Unsere (ungeplante) Alleingeburt von Noah Sebastian

Hallöchen,

mein Süßer ist heute zarte 9 Tage alt und ich hab ein bisschen Zeit einen kleinen Geburtsbericht zu verfassen.

Noah ist unser 5.Kind. Da meine anderen Geburten alle im KH stattfanden und ich damit nie glücklich war, keimte in dieser geplanten, und für uns auch definitiv letzten Schwangerschaft der Gedanke an eine Hausgeburt in mir auf.
Leichter gesagt als getan, denn hier in der Gegend lässt sich keine Hausgeburtshebamme finden.

Durch Zufall bin ich auf die Seite eines Geburtshauses knapp über 1 Stunde entfernt geraten und war so frech einfach mal anzufragen was möglich wäre.
Nachdem sich eine der hiesigen Hebammen dazu bereit erklärt hatte sich unserer anzunehmen, und wir auch ein nettes Kennenlerngespräch hatten, dachte ich es sei alles in trockenen Tüchern. Auch mein Mann ließ sich nach guter Fachmännischer Aufklärung dazu "überreden".

So harrten wir der Dinge die da kommen sollten.

Leider nahm das ganze einen unschönen Lauf, denn plötzlich hieß es, besagte Hebamme hätte in der für mich wichtigen Zeit keine Bereitschaft (obwohl genau geklärt war, wann der ET ist, und das ich glaube, das Kind käme früher,meine sind alle bei 38+ geboren).
Man wollte uns dann vorläufig eine andere Hebamme "andrehen", aber ob diese dann auch wirklich zur Entbindung da wäre, konnte niemand sicher sagen #aerger

So entschieden wir uns schweren Herzens dagegen die 300,- Beraitschaftspauschale an irgendeine Hebamme zu bezahlen ohne zu wissen ob ich nachher doch alleine dastehe.

Es brach die 36.Woche an und mir ging es nicht mehr wirklich so gut.Mein Iliosakralgelenk quälte mich zusehends, schlafen war kaum Möglich, Sodbrennen ohne ende, und immer wieder Wehen.
Hatte dann am 21.06. noch einen FA Termin und die Ärztin sah schon , das es mir nicht mehr gut geht. Der kleine wog geschätzte 3500g und mein MM war bei ca.2-3cm. Sie massierte mir dann diesen, damit etwas mehr Kraft in die Wehen kommt,da der Kopf vom Kind noch leicht abschiebbar war.

So verging das Wochenende mit immer wieder schmerzhaften Wehen, bei denen ich schon manchmal das Gefühl hatte, es würde losgehen.Doch immer beim zu Bett gehen war der Spuck vorbei.
Am Sonntag war mir den ganzen Tag übel und Müde war ich auch, ich glaube das war so das Zeichen es dauert nicht mehr lange.

Am Montag Abend hatte ich dann die Nase voll von dem ewigen hin-und her und las etwas über Brustwarzenstimulation,welche mir auch die Ärztin empfohlen hatte.
Tja, gesagt getan. Da saß ich nun und zwirbelte wie geheißen 1 Minuten, dann 3 Minuten pause und von vorne. Anscheinend sollten davon innerhalb 1 Stunde (sofern das Kind mitmacht und auch Geburtsbereit wäre) regelmäßige Wehen eintreten.

#zitterdiese setzten bei mir sozusagen sofort ein. Schon an den ersten 2-3 Wehen merkte ich, das sind keine Übungswehen mehr und ließ die Zwirbelei bleiben um zu sehen ob die Wehen wieder weggehen würden.
Taten sie nicht, im Gegenteil.

Wir hatten 0 Uhr und ich hatte jetzt seit 1 Stunde kräftige Wehen in schwankenden Zeitabständen.So sicher war ich mir dem ganzen immer noch nicht und sprach davon ins Bett zu gehen weil Müde usw.:-p Mein Mann meinte dann irgendwann ich solle doch mal in die Wanne um zu sehen obs echte Wehen sind oder nicht.

Tja, das war dann wohl der Knackpunkt.Kaum lag ich in der Wanne spürte ich die erste Wehe mit kräftigem Druck dahinter. Das kann doch nicht sein. #schock
Und ab da ging es plötzlich ganz schnell. Jede Wehe wurde schlimmer, es drückte enorm und ich hatte trotz allem diese innere Ruhe, das ich wusste, ok, jetzt schafft es keine Hebamme mehr rechtzeitig hier zu sein.Ins KH das knapp 20min entfernt lag würde ich auch nicht mehr kommen, also was solls #cool

Mein Mann fragte immer zwischen den Wehen ob er endlich den Notarzt rufen soll.Ich war schon kräftig am mitschieben aber so recht klappte das noch nicht. Ich drehte mich dann auf die Seite (in dieser kleinen engen Wanne ein Kraftakt) und plötzlich ging es schlag auf schlag.Ich hörte während dem Pressen nur noch wie mein Mann mit dem Notarzt telefonierte, dann rief, der Kopf sei schon da, nocheinmal pressen und unser kleiner Mann war im Wasser geboren.

Mein Mann hob ihn dann aus dem Wasser und legte ihn mir auf die Brust wo er seinen ersten zögerlichen Atemzug tat und anfing sich umzuschauen #verliebt

Schatzi musste sich dann erstmal an der Wand abstützen und kräftig durchatmen #zitter der war fertig mit der Welt .
Und dann kamen auch schon die Notärztin samt Team.

Dem kleinen ging es prima, er war in der Fruchtblase geboren worden, was mir mein Mann erst hinterher erzählte. Er sah nur das da eine Blase kam und dann ein Ohr, erst da realisierte er, das ist unser Kind das da geboren wird. :-D Und der Junge man wird wohl mal Seemann, denn er hatte einen hübschen Knoten in der Nabelschnur, keine Ahnung wie die der da reingekommen ist #rofl

Nach 1 Stunde (ich wollte erst nicht aus der Wanne wegen der Nachgeburt, wollte nix einsauen) kam ich dann doch raus.Kaum draussen einmal drücken und zack, die Nachgeburt war da. Danach legte ich mich erstmal ins Bett,und der kleine trank erstmal kräftig an der Brust bevor er sich ins Land der Träume verabschiedete.
Das ganze Ärzteteam (waren insgesamt 4 Leute) ließen uns dann auch mit gutem Gewissen zurück.

Am Morgen riefen wir dann die Nachsorge Hebamme an (konnten sie in der Nacht nicht erreichen) und sie kam dann auch gleich am Vormittag. Alles war schick, ich war nicht gerissen (obwohl es sich anfangs so anfühlte) und auch mit dem kleinen war alles in Ordnung.

Ich muss sagen so im Nachhinein war es wirklich eine harte Aktion, mein Mann hat schon einiges mit mir durchgemacht, keine unserer Geburten war irgendwie "langweilig" aber diese Toppte alles. Ich bin soo dankbar und stolz, das wir das gemeinsam geschafft haben.So Naiv wie ich an das ganze rangegangen bin, ich hab im Vorfeld immer Witze gemacht, wenns wirklich losgeht merk ichs sicher nicht ...#zitter und so war es dann auch.
Aber ab einem gewissen Punkt wusste ich, ich schaffe das alleine, ich will nicht mitten am gebären sein während mir zig Leute in der Wohnung stehen. Ich vertraute darauf das mein Körper weiß was er tun muss.

Noah Sebastian
Geboren am 25.Juni 2013 um 1.58Uhr
Gewicht: 3850g auf 52cm KU 36cm

LG Saskia+#baby 9 Tage alt

1

Achso, vergessen.Geboren wurde er bei 38+2ssw.#winke

2

Oh wie schön, ihr habts geschafft! #herzlich

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt! Und danke für diesen schönen Bericht! #verliebt

Da möcht ich glatt auch sofort loslegen - aber ich bin morgen erst in der Rufbereitschaft ;-)

Kuschelt noch schön!

lg, magic

3

Oh wie schön!! Herzlichen Glückwunsch!!! Sehr schöner Bericht...

Ich kann dich total verstehen, diese Vorstellung mit den zig Personen um einen herum.

Und ich finde es schön, wenn man sich und seinem Körper mehr Vertrauen schenkt!

Alles Liebe euch 7en ;-)

4

Wow! Das nenne ich mal eine sehr "spontane" Geburt ;-)#pro

Mein Herz hat nen richtigen Hüpfer gemacht beim Lesen #huepf
Freut mich, dass alles gut gegangen ist!

Herzlichen Glückwunsch#herzlich

5

....einfach nur WAHNSINN ! Danke für diesen Bericht ! :D