da sag nochmal einer eine sectio sei routine....

Hallo zusammen. Unser krümel ist zwar schon 8 Wochen alt aber wir haben es vorher einfach nciht geschafft mit dem schreiben....

Unser Sohn Yannik wurde am 13.03.2013 um 08:18 mit einem Gewücht von 3465g und 51cm wegen BEL eine woche vor ET per Kaiserschnitt geholt.
Die Hebamme und ihre Schülerin haben schon vor begeisterung gequiekt, bevor er überhaupt aus mir raus war (Hatte sich in meinem Becken verkeilt).
Ich durfte ihn noch im OP auf meine Brust nehmen und war einfach nur noch glücklich. Meinem mann standen Freudentränen in den Augen.

Und dann gings los.... Die OP an sich hat knapp 4 Stunden gedauert.....

Mein Uterus hat nicht auf die Geburt reagiert. Er sollte sich in dem Moment zusammenziehen aber nichts ist passiert.
Mein Mann wurde mit unserem Sohn aus dem OP gebracht. Ich habe nur noch hektische Bewegungen mitbekommen. Die Ärzte haben nach Eis gerufen, der Anästhesist hat mir 2 weitere Zugänge gelegt und dann wurde ich in Vollnarkose gelegt.

Als ich aufgewacht bin war ich intubiert. Das wurde dann zum Glück sehr schnell geändert. Ich hatte 4 Venenzugänge in den Händen, einen ZVK den ich zum Glück nur von der EInstichstelle her kenne (Wurde noch im OP wieder gezogen), einen arteriellen im Handgelenk und einen arteriellen in der Ellenbeuge wo stetig mein Blutdruck überwacht wurde.
Ich lag auf der Intensivstation. Es war bereits 22 Uhr... zum Glück noch am selben Tag.

Mein Mann durfte mich dann kurz besuchen. Da habe ich dann erfahren, dass ich auf der Intensivstation lag. Ich hatte einen hämorrhagischen Schock. Die Plazenta hat nicht reagiert und ich bin denen 3 mal fast gestorben. Habe mehrere konserven Blut und Plasma bekommen, haufenweise medikamente und insgesamt 11 Liter Flüssigkeit in form von RIngerlösung, Glucose etc.....

den ganzen Tag habn die Ärzte mir medikamente gegeben, damit ich aus der Narkose aufwache aber mein körper hat nicht reagiert.... sie konnten also nur warten.

die nacht war die hölle. da ich das erste ma dort auf der Intensiv war musste meine Tür aufbleiben und ich habe mitbekommen, wie ein paar andere Menschen in ihren zimmern gestorben sind... Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan.

zur verwunderung aller war ich am nächsten morgen so stabil, dass ich auf die entbindungsstation verlegt werden konnte. ich wollte unbedingt zu meinem Kind....!
STück für Stück habe ich die Woche, die ich da war dann erfahren, was alles los war.... Mein Mann (Haben gerade erst im November geheiratet) musste während der OP entscheiden, ob der Uterus bleiben soll oder ob er sicherheitshalber raus "kann"....

niemand kann sich erklären, warum ich so stark geblutet habe und warum mein uterus nicht reagiert hat.

jede Hebamme, jeder Arzt und jede Schwester kannte mich auf station bereits. es hat quasi das ganze KH von mir gehört... und ich musste mir von allen anhören "na sie haben uns aber einen Schrecken eingejagt....." oder "das war echt knapp".

Nunja. Ich habe gekämpft. Ich wollte unbedingt nach den geplanten 5 Tagen raus.... Ich bin allen Schwestern auf den Wecker gefallen, wann ich endlich aufstehen dürfte (hatte noch eine Corsage um und der Katheter war noch drin)..... Und nach Verlängerung um einen Tag (Yanniks Bilirubinwerte waren mies) sind wir dann Dienstag am 19.03. endlich Heim gegangen.

Seit dem läuft die GEnesungsphase. Ich fühle mich an einigen Tagen noch wie vom Laster überfahren aber es ist schon fast alles vergessen....

Da sag mal einer ein Kaiserschnitt sei eine Routine-OP.... Aber im endeffekt war es gut, dass wir nicht trotz der BEL eine natürliche Geburt versucht haben (was mir angeboten wurde), da der Weg in den OP mich das Leben hätte kosten können........

-schmetterling89- + Yannik 8w