Kleine Geburt - ein Sternenkind wird geboren

Hallo,
ich weiß, normalerweise berichten hier glückliche frisch gebackene Mütter gesunder lebender Kinder von ihrer Geburt, aber ich wüsste nicht wo es sonst besser passen würde.

Bitte lest das nur wenn ich das auch verkraftet. Ich denke für Schwangere und frisch gebackene Mütter ist das evtl etwas schwer, ich zB wollte schwanger sowas nicht lesen und direkt nach der Geburt war ich bei sowas immer total in Tränen aufgelöst.

Ich möchte hier einfach anderen Sternenmüttern zeigen wie es auf natürlichem Wege gehen kann. Einfach auch ein wenig informieren, wo die meisten unserer Ärzte so eindeutig pro Ausschabung sind.

Vorgeschichte:
http://www.urbia.de/forum/55-fruehes-ende/4230290-hebammensuche-endlich-erfolgreich-achtung-lang/27001994
...
an dem folgenden Wochenende ist erstmal nichts passiert, das Gefühl hat auch nicht gestimmt.

Am Montag bin ich daraufhin wieder zur Arbeit gegangen und als ich nach 1,5h auf Toilette gegangen bin, hatte ich frisches Blut in der Slipeinlage.
Ich habe erstmal eine Runde geheult und bin dann auch wieder nach Hause gegangen. Dort kam ich mir dann richtig dumm vor, denn es hat nur noch geschmiert. Am nächsten Morgen ist mein Mann dann für 4 Tage auf Geschäftsreise gefahren und meine Blutung wurde leicht stärker... nicht stark, eher so wie am ersten Tag der Periode, allerdings hin und wieder mit kleinen Gewebefetzchen.

Am Freitag (21.6.) habe ich mich nochmal mit meiner Hebamme getroffen und habe die Globulis in einer höheren Potenz bekommen, sowie dem Tipp, dass ich es wenn diese Nacht nichts passiert, ab morgen auch noch mit dem typischen Wehentee (Eisenkraut, Nelken, Zimt, Ingwer) probieren könnte. Es ist nichts passiert, meine Tochter hatte 40° Fieber und wollte mich nicht loslassen, somit war ich sehr früh im Bett und habe meinen Mann auch nur 10 Minuten gesehn.
Am Samstag habe ich mir also noch das Eisenkraut geholt und diesmal schon in Absprache mit meiner Hebamme mittags den Tee (furchtbar furchtbar eklig) getrunken (zusammen mit den Globulis), da mir die Tage vorher aufgefallen ist, dass ich öfters mal leichte Kontraktionen habe wenn ich mich mit meiner Tochter zum Mittagsschlaf hinlege. Abends habe ich dann noch Ingwertee getrunken. Passiert ist: NICHTS.
Am Sonntag habe ich wieder mit meiner Hebamme telefoniert und einen Termin für heute ausgemacht. Sie wollte mir Blut abnehmen um den HCG-Wert zu bestimmen, damit wir sehen wo wir denn stehen und einfach als Plan B. Zudem haben wir darüber gesprochen, dass sie mir evtl noch einen Termin bei einer Frauenärztin und Homöopathin beschaffen könnte, die evtl noch besser Globulis verordnen könne. Mittags habe ich wieder eine große Tasse von diesem ekligen Wehentee getrunken...

Es geht los:
Nach dem Abendessen habe ich mir noch eine Tasse Hirtentäscheltee gemacht und diesen getrunken während wir unsere Tochter gebadet haben. Ich hatte ein leichtes Ziehen am Muttermund und Rückenschmerzen wie an den starken Tagen meiner Mens.
Als ich dann spürte wie ein Schwall Blut in die Binde fließt habe ich meine Tochter zu meinem Mann verfrachtet (zum Flasche trinken und Zähne putzen) hab mir ein Sieb geschnappt (ich hatte Angst davor dass mir mein Baby in die Toilette fällt) und bin auf Toilette gegangen. Dort kamen dann mit viel Blut ein paar Gewebefetzen und ich hatte etwas das man evtl als Wehen bezeichnen könnte. Es hat nicht sonderlich weh getan, aber ich hatte einen starken Druck nach unten und habe gespürt wie der Muttermund gedehnt wurde, als die Blutung wieder auf ein normales Maß gesunken ist (5 oder 10 Minuten so genau weiß ich das nicht) und kein weiteres Gewebe kam habe ich meine Tochter ins Bett gebracht, denn das funktioniert derzeit nur mit mir, sie ist ein kleines Klammeräffchen.
Nachdem sie fest geschlafen hat habe ich noch angefangen Tron im TV anzuschauen... ich bin fast bis zur Hälfte gekommen als plötzlich wieder ein Schwall Blut kam und dann ist auch schon die Fruchthülle in die Binde gerutscht, ganz ohne Schmerzen. Als ich im Bad nachgesehen habe, kamen nochmal zwei große Gewebestücke hinterher und sofort ist die Blutung stagniert. Erst war ich mir noch etwas unsicher, ob das wirklich die Fruchthülle war, denn sie war komplett eingeblutet und außerdem ging das alles so schnell und schmerzlos, das hatte ich nicht erwartet. Aber die Unterschiede zu den anderen Gewebestücken hat die Unsicherheiten dann beseitigt. Die Fruchthülle nahm etwa ein drittel meines Handtellers ein und war etwa 2cm dick (also etwa 7x5x2cm) war von einer kompakten ovalen Form und glatt in der Oberfläche. Die anderen Stücke hatten keine so definierte Form zudem waren sie nicht so fest, also schwabbeliger. Sorry, das klingt etwas eklig.
Nun liegt mein Baby also im Tiefkühler und wartet auf seine Bestattung, mein Bauch ist leer und ich fühle mich erleichtert.

Da mein Hausarzt im Urlaub ist und ich ein Attest für heute brauchte, bin ich zum Frauenarzt gefahren. Eigentlich dachte ich die Helferin hätte die Krankschreibung schon vorbereitet, aber der Arzt wollte nochmal mit mir sprechen. Er war sehr verständnisvoll und hat sogar noch diese kurze Schwangerschaft in meinem Mutterpass festgehalten. Er hat auch akzeptiert, dass ich erstmal keinen Ultraschall will und in etwa 10 Tagen bei meiner Hebamme den HCG bestimmen lasse. Falls dieser dann noch nicht bei 0 ist, dann können wir ja immer noch schallen.

Ich bin wirklich froh wie es nun ausgegangen ist und kann es wirklich nur empfehlen. Einfach Zeit zu haben sich zu verabschieden, über sich selbst zu bestimmen und auch die Bestätigung zu haben dass man das kann (wenn man mir anfangs gesagt hätte du musst noch 3 Wochen warten, dann weiß ich nicht ob ich das geschafft hätte), das der Körper das gut regelt, das gibt einem sehr viel und macht es leichter.
Die erste Woche nach der Diagnose war die schlimmste und dann wurde es immer besser. Auch jetzt bin ich nicht am Boden... ich bin traurig dass dieses Kind nicht bei mir bleiben konnte, aber ich habe das akzeptiert und schaue nach vorne.
Ich hoffe ich darf bald einer neuen Seele das Leben schenken.

Jey mit Töchterchen K. (9/11) an der Hand und Sternenkind M. im Herzen (+24.05.2013 *23.06.2013)

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#kerze

wow, mir fehlen fast die worte.

du bist eine sehr starke frau und ich danke dir, das du deine erfahrung mit uns geteilt hast #liebdrueck.

ich wünsche euch alles gute #klee.

#winke bettina

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leider musste ich meinen Bericht noch ergänzen...

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Das tut mir sooo leid :(

Drück dich ganz lieb

Susanne

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#liebdrueck

Ein wichtiger und guter Bericht!

Alles gute!

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den Bericht musste ich leider noch ergänzen...

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Du machst mit deinem Bericht sicher vielen Mut! #danke

Ich hatte auch eine #stern Geburt in der 7. Woche zu Hause, und es war auch für mich damals gut das werdende Baby in seiner Fruchthülle gesehen zu haben.
Vielleicht erleichtert es dir zu wissen, das eine erneute und stabile SS danach recht rasch erfolgen kann (bei uns nach 3 Monaten).

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute! #blume

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den Bericht musste ich leider noch ergänzen...

3 Monate sind soooooo lang.

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Wow. Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Ich konnte mich von meinem Sternchen damals leider nicht verabschieden (musste AS im KH machen lassen), und das macht mir heute (nach fast 9 Jahren!) immer noch zu schaffen. Die FG war auch in der 7. SSW. #stern

Heute bin ich Mama von zwei gesunden und putzmunteren Kindern. #verliebt Nach der FG hat es ca. nur 3 Monate gedauert, bis ich mit meinem Sohn schwanger war. Und es lief bei den beiden nachfolgenden SS alles bestens.:-)

Also Kopf hoch und nicht den Mut verlieren!#liebdrueck

GLG#herzlich
Jessy

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Es tut mir sehr leid dass du so fremdbestimmt wurdest und daran zu knabbern hast.

Ich bemühe mich nicht der Mut zu verlieren auch wenn ich ja nun einen eher traurigen Nachtrag machen musste.

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Leider muss ich hier einen Nachtrag einreichen:

ch war ja am Sonntag schon skeptisch, dass es das jetzt schon gewesen sein sollte, und tatsächlich war das was ich als Fruchtbläschen eingefroren habe, nur ein sehr glattes "wohlgeformtes" Blutkoagel.
Mit ging es gestern tagsüber sehr gut, erst gegen Abend habe ich gemerkt dass wieder etwas mehr Blut fließt (wieder nicht viel, aber immer wiedermal so dass ich gespürt habe dass was in die Binde fließt) und ich habe etwas Bauchschmerzen bekommen. Im Laufe des Abends, als ich K. ins Bett gebracht habe wurden die Schmerzen immer stärker, so dass ich direkt um 21 Uhr als ich aus K. Schlafzimmer kam die Hebamme angerufen habe. Während des Telefonats musst ich die Wehen dann teilweise schon veratmen und wir haben ausgemacht dass ich mir erstmal jemanden als Begleit hole (mein Mann war noch in München im Büro, daher habe ich für den Übergang meine Mama herbeordert) und dann erstmal in die Wanne steige, wenn es nicht besser wird, soll ich nochmal anrufen, dann kommt sie auch nochmal mit Buscopan plus und Arnica vorbei. In der Wanne wurde es besser, aber immer noch nicht gut, dh die ersten Minuten war es eine Wohltat, aber relativ schnell musste ich auch da wieder veratmen, also musste die Hebamme kommen. Bis sie da war, war das Wasser schon komplett rot und ich hatte ein riesiges Blutkoagel herausgepresst (2 Faustgröße). Mit ihr zusammen saß ich dann noch ein paar Minuten in der mittlerweile leeren Wanne, weil immer mehr Blutkoagel aus mir raus kamen. Schließlich ließen die Wehen etwas nach und ich konnte mich abduschen und raus kommen. Auf der Couch hatte ich dann unterm Bauch eine Wärmflasche und im Rücken ein Kirschkernkissen und die Wehen wurden wieder stärker, somit habe ich eine Buscopan plus genommen. Ehe die aber auch nur annähernd wirken konnte wurde die Wehen aber wirklich heftig und ich bin wieder in die Wanne gestiegen, weil nochmal mehr Blutkoagel raus wollten. Als mein Kreislauf dann 2mal schlapp gemacht hat, so dass sie mir die Beine in die Luft halten mussten damit ich nicht abschmier, hat die Hebamme dann auch die Rettung gerufen, denn sie meinte, dass mein Kreislauf in keinem Verhältnis zu meiner Blutung, die zu dem Zeitpunkt stark aber noch nicht besorgniserregend stark war, stehen würde und sie mich da lieber an einem Tropf sehen würde und dass vor allem auch nochmal geschallt wird, ob denn wirklich alles raus ist. Nun bin ich also die 4. Frau in ihren 14 Jahren Berufserfahrung die sie ins Krankenhaus bringen musste.

In dem Moment als die Herren von der Rettung klingelten kam dann wirklich das Fruchtbläschen. Es sah sofort anders aus, als alles davor. Faustgroß (die Hebamme meinte, das wäre eigentlich zu groß) und von einer Haut überzogen, glänzend und eindeutig flüssigkeitsgefüllt. Wir haben es dann noch aufgemacht und tatsächlich konnte man ganz klein die Embryonalanlage sehen. Ich hatte leider nicht viel Zeit es zu betrachten, das muss ich jetzt dann irgendwann noch nachholen. Die Wehen wurden auch gleich sehr viel besser, so dass ich nach etwa 10-15 Minuten dann auch selbst die Treppe runterlaufen konnte zum Rettungswagen (mein Mann hat noch auf seine Mutter gewartet die kam um K. zu hüten und hat kurz etwas Blut beseitigt und das Baby verstaut und ist dann gleich hinterher gefahren).
Im KH wurde dann der Schall gemacht auf dem nichts eindeutiges erkennbar war, weil die Gebährmutter mit Blut gefüllt und aufgebläht war. Als der Arzt getastet hat kam ihm gleich wieder ein faustgroßes Blutkoagel entgegen und das Blut lief stetig aus mir heraus. Die Pelzy die ich auf der Fahrt drin hatte, war bis zur Untersuchung vollgeblutet und auch nach der Untersuchung war kein Ende. Mein Kreislauf war auch wieder so schlecht, dass ich nicht zurück aufs Zimmer laufen konnte, sondern das Bett zu mir geholt werden musste. Der Arzt war glaube ich sehr wütend. Eigentlich ist er ein sehr netter und einfühlsamer Arzt der immer mit einer lustigen Art daher kommt (ich kenne ihn von Ks Geburt) aber nach der Untersuchung ist er aus dem Zimmer gestürzt und ich habe ihn noch murmeln hören, dass er nicht verstehen könne wie man sich selbst in so eine Lage bringen kann. Kurz darauf hatte er sich wieder einigermaßen unter Kontrolle aber man hat gemerkt dass er immer noch wütend war und ich denke er hatte auch wirklich Angst, dass ich ihm verblute.
Er hat mich dann erstmal an den Tropf mit einem starken Kontraktionsmittel gehängt und uns über die Risiken aufgeklärt. Auf der einen Seite das Risiko dass ich verblute (er meinte man könne zwar versuchen, dass man die Gebährmutter mit diesem Kontraktionsmittel soweit stabilisiert, dass die Blutkoagel von alleine abgehen und sie sich wieder zusammenziehen kann, aber wenn ich weiter so stark bluten würde, wäre das wohl eher mein Todesurteil) auf der anderen Seite die Risiken der Ausschabung bis zur Perforation der Gebährmutter die auch deren Entfernung zur Folge haben könne, er meinte das Risiko einer Verletzung sei nun höher, da meine Gebährmutter so weich wäre, hätte man früher ausgeschabt wäre das Risiko geringer gewesen. Er hat dann auch noch erklärt wie vorgegangen wird (erst Blutkoagel absaugen und dann vorsichtigst ausschaben) und uns 5 Min Bedenkzeit gegeben. Als er dann nach dieser Zeit auf meinen Bauch gedrückt hat ist das Blut nur so aus mir rausgesprudelt und somit haben wir uns für die OP entschieden.
Schweinekalt war es da und ich habe trotz 2 angewärmter Decken gezittert wie Espenlaub bis ich dann eingeschlafen bin. Das Aufwachen war etwas vernebelt, ich habe glaube ich ganz schön viel Quatsch gelabert und das aber auch gemerkt. Ich habe zb auch nicht gemerkt, wie mir die Schwester das Flügelhemdchen anzog, aber sofort bemerkt, dass ich gar kein Höschen usw anhabe. Zum Trinken hab ich nichts bekommen weil die Schwester meinte ich müsse erst wieder voll da sein, damit sie sicher sein kann dass ich mich nicht verschlucke, ich würde wahrscheinlich sowieso ziemlich viel von unserer Unterhaltung vergessen. Sie hat mich wieder an den Tropf mit dem Kontraktionsmittel angeschlossen und ich habe mich noch etwas mit meinem Mann unterhalten, bevor ich dann versucht habe einzuschlafen und er dann nach Hause gefahren ist. Wir hatten ausgemacht, er bleibt bei mir bis ich schlafe, aber wir wussten beide dass ich noch nicht schlafe... ich habe einfach so getan als ob damit er endlich nach Hause kann und ich hab mich noch eine ganze Weile über das doofe Durchflussgerät des Tropfes geärgert. Dass es relativ laut brummt hätte mich gar nicht so gestört, aber das war so unregelmäßig, als wenn der Motor anfährt, es laufen lässt und dann wieder anfahren muss. Es hat sher lange gedauert bis ich dann endlich mal eingeschlafen bin, ich denke das war so gegen halb 4. Um 5 kam der Arzt nochmal um nach meiner Blutung zu sehen und hat nochmal mit mir über die Op gesprochen. Er meinte, dass da wohl wirklich Plazentareste waren die mir die Gebährmutter vollgeblutet haben. Danach war ich natürlich erstmal wieder wach und konnte nicht schlafen. um halb 8 war dann endlich der Tropf leer und das Monstergerät wurde weggefahren so dass ich nochmal 20 Min dösen konnte bis das Frühstück kam. Kurz danach kam auch mein Mann mit K.
Nachdem mein Kreislauf immer noch nicht so auf der Höhe war (kam sehr wahrscheinlich auch vom Kontraktionsmittel) bekam ich dann nochmal eine normale Infusion (Elektrolyt). Um 11:30 durfte ich dann endlich nach Hause.

Insgesamt eine Horrornacht!
Ich weiß nicht, ob ich nochmal so lange warten würde... aber ich bin wahnsinnig froh, dass das Fruchtbläschen hier zuhause kam und nicht in eine Nierenschale geschabt wurde.
Ich hoffe es war nicht zu detailreich und wirr...

Was mir im Nachhinein einfach wichtig ist, dass man nicht gedrängt wird. Dieses "Dein Kind ist tot, da machen wir am besten morgen früh die Ausschabung" ist einfach entwürdigend und verletzend. ich würde mich freuen wenn bei den Ärzten ein Bewusstsein dafür entstehen würde dass man solche Nachrichten erstmal verarbeiten muss und einem nach der Diagnose erstmal einen Termin für ein ausführliches Beratungsgespräch gegeben wird, nach dem dann in 2-3 Tagen eine Entscheidung gefällt wird. Eben so, dass wir Frauen erstmal trauern können und wirklich alle Details, Risiken und Vorteile kennen bevor wir eine Entscheidung treffen.

LG Jey

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o weiha, da haste ja doch noch einiges durch gemacht.

ich wünsche euch alles gute und dir gute besserung #klee.

#winke

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ich muss gestehen das ich genauso wie der Arzt denke. Wie kann man sich nur selber in so eine Lage bringen. Eine Ausschabung wird nicht gemacht um unwürdig zu sein und die Mutter zu verletzen sondern weil man genau das verhindern möchte was du da leider erleben musstest. Das das dein Mann überhaupt mitgemacht hat wundert mich#kratzIch finde man kann sich auch anders mit dem Abschied seines geliebten Babys auseinandersetzen als fast zu verbluten( zumal du ja schon ein Kind hast was dich dringend braucht).

also nimm es mir nicht übel aber ich sehe das nicht als eine Vorbildaktion von dir für andere betroffene Mütter, sondern eher eine Warnung das man es soweit nicht wirklich ankommen lassen sollte.

Alles Gute Dir und Deiner Familie.

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Danke für den Geburtsbericht. Obwohl die Geburt eines Sternenkindes traurig ist, so finde ich es sehr schön zu lesen, dass es Hebammen gibt, die einen begleiten und dem Körper eine Chance geben es selbst zu schaffen.

Für die Zukunft wünsche ich dir alles Gute #klee

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... dem Körper eine Chance geben, es zu schaffen??? #kratz
Hast Du ihren Nachtrag zum Bericht gelesen, dass sie fast verblutet wäre???

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#pro

es ist schwer zu glauben das das als positive Werbung gesehen wird. Eine verantwortungsvolle Hebamme handelt so keinesfalls.

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Hallo Jey,

vielen Dank für deinen Bericht - auch oder gerade wegen des Nachtrags. Ich hätte ohne deine Schilderung überhaupt nicht gewusst, dass es eine Alternative gibt - oder zumindest die Möglichkeit, sich Zeit herauszunehmen für den Abschied (etwas, was ich für mich jetzt unbedingt mitnehmen werde, sollte ich einmal in deine Situation kommen).

Ich bin ein wenig verwundert über die angreifenden Reaktionen auf deinen Nachtrag. Es ist wahrlich dramatisch verlaufen - aber dieser Verlauf ist wohl kaum die Regel. Fehlgeburten sind leider etwas durchaus natürliches. Wenn unsere Biologie dies überfordern würde, wäre unsere Art wohl bereits ausgestorben (wenn man die statistische Häufigkeit einer Fehlgeburt mit einer potentiell hohen Wahrscheinlichkeit zu Verbluten korrelieren würde).

Ich selbst wurde übrigens direkt nach meiner ersten Geburt ausgeschabt, da Plazentareste im Körper verlieben sind. Diese sind jedoch nur verblieben, weil man unbedingt unmittelbar nach der Geburt an meiner Nabelschnur und damit Plazenta reißen musste, damit sie umgehend nach der Geburt ebenfalls heraus käme (immer schön im Zeitplan bleiben). Das war mehr als schmerzhaft und hatte fatale Folgen (unvollständige Lösung, feine Risse in der Gebärmutter).

Während der OP kam es dann zu massiven Problemen und ich habe sehr viel Blut verloren. Fast hätte man mir die Gebärmutter entfernen müssen.

Bei meiner zweiten Geburt habe ich mich daher für ein anderes KH entschieden, in dem man mir Zeit lies für eine natürliche Geburt der Plazenta. Ohne die heute so üblichen und fälschlicherweise so oft als notwendig angesehenen Interventionen verlief alles vollkommen komplikationslos. Viele konnten nicht verstehen, warum ich GERADE aufgrund der Geschichte der 1. Geburt eine Klinik wählte, die bekannt für ihre alternativen Vorgehensweisen ist, ähnlicher einem Geburtshaus denn einer Klinik (schließlich war ich teilweise in Lebensgefahr nach der 1. Geburt). Nun, seltsamerweise hatte ich doch Recht.

Viele meiner Bekannten entbinden weiter in der 1. Klinik, keiner von ihnen hatte eine normale Geburt ohne Komplikationen... woran das wohl liegt?

Natürlich ist meine Ausschabung nicht vergleichbar mit deiner Geschichte. Trotzdem ist es eine Ausschabung, deren Folge mich hätte töten können oder zumindest dafür gesorgt hätte, dass ich keine weiteren Kinder hätte bekommen können. Das sollt man als Gegenpol zu der Kritik an deiner kleinen Geburt einmal darstellen dürfen.

Ich bewundere deinen Mut zur kleinen Geburt, du hast ebenfalls mein tief empfundenes Mitgefühl für den Verlust deines Sternchens. Möge die Zeit die Wunden lindern und ein weiteres Kind bald eure Herzen mit Freude erfüllen.

Aufmunternde Grüße, C.

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Ich möchte dir auch für deinen Bericht danken. Das müssen auch wirklich Schockmomente gewesen sein müssen, insbesondere für deinen Mann der ja warten musste , dann auch noch die Komplikationen...

Ich denke auch dass es schon seinen Grund hat warum Nationen wie Spanien, Holland, Skandinavien, USA (teilweise) und viele mehr noch nicht ausgestorben sind.

Unsere beiden Fälle sind zum Glück die Ausnahme und nicht die Regel.

dankbare Grüße
Jey