kann mich auch noch gut an das Gefuehl erinnern, als das Koepchen immer vor und wieder zurueck gerutscht ist. Da hat die Hebamme das einzige Mal angefangen, mich zu stressen, ich sollte staerker pressen, das koennte doch nicht ewig so weitergehen. Ich habe aber deutlich gefuehlt, dass es so genau richtig war. Ich bin auch praktisch unverletzt aus der Geburt hervorgekommen (Ich hatte einen minimalen Scheidenriss, der "fuer alle Faelle" mit 2 Stichen genaeht wurde. Ich habe weder vom Naehen noch vom Riss selber irgendetwas gemerkt).

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Hallo,

es ist ja schön für Dich, dass es bei Dir so gut geklappt hat.

Aber das: "Die schlimmen Erlebnisse, von denen ich hier nun oft gelesen habe oder von denen mir andere Frauen erzählt haben, scheinen mir ganz oft ein Resultat der Umstände zu sein"

stimmt zumindest bei mir nicht.

Ich hatte eine Plazentaablösung. Das hätte eine Hebamme bei einer Hausgeburt nicht verhindern und auch nicht kontrollieren können.

Ich wäre schlicht verblutet, bevor ein Arzt auch nur in greifbarer Nähe gewesen wäre.

Daher hätte ich auch bei weiteren Entbindungen immer die Sicherheit des Krankenhauses gewählt.

PDA hatte ich übrigens keine, weil die Geburt zu schnell ging.

GLG #klee

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Ich finde deinen Bericht sehr schön. Er erinnert mich ein bisschen an die Geburt meiner Tochter. Ich habe gute Erfahrung damit gemacht, mich nicht von Ängsten leiten zu lassen.