Wie Finja Marie zu uns kam (Hausgeburt)

Hallo Mädels, ich bin richtig froh das unser Sonnenschein endlich zu uns gefunden hat. Besonders froh bin ich spontan entbinden durfte nach meinem KS im September 2006 bei meiner Tochter. Hoffe hiermit auch manch anderen helfen zu können die einen KS hatten und normal entbinden wollen.
Bei meiner Tochter hatte ich einen vorzeitigen Blasensprung und grünes FW, der Kopf hat sich nicht ins Becken gesenkt und der MuMu nicht geöffnet, also so zu sagen ist alles schief gegangen was nur hätte schief gehen können.
Dennoch dachte ich ich probier es und zwar in ruhiger Atmosphäre, ganz entspannt und ohne den ganzen medizinischen Schnick Schnack, schließlich ist die Geburt ja keine Krankheit.

Geburtsbericht:

Mitten in der Nacht meldete sich wie immer meine Blase, es dürfte etwa 02:00 gewesen sein. Ich ging also nichts ahnend aufs Klo (war schon 5 Tage über Termin) als ich dann beim Hände waschen stand merkte ich so ein leichtes Ziehen wie bei der Periode. Dachte mir nichts dabei obwohl es sich anders anfühlte als sonst. Hab mich dann wieder ins Bett gelegt und versucht einzuschlafen. Das Ziehen kam wieder und wieder und wurde allmählich etwas stärker, aber noch nicht schmerzhaft. Es dürfte etwa 03:00 gewesen sein als dann die Wehen einsetzten die ich auch veratmen musste. Sie kamen gleich von Anfang an in drei Minuten Abständen und hielten auch gut ne Minute an, manche sogar länger... nach einer Stunde beschlossen mein Mann und ich doch mal die Hebamme anzurufen. Ich saß auf dem Klo da ich da die Wehen am besten veratmen konnte. Um etwa fünf Uhr war die Hebamme dann da mit samt Koffern, Gebärhocker und sonstigen Utensilien die ich schon langsam nicht mehr so genau registrierte. Meine Wehen kamen inzwischen immer heftiger und taten schon gut weh. Die Hebi gab mir Tipps wie ich besser Atmen solle um meine Kräfte zu schonen. Ich sollte in einem Tiefen Ton ausatmen, was mir teilweise echt schwer viel. Meine Wehen waren nun schon recht heftig und teils kamen sogar zwei hinter einander ohne Pause was mich richtig forderte. Ich bekam dann Globuli von meiner Hebamme welche die Wehen regelmäßiger kommen lassen sollten...
Es war ca 06:00 als sie mich das erste Mal untersuchte: MuMu 2 cm GMH verstrichen, na gut, dann weiter
Ich veratmete Wehe um Wehe und langsam wurden sie unerträglich schmerzhaft. Allerdings nicht die Wehen selber, vielmehr der Druck der prallen Fruchtblase der mich quälte.
Um 07:00 untersuchte sie mich erneut: MuMu 4 cm, cool es geht vorwärts, so weit hatte ich es noch nicht geschafft, bei meiner Tochter ging nach 2 cm nichts mehr
Jetzt kamen die Wehen immer heftiger und ich legte mich auf die rechte Seite ins Bett da ich keine Kraft mehr hatte mich auf den Beinen zu halten. Wehe für Wehe kam und ging und um 08:00 meinte sie nach der Untersuchung, ich glaube es ja selbst nicht aber vom MuMu ist nur noch ein Rand da... JAAAAAA dachte ich es geht vorwärts, hoffe nur das der Kopf auch runter kommt.
Wir werden sehen meinte sie und ging raus um eine weitere Hebamme anzurufen die zur Geburt kommen sollte. Selbstverständlich war mein Mann die ganze Zeit bei mir und hielt mir die Hand, brachte mir was zu trinken oder diente mir als Stütze...
Als meine Hebi raus war zum Telefonieren, hatte ich wieder eine dieser starken Wehen und das Gefühl zu presse, also presste ich was das Zeug hält und da machte es platsch und das ganze Bett wurde von einer Flutwelle FW überschwemmt, wow dachte ich nur, da war ja mal viel drin. Ich sagte der Hebamme gleich bescheid und sie horchte nach den Herztönen meiner ungeborenen Tochter. SCHOCK!!! Die waren total langsam, fast beängstigend. Sie meinte ich solle locker bleiben und ganz tief und regelmäßig atmen um meine Kleine mit Sauerstoff zu versorgen, sie habe etwas Stress gehabt, das wäre völlig normal wenn die Fruchtblase springt.
Meine Freundin, die ich dabei haben wollte kam nun auch schon. Inzwischen hatten die Presswehen eingesetzt... es dürfte etwa gegen 09:00 gewesen sein.
Als die Hebi dann meinte der Kopf der Kleine wäre im Becken, brach ich in Tränen aus vor Freude "ich bekomme mein Baby" musste ich ständig denken und war so glücklich. Gleichzeitig hatte ich aber mega Schiss was passiert wenn der Kopf raus kommt, ob ich reiße, wie weh das wohl tut... die Gedanken schwirrten nur so um diese Schmerzen die noch kommen würden... es wird einem ja von links und rechts immer eingebläut wie schlimm das alles wäre... nun gut...
Wenn ich also ne Presswehe bekam dann presste ich ein wenig mit und veratmete den Rest aus Angst.
Die zweite Hebamme kam auch zur Geburt dazu und hielt mir die Hand. Ich lag auf der Rechten Seite und meine Freundin hielt mein Bein hoch damit ich meinem Baby Platz machen konnte. Die Hebammen sagten mir immer ich solle dahin pressen wo es am meisten weh tut denn dann würde ich den Schmerz am wenigsten als solchen wahr nehmen und es stimmte. Je mehr ich in den Schmerz herein presste um so erträglicher wurde er. Es war ohnehin viel leichter mit den Presswehen klar zu kommen als mit den Eröffnungswehen.
Sehr angenehm war auch das ich manchmal sogar drei bis vier Minuten Pause hatte zwischen den einzelnen Presswehen und ich konnte es kaum fassen das ich keine Schmerzen in dieser Zeit hatte, da war rein gar nichts, vollkommene Entspanntheit.
Es dürfte inzwischen etwa 10:00 gewesen sein als meine Hebi meinte "entweder du drückst dein Kind jetzt raus oder ich setzt dich auf die Toilette", die spinnt doch, dachte ich nur, ich steh doch hier jetzt net auf...
alle feuerten mich an, sagten mir das ich es toll mache und und und, die Hebamme legte mir immer wieder Waschlappen mit warmem Wasser auf den Damm um die Durchblutung zu fördern und bevor der Kopf dann kam, schmierte sie meine Scheide mit Dammöl ein. Oh mann, da kam dann dieses Brennen in der Scheide, jedes Mal wenn sie sich vom Druck des Köpfchens weiter öffnete. Ich presste jetzt was das Zeug hielt und in zwei Presswehen kam der Kopf dann raus, meine Scheide brannte als hätte ich ne Peparoni drin... dann mir der nächsten Wehe wurden die Schultern geboren. Ich sprang auf und hob mein Baby auf die Brust. Die Kleine war nicht so gut beieinander, sie hatte die nicht allzu lange Nabelschnur um den Hals und ziemlich viel FW in der Lunge so das die Hebi ihr Sauerstoff gab und Globuli um sie wieder aufzupeppeln. Die ganze Zeit über durfte sie bei mir liegen und in den nächsten Stunden wurde ihre Hautfarbe wieder langsam rosig, sie wurde wach und sah sich ganz interessiert um.
Über meine Geburt muss ich sagen, es war das wundervollste was ich je erlebt habe und ich würde mich jedes Mal wieder für dieses einzigartige Erlebnis Hausgeburt entscheiden. Ich hatte nie irgendeinen Schmerz an der Narbe und auch immer ein super Gefühl.
Ich kann nur jedem empfehlen in diese Intimen und entspannten Atmosphäre zu entbinden.
Wenn ihr Fragen habt dürft ihr mich gerne löchern.
Ich wünsche euch allen alles Gute und viel Spaß mit euren Knirpsen
Andreea mit Annik 2 Jahre und Finja 7 Tage

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#herzlich Glückwunsch zur Geburt eurer Tochter. Und #pro hoch für den tollen Geburtsbericht. Wünsche euch eine tolle Eingewöhnungszeit zu viert!

Lieben Gruß

Biene83 mit Lana (20,5 Mo) und Larissa (2,5 Mo)

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Danke das wird bestimmt noch ne spannende Zeit, hab ja sogar ein wenig Schiss davor wie es sein wird wenn mein Mann wieder arbeitet und ich alleine bin mit meinen zwei Mäusen
Das wird sich bestimmt alles einspielen, aber die Angst bleibt doch#schwitz
LG Dea

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Herzlichen Glückwunsch! Wunderschöne Geburt!

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Hallo, danke dir. War richtig super die Geburt, wünsche ich jedem#schein
LG Dea

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Hallo Anreea.

Das ist ein toller Geburtsbericht. Ich überlege auch, ob ich es nach dem KS mal zu Hause versuche (KH sind echt gruselig), aber ich weiß noch nicht wohin mit dem Großen, wenn es los geht. Wie habt ihr das gemacht?

Liebe Grüße.
Yvonne

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Hi Yvonne, ich fand das KH damals auch total unsympatisch und hatte die Angst wieder so verkrampft zu sein und dann auf dem OP Tisch zu landen, daher hab ich mir ne ganz liebe Hebi gesucht in deren Interesse es auch liegt das alles glatt läuft. Da wir es der Familie nicht sagen wollten um unnötigen Gesprächsstoff zu vermeiden mussten wir ne Freundin einweihen die uns dann unsere Große abgeholt hat. Das war so etwa um sieben Uhr da war die Geburt ja schon in vollem Gange. Haben die Türen geschlossen so das sie möglichst wenig mitbekommt. Mein Mann hat sie dann als sie wach wurde angezogen und von der Freundin abholen lassen. Sie hatte nen schönen Tag und am Abend wurde sie wieder nach Hause gebracht. Da haben dann gleich zwei Überraschungen gewartet, die Finja und ein Geschenk (von der Finja natürlich)
Gruß Dea

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Es was bestimmt drollig, als deine Zwei aufeinander trafen. Die Geburtspläne der Familie zu verschweigen klingt vernünftig. Da wäre bei uns auch die Hölle los. Ich denke halt nur die ganze Zeit an die Bedingungen im KH. Braunüle, ziemliche Entmündigung, schneller Griff zu schnellen Lösungen (KS/Dammschnitt, etc). Zu Hause fühle ich mich einfach wohl. Noch weiß mein Mann nichts von diesen Gedanken, aber das wird sich nun wohl ändern. Viele Dank für deinen Bericht. Er gibt mir etwas Hoffnung.
Grüße sendet Yvonne
(die gar nicht weit weg wohnt)

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oooooh wie schön, ich heul hier rum:-)

ich hab noch ganze 7 stunden. und ab dann ist donnerstag und für uns heißt das grünes licht für hausgeburt!
meine große kam per NKS in der 30.ssw
die 2. kam spontan und auch wunderschön im geburtshaus.

und jetzt hab ich von anfang an mich für die hausgeburt entschieden, die aber sooo unsicher war. hatte seit der 19.ssw vorz wehen. aber ab morgen ist es ok#freu
und genauso wie du beschreibst, so stell ichs mir vor!!

glg#herzlich
do (38.ssw)

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Och Süße
ich wünsche dir das alles glatt läuft.
Hab grad voll die Gänsehaut bekommen als ich deine Antwort gelesen habe.
Das ist ja Wahnsinn so ein kleines Menschlein (30 SSW)
Die Hausgeburt war die richtige Entscheidung für mich. Geburtshaus kann ich mir auch super schön vorstellen. Es ist doch ein Segen wenn man nach einem KS normal entbinden kann, ich fühl mich so stark auch wenn es für viele nichts Besonders sein mag. Aber nach einem KS ist man psychisch so angeknackst wenn da dieser kleine Mensch aus einem geschnitten wird und man das Alles gar nicht will... nie würde ich dieses Erlebnis eintauschen.
Drück dir die Daumen das alles gut geht mit der Hausgeburt und hoffe bald einen schönen und positiven Geburtsbericht von dir lesen zu können.
Alles Gute
Dea

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Danke#hicks
heute war meine hebi da. alles super! baby darf wenns sein muß kommen (ist wohl eher klein und zart, darf also noch gerne n paar tage /wochen im bauch sich satt essen...#mampf)
aber was ich auch schon klasse fand: kopf ist schon fest im becken. der wurm hat, da selbst klein und ich eher groß... wohl viel platz im bauch und konnte sich bis vor kurzem noch komplett überall problemlos hindrehn#schwitz, aber jetzt ist die lage ja schon mal perfekt!

und genauso wie du schreibst, gings mir auch nach der 2. geburt! ich war so ganz heimlich soooo stolz auf mich damals, auch wenns die natürlichste sache der welt ist;-)

vor 4 wochen mußten wir am wochenende abends ins KH, da die wehen sehr heftig waren. es war alles noch wie damals, als meine große kam. auch nachts, auch die notaufnahme. alles noch genauso. der geruch der seife...#augen igitt....
und geendet hat die nacht: kopf, der im becken war, ist wieder hochgeflutscht... die wehen, vorher alle paar minuten, waren sobald ich am CTG war komplett weg... der GMH, der sich seit wochen immer mehr verkürzt, war komplett wieder vollständig#kratz
kurz: mein zwerg und ich woillten so schnell wie möglich wieder heim:-p was wir dann, nach perfekter teamarbeit, auch durften#huepf

ich will auf gar keinen fall im KH entbinden. sowas anonymes! ich will unbedingt dass meine hebamme die erste ist, die das baby berührt und empfängt!

hach ich freu mich schon sooo#heul#freu

lg und bis bald, wenn mein geburtsbericht (von der hausgeburt) folgt, do

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