Geburtsbericht eines Überraschungsbabys :-)

Ich hab es nun endlich geschafft die Geburt nochmal zu erleben und alles auf zu schreiben.

Geburtsbericht von Manuel

Montag, 15.09.2008
Ich musste zu meiner letzen Vorsorgeuntersuchung zur Frauenärztin. Da schon von Anfang an fest stand das ich nicht übertragen werde bekam ich meine Einweisung in die Klinik. Sollte am nächsten morgen dort anrufen und hinfahren wenn sie mich brauchen können zur Einleitung.
Mein Mann war auch das aller erste mal dabei bei der Frauenärztin.

Dienstag, 16.09.2008
Es war morgens um 07:30 Uhr. Daniel brachte Jenny in den Kindergarten. Und ich wartete bis ich im Klinikum Hallerwiese anrufen durfte.
Um 08:10 Uhr hab ich dann angerufen. Die Hebamme meinte ich soll gleich rein kommen weil grad wenig los ist. Also gewartet bis Daniel wieder da war, meinen Papa angerufen damit er uns fährt.
Um 08:30 Uhr waren wir dann endlich abfahrtbereit. Daniel schnappte sich noch schnell die Kliniktasche und wir fuhren nach Langwasser Süd. Von da an mussten wir mit der U-Bahn und der Straßenbahn weiter fahren.
Um 09:15 Uhr kamen wir dann endlich im Krankenhaus an.
Als wir am Kreißsaal klingelten machte uns die Putzfrau auf. Wir trafen aber gleich auf eine liebe Hebamme die mich erstmal zum Vor- Stationären Anmelden wieder nach oben schickte.
Um 09:30 Uhr kam ich vom Anmelden zurück. Die Hebamme schickte uns in einen Kreißsaal wo sie mir das CTG an hängte. 30 Minuten später wurden wir zur Oberärztin ins Untersuchungszimmer gebeten.
Dort erstmal die große Überraschung. Es war die gleiche Ärztin die vor 4 Jahren Jenny per Kaiserschnitt holte.
Sie machte erst Ultraschall und fragte noch so: "Was wird es denn?" Ich meinte nur: "Bis zum Beweis vom Gegenteil ein Mädchen." (da wußte ich noch nicht wie zutreffend diese Aussage doch ist)
Also sie alles vermessen laut Ultraschall ein Gewicht von etwa 3500 Gramm.
Dann Untersuchung wegen Muttermund usw. Alles fest, alles zu und Gebährmutterhals noch komplett da. Ich dachte mir nur das kann ja heiter werden.
Entscheidung der Ärztin. Wehenbelastungstest und ab morgen richtige Einleitung.
Wir mussten dann auf dem Gang wieder warten.
Um 11:00 Uhr holte uns die Hebamme dann in den Kreißsaal. Eine Assistenzärztin kam und stocherte mir die Infussionsnadel in die Hand und machte den Wehentropf + CTG hin.
Geschlagene 5,5 STUNDEN später kamen sie zu dem Beschluss das ich nicht auf den Tropf reagiere und sie morgen Anfangen richtig einzuleiten.
Ich wurde dann wieder zur Anmeldung geschickt weil die mich drin behalten wollten und ich dafür Stationär aufgenommen werden musste.
Durfte dann auf mein Zimmer und sollte Mittwoch Früh um 08:00 Uhr wieder im Kreißsaal sein.

Mittwoch, 17.09.2008
Nach dem Frühstück bin ich zusammen mit meinem Mann wieder in den Kreißsaal zum CTG.
Um 09:00 Uhr kam die Oberärztin vom Vortag und legte mir ein Gel vor den Muttermund das bewirken sollte das alles weicher wird und der Muttermund sollte sich öffnen und vorallem das wichtigste Wehen sollten auch kommen.
Musste dann noch 1 Stunde am CTG bleiben und dann wurden wir gegen 10:00 Uhr zum laufen geschickt. Sollte um 12:00 Uhr zur Kontrolle wieder im Kreißsaal sein.
Mein Mann und ich sind dann nochmal aufs Zimmer zurück und dann haben wir angefangen die Klinik unsicher zu machen.
Um kurz vor 12:00 hab ich Mittag gegessen und danach sind wir wieder zum CTG in den Kreißsaal. Wieder 1 Stunde liegen, wobei ich das vor Rückenschmerzen kaum noch konnte. Das CTG zeigte das ich schon leichte Wehen hatte die ich aber noch nicht gespürt habe. Um 13:00 Uhr wurden wir wieder laufen geschickt und sollten um 15:00 Uhr wieder kommen. Wir also wieder los getigert um die Klinik unsicher zu machen. So langsam wurden die Wehen stärker. Jedenfalls begann es so stark zu werden das ich was merkte.
Um 15:00 Uhr standen wir dann wieder vorm Kreißsaal. Eine Ärztin kam zur Untersuchung.
Muttermund fingerdurchlässig und weich. Gebährmutterhals noch komplett da.
Also es ging was aber wohl nicht richtig. Die Ärztin beschloss nochmal das Gel zu legen.
Also wieder 1 Stunde liegen und CTG schreiben.
Um 16:00 Uhr wurden wir dann wieder laufen geschickt und wir sollten um 18:00 Uhr zur letzen CTG Kontrolle für diesen Tag wieder im Kreißsaal sein.
Also bekanntes Spiel. Wir wieder los um die Klinik zum 3ten mal unsicher zu machen.
Das letzte CTG war so unauffällig wie die letzten auch. Zwar Wehen aber am Muttermund tat sich nach wie vor nix.
Bin dann wieder auf mein Zimmer und hab versucht zu schlafen während mein Mann nach Hause gefahren ist.

Donnerstag, 18.09.2008
Morgens 08:00 Uhr vorm Kreißsaal. Eine Hebamme die mir total unsympatisch war öffnete die Tür und ich dachte schon der Tag kann heiter werden.
Wurden in den Kreißsaal gebeten wo dann die nächste große Überraschung wartete. Für mich zuständig an diesem Tag von morgens 08:00 Uhr - Abends 20:00 Uhr war meine ehemalige Nachsorge Hebamme die nach Jennys Geburt immer kam. Mein Tag war gerettet. Hatte so gehofft dass das Baby in ihrer Schicht kommt.
Ich wurde gleich zu Beginn des Tages von der Oberärztin Untersucht und wir besprachen wie der heutige Tag aussehen soll. Die Ärztin wollte das Baby schon gerne heute haben, deswegen legte sie mir ein Gel das diesmal nicht vor den Muttermund sondern irgendwie in den Muttermund gelegt wurde. Sollte dieses Gel nicht wirken würde sie das Baby am Freitag morgen per Kaiserschnitt holen.
Es wurde dann wieder 1 Stunde CTG geschrieben und danach hieß es wieder laufen, laufen, laufen.
Was wir an diesem Tag aber nicht mehr in den Klinik Gängen machten sondern auf meinem Zimmer da dort nun Platz war, meine Bett Nachbarin ging nach Hause.
Das Gel hatte es in sich, denn die Wehen wurden schlagartig stärker und schmerzhafter. Um 12:30 Uhr sind wir wieder zum CTG in den Kreißsaal. Wieder 1 Stunde. Danach wurde ich für 30 Minuten nochmal laufen geschickt. Um 14:00 Uhr bekam ich dann einen Einlauf da die Hebamme sich sicher war dass das Baby heute noch normal zur Welt kommen würde. Denn die Untersuchung vorher ergab das der Muttermund sich auf 2 cm geöffnet hat.
Während des anschliesenden laufens merkte ich plötzlich wie es die ganze Zeit nass und warm die Beine hinunter lief. Dachte mir schon das die Fruchtblase einen Sprung hat und etwas Fruchtwasser abgeht. Was ja im Hinblick auf eine baldige Geburt nicht so tragisch wäre.
Um 16:30 Uhr sollte ich wieder zur Untersuchung in den Kreißsaal. Die Oberärztin wollte mich Untersuchen aber dazu kam es nicht. Kaum hatte ich meine Hose herunten wurde sie von einer kleinen Flutwelle überrascht. Die Fruchtblase ist komplett geplatzt. Bin froh gewesen das es im Kreißsaal passiert ist und nicht auf den Gängen in der Klinik. Die Ärztin hat dann auf einen weiteren Einleitungsversuch verzichtet da alle dachten es geht nun von alleine weiter. Am Muttermund hatte sich zwar in den letzten Stunden nix getan aber alle waren zuversichtlich das wir bald unser Baby im Arm hatten.
Wurde dann wieder aufs Zimmer geschickt und sollte um 20:00 Uhr wieder zur Kontrolle.
Es wurden 1,5 Stunden lang CTG geschrieben. Um 21:30 Uhr kam eine Ärztin zur Untersuchung.
Die Herztöne vom kleinen müssen wohl nicht mehr so toll gewesen sein denn auf einmal wurden alle ganz hektisch. Ich hörte nur noch wie die Ärztin mit dem Oberarzt telefonierte wegen einem Kaiserschnitt.
Und schon waren 2 Hebammen, die Ärztin und mein Mann um mich rum und jeder wollte etwas anderes.
Die Ärztin wollte Blut abnehmen, die Hebammen wickelten meine Füße ein wegen Thrombose Dings da und mein Mann hatte die Aufgabe den Fragebogen für die Narkose aus zu füllen. Da er aber nix wußte wurde ich von ihm also auch noch mit Fragen gelöchert.
Um 21:45 Uhr waren wir dann startklar richtung OP.
Es wurde leider ein Kaiserschnitt in Vollnarkose. Von der eigentlichen Geburt kann ich also nix erzählen.
Als ich wieder "wach" war erzählte man mir nur was von einem süßen Jungen. Ich dachte schon die hätten mein Baby verwechselt denn wir erwarteten ja ein Mädchen. Aber als ich auf die Intensivstation kam und sie mir das Baby zeigten wußte ich sofort das keine Verwechslung vor liegt denn der kleine sah genauso aus wie seine große Schwester.

Nachdem der erste Schock verdaut war freuten mein Mann und ich uns das wir nun doch unser gewünschtes Pärchen bekommen haben.

Ich blieb die Nacht über mit meinem Mann auf der Intensivstation um mich zu erholen