*So immer wieder*Geburt meiner Merle*21.12.2009*Vorsicht XXLL Bericht

Vorsicht..auch hier habe ich viele Worte gefunden...;-)

Auch dieser Bericht ist für meine Tochter geschrieben, deshalb die Du-Form...


So liebe Merle hier schreibe ich jetzt nun deine Geburt auf. Nach der turbulenten Geburt von Nele, war ich schon naja sagen wir mal ‚vorbelastet‘ und kann nicht leugnen, dass ich Angst vor der Geburt und den Schmerzen hatte.
Doch auf der anderen Seite wusste ich diesmal was ich wollte und was ich nicht wollte.
A: Ich wollte keine PDA. (Angesichts der Schmerzen komisch, aber ist so)
B. Nicht wieder Ärzte um Ärzte um mich die ich alle nicht kenne.
C. Keine Hebamme die ich nicht kenne.
D. Ich wollte nicht wieder nur liegen bei der Geburt.

Also habe ich mir eine Beleghebamme gesucht und die liebe Dorit gefunden.
Bei uns beiden hat es von Anfang an gepasst und als ich sie kennen gelernt habe war mir klar, das ist sie. Wir haben uns kennen gelernt als ich mit dir im 4-5 Monat schwanger war. Mit ihr konnte ich reden über Ängste und Sorgen die ich hatte wg. der Geburt. Was ich wollte und was nicht etc. Ich habe auch Schwangerenschwimmen mit ihr zusammen gemacht, Akkupunktur und zum Schluss auch die letzten Vorsorgeuntersuchungen.
Wir waren also gut aufeinander eingestimmt und Dorit war vierzehn Tage vor deinem errechneten Termin und für zehn Tage danach, fast immer Abruf bereit um uns bei deiner Geburt zu begleiten.

Vorab noch:
Meine damalige FA lies in der 34.SSW verlauteten, dass wir dann mal über ein KS nachdenken sollten, weil wg. meines ‚spitzen Schambeinbogen‘ wäre eine normale Geburt wahrscheinlich nicht möglich. Deshalb auch schon der KS bei Nele.
Sie hatte nie was vorher gesagt, was mich recht sauer machte und wo ich auf jeden Fall noch eine zweite Meinung haben wollte.
Nach Absprache mit Dorit bin ich dann wo sie Dienst im KK hatte hin und wurde noch mal untersucht. Festgestellt wurde, dass ich ein wohl flaches Becken habe, aber es nicht unmöglich wäre es normal zu versuchen, was ich dann natürlich auch probieren wollte.
Es war also klar, wir probieren es, aber im Hinterkopf bei uns war dann auch, sollte es stocken und nicht weitergehen wird nicht lange gewartet, sondern relativ schnell ein KS gemacht.

Also los geht‘s:
Freitag 18.12.2009
Wie erahnt ging ich ja wieder über den errechneten Termin und musste nun seit dem 12.12. alle zwei Tage ‚kontrolliert‘ werden. Was auch im Wechsel mit KK und Dorit bei uns zuhause erfolgte.
An diesem Freitag war es wieder soweit bei ET+6, diesmal im KK. Dorit hatte Dienst.
Alles war O.K. Keine Auffälligkeiten etc. und doch meinte die diensthabende Ärztin, ab Montag jeden Tag hier zu Kontrolle und wenn bis Mittwoch nix ist, wird ‚angeschubst‘.
Doch soweit sollte es nicht kommen.

Sonntag 20.12.2009
Es war auf jeden Fall ein richtig entspannter Sonntag mit viel Schnee.
Nele und ich sind mit den Schlömi’s (Freunde)spazieren gegangen am Nachmittag und die Kinder sind hinten beim Teich noch auf der Eisfläche geschlittert. Naja nach einer halben Stunde sind wir wieder um gedreht, aber Nele und ich sind dann noch weiter spaziert. Da fing es dann noch richtig an schneien, mit richtig dicken fetten Flocken. Wir fanden es so schön, dass wir bald noch zwei Stunden unterwegs waren.
Ich war dann auch echt platt und dachte noch, gehe ich mal schön früh ins Bett, falls es losgeht, damit ich ausgeruht bin.
Naja, hätte ja auch fast geklappt.

Abends um sieben bin ich mit Nele nach oben, wie immer eine Geschichte lesen. So um dreiviertel acht waren wir fertig und ich klappte das Buch zu und hatte auf einmal das Gefühl dringend auf’s Klo zu müssen. Bin dann aufgestanden und habe gemerkt, dass ich irgendwie nicht mehr ganz trocken war.
Ich also Nele schnell ein Buch in die Hand gedrückt und habe gesagt sie darf noch ein bisschen schauen.
Dann runter.

Kopf kurz ins Wohnzimmer gehalten, wo Peter gerade mit meinem Onkel Gerd telefonierte.
Er: ‚Hier willste auch mal mit deinem Onkel sprechen?‘
Ich: Ähm, nee ich glaub es geht los, denn meine Fruchtblase ist gerade geplatzt.‘
Peter telefonierte seelenruhig weiter, denn er hatte warum auch immer, meinen Satz irgendwie nicht wirklich registriert.
Ich also auf’s Klo und dann war auch mir wirklich klar, dass ich nicht aufs Klo musste, sondern sich das Fruchtwasser seine n Weg suchte.
Naja, zumindest sollte ich in den nächsten Stunden den größten Bindenverbrauch meines bisherigen Lebens haben.

So, ich also mit Binde und Badehandtuch gut verpackt, wieder in die Stube, wo Peter ja immer noch am telefonieren war.
Hält mir wieder das Telefon hin und meinte: ‚Hier dein Onkel, sprich doch auch mal mit ihm.‘ Ich: NEIN, meine Fruchtblase ist immer noch geplatzt, es geht los.‘
Dann man kann es fast nicht anders schreiben, erfasste Peter glaube ich eine ganz klitzekleine Panikattacke.
Er sagte irgendwie sowas ähnliches wie: ‚Ähm Gerd, ja ich muss, naja ähm hast ja gehört, geht los‘ ähm also ähm ja also Tschüss dann und wir melden uns/ ich.‘
Halt ein ganz WENIG aufgeregt.

So, ich dann Tanja (Freundin) angerufen, schließlich musste ja Nele runter und noch war sie ja wach. Peter holte Nele und ihre Sachen und wollte los. Man muss dazu sagen, Nele hatte ein Bademantel und Schlafanzug an und wie zum Anfang schon erwähnt es lag VIEL Schnee. Doch irgendwie wollte Peter trotzdem zu Fuß los, bis ich ihn dezent darauf aufmerksam machte, er solle doch besser das Auto nehmen.
Was er dann auch tat.
Nele stand ganz tapfer da und ist ganz lieb mit los und zum Schluss gab es noch einen dicken Knutsch.
Tanja hatte ihr auch gleich am nächsten morgen beim Aufwachen erzählt, dass sie ein Schwesterchen hat. Das war ein Versprechen.

In der Zeit rief ich dann bei Dorit an die gerade bei der Fingernagelpflege war und meinte sie muss erst noch schnell feilen und dann kommt sie rüber.
Peter war dann auch wieder da, immer noch relativ nervös.

Ich glaube er hat sich bei Nicole und Ralf (Nachbarn)auch noch schnell eine Zigarette geschnorrt.

Er wollte dann gleich los in KH. Doch ich erklärte ihm, dass wir erstmal hier bleiben. Dann dachte er wir fahren wenn Dorit kommt und ich erklärte ihm, dass wir erst mal gar nicht fahren bis es dann soweit ist.
Dann gingen gegen halb neun auch langsam die Wehen los. Dorit kam und ich schickte Peter erst mal telefonieren und Getränke holen (ich glaube Tee), dass beruhigte ihn und mich auch.
Dann hat Peter Johanna (Nichte)angerufen. Wir hatten ja gefragt ob sie kommen würde wenn’s soweit ist und sie war auch sofort am Start.
Also ist Johanna um halb neun, bei einem ziemlichen Schneesturm aus Hannover losgefahren und mit dabei zu sein. Muss ich heute noch sagen, Hut ab, dass Johanna bei dem Wetter gestartet ist.

Die Wehen steigerten sich langsam aber sicher. Mal mehr, Mal weniger. Mal kürzer, Mal länger. Wir redeten und tranken Tee. ;o) Ich glaube ich habe ne Flasche Wasser getrunken, weil ich nicht so ein Durst wie Nele’s Geburt haben wollte. Und da dachte ich, trinkste Mal ein wenig vor. Man weiß ja nicht was noch kommt.

Johanna war dann glaube ich zwischen halb zehn, zehn da.
Und bis dahin war bei mir auch alles recht erträglich. So langsam musste ich aber anfangen die Wehen zu veratmen. Sie wurden auch langsam länger. (Ab einer Minute, sind Wehen erst MM wirksam) Doch da ich mich auf Petziball setzten konnte oder stehen konnte oder laufen konnte wie ich wollte, war alles total entspannt und erträglich.
Zwischendurch haben wir und immer wieder mal unterhalten.
Es war auch meine Entscheidung zu sagen, ich möchte jetzt hier Weg ins Krankenhaus.
Dorit meinte, es ist komisch aber meistens erwischen die Frauen genau den richtigen Zeitpunkt, wo man dann auch los sollte.

Dorit hatte mittlerweile schon im KH bescheid gegeben, dass wir wahrscheinlich bald da sind. Da kam dann lustiger weise die Frage zurück, ob es ihr ernst wäre, denn die Kreißsäle sind VOLL.
Denn just in the Time waren zwei von den vier Sälen BAUSTELLE.
Soweit so gut. Noch ging es ja.

Dann so gegen halb elf, elf (die Wehen hatten jetzt langsam schon Würze) hatte Dorit mich kurz untersucht, doch wir waren erst bei 1 cm. Das war dann doch leicht frustrierend. Dann hatte sie noch ihr Mini-CTG am Bauch gehalten, da bist schon das erste Mal mit etwas zu schwachen Herztönen, unter den Wehen, aufgefallen. War aber alles noch im grünen Bereich.

Die Abstände wurden dann mit einem Mal recht schnell kürzer und heftiger.

Kurz nach elf kam dann die Nachricht, jetzt wäre ein Saal frei. Jut.
Gegen halb zwölf war es dann auch bei mir soweit, ich wollte los.
Mittelweile musste ich alle zwei, drei Minuten veratmen. Bis ich im Auto war verging eine halbe Ewigkeit, weil ich laufend stehenbleiben und atmen musste.

Ich hatte mir für die Wehen auch eine Art ‚Gedankentaktik‘ zu Recht gelegt. Beim einatmen, wenn eine Wehe kam, dachte sowas wie: Hallo Wehe komm und wenn sie wieder abebbte, dann beim ausatmen, habe ich mich quasi verabschiedet. Wie ganz genau, weiß ich gar nicht mehr.
Um nicht zu schnell beim atmen zu werden und wieder so einen Kreislaufflash wie bei Nele zu haben.
Naja auf jeden Fall, fing meine Taktik langsam an mir zu entgleiten und es wurde schwer für mich, mich darauf unter den Wehen zu konzentrieren.

Wir also los. Die Straßen waren noch nicht geräumt und wie hatte eine mächtige Schneedecke auf der Straße. War für mich aber irgendwie zweitranig.

Beim fahren kamen die Wehen jetzt in immer kürzeren Abständen.
Angekommen am Krankenhaus, waren wir dann mal so frei fast beim Eingang zu parken. Was mir irgendwie entgegen kam.
Peter dann schnell zur Klingel: ‚Wir haben eine Geburt.‘ ,war dann sein Part und somit gewährte man uns Einlass. Johanna war auch wieder da. Dafür dass sie hinter uns fuhr und woanders geparkt hat, gehe ich mal davon aus, das ich für die zwanzig Meter zwischen Auto und Eingang doch etwas länger gebraucht habe.

Kurz vor zwölf waren wir also angekommen.

21.12.2o09

Bis wir nämlich bei den Kreißsälen war es schon nach zwölf.
Peter klingelte und es öffnete ein Mann. Peter sagte: ‚Wir wollen ein Kind bekommen.‘ und der Mann antwortete: ‘Wir auch.‘
Dann kam Dorit und der Mann dürfte wieder zu seiner Frau.
Die ich dann desöfteren noch hörte. Sie mich aber wahrscheinlich auch.
Wir also erstmal in den LEEREN Kreißsaal. Es war derselbe in dem wie auch mit Nele waren.
Dann gab es natürlich erstmal CTG und Untersuchung. So gegen halb eins(glaube ich) waren wir dann bei 4 cm. Was mich echt deprimierte, ich hatte mittlerweile das Gefühl ich bin schon kurz vor Schluss, aber ich sollte mich noch mal eines Besseren belehren lassen. Und zwar bald.

Liegen konnte und wollte ich nicht. Die meiste Zeit stand ich also. Meine Gedankenwehentatik war mittlerweile komplett weg.
Spätestens wo mich eine Wehe überrollte und ich mich dabei so was von übergeben musste, wusste ich gar nicht mehr das die Taktik jemals existiert hatte.
Das war jenseits von Gut und Böse. Ich habe nur auf dem Schrank so Pappschalen stehen sehen und danach gebrüllt.
Ich glaube Peter und Johanna, wussten gar nicht wie mir geschah. Aber sie haben die Schalen rechtzeitig hinbekommen, wo sie sein sollten.

Mir war dann klar, dass ich irgendeinen Punkt brauchte auf den ich mich konzentrieren konnte und dann kam mir ein Lappen gerade recht. Ich legte ihn immer auf mein Gesicht und ließ in ab und zu mit kalten Wasser wieder ‚frisch‘ machen.

Irgendwann wollte Peter ihn mir ‚wegnehmen‘ um ihn kalt zu machen, aber ich kann mich dunkel daran erinnern, das der Moment überhaupt nicht passte und ich reagierte, glaube ich, ein wenig krantelig. ;o) Mir sei verziehen…
Die Wehen schlugen in dem Moment auch auf, ich will nicht mehr Modus um. Jetzt kamen wieder diese fiesen Wehen, die einen Just in the Moment einfach wünschen ließen nie im Leben schwanger gewesen zu sein. (Das komische ist nur, ich stand das zweite Mal da. Also habe ich wohl beim ersten Mal nicht genug gelernt. Komisch, komisch.)

Man kann die Schmerzen nicht wirklich beschreiben.
Ein stumpfer, spitzer, scharfer Schmerz, der angerollt kommt wie eine Welle, sich aufbaut bis er seinen Höhepunkt erreicht und langsam wieder wegrollt. Bis die nächste Welle angerollt kommt. Zirka, ungefähr, in etwas so.

Dann mit einem mal, völlig unerwartet überrannten mich die Presswehen.
Ich habe aus dem Grund nicht damit gerechnet, weil ja Ca. eine halbe Stunde vorher der MM erst auf 4 cm war. Der MM war in einer halben Stunde quasi auf komplett aufgesprungen.

Jetzt kam also der Final Countdown, ich wusste ich muss jetzt den Druck hinten spüren (als wenn mal dringend aufs Klo müsste, nur stärker) Denn dann hätte ich gewusst es geht in die richtige Richtung.
Doch irgendwie ging der Druck immer stärker nach vorne und ich war bald am verzweifeln.
Nicht annähernd hatte ich das Gefühl, dass es nach hinten ging sondern nur nach vorne. Und ich hatte das Gefühl als wenn mein Beckenknochen bald bricht oder der Bauch reißt. So ein ungemeiner Druck kam mit jeder Presswehe. Und mein Körper arbeitete immer stärker, je mehr es drückte. Es war ein Höllenkreislauf.

Dann wurde ich langsam unruhig, als ich mitbekam das Dorit laufend versuchte unter den Wehen deine Herztöne zu finden. Denn die waren immer völlig weg. (Den Grund dafür hat sie dann auch im OP gesehen, denn du hattest dir die Nabelschnur um den Hals gewickelt.)

Ich glaube da habe ich aufgegeben, ich wollte einfach nur ein Ende haben.
Ich weiß nicht ob Dorit oder die Ärztin (die kannte ich schon von der zweiten Meinung holen) mir sagten, es wäre besser einen KS zu machen, aber ich war einfach nur froh.
Ab da wollte ich nicht mehr. Ich wollte, dass diese Wehen einfach nur aufhörten, mehr nicht.
Doch bis ich im OP war musste ich noch ein paar Presswehen über mich ergehen lassen.
Ich habe im sitzen auf den OP-Tisch immer noch versucht zu veratmen, aber es ging manchmal nicht, weil der Druck einfach zu stark war.
Doch dann kam meine Rettung, die Anästhesisten. Ich sollte nur noch einmal versuchen, so still wie möglich halten, damit sie mir den spinalen Zugang am Rücken legen konnte. Und dann so wurde mir versprochen, dauert es noch eine Minute und dann ist es vorbei. An diesen Gedanken hielt ich mich so gut es ging fest und ich dachte mir: Nur noch einmal im Leben so ein Schmerz, dann nie wieder.

Und dann legte man mich hin und ich merkte schon wie mir ganz warm wurde und die schmerzen sich in ‚Luft‘ auflösten. Es war herrlich. Plötzlich entspannt man und kurz danach konnte ich mich schon total nett mit der Anästhesisten unterhalten. Ich habe mir nämlich noch den Unterschied zwischen der Spinalen und PDA erklären lassen.

Dann war auch auf einmal Johanna im wunderschönen grünen Look da.
Ich wusste gar nicht, dass sie noch kommen sollte, habe mich aber gefreut nicht alleine da zu sein und jemand zu habe der mir die Hand hielt.

So dann ging es los. Es wurde wieder geruckelt, geschüttelt und auch dies Mal war es wieder nicht angenehm. Jetzt sollte es nur noch einige Sekunden dauern bis du da sein solltest.

Johanna hat meine Hand gehalten und auf einmal sagte sie:
‘Gleich ist es soweit. Da ist sie.‘
Und dann warst du da w u n d e r s c h ö n
und laut.
Denn du hast geschrien wie am Spieß.

Du hast alle hören lassen, dass dir das überhaupt nicht passt, was da gerade mit dir passiert.

Aber ich fand dich einfach nur total schön. Und meine Tränen sind gelaufen, ging gar nicht anders.
Du wurdest dann zur Untersuchung in den Nebenraum gebracht und Johanna und Ich haben nur deinem Schreien gehorcht.

Du wurdest dann auch recht schnell zurückgebracht von Dorit.
Und nach ein bisschen schauen, ist sie dann mit dir und Johanna zu deinem Papa gegangen.
Der Arme war ja ganz allein und wartete auf dich.

Als ich dann wieder vernäht und verschnürt war, dürfte auch ich wieder zurück zu euch in den Kreißsaal.
Ich bekam dich auch gleich auf die Brust gelegt und du hast auch gleich wie wild gesucht und wolltest trinken. Das hat auch super geklappt.
Dann ging es ans wiegen und messen. Dein Papa und ich waren der festen Überzeugung, dass du kleiner und zierlicher wie deine Schwester bist, aber da mussten wir uns eines Besseren belehren lassen.
Du hast stolze 3680 gr., auf die Waage gebracht und warst 52 cm lang.
Schon etwas mehr wie deine große Schwester.

Irgendwann hat sich dann auch Johanna verabschiedet und wir drei waren noch eine Weile allein. Ich und dein Papa haben uns dann noch an dir satt geschaut, bis auch dein Papa die Müdigkeit einholte und er sich verabschiedet hat.

Dann kam Dorit noch und fragte ob ich meinen Mutterkuchen sehen wollte. Da ich bei Nele nicht die Möglichkeit hatte, sagte ich ja. Denn ich wollte gerne mal das Organ sehen was dich ernährt und wachsen lassen hat.

Man konnte sogar noch die Fruchtblase daran sehen und der Mutterkuchen selbst sah aus wie ein dicker blutiger Schwamm (ca. 5 cm) der Kuchenteller groß war.
Schon irre dachte ich mir, dass das Ding dein Kind ernährt hat.
Hochachtung vor Mutter Natur.


Dann gegen vier mussten wir frühzeitig den Kreißsaal verlassen, weil schon die nächste Mama in der Warteschleife stand. (Wir erinnern uns, Baustelle….)
Es war später unsere Zimmernachbarin. Das Baby ist auch am 21..12. (aber erst gegen 17.00 Uhr)geboren und hieß Johanna.

In eurer dieser Nacht kamen vier Babys zur Welt, in zwei Kreißsälen.

Deine Geburt war im Gegensatz zu Neles Geburt kein Vergleich. Obwohl sie natürlich auch mit viel Schmerzen zu tun hatte und es am Schluss ein KS wurde, bin ich im Vergleich zum ersten Mal viel besser mit allen klar gekommen.

Ich habe entschieden wann, was und wie ICH es möchte und das hat mir ungemein geholfen.

Eine Geburt ist eine absolute Höchstleistung seines eigenen Körpers….man erlebt die Hölle und den Himmel auf Erden…anders kann ich es nicht beschreiben.

Doch das Ergebnis was am Ende wartet, ist jede einzelne Minute Schmerz die man ‚erleidet‘ wert, wenn man weiß, das am Ende
ein kleiner Engel einen erwartet.
Danke, dass wir dich noch empfangen dürften.
Wir lieben Dich.
Deine Mama und dein Papa


Bei Nele habe ich gedacht so ein Gefühl kann man nicht wieder erleben,
……… doch es geht auch ein zweites Mal

1

Oh, wie schön! Das Pipi steht mir Oberkannte Unterkante in den Augen! Zwar lang, aber gaaaanz toll geschrieben! Unser Theodor kam am 09.11. zur Welt und ich bin auch erst jetzt dazu gekommen, den Geburtsbericht zu verfassen! Dein "Mantra" Wehe komm, wehe tschüss kenne ich auch und es hat mir auch nur bis zu einem bestimmten Punkt geholfen! HIHI!

Ich wünsche dir und deiner Familie für euren gemeinsamen Lebensweg alles, alles Gute!

Liebe Grüße Theresa

2

Hut ab, dass du es trotzdem noch einmal spontan versucht hast. Alles deinem kleinen Sonnenschein zuliebe. :-) Wirklich schön geschrieben.

Liebe Grüße Franca

3

Wow, das waren 2 ganz tolle Berichte.

Bis auf einige kleine Unterschiede, ging es mir fast wie Dir.

"Ich habe entschieden wann, was und wie ICH es möchte und das hat mir ungemein geholfen." -> Das ist genau der Satz der zu den Geburten meiner Kinder passt.

Bei meinem Sohn war ich total überrumpelt vom Ks und habe daran kanbbern müssen. Vor allem wegen dieser schrecklichen Ärztin im Op.

Bei meiner Tochter habe Ich entschieden und diese Entscheidung war richtig. Vor allem für mich. Und das Op-Team hat diese Geburt dann auch viel schöner und intensiver für mich werden lassen.

Viel Spaß mit Deinen beiden Mädels.

Lg arielle

4

Zwei ganz tolle Berichte!

Mir ging es ähnlich- die erste Geburt endete nach 21h im KKH (3h davon Austreibungsphase #schwitz) im OP, die zweite dauerte nicht einmal 2h und endete auch wieder trotz Pressversuchen im OP.

Nach dem ersten KS ging es mir besch***, die zweite Geburt wollte ich unbedingt spontan erleben. Trotzdem war da immer dieser Hintergedanke "es könnte wieder...". Ich war besser darauf eingestellt, bei der ersten Geburt hatte ich nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, nicht spontan entbinden zu können.

Auch wenn ich immer wieder mal in ein kleines Loch falle, weil ich es wieder nicht "geschafft" habe: Das Wichtigste ist immer ein gesundes Kind #herzlich

lg

5

Danke für die netten Kommentare und Gedanken.
Ich finde es schön ein paar Mitleserinnen' damit zu begeistern und diese Erlebnisse teilen zu können.

Ich bin hier auch leidenschaftlicher Mitleser der Geburtsberichte und wenn man es selbst erlebt hat, kann man jedes Mal ein Stückweit mitfühlen.

Und ich weiß nicht wie viele Tränchen ich hier bei lesen schon vergossen habe...;-)

In diesem Sinne
viel Spaß für alle die hier noch lesen