Lange Geburt von Lukas die leider in einem notkaiserschnitt endete

So da aktuell ziemlich schlaflos schreibe ich mal meinen Gebirtsbericht nieder.
Ich hatte bereits fünf Wochen vor der Geburt. Übungs- und Senkwehen, die immer intensiver und scherzhafter wurden. Dennoch Tat sich nicht viel. GMH war eine Woche vor ET immer noch bei 3cm Mumu fingerdurchlässig.
Ich stellte mich also auf ET ein, was ich nicht weiter schlimm fand, denn ich sagte zu meinem kleinen immer: ich möchte ein Februarbaby! Und perfekt wäre der 02.02.
Donnerstag musste ich mich übergeben und dachte noch: Na toll, die Geburts endet mit einem Norovirus.
Habe dann auch Do und Fr pausenlos Senkwehen gehabt.
Sa musste ich mich morgens wieder übergeben und gegen halb fünf Uhr morgens änderte sich die Wehenqualität schlagartig.
Mir war klar, dass das keine Senkwehen mehr waren.
Mein Plan war aber so lange es geht zu Hause zu bleiben.
Die Wehen kamen von Anfang an im 6min Takt, verlängerten sich aber irgendwann auf 10min, so dass ich dachte das wird wohl doch nix.
Sie pendelten sich dann auf 2-12min ein, also nicht wirklich regelmäßig auch wenn die Intensität zu nahm. Nach 24h kamen sie alle 3-4 min wobei die Intensitäten zwischen kaum bemerkbar bis kaum auszuhalten schwankte.
Am 02.02.14 fuhren wir dann morgens um 4 Uhr ins Krankenhaus.
Die Hebamme hatten wir wohl gerade geweckt; sie war nämlich etwas schlecht drauf.
Sie hing mich ans CTG, wo die Wehen logischerweise nur noch alle 7min kamen.
Die Hebamme meinte dann meine Wehen wären nicht stark genug.
Das wollte ich auch gar nicht bestreiten, aber ich sagte nur zu ihr, dass nach 24h ohne Schlaf und Dauerwehen, jede Wehe schmerzhafter wäre, als sie es vermutlich ist.
Sie wollte mich eigentlich gerne wieder nach Hause schicken. Aber da ich total übermüdet war und mein GMH total verstrichen (Mumu nach wie vor nur fingerdurchlässig), richtete sie das Wehenzimmer für uns ein und gab mir buscopan, was leider nicht half.
Die neue Hebamme gab mir dann einen Schmerztropf. Gott war der gut!
Damit konnte ich zwei Stunden ruhen.
Leider hielt er nur drei Stunden und sie überlegten gegen 14 Uhr wie es weiter gehen soll. Erst wollten sie mich erneut an den Tropf hängen, aber ich entgegnete nur, dass ich kein PDA-Gegner sei.
Gesagt getan: nachdem man mich untersucht hatte (Mumu war bei 5cm :-) ) legte man mir gegen 15 Uhr die PDA.

Das Anästesie Team war echt Super und legte nicht nur die PDA toll, sondern nahm mir auch die Angst davor.
Die Wehen gingen dann weiter und der nächste Schichtwechsel kam.
Die Hebamme war Super! Witzig, routiniert und fachlich sehr kompetent.
Sie untersuchte mich und stellte fest, dass der Kleine sich ungünstig gedreht hatte und nun ein Sternengucker war und sich deshalb nicht mehr ins Becken senkte. Nur die Fruchtblase drückte noch auf den Mumu.
Sie versuchte dann durch Stellungswechsel den kleinen zu drehen.
Mit jeder Wehe wurde ich anders positioniert. Zusätzlich wurde ich an den Wehentropf gehängt, um die Wehen häufiger und intensiver kommen zu lassen.
"Dummerweise" waren die Wehen am intensivsten, längsten und effektivsten, wenn ich auf der linken Seite mit geschlossenen Beinen lag.
Diese Position war auch die unangenehmste und schmerzhafteste.
Aber sie führte zum Erfolg und der kleine drehte und senkte sich ins Becken.
Daraufhin öffnete die Hebamme die Fruchtblase und äußerte sich das erste Mal besorgt, da das Fruchtwasser Grün war.
Gefühlte 5-6Wehen später untersuchte sie mich erneut und oh Wunder der Mumu war vollständig eröffnet. Nun sollte es nicht mehr lange dauern bis mein Schatz da war!
Nach wie vor sollte ich auf der linken Seite bleiben mit geschlossenen Beinen um dem kleinen zu helfen.
Irgendwann wurde der Druck zu groß. Ich hatte das Gefühl, er hängt schon halb draußen. Da war es so halb sieben abends.
Die Presswehenphase hatte begonnen.
Ich sollte pressen und der Kopf kam auch gut runter, aber jedes Mal, wenn die Wehe vorbei war flutschte er wieder hoch.
Die Hebamme wurde zusehends besorgter und eine zweite Kollegin und die Kreissaalärztin kamen dazu.
Ich weiß nicht wie viele Presswehen ich hatte, aber plötzlich meinte die Hebamme ich soll sofort aufhören zupressen und nur noch ganz tief atmen.
Die Herztöne meines kleinen waren schlagartig in den Keller gegangen und lagen nur noch bei 85.
Ich weiß nicht wie viele Presswehen ich mit zusammengekniffenen Beinen veratmete. Ich habe so tief und lange geatmet wie noch nie in meinem Leben.
Auf einmal waren alle weg und dann waren alle wieder da und sie waren nicht alleine, sondern schleppten ein ganzes Team mit sich.
Die Hebamme erklärte mir irgendwas von zu kurzer oder umschlungener Nabelschnur, die wie ein Bungeeseil wirkte und die Kreissaalärztin meinte wir mussten jetzt sofort einen Kaiserschnitt durchführen, weil der kleine sich nicht mehr erholte. Mir war sofort klar, die Lage ist verdammt ernst.
Ich fiel in ein tiefes Loch. Nein, Kaiserschnitt hatte ich nicht geplant und wollte ich nicht.
Aber die Herztöne ließen uns keine andere Wahl.
Ich unterschrieb den Wisch, den man mir unter die Nase hielt und gefühlte 10 Leute rissen gleichzeitig an mir rum.
Wehentropf ab, Thrombosestrümpfe an, ab in den Op.
Ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen, dass alles war zuviel für meine Nerven.
Ich fragte nach einem Wehenhemmer, sie meinten aber, dass die PDA gleich hoch gespritzt werden würde und die Wehen damit aufhören würden. Gott sei Dank hatte ich eine PDA legen lassen. Das ersparte mir die Vollnarkose.
So toll das Hebammenteam war, so unkoordiniert wirkte das Op Team.
Sie waren alle hektisch, was kein Wunder war, wir waren bei jede Sekunde zählt angekommen. Sie hatten bewusst das CTG nicht mit genommen, um mich nicht noch verrückter zumachen.
Sie schnallten mich auf dem OP Tisch fest, leider hatten sie irgendwie vergessen mich hoch zu spritzen.
Versucht mal festgeschnallt Wehen zu veratmen!!!
Irgendwann spritzten sie endlich die PDA hoch und die Schmerzen hörten auf.
Was mich jedoch total schockte: ich dachte immer bei einem Kaiserschnitt spürt man nichts. Wie bei einer Querschnittslähmung, aber weitgefehlt. Außer Schmerz spürte ich alles ich konnte sogar meine Füße bewegen.
Und dann begang der Kaiserschnitt.
Sie Rissen und zerrten an mir, ich merkte wie sie die Blase verlagerten und wieder rissen.
Es dauerte ewig. Dann kurze Pause, saugen, wieder ewig Pause. Dann wieder Gezerre. Irgendwer ging von unten in die Scheide und drückte und zerrte und dann kam der erlösende Schrei und unser Kleiner Lukas erblickte am 02.02.14 um 19:30 nach fast 40h Wehen das licht der Welt.
Er wurde kurz eingepackt und kam dann auf meine Brust während sie mich vernähten.
Dann kamen wir zurück in den Kreissaal und hatten 2h Elternzeit bevor wir auf die Wochenstation kamen.
Meine Kaiserschnittnarbe wird mich immer daran erinnern, wie ernst es war. Sie geht von der einen zur anderen Hüfte, weil sie den kleinen nicht raus bekommen haben.
Ursache für die lange Geburt war vermutlich ein Uterus Bicornis, der während dem Kaiserschnitt diagnostiziert wurde.
Ein Schock für mich. Nach zwei Jahren Kinderwunsch, einer FG und einer anschließenden Bauch- und Gebährmutterspiegelung, wurde das einfach nicht erkannt.
Dadurch wird mein Kleiner noch mehr zum Wunder und umso erstaunter bin ich über den komplikationslosen Verlauf der Schwangerschaft.
Rückblickend kann ich sagen, dass ich an dem Kaiserschnitt noch arg knabber. All die Wehenschmerzen waren umsonst. Mit einem geplanten Kaiserschnitt hätte ich sie mir sicher ersparen können.
Dennoch würde ich, wenn medizinisch möglich immer wieder die spontane Geburt versuchen.
Ich kann echt nicht verstehen, dass man sich freiwillig einem Kaiserschnitt unterzieht. Lieber hätte ich noch 10h Wehen dran gehängt.
Es ist was wahres dran: während der Wehen, waren diese echt schlimm, aber im Nachhinein kommen sie mir gar nicht so schlimm vor. Der Kaiserschnitt hingegen schon.
Das einzige was tröstet ist, dass ich dank diesem notkaiserschnitt ein gesundes Wunder in den Armen halten darf!

Nicole mit Lukas auf dem Bauch.

1

Herzlichen Glueckwunsch zum kleine Wunderbaby!

Ich wollte Dir nur sagen, dass die vielen Wehenschmerzen ganz bestimmt NICHT umsonst waren. Im Gegensatz zu einem geplanten Kaiserschnitt konnte Dein Baby selbst den perfekten Zeitpunkt fuer seine Geburt bestimmen, und Du kannst sicher sein, dass er nicht zu frueh aus Deinem Bauch raus musste. Das ist schonmal viel wert. Zum anderen bereiten die Geburtswehen das Baby optimal auf den Start ins Leben vor. Es schuettet z.B. Adrenalin aus, was ihm spaeter das Atmen erleichtert. Die Wehen haben also sicher dazu beigetragen, dass Dein Kleines den bestmoeglichen Start ins Leben hatte.

Bei einer Freundin von mir war relativ klar, dass die eigentliche Geburt aus medizinischen Gruenden per Kaiserschnitt erfolgen musste, aber sie hat sich genau aus den oben genannten Gruenden gegen einen geplanten Kaiserschnitt vor ET entschieden und das Einsetzen der natuerlichen Wehen abgewartet und ist erst dann zur OP ins Krankenhaus gefahren.

2

Hi Nicole,
ich hatte super Wehen, Muttermund 9 cm und der kleine Mann ging nochmal aus dem Becken raus und verkehrt wieder rein.

2 Std. lang, hatte ich auch mit "Turnübungen" versucht ihn wieder richtig ins Becken rein zu bekommen.

Zum Schluss konnte ich mich kaum noch auf den Beinen halten, Wehen im Abstand von 1 Minute, Schmerzen in den Nieren, Schmerzen in den Oberschenkeln. Schlafmangel - sollten um 7.30 Uhr zum Einleiten kommen, und richtig los ging es erst um 18 Uhr abends.

Es war dann Nachts um 3 Uhr, als endlich beschlossen wurde, daß es einen Kaiserschnitt gab.

Ich war erleichtert, ob natürlich oder KS, hauptsache alle sind gesund.

Thilo hatte 2x die Nabelschnur um den Hals, hätte aber rausgekonnt, aber es hatte solle nicht sein.

3,5 Jahre später, auch wieder Stundenlang mit Wehen darum gemacht, aber nur 4 cm Mumu geschafft. Auch wieder Kaiserschnitt, Thaddäus hatte auch die Nabelschnur um den Hals, und er wäre nicht rausgekommen. Und ich hatte eine ganz dünne Wand an der Gebärmutter, wenn die unter der Geburt gerissen wäre, dann "Prost Mahlzeit".

Ich kenne keine natürliche Geburt, hätte es auch einer 3. Schwangerschaft wieder darauf ankommen lassen. Denn wie im Beitrag vor mir, daß Kind gibt Bescheid es ist soweit. Die Kinder haben keine Anpassungschwierigkeiten, keine Probleme mit der Atmung, sie haben das Signal gegeben.

Hauptsache Mutter und Kind sind gesund, im Mittelalter hätte ich es nicht überlebt und meine Schwester, die auch 2 KS hatte, wohl auch nicht. Es gibt wirklich schlimmeres als einen Kaiserschnitt. Natürlich hat man seine Vorstellungen und Wünsche, aber die Gesundheit geht vor!!

Alles Liebe!!!

Gruß Claudia

3

Hallo

Hatte auch einen Notkaiserschnitt. Wehen hatte ich zwar ein paar und ziehen .aber der Mumu blieb bei 4 cm. Das Fruchtwasser war grünlich und dann wurde eingeleitet .
Es sah alles gut aus für ne normale Geburt dann gingen plötzliche die Herztöne von Johannes runter und es hieß Notkaiserschnitt .
Junior war 14 Tage über dem Termin er wäre wohl noch gern länger drin geblieben.
Heute isser fast 5 und unser kleiner verspäteter Aprilscherz ist unser Sonnenschein .
Leider hat er eine Muskelschwäche aber sonst soweit fit .

l.g pipilotta20#stern#stern#stern mit johannes und Männe