Ben Finnlay´s Geburt am 15.03.2010

Hallo ihr Lieben :-D...

hier nun endlich auch mal unser Geburtstbericht...ich habe ihn sehr harmlos geschrieben, da ich ihn meinem Sohn mit in sein Album machen möchte ;-)...
alles in allem war die Geburt schrecklich und ich kann trotz sieben vergangener Monate immernoch nicht sagen, dass es schön war - schön ist "nur" das Ergebnis #verliebt...
dennoch würde ich inzwischen sagen, ich würde wieder ein #baby bekommen, aber das hat lange Zeit gedauert...
wir haben alles Schlimme mitgenommen, was es gibt, sowas passiert einem wahrscheinlich nicht zwei Mal #zitter...

und nun viel Spaß beim lesen:

Dein Geburtstbericht

Dein eigentlich errechneter Termin war der 10.03.2010. Mama hat gehofft, dass du am 12.03. Kommen würdest, da an diesem Tag auch deine Uroma das Licht der Welt erblickt hat.

Der 10.03. Ging vorbei und nichts hatte sich getan. Morgens war Mama beim Arzt, aber das CTG zeigte noch keine nennenswerten Wehen. Am 12.03. musste Mama dann wieder zum Arzt, da bei Übertragung alle zwei Tage alles kontrolliert werden muss. So wird sichergestellt, dass es dem Baby im Bauch noch gut geht. Aber auch an diesem Tag gab es keine Anzeichen, dass es bald losgehen würde.

Da deine Herztöne allerdings etwas unregelmäßig waren, schickte der Arzt Mama schon mal ins Krankenhaus. Dort gab es bessere Geräte und die sollten nochmals nach dir schauen. Also fuhr Mama, allein und ohne Tasche, ins Krankenhaus. Dort wurde dann noch mal alles durchgecheckt und nach zwei Stunden durfte Mama wieder nach Hause und sollte am nächsten Tag wieder kommen.

Völlig genervt weil deine Mama einfach nicht mehr konnte fuhren dein Papa und ich am nächsten Tag wieder ins Krankenhaus. Dieses Mal mit Tasche. Aber auch nach der Kontrolluntersuchung keine Veränderung und so wurden wir wieder nach Hause geschickt. Ich war total deprimiert. Mir tat alles weh, ich konnte mich kaum noch bewegen und ich wollte, dass du endlich aus meinem Bauch raus kommst.

Am 14.03., einem Sonntag wurde mir dann echt alles zu viel. Aus lauter Frust putzte ich das ganze Haus, ging ewig lange mit den Hunden spazieren und dann in die heiße Badewanne aber nichts passierte. Abends war ich so frustriert, dass sich immer noch nichts getan hatte, sodass ich beschloss ein wenig Wein zu trinken. Die Hebamme hatte es erlaubt, aber da ich nie Alkohol trank, zierte ich mich ein wenig.

Da saß ich nun mit meinem halben Glas Rotwein und nippte alle drei Minuten mal ein wenig. Dein Papa sagte irgendwann “wenn du in dem Tempo weiter machst, ist der Alkohol verflogen, bevor du den nächsten Schluck nimmst”. Also hielt ich mir die Nase zu und trank das Glas in einem aus.
Anschließend bin ich ins Schlafzimmer gegangen und wollte ein bisschen fernsehen.
Um 21:30 h musste ich auf Toilette. Als ich aufstand kam auf einmal ein riesen Schwall Wasser mit rausgelaufen - ich wusste sofort, dass es Fruchtwasser war. Ich rief nach deinem Vater, bekam aber keine Antwort. Auf dem Weg zur Toilette rief ich schon mal im Kreissaal an und zog mich nebenbei an.

Dann ging ich runter und stellte fest, dass dein Papa grade mit den Hunden Gassi gehen war. Also schleppte ich schon mal die Tasche zur Tür, machte überall Licht an und wartete. Als dein Vater wieder kam guckte er mich ganz verdutzt an. Ich sagte “wir müssen los” woraufhin er erstmal fragte “wohin?”…ich erklärte ihm, dass die Fruchtblase geplatzt ist und wir jetzt ins Krankenhaus müssen.

Um 22:10 h sind wir im Krankenhaus angekommen. Ich wurde sofort an´s CTG angeschlossen und hatte ab 22:30 h schon alle 2 - 3 Minuten Wehen. Da gerade wenig los war auf der Entbindungsstation hatten wir freie Auswahl bei den Kreissälen. Wir entschieden uns für den Kreissaal mit dem großen, runden Bett, da ich da immer noch der Überzeugung war, dass dein Papa ja noch ein paar Stunden schlafen könnte.

Daraus wurde allerdings nichts, da die Wehen immer regelmäßiger und immer schmerzhafter wurden. Da ich dich eigentlich in der Badewanne entbinden wollte, wollte ich auch keine Schmerzmittel bekommen.

Irgendwann so gegen 6 h morgens bin ich dann in die Entspannungswanne gegangen, in der Hoffnung, dass die Schmerzen dann besser zu ertragen sind. Das Gegenteil war der Fall und ich musste nach 15 Min. wieder raus ( nebenbei hat dein Papa erstmal seinen Chef angerufen, während ich kreischend neben ihm in der Wanne lag ).

Also sind wir wieder zurück in Kreissaal. Gegen 8 h tastete die Hebamme nach dem Muttermund und sagte dann ganz nüchtern “3 cm geöffnet, man sagt 1cm pro Stunde kommen hinzu, ab 8cm dürfen sie mitpressen”. Deinem Vater und ich ist alles aus´m Gesicht gefallen. Ich war am Ende meiner Kräfte und dann auch noch so eine Ansage. Aber von innerhalb von einer Stunde öffnete der Muttermund sich plötzlich auf 8cm und nun waren plötzlich ganz viele Leute mit im Kreissaal. Die Hebamme versuchte mich zu überreden in die Gebärwanne zu wechseln, aber ich hatte einfach keine Kraft mehr.

Ich lag auf dem Rücken, so wie ich es niemals wollte und konnte nichtmal mehr etwas sagen. Dann sagte die Hebamme ich solle jetzt mitpressen. Dein Vater hielt mein linkes Bein, die Hebamme das rechte und ich presste und presste. Kurz drauf konnte ich dein Köpfchen fühlen. Dann ging es einfach nicht weiter. Ich nahm all meine Kraft zusammen und presste weiter, aber ich schaffte es einfach nicht deinen Körper heraus zu pressen. Da ich wirklich nicht mehr konnte half mir eine Ärztin, indem sie sich auf meinen Bauch legte und von oben mit drückte. Und dann - um 11:47 h warst du plötzlich da. Mit 3.750g, 54cm und einem Kopfumfang von 37cm und der Faust vor dem Gesicht hast du dich ins Leben gekämpft.
Im Radio lief gerade “We´re the world” und dein Papa schnitt die Nabelschnur durch. Ich wartete sehnsüchtig darauf das du schreist, aber es hat ein wenig gedauert, erst einmal musste die Hebamme dich absaugen.
Dann haben sie dich auf meine Brust gelegt und wir durften kuscheln.

Leider hielt das Glück nicht lange an, da meine Plazenta nicht kommen wollte. Nachdem Akkupunkturnadeln und Medikamente nichts brachten, versuchte die Ärztin die Plazenta anhand der Nabelschnur herauszubekommen. Aber auch das klappte nicht, die Nabelschnur riss und plötzlich brach Panik aus. Ich bekam ein Wisch unter die Nase gehalten den ich unterschreiben sollte, dabei konnte ich doch aufgrund der gespritzten Medikamente gar nichts sehen und dann wurde ich in den OP geschoben. Dort bekam ich ein Rückenmarksnarkose, die ich niemals haben wollte, und mir wurde die Plazenta manuell entfernt. Ich konnte mir es natürlich nicht nehmen lassen und musste sie mir hinterher angucken.

In der Zwischenzeit kümmerte sich dein Papa ganz toll um dich.
Wir mussten dann noch einige Stunden im Kreissaal bleiben, da ich noch nicht aufstehen durfte. Nachmittags wurden wir dann auf die Wochenbettstation verlegt und dann bekamen wir auch schon Besuch von deinen Oma´s und Opa´s...

nach zwei Tagen wurdest du auf die Intensivstation verlegt und was dann folgte, waren die schlimmsten vier Wochen im Leben von Mama und Papa...






heute geht es uns gut und wir sind sehr glücklich mit unserem #sonneschein,

Saskia mit Ben Finnlay

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Hi,

Du hast da einen sehr schönen Geburtsbericht geschrieben. Es wird schön für Deinen Sohn sein, ihn zu lesen.
Ich habe auf Deiner VK gelesen, wie hart Du um Dein Baby kämpfen musstest. Da habe ich wirklich Schlucken müssen.

Hoffentlich kannst Du diese Strapazen schnell durch schöne Erlebnisse mit Deinem Sohn ersetzen......aber ich denke, das ist schon geschehen, oder ;-)

Ganz liebe Grüße und viel Glück

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mensch da habt ihr ja wirklich einiges durchgemacht. wünsche dir und deiner kleinen familie alles gute

bambusbaer

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Hi!

Ich mag mir kaum vorstellen, wie schrecklich die vier Wochen für Euch gewesen sein müssen. Ich war mit unserem Sohn nur 5 Tage im KH, da er 5 Tage nach der Geburt plötzlich ohnmächtig geworden war (bis heute weiß ich nicht, ob er nicht vielleicht doch einfach nur eingeschlafen war) - Verdachtsdiagnose: Meningitis #schock. Letztlich kam bei den Zig-Untersuchungen jedoch nichts raus. Trotzdem wurde er solange, bis es sicher war mit Aceclovir intravenös behandelt (einfach nur schrecklich, jedes Mal oder zweite Mal musste der Zugang neu gelegt werden, er bekam eine Lumbalpunktion ... :-[). GsD ist er vom Gemüt her ein Sonnenschein und hat die ganze Tortur unbeschädigt überstanden und ist ein mittlerweile fast 4 Jahre altes sehr zähes, glückliches, gesundes und munteres Kerlchen #verliebt. Die 5 Tage möchte ich aber nie wieder erleben, geschweige denn 4 Wochen des Bangens #schock

Alles Liebe & Gute Euch Dreien!

Katrin

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Vielen #herzlichlichen Dank für eure lieben Worte #liebdrueck