Lange komplizierte Geburt bei ET+15 (am 20.8.) mit Einleitung

Mein Geburtsbericht

Zur Vorgeschichte: 3 Monate vor der Schwangerschaft war ich schon einmal schwanger, aber da sich das Embryo nicht weiterentwickelte, musste es in der 9. SSW operiert werden. Da wir dachten, wenn der Körper wieder soweit ist, wird er eine nächste Schwangerschaft zulassen und auch mein FA war dieser Meinung. 3 Monate später also plötzlich wieder schwanger :-) Am Anfang hatte ich ab und zu Blutungen und musste insgesamt 2 Monate im Bett liegen. Ansonsten lief alles super, kaum Übelkeit und ich fuhr sogar in den Urlaub.

Zur Geburtsvorbereitung wollte ich natürlich alles menschenmögliche Tun, um es mir und meiner Maus zu erleichtern. Also Dammmassagen, Himbeerblättertee, geburtsvorbereitende Akupunktur, Geburtsvorbereitungskurs, Heublumensitzbäder usw. Die Geburt sollte so natürlich wie möglich werden, auch wenn mir bewusst war, dass es nicht unbedingt so passieren muss.

Dann rückte der ET (5.8.) näher, typische Vorwehen mit Ziehen im Rücken ärgerten mich manchmal, der ET verstrich und ET+7 kam. Gemäß der geänderten Richtlinien wurde auch mir im KH die Einleitung empfohlen, aber da ich es ja natürlich wollte und ich selbst mit 14 Tagen Verspätung (und nur 2,9 kg) auf die Welt kam, unterschrieb ich die Einverständniserklärung, dass ich auf eigenes Risiko noch warte. Meine Beleghebamme redete mir ebenfalls gut zu und mein Freund und ich waren erstaunlich ruhig. Auch wenn wir es langsam hinter uns haben wollten.

Bei ET+12 war dann mal Zeit für einen Wehencocktail, irgendwie musste man die Geburt doch anstupsen. Ich hab davon auch schon im Forum geschrieben. Um 10 morgens gabs im KH von meiner Beleghebamme den Cocktail, der erstaunlich gut schmeckte. Ab 16 Uhr kam dann eine Art Wehenschmerz, der ununterbrochen 15 Minuten andauerte. Es tat höllisch weh und ich dachte – DAS sind Wehen! Aber warum durchgehend?! Das ging dann nach einiger Zeit noch 2x je eine halbe Stunde und nach einem Anruf bei der Hebi und einem Aufenthalt in der Wanne, aus der ich kaum mehr raus kam, war alles vorbei. Die Hebi meinte es waren keine echten Wehen, aber die Schmerzen waren kaum zu ertragen...

Bei ET+14 war es dann so weit. Die Einleitung im KH mit Prostaglandintabletten (oral) begann. Ab 10 Uhr alle 4 Stunden eine Tablette und Einweisung auf die Station. Ab 23 Uhr bekam ich dann einen harten Bauch und Schmerzen wenn ich mich hinlegen wollte, erste Anzeichen waren da! Dann 0 Uhr wieder in den Kreissaal, nächste Tablette und plötzlich musste ich richtig veratmen und hatte jede Minute durchgehend Wehen. 2 Uhr konnte ich grad noch meinen Freund anrufen: „Du musst kommen, Kreissaal!“ Mehr ging nicht. Anscheinend hab ich meinen Eltern noch auf den AB gesprochen „Es kommt gleich!“, aber daran erinnere ich mich gar nicht mehr. Die Hebi im Kreissaal rief meine Beleghebamme an.

Um es abzukürzen: Bis 7 Uhr morgens hatte ich zwar regelmäßig Wehen, aber der Muttermund war 1 cm geöffnet! Da die Wehen immer heftiger wurden (ohne was zu bewirken) bekam ich einen Tropf mit Paracetamol und vorbereitend für eine PDA (die ich bei den Schmerzen mittlerweile trotz anfänglicher Ablehnung wg. natürlicher Geburt) noch einen Tropf mit Wasser. Also dann die nächste Tablette und ein Schmerzmitteltropf mit Buscopan und Meptid (ein Opioid). Davon war ich schön beduselt und entspannt und bis 9 Uhr ging so der Muttermund auf 3 cm auf.

Dann endlich bekam ich meine PDA. Zunächst einen Wehenhemmer um still sitzen zu können und dann die absolut schmerzfreie PDA mit Probedosis, die dann zum Glück aufgespritzt wurde. Somit hatte ich meine PDA, meine Beine wurde langsam etwas tauber, aber die Wehen habe ich trotzdem als durchaus schmerzhaft empfunden. Zumal ich dann an den Wehentropf angeschlossen wurde, weil die Geburt nicht voran ging. Und diese künstlichen Wehen waren wieder sehr schmerzhaft. Ich hätte mir das nie ohne PDA vorstellen können, denn selbst mit PDA äußerte ich mittlerweile den Wunsch nach einem Kaiserschnitt. 3 Stunden später war der Muttermund fast vollständig auf, aber nichts tat sich. Geburtsstillstand in der Austreibungsphase. Um 14 Uhr entschied man dann über den Kopf meines Babys Blut zu entnehmen (ja, in der Gebärmutter!) um zu testen, ob es den Stress der Geburt aushält. Ergebnis negativ. Den Test wollte man ne halbe Stunde wiederholen und falls er wieder negativ wäre müsste man einen Kaiserschnitt machen. Die Blätter zum Unterzeichnen lagen schon bereit, aber meine Hebi gab mir ein paar Globuli und nach einer halben Stunde und 5 Versuchen Blut über Kopf meiner Kleinen abzunehmen (am Ende machte es der Oberarzt), war der Test positiv.

Also ein weiterer Wehentropf um alles anzukurbeln und PDA nochmal aufspritzen, da die Schmerzen mittlerweile echt nicht mehr zum aushalten waren. Ich wurde panisch und habe nicht mehr viel mitbekommen. Meine Beine waren mittlerweile an den Seiten des Bettes wie beim Gyn-Stuhl und es wuselten neben meinem Freund, meiner Hebi, einer Ärztin und des Oberarztes noch eine Unipraktikantin mit herum. Alle hielten mich zum Pressen an, der Oberarzt band mir ein Tuch um Bauch und Rücken und drückte es beim nächsten Pressen so stark zu, dass ich für eine kurze Sekunde in Ohnmacht gefallen bin. Bin zwar direkt wieder zu mir gekommen, aber wusste gar nicht wo ich war und was ich mache. Das war seltsam, aber Schmerzen spürt man da nicht mehr! Um 15:30 Uhr am 20.8. bei ET+15 war meine Maus auf der Welt!

Im Nachhinein habe ich erfahren, dass die Kleine extrem schlechte Herztöne hatte, die Nabelschnur um ihren Hals lag und die Kleine per Saugglocke geholt wurde. Das habe ich nicht mal mitbekommen!

Wir durften die Nabelschnur pulsieren fühlen und haben die Plazenta angesehen, die wohl sehr veraltet und verkalkt war. Das Fruchtwasser war dunkelgrün-braun und ich hatte mich echt erschrocken was da aus dem Mund meiner Maus lief... Es war wohl wirklich allerhöchste Zeit gewesen. Die Kleine lag auf meinem Bauch nachdem mein Liebster die Nabelschnur durchgeschnitten hatte und ich wurde nebenbei genäht. Hatte Dammriss 1. Grades und einen Scheidenriss. Aber bloß gut, dass es doch ohne Kaiserschnitt ging. Eine natürlich Geburt, wie ich es mir erhofft hatte, war es sicher nicht, aber unter den Umständen wie sie vorlagen war es absolut in Ordnung wie es ablief!

Fazit: Man kann sich noch so viel vorbereiten, was am Ende bei rauskommt kann man nie sagen. Und: Eine schmerzfreie oder schmerzarme Geburt gibt es in meinen Augen nicht, da hatte ich einfach zu viele Mittel bekommen, die nicht richtig gewirkt haben. Aber das lag vermutlich an den künstlichen Wehen.

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ach mensch, sowas muss man erstmal verdauen. das braucht alles seine zeit das gschehene zu reflektieren... viel reden hilft.ich selber hatte ne viel weniger dramatische erste geburt und habe trotzdem lange gebraucht.

eine natürliche geburt kann man eben nicht herbeizwingen.

lg

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Hallo!

Erstmal Herzlichen Glückwunsch!

Genau das gleiche habe ich auch durch gemacht. Sagen wir mal so ähnlich. Hab 8x während der Geburt gebrochen, PDA half null, weil vermurkster Rücken ( Ärztin hat 3x zugestochen ), Ärzte sind auch auf mir rum geturnt um die Kleine nach unten zu drücken, als nichts mehr ging und ich 2 Stunden Presswehen ( Herztöne vom Baby schlecht )hatte entschied man sich zur Saugglocke und Dammschnitt. Mir war es nach 26 Dtunden egal. Macht einfach. Für einen Kaiserschnitt hatte ich keine Kraft mehr. Die Ärzte meinten ich könnte sonst auf dem OP-Tisch liegen bleiben. Mag da garnicht mehr dran denken. Aber zum Glück vergisst man das Ganze schnell wieder oder sagen wir mal so es gerät in vergessenheit.

Alles Gute dir!

Pueppi#herzlich

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hallo pueppi,

oje, das hört sich ja bei dir auch schlimm an. 26 stunden ohne wirksame pda? das ist ja wahnsinn. und dann so lange presswehen, das mag ich mir gar nicht vorstellen. aber wir haben es geschafft und wie du schon sagst, es gerät immer weiter in vergessenheit! trotzdem ist es nicht gerade toll und wenn man dann noch denkt was alles hätte passieren können... aber alles ist gut :-D

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Hallo mamia82!#winke

Ich denke, wir haben uns unsere Mäuse richtig verdient.
Ich sag mir immer, mir ging es in der Schwangerschaft gut, da mußte dann ja bei der Geburt was kommen.
Ich glaube auf wochenlange Übelkeit und Co hätte ich auch keine Lust gehabt.
Was ich sehr interessant fand, das meine Mutter bei Ihren 2 Geburten das gleiche hatte. Liegt vielleicht doch in der Familie.
Wann genau ist noch mal deine Maus geboren?

Lieben Gruß!#liebdrueck

Pueppi

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