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Kinder, die sich in unserem Kindergarten nicht benehmen können, mehrfach gegen Regeln verstoßen oder auf Ermahnungen nicht hören, müssen sich bei uns ebenfalls ls eine Auszeit nehmen. Das ist auch völlig ok so und auch wichtig, um das Verhalten in der Gruppe zwischen allen Kindern nicht aus dem Ruder laufen zu lassen.
Anscheinend hat dein Kind noch Probleme, Regeln einzuhalten. Daran solltest du mit ihm arbeiten.
Dieser Stuhl wird ja sicherlich nicht willkürlich angewendet, sondern nur, wenn es eben nicht anders geht.
Ich würde das Gespräch mit der Erzieherin daher nutzen, um nachzufragen, wie du mit deinem Sohn besser die Regeln einüben und Konsequenz zeigen kannst.

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" Zuhause bekommt er beigebracht, dass Petzen und auslachen nicht in Ordnung ist "

Gut. Dann bring ihm doch auch noch bei, dass etwas anstellen auch nicht in Ordnung ist. Dann sollte das Thema Strafstuhl vom Tisch sein.

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Hallo Milove,

du bist verärgert darüber, dass die Erzieher in der Kita deines Sohnes die erzieherische Auszeit als Mittel nutzen.

Bald habt ihr ein Gespräch miteinander. In diesem würde ich die Erzieher bitten mir zu erläutern in welchen Situationen sie die Auszeit anwenden und welchen Nutzen/Erfolg - welche Bedeutung er hat.

In der Regel dient diese Methode nicht als Strafe, sondern der Sinn besteht darin, eine Pause innerhalb eines Konflikts zu schaffen. Dem Kind soll die Möglichkeit gegeben werden sich zu beruhigen und nachzudenken, denn erst dann ist das Kind wieder zugänglich für ein Gespräch.

In einer großen Gruppe von vielen Kindern mit individuellen Charaktereigenschaften ist es schwierig, eine Methode zu finden die es Möglich macht alle Gefühle/Konflikte, Stress- und Streitsituationen augenblicklich zu lösen. Grade dann, wenn es Kinder gibt die sehr emotional reagieren, wütend sind, sich aktiv widersetzen oder handgreiflich werden. In der Regel schalten die Kinder auf Durchzug, werden wild und zornig.

Bei Erwachsenen ist es oft ähnlich. Wenn man dann die Möglichkeit hat, sich kurz zu besinnen, ist man wieder bereit aufzunehmen und zuzuhören, zu reflektieren und sich selbst auszudrücken.

Wichtig ist, dass die Dauer der Auszeit dem Alter des Kindes angepasst ist und dann angewandt wird wenn das Kind aufgebracht und für Argumente nicht mehr zugänglich ist.

Ich hoffe, dass ich verständlich machen konnte, dass Kinder damit nicht erniedrigt oder isoliert werden sollen um sie zu Bestrafen.

Bitte lass dir von den Erziehern erklären welche Hintergründe sie für diese Methode haben und wie die Auszeit auf das Kind wirken soll.

Ich kann verstehen, dass es dir weh tut, wenn dein Sohn dir berichtet, dass er Schwierigkeiten damit hat und sich damit nicht wohl fühlt. Allerdings gehören auch solche Erfahrungen dazu und sind wichtig.

Was ich nicht schön finde, dass andere Kinder die Situation nutzen um das Kind in der Auszeit zu ärgern oder über es zu lachen. Damit wird der Sinn der Sache für das Kind in der Auszeit verfehlt.

Ich würde die Erzieher darum bitten, darauf acht zu geben, dass die Kinder das Kind in der Auszeit nicht stören, es ärgern oder die Sache zum Anlass nehmen sich lustig zu machen.

Es gibt natürlich auch Stimmen, die besagen, dass dieses Mittel nicht sinnvoll und veraltet ist. Informationen hierzu findest du zum Bsp.: hier.:

http://www.glueckliche-familie-ev.de/wp-content/uploads/2011/03/30b_2002_09_soziale_Isololat.pdf

Vielleicht kannst du dir auch Gedanken machen, welche Alternative du hier siehst, wenn sich ein Konflikt nicht umgehend durch Gespräche lösen lässt, weil ein Kind zu aufgebracht und wütend ist um zuzuhören, wenn es im Konflikt vermehrt handgreiflich wird oder bewusst beginnt zu zerstören oder aggressives Verhalten zeigt.

Wie denkst du könnten Erzieher in einer altersgemischten Kindergruppe damit umgehen ohne eine Auszeit zu verordnen?

Was fändest du angemessen und was mache ich mit Kindern deren Wutpotenzial den normalen Rahmen verlässt?

Du wirst feststellen, dass es wenige Möglichkeiten gibt, in einer Gruppe mit vielen Sozialstrukturen eine Methode zu finden die (gewaltlos!) allen Kindern (und Eltern) gerecht wird.

Regeln müssen eingehalten, angebrachtes soziales Verhalten geübt und emotionale Reaktionen angemessen zum Ausdruck gebracht werden um ein gutes Miteinander zu erlangen.

Das ist Schwierig und eine große Herausforderung für Kinder, Erzieher und Eltern.

Liebe Grüße,

Maybe

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Beste Antwort. Aber viele Sterne erhalten hier leider nur reisserische Antworten.. #pro

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Verboten ist diese praktizierte Strafsanktion zwar nicht, aber sie verfehlt ihr Ziel, wie das häufige Verweilen deines Sohnes auf dem Stuhl ja zeigt.

Das würde ich bei den Erziehern auch ansprechen.

Die Konsequenz, die auf das unangemessene Verhalten deines Sohnes folgt, hat keine grundsätzliche Veränderung seines Verhaltens zur Folge.
Wird sie weiter angewendet, tritt lediglich der strafende Aspekt in den Vordergrund.

Es wäre aber im Interesse aller Beteiligten, dass dein Sohn sein Verhalten ändert.
Das wird nur geschehen, wenn du als Mutter mit zu ergründen versuchst, warum er Anpassungsschwierigkeiten in der Gruppe hat.

Mir fällt auf, dass du dein Kind als sehr sensibel wahrnimmst.

Ist diese Empfindlichkeit nur bezogen auf die eigene Person oder reagiert er auch achtsam auf die Gefühle seiner Mitmenschen?

Man sollte als Mutter, die natürlich immer für ihr Kind in die Bresche springt ( das ist auch gut so),
nicht den Fehler begehen, eine leichte Form von Egozentrik,
mit Sensibilität zu verwechseln.
Ein sensibles Kind hat sehr feine Antenne für die Gefühle und Stimmungen anderer und kann sich schlecht abgrenzen, fühlt zu stark mit.

Ein eher selbstbezogenes Kind, leidet sehr stark -an sich selbst- ,
dann wenn es sich ungerecht behandelt fühlt, kritisiert wird, in eine unangenehme Situation gebracht wird, sich mit anderen vergleichen muß und mit dem Resultat unzufrieden ist.
Da es im KiGa notwendig ist, solche Situationen zu ertragen, tun Eltern ihrem Kind keinen Gefallen, renitentes Verhalten mit einem sensiblen Naturell zu entschuldigen.
Das sollte sich im Entwicklungsprozess immer mehr abschwächen.

Was bei deinem Sohn zutrifft, kannst nur du beurteilen.


lg

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Also ich muss ehrlich sagen das es bei uns sogar soweit geht das es zuhause bzw. außerhalb auch Konsequenzen gibt wenn mir die Erzieher Regelmäßig erzählen das unser Sohn quatsch gemacht hat. Ein Beispiel zum Verständnis: Manchmal hat unser Sohn so 3-4 Tage hintereinander wo mir dann gesagt wird das er allein sitzen musste weil er beim. Essen quatsch gemacht hat oder er nicht in die Turnhalle darf oder ähnliches einfach weil er sich nicht an Regeln hält. Ich sage ihm dann wenn ich noch mal höre das er Quatsch dann gehen wir halt nicht auf den Spielplatz oder so und das wird dann auch so durchgezogen. Ich finde es wichtig das Kita und Eltern zusammen arbeiten. Es mag ja sein dad für den Strafstoß nicht gut findest aber dann müsst ihr euch zusammen setzen und eben überlegen welche Konsequenz es noch geben könnte da dieser Strafstuhl ja scheinbar sowieso nichts bringt. Rede mit deinem Sohn damit er versteht das er sich mit seinem Verhalten selbst in diese für ihn schlimme Situation bringt.

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Hallo
Genau diesen Eltern Teile ich als Erzieherin dann irgendwannkaum mehr mit was schief läuft. Was im Liga ist soll im Liga bleiben. Oder bestraft dich dein Mann wenn du auf der Arbeit mist baust?
Nur so als Anregung
Gruß Anna

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Es liegt ja in seiner Hand ob er Mist baut oder nicht. Er soll sehen das die Erzieher und wir am selben Strang ziehen. Trotz alledem scheinen wir ihm trotzdem das Gefühl zu geben das er uns immer ALLES sagen kann weil er teilweise auch selber zu uns kommt und erzählt das er allein sitzen musste weil er Quatsch gemacht hat. Es ist ja auch nur Phasenweise das er Quatsch macht und dann zeigen wir ihm auch das das nicht OK ist.

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Hallo,

ich habe den Eindruck, dass eine Menge Mütter heutzutage nicht verstehen (wollen?), dass man bei einer Gruppe von ca. 25 Kindern nicht jedem Kind eine Extra-Wurst braten kann. Da gibt es Regeln, an die sich alle halten müssen. Wer sich nicht an die Regeln hält, erfährt eine Konsequenz. Das ist normal und bereitet auf das spätere Leben vor.
Wenn dem Kind die Konsequenz nicht passt, dann sollte es sich so verhalten, dass sie nicht angewandt werden muss.

Offenbar stört es Deinen sensiblen Sohn aber weniger als Dich, dass er auf dem Strafstuhl landet, denn sonst würde er sich ja besser benehmen, um diese Situation zu vermeiden.
Ich kann mir gut vorstellen, dass er sich zu Hause so da rein steigert, weil er genau weiß, dass Du gegen diesen Stuhl bist und ihn dann bemitleidest. Kinder sind nicht blöd. Die wissen, welche Knöpfe sie drücken müssen, um zu erreichen, was sie wollen.

Wenn das mein Sohn wäre, würde ich ihm sagen, dass er selbst schuld ist, wenn er dauernd da sitzen muss, und dass er sich deswegen zu Hause nicht so anzustellen braucht. Wer sich die Suppe einbrockt, muss sie auch auslöffeln.

LG

Heike

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Huhu!
Du hast ja schon viele Antworten erhalten und sry, wenn ich nicht Alle gelesen habe. Aber für mich wäre auch die Örtlichkeit des „Strafstuhls“ wichtig. Wird dieser wirklich zentral irgendwo aufgestellt?
Klar macht ein Kind was falsch damit meine ich andere hauen sowas halt, dann muss man schlichten und eingreifen.

Ich bin zunächst ein Freund von mit den Kids auf Augenhöhe darüber reden. Sofort eine Strafe? Sehe ich als nicht ok! Wir sind ja nicht mehr im eins mit dem Rohrstock geben Zeitalter. Nein es lautet nun Partizipation!

Solle es natürlich ausarten und sich wiederholen okay dann muss man das Kind aus der Situation raus nehmen, um mal Luft zu schnappen und „runter“ zu kommen.
Was mich echt wütend macht, diese Aussagen erziehe mal dein Kind richtig.
Meine Güte welches Kind bockt nicht mal oder zankt oder zickt. Das gehört zum Gross werden dazu.
Das nennt man Grenzen austesten und ist nicht sofort das Produkt einer falschen Erziehung. Als wenn deren Kinder immer lammfromm wären. So ein Schwachsinn!
Das sind Mütter oh mein Kind war das aber nicht, dass macht nie etwas.....
würg!
Natürlich muss es Konsequenzen geben aber bitte auch welche, die Kids verstehen können.
Das ist natürlich nur meine Meinung, die nicht jeder teilen muss!
Liebe Grüsse

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Hallo,

meiner Meinung nach ist es absolut Sinnfrei, überhaupt eine Diskussion mit dem Kindergarten anzufangen.
Sobald du dein Kind in einer Betreuungseintichtung abgibst, ist es DEREN Aufgabe, sich um deinen Sohn zu kümmern und eben auch zu erziehen und nicht deine.

Sollen die Erzieherinnen jetzt auf jedes einzelne Kind ganz besonders sensibel eingehen? Das geht nicht, die Leute dort machen einen harten Job und die meisten wissen was sie tun.
Die Kinder haben sich den Regeln und vor allem der Gruppe unterzuordnen, so funktioniert unser Leben nunmal.
Und ja Strafen müssen sein und wenn Worte alleine nicht reichen, müssen andere Konsequenzen her.

Er ist danach zuhause geknickt?
Gut so!!! Denn dann arbeitet es in seinem Kopf und er denkt über sein Verhalten nach.

Ich hoffe du zeigst ihm nicht, dass du die Erziehungsmethoden nicht in Ordnung findest, weil dann untergräbst du die Autorität der Erzieherinnen und damit hilfst du niemanden.

Wenn mein Sohn mir erzählt das er Ärger bekommen hat und sich über eine Erzieherin beschwert, frage ich ihn warum er Ärger bekommen hat und ob wir zusammen mit der Erzieherin sprechen sollen, wie die Situation war...
Und meistens (bis auf Ausnahmen) sage ich dann auch nochmal, dass sein Verhalten nicht in Ordnung war und das Erzieherin XY zu recht geschimpft hat.

Unsere Kinder sind keine Götter, die auf Händen getragen werden müssen. Das Leben ist leider kein Freizeitpark..

Zuhause können wir verwöhnen ohne Ende und auch das ist wichtig, aber wir dürfen unseren Kindern nicht beibringen, dass sie überall eine Sonderbehandlung bekommen.

LG

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derartige Strafen sind verboten, ohne weitere Diskussion...

Schon einmal was von Kinderrechten gehört?
http://www.kinderrechte.de/
falls der Link zu schwierig ist, ein einfacher
https://www.unicef.org/rightsite/files/krkfurkindererklartdt.pdf
http://www.kinderschutzbund-saarbruecken.de/fileadmin/user_upload/PDF_2014/Kinderrechte_die_wichtigsten.pdf

Was für ein dummer Betrag.... sorry...

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Verboten??? Es ist verboten, ein Kind aus einer Konfliktsituation herauszunehmen und eine Auszeit anzuordnen?
Bitte zeige mir ein Gesetz oder eine Vorschrift, wonach dieses sinnvolle (!!!) Vorgehen verboten wird!

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Hallo,
ich bin Erzieherin und zudem erschüttert....
Das ist "schwarze Pädagogik", google das mal...
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_P%C3%A4dagogik

Und ich würde den Erziehern an deiner Stelle schlichtweg verbieten ihn so zu misshandeln, denn nichts anderes ist das.

Sprich mit anderen Eltern, mit der Leitung, geh zum Träger, ruf ruhig sogar das JA an und frage, was du tun kannst...

https://www.smart-mama.de/bestrafung-in-der-kita-was-ist-eigentlich-erlaubt/

Droh ruhig mit rechtlichen Maßnahmen...

lg Tanja

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Ernsthaft? Du nennst die Auszeit auf einem Stuhl Misshandlung? Dann erkläre doch mal, wie du in Situationen wie Kind in der Gruppe (und 24 andere Kinder eben auch in der Gruppe) hält sich auch nach mehrmaliger Verwarnung nicht an sie ihm seit Anfang an bekannten regeln? Was tust du genau um dem Kind zu zeugen, dass das Verhalten nicht geht und um die anderen Kinder vor ihm in diesem Moment zu schützen?

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Du bist Erzieherin und hast zur Info über unzulässige Bestrafungen nix anderes vorzuweisen als den Link zu einem "Mama-Blog", in dem sich die Bloggerin überlegt hat, dass "wahrscheinlich der stille Stuhl eine unzulässige Bestrafung ist"?

Bisschen dünn, finde ich.

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Mich erschüttert, was ich hier lese.... #cool
Klar, sind Kinder nicht immer Engel (warum auch) aber ich habe noch nie einen derartigen Stuhl gebraucht, weder privat, noch auf der Arbeit...
Wenn ihr eure Kinder nicht im Griff habt, liegt das an euch, nicht an euren Kindern.... #augen

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"Kinder im Griff" klingt, für mich weit mehr nach "schwarzer Pädagogik" als ein Stuhl für eine Auszeit.

Hier kann ja jeder behaupten "vom Fach" zu sein....

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Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass ich Dinge lese,von Leuten die so gar keine Ahnung haben und versuchen mir meine abzusprechen...
Ab auf den Stuhl... hopp, hopp #augen

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