Stella: 1 Stunde+17 Minuten ab Blasensprung

Geburtsbericht

Samstag 29.03.2008 zu Sonntag 30.03.2008:

Abends gegen 22 Uhr, nachdem ich mir vorm Fernseher ein Glas Sekt gegönnt hatte, war ich mir fast 1000 %ig sicher Wehen zu haben. Laut Uhr bereits aller 10 Minuten.
Wir gingen trotzdem nach oben und schauten im Bett noch ein wenig fern. Mark versuchte etwas zu schlafen und ich schaute neben dem nächsten Film weiterhin regelmäßig auf die Uhr. Ich wurde von Minute zu Minute immer unruhiger, bis ich mich 2 Uhr dafür entschied besser ins Krankenhaus zu fahren.
Ich sagte Mark, ich würde ihm das Handy ans Bett legen und ihn gleich informieren. Ich wollte nur Gewissheit, dass mit unserer Kleinen alles in Ordnung ist und danach wieder nach Hause. Bei Wehen aller 10 Minuten dauert es eh noch ne Weile. Dort wurde sofort CTG geschrieben und tatsächlich Wehentätigkeit festgestellt. Sie kamen da schon aller 5-8 Minuten, der Muttermund war leider erst 1 cm und gerade mal fingerkuppendurchlässig. So lag ich da und wartete auf einen Fortschritt.
Da in dieser Nacht die Uhr 1 Stunde vorgestellt wurde war es schon 3.30 Uhr, als ich Schatzi Bescheid gab, dass ich nicht wieder nach Hause darf, er sich aber Zeit lassen solle, da es noch eine Zeit dauern würde. Er war munter und hatte schon auf diesen Anruf gewartet, er kam natürlich sofort.
Als er im Kreißsaal angekommen war lag ich gerade in der Wanne, um mich ein wenig zu entspannen. Kurze Zeit später (6 Uhr Schichtwechsel der Hebammen von Frau Genedl zu Claudia Preil) hatte ich schon Wehen aller 2 Minuten. Claudia gab mir homöopathische Kügelchen zum weich machen des Muttermundes…ich weiß nicht, ob es an den Dingern lag, jedenfalls hatte ich von jetzt auf gleich keine Wehen mehr!!! Die nächste Untersuchung zeigte auch keinerlei Veränderung am Muttermund. Na toll, dachte ich. UND JETZT?????
Wir sollten erstmal spazieren gehen und Treppen steigen. Zwei mal hat es auch kurz gezogen, das war`s.
1,5 Stunden später nochmal ans CTG- NIX! (Obwohl ich mir sicher war immer noch welche zu haben, die die Sonde nur nicht erfasst hat.) BOAH, war ich gefrustet, denn nach Hause durften wir auch nicht. Ich war hundemüde, der Gedanke jetzt im Krankenhaus bleiben zu müssen und meine Bettnachbarin mit ihrem Kind zu sehen- SCHRECKLICH!
Ich bin dann zur Ärztin, sie wollte den Oberarzt Heidenreich fragen, ob ich die Nacht in meinem Bett verbringen kann und morgens wieder hin – NEIN ging kein Weg rein. Zu allem Übel wollte er auch noch einen Wehenbelastungstest machen. PANIK!!!
Montag 31.03.2008:
Früh 6 Uhr, ich hatte riesen Glück- Heike Döge (Hebamme aus dem Yogakurs) war da. Gleich nochmal ans CTG (von 5-6 Uhr hatte ich 5 starke Wehen) aber es zeigte wieder nix an.
Ich war völlig fertig, hätte heulen können -Ich spürte doch die Wehen!?!?!?
Sie sprach sich gegen den Wehenbelastungstest aus - ich war genau ihrer Meinung ;0)
Heike wollte es dem Oberarzt berichten: keine Wehen, Muttermund immer noch unverändert!!! Ich zurück auf` s Zimmer, da kam gerade die Visite. Er beschloss von seiner Meinung nicht abzugehen…
Kurze Zeit später lag ich wieder im Kreißsaal in der Wanne, um noch ein bissel zu entspannen. Um 9 Uhr wurde mir der Tropf angeschlossen. Mark schrieb mir eine SMS, wie es mir geht und ob ich noch auf dem Zimmer bin. Also musste ich ihm zurück zuschreiben, solange ich dies noch konnte ;0), dass ich schon am Tropf hing, er aber ruhig noch einen Kaffee trinken kann, da der Tropf gute 4 Stunden läuft. Er war gegen 10 Uhr da, wollte mich nicht allein lassen.
Zwischen 10 Uhr und 11 Uhr fielen die Herztöne unserer Bauchmaus extrem ab. Heike rief die Ärztin in den Kreißsaal. Sofort wurde ich vom Tropf genommen und mein Becken hoch gelagert, damit die Kleine wieder etwas aus dem Becken rausrutscht. Und siehe da, ich hatte sogar ohne Tropf „eigene Wehen“, aber gut zu veratmen. Uns wurde in der Zwischenzeit erklärt, dass eventuell ein Notkaiserschnitt ansteht, wenn sich ihr Zustand nicht bessert.
Oh Sch…! PANIK! Eine Stunde später, 12 Uhr, wurde mir der Tropf wieder angestöpselt und ich wurde nochmals untersucht: Muttermund immer noch unverändert. In dem Moment als Heike ihre Hand wieder raus zog kam Fruchtwasser hinterher, somit war es nur noch eine Frage der Zeit bis wir unseren Sonnenschein bekommen würden
-> genau jetzt überkam mich das erste Mal Angst- „so, jetzt gibt es kein zurück!“ wurde mir da bewusst. Die Herzkurve war wieder im normalen Bereich, die Wehen wurden immer stärker und kamen sogar schon im Minutentakt. Ich dachte nur, na super Muttermund immer noch wie Samstagnacht – kann sich nur noch um STUNDEN handeln.
Ich sagte Schatzi er solle auf Arbeit absagen, auch Heike meinte, dass wir die Entbindung nicht mehr in ihrer Schicht (bis 14 Uhr) schaffen werden. Die Wehen wurden immer heftiger, ich legte mich wieder auf die rechte Seite, den Griff des Bettes umklammert und bei jeder Wehe feste gedrückt. Heike spritzte mir etwas Muttermund weich machendes mit über die Flexyle und gab mir einen homöopathischen Schmerztropf. Zwischen den Wehen versuchte ich ganz tief in den Bauch zu atmen, damit die Muskulatur entkrampft wird, habe mein Becken kreisen lassen, was sehr entspannend war. Ich habe mir immer gesagt, jede Wehe bringt dich dem Ziel näher und habe mir verboten zu sagen „das schaffe ich nicht – ich will nicht mehr“. Mein Schatz massierte mir den Lendenbereich in kreisenden Bewegungen, sehr entspannend.
Auf einmal verspürte ich einen Druck am Darm, als ob ich auf Toilette müsste, ich rief nach Heike…schnell hechelte ich die ankommende Wehe weg. Ich machte alles automatisch, ohne lange darüber nachzudenken. Es war 13 Uhr, Heike schaute, wurde leicht hektisch, sagte die Kleine habe schwarze Haare und rannte zum Waschbecken, um fix Wasser einzulassen.
Sie zurück, ich auf den Rücken, Schatzi meinen Kopf gestützt, Beine ran gezogen und gepresst. Das ganze 4 Mal und 13.17 Uhr (WOW so schnell) lag unsere Maus Stella vor uns. Mein Bauch war fast weg und ich hatte auch wieder einen Bauchnabel ;0)
Mark durfte die Nabelschnur durchtrennen und gleich danach wurde Sie auf mich drauf gelegt.
So glücklich und stolz zugleich habe ich meinen Schatz, mit Tränen in den Augen, noch nie gesehen. Ich war anfangs so überrumpelt, dass ich nicht mal weinen konnte. Das passierte 10 Minuten später, als der frisch gebackene Papa mit seiner Zaubermaus zum Baden nebenan gehen durfte.
Die Assistenzärztin Frau Rohwetter kümmerte sich um mich, die Nachgeburt wurde mir vorsichtig rausgezogen und dann wurde das Geburtsbett zum Frauenarztstuhl umgebaut.
Mein Damm war intakt, nur ein kleiner Hautriß und eine kleine innere Abschabung durch Stella wurden mit Eisspray betäubt und genäht. In dem Moment kam der stolze Papa mit unserem Sonnenschein – da war mir klar, dass er verliebt war ;0) er zeigte sie mir nochmal und da war es auch um mich geschehen.
2660 g, 49 cm und Kopfumfang 33 cm
Eine zarte Schönheit!!!
Nach dem Nähen durften wir zu dritt noch eine Weile kuscheln, darauf wurde ich noch abgeduscht und 15.30 Uhr waren wir dann schon auf der Station.

Tja, so schnell kann es gehen. Aber ohne meinen Schatz hätte ich es nicht so genießen können. Er gab mir durch seine Anwesendheit Ruhe und Kraft.
Ich bin mir sicher, dass uns dieses Ereignis noch mehr zusammen geschweißt hat und die Liebe gewachsen ist.
Es war das Schönste was wir bis dato je zusammen erleben durften!!!

1

Hallo

Ich wünsche dir noch alles Gute nachtträglich zur Geburt deiner Tochter#fest
Schönen Namen hat deine.Meine jüngste heißt auch Stella:-D Ist aber am 26.3.07 geboren.
Wünsche dir viel Spaß und Freude mit der kleinen

Janette

3

Dankeschön! Die Freude haben wir jetzt schon- sie ist soooo eine Liebe!!! Da haben wir mega Glück gehabt #schein

glg

2

Huhu Alexxa,

dies ist wirklich ein schöner Geburtsbericht. Nicht so hektisch und nimmt einem wirklich die Angst. Klar sind das Schmerzen, das weiß jeder, aber so wie du es beschreibst, fällt mir richtig die Angst von den Schultern. Nun freue ich mich auch, in wenigen Wochen unseren kleinen Spatz kennenzulernen. Mein Mann wird auch dabei sein. Hoffentlich übersteht er auch alles. :-)

Liebe Grüße und alles Gute für euch!

Andrea (37. SSW)

5

Keine Angst!
Je mehr du dich fallen lassen kannst, um so einfacher wird es. Vertrau auf dich-du glaubst gar nicht was du alles aushalten kannst...

daher kommt sicher der Gedanke, dass Männer in Bezug auf Schmerzen Weichflöten sind- lach

obwohl meiner sehr mitgelitten hat

Ihr schafft das auch #liebdrueck

4

Hach is der Bericht schöön.

Alles liebe und eine schöne Zeit mit eurer Maus.

LG Steffi + Lisa Marie inside( KS-18)

6

Danke!
Der kommt ausgedruckt mit ins Fotoalbum, wollte ihn für euch nicht einkürzen ;-)

glg