Turbogeburt im Rettungswagen

Hallo, heute komme ich endlich mal dazu meinen Geburtsbericht zu schreiben:

Ich war nachmittags mit meiner mutter in der stadt unterwegs und hatte schon hier und da ein kleinen ziepen. klar, senkungswehen schoss es mir in den kopf und machte mir weiter keine grossen gedanken.
shoppten also gemütlich weiter :-) war ja auch erst in der 30+5 ssw, also noch viel zu früh um es wirklich auf wehen zu schieben.

Als ich zuhause war und dieses leichte zippen anhilt ging ich vorsorglich in die wanne. Sofort war der spuk vorbei und ich beruhigt :-) man sagt ja geburtswehen verstärken sich.

ich stieg also wieder aus der wanne und machte ein wenig im haushalt. da war es wieder! dieses ziepen liess mich einfach nicht los. also wieder in die wanne. alles ok :-)

habe meine dreijährige bettfertig gemacht und ihr eine geschichte vorgelesen. mein bauchzwerg war ganz munter und tratt ganz schön nach mir.

als die große im bett war ging ich ins internet und schrieb mit verschiedenen leuten hin und her.

ich stand um ca 21.50 h auf um mir was zum trinken zu holen und plötzlich erwischte mich eine wehe die ich umgehend an den schrank geleht veratmen musste.

naiv wie ich bin dachte ich am ende: klar :-D ne vorwehe ;-)

zurück am laptop schrieb ich weiter, nächste wehe, und nocheine kurz danach. schrieb es einer freundin und sie machte sich gleich gedanken die ich gleich beschwichtigte. quatsch, viel zu früh und ne, die gehen in der wanne ja weg ;-)

baaam nächste wehe... es war inzwischen ca 22.00 h. sagte ich gehe nochmal schnell in die wanne.

nochmal zwei wehen bis ich endlich im wasser war und ich machte mir schon meine gedanken, wollte es aber wohl irgendwie nicht reallistisch sehen ;-)

sie gingen nicht mehr weg...

schnell (naja schnell ist relativ wenn man wehen in 2 min abstand hat...)
ging ich mit handtuch bekleidet ins wohnzimmer und wollte meine mutter und schwester anrufen. klasse, klappt nicht. handy wollte nicht so wie ich.

ich also ab in mein kinderwagenforum und einen hilfe threat eröffnet. man möge bitte meine schwester und mutter anrufen. es war 22.09 h

Sie wurden gleich erreicht und machten sich auf den weg. um 22.30 war meine schwester da, sah mich nur an und rief den notarzt. wehenabstand 1 1/2 min....

ich zog mich weiter an. garnicht so leicht wenn man nur am veratmen ist :-O schnell rief ich meinen freund an. klar nur der anrufbeantworter...

versuchte drauf zu sprechen, gar nicht so leicht unter wehen...

22.40 h waren die notärzte da.fragte schnell in welches kh wir fahren , sprach es auf den ab und legte auf. ich so schnell es ging die nötigen sachen gepackt und los. auf dem weg zum rtw nochmal 3 wehen gehabt. der eine sani fragte mich ob die fruchtblase intakt wäre, ich ja, aber ich gebe ihr nurnoch 5 min.

Sind beim rtw angekommen und plaaaatsch, zack war die fruchtblase futsch. Nun erfasste mich entgültig die panik. wie lang kann ein baby ohne fruchtblase "schwimmen?", nun gibt es kein zurück mehr, scheiße ich bekomm ein frühchen!

rein in de3n rtw, rauf auf die trage und ab die post.

zack neue wehe, nein quartsch wehe PRESSWEHE. ich sagte zum sani: der kopf ist draussen! er schnell die handschuhe an und hose aus und guckte. "nein der ist nicht draussen" DOCH, "nein der ist wirklich nicht draussen", DOCH IST ER! "nein!" Dann ist er halt direkt vorm eingang, ICH weiss wie sich ein kopf zwischen den beinen anfühlt, ich habe schon ein kind!!! Benutzen sie doch mal ihre handschuheeeee!!! ich war auf hundertachzig das er nichtmal tastete und einfach sagte da wäre nichts!

er legte eine decke über meine nackten beine

zack nächste wehe 23.05h, ein enormer druck und fluuutsch

"es liegt unter der decke"!

sprachs, lehnte mich zurück und schloss die augen. ich verabschiedete mich von meinem baby., meinem ben. es konnte nicht sein das er es schafft. nicht so früh, nicht im krankenwagen....

der sani: ANHAAAALTEN!!!!


ich war sicher kinder in der woche atmen nicht selbstständig, habe mich damit aber auch nie befasst wusste nur das sie alle wenn anzeichen da waren eine lungenreifespritze bekamen. die hatten wir nie...

plötzlich: ein schrei unterbrach die stille! Mein kiind, mein baby, mein ben, er schrie! neue lebensgeister erwachten und ich sah aufmerksam dem treiben zu. der zweite sani (fahrer) kam nach vorne, es wurde schleim abgesogen und eine silber(warmhalte)folie gesucht. er wurden mir auf die brust gelegt und mit der folie bedeckt.

ich sah ihn nur an. konnte es nicht glauben. die restliche fahrt lag er auf meiner brust bis wir im kh angekommen waren. dort wurde er sofortt "weggenommen" und erstversorgt. dann ging seine reise los im transportinkubator ins nächstgelegene Kinderkrankenhaus.

ich konnte nicht sofort mit, da ich noch nicht untersucht war und habe mich dann auch selbst entlassen da ich noch die große zuhause habe (die oma war da) und keiner aufpassen konnte die nächsten tage, da alle arbeiteten.

die nächsten tage waren schrecklich. einfach surreal...

ich hatte keinen sohn. die gefühle stellten sich nicht richtig ein. ich habe mitsamt allen wehen 1 stunde für die geburt gebraucht, habe mich im rtw von ben verabschiedet da ich dachte er wäre tot, und habe ihn danach nicht mit nachhause bekommen.

ich habe es nicht geschafft ihn anzunehmen, volle 5 tage lang. nach aussen hin aber immer total besorgt und "glücklich" soweit es die situation zuliess.


naja im kh war er schon irgendwie ein "bisschen" mein sohn und klar sorgte ich mich, aber wie soll ich es sagen... ich liess es nicht an mich ran aus angst das doch noch was passiert...

Zuhause dagegen hatte ich nur ein kind. meine tochter. ich dachte kaum an ben, schämte mich aber zugleich dafür und fühle mich schlecht weil ich mich nicht schlecht fühlte... ganz komische gefühle waren das...

jeder fragte wie es ihm ginge und mich berührte es nicht wirklich...

erst am besagten 5 tag platzte mir der knoten. er hatte an dem tag eine braunüle im kopf die fast so groß war wie sein ganzer kopf. d bekam ich plötzlich einen heulkrampf und zitterte am ganzen körper. ab diesem moment, kostete es mich keine überwindung mehr jeden tag ins kh zu fahren, ich machte mir plötzlich sorgen und gedanken. ich vermisste ihn und dachte auch zuhause plötzlich immer an ihn. ich schaute mir zuahsue seine bilder an...


ich dachte schon das kommt nie #hicks


nun ist er schon seit knapp 4 wochen zuhause und ich bin eine glückliche 2 fach mai. er ist ein sehr ruhiges zufriedenes baby und ich bin froh das die zeit des kh endlich vorbei ist und vorallem das er es völlig uinbeschadet und gesund überstanden hat.


Ben oliver
25.02.10 (eigentlicher et 1.5.10)
41 cm
1730 gramm


liebe grüße

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1

Ist echt ein schöner Bericht..mensch mir sind gerade die Tränen gekullert. Ich freue mich für euch, das der kleine Ben nicht aufgegeben hat und du natürlich auch nicht.

LG

2

Herzlichen Glueckwunsch zum Sohnemann.
Echt super schön geschrieben.
Mein Luke ist auch am 25.02.2010 geboren aber um 11.12Uhr.

3

#herzlich Glückwunsch zu deinem Sohnemann!

Hihi, ich glaube, das die Jungs es immer so eilig haben!

Ich hatte glück! Meiner wäre am 5.8 ET 3.9 (Geburtsbericht vom 11.08.09) auch fast im RTW geboren worden!

Lg

4

Hallo Jolleblom,

erstmal Herzlichen Glückwunsch! Mein Sohn wäre 32+6 auch fast im Krankenwagen geboren worden. Mit den Wehen ging es mir ähnlich wie dir. Meiner musste 3,5 Wochen im KH bleiben.Das ist echt keine leichte Zeit.

Erst schwanger, dann Geburt und doch kein Baby zu Hause. Aber jetzt hast du es ja geschafft und ihr seit zusammen.

Alles Liebe und Gute für dich und deine Familie

Lg R.

5

Ich gratuliere ganz herzlich zur Geburt von Ben! Das war ja ein dramatischer und aufregender Start ins Leben....#schwitz...puh: mir sind beim Lesen die Tränen gekommen....

Schön, dass jetzt alles gut ist! :-)



Herzlich Willkommen, Ben!


Liebe Grüße, Jule