5 jähriger rastet immer aus :(

Hallo liebe Eltern, eigentlich bin ich nur eine Stille Leserin doch nun muss ich mal um Rat bitten. Wir haben zwei wundervolle Jungs im Alter von 5 und fast 4 Jahren. Der große kommt dieses Jahr in die Schule. Er rastet ständig aus, er schreit wie am Spieß er wirft mit Sachen, er beschimpft uns, schlägt uns. Er möchte wirklich alles bestimmen, was wir zu tun und zu lassen haben, wohin wir gehen, was wir kochen, wirklich alles und wenn es ihm nicht passt in welche Richtung wir spazieren gehen dreht er richtig am Rad. Wir haben es schon mit einem ruhigen Ton mit ihm probiert, etwas lauter ( wir sind absolut gegen schlagen) ihm bestrafen. Wenn er so Ausrastet schicken wir ihn ins Zimmer damit er sich abregagirt. Oben flippt er dann richtig aus und schreit ca eine halbe bis 1 Stunde bis er sich halbwegs reagiert. Dann kommt er runter, entschuldigt sich und wenn dann wieder eine Situation kommt wo wir nein sagen, fängt das selbe Spiel von vorne an. Von morgens an ist das schon so und ich habe einfach keine Kraft mehr. Ich bin so überfordert und weiß nicht was ich noch mit ihm machen soll. Er hat eine audiodative Wahrnehmungsstörung wir sind mit ihm schon beim Logopäden, und beim Osteopathen aber es wird nicht besser. Es läuft den ganzen Tag so ab das er nur am ausrasten ist und nicht daraus lernt wenn man nein sagt oder es anders läuft als er es möchte. Ich bin am überlegen ob ich nicht mit ihm mal zum Kinder Psychologen gehen soll. Im Februar fahre ich mit ihm in die Kur und habe so angst das er da auch nur am ausrasten, schrein etc ist. Ist jemand vielleicht in der gleichen Lage und kann mich etwas aufmuntern. Ich hoffe so sehr das es nur eine Phase ist die mittlerweile aber schon 2 Wochen anhält. Ich liebe meine beiden Schätze wirklich über alles, aber ich habe einfach keine Kraft mehr mit ihn jeden Tag 100 mal über Sachen zu diskutieren, wo er sich dann entschuldigt und nach 5 min alles von vorne beginnt. VG

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Ich denke, du musst dir überlegen, welches Ziel du verfolgst.

Wenn du deinem Kind das Gefühl geben willst, es zu verstehen und anzunehmen so wie es ist, dann halte ich den Weg "ins Zimmer schicken und danach entschuldigen (lassen)" nicht für optimal.

Du schreibst, du hast keine Kraft mehr zu diskutieren. Dann mach es nicht. Überleg dir vor jeder Entscheidung, ob sie dir wirklich wichtig ist. Sag ihm was dir wichtig ist und halte seine Gefühle aus. Erkenne sie an, bleib ruhig. Entscheide dich dafür dass dich nichts aus der Ruhe bringen kann, denn das ist tatsächlich "nur" eine innere Entscheidung.

Sachen werfen würde ich auch unterbinden. Beschimpfungen - es gibt nichts was mich persönlich beleidigen kann. Als mein Sohn einmal "blöde Kuh" zu mir sagte, musste ich lächeln und hab ihn umarmt. Es war auch in einer Situation, wie du sie beschreibst. Er wollte meinen Weg nicht gehen und rastete aus. Als er das sagte, hab ich gemerkt, wie verzweifelt er in dem Moment war. Mich hat es aus meiner starren Haltung ("das Kind muss doch auch mal folgen") runter geholt.

Was ich allerdings auffällig finde: Du schreibst, er ist erst seit 2 Wochen so. Vielleicht gibt es einen Auslöser?

LG

PS: Mach dir wegen der Kur keine Sorgen. Wenn es eine Muki-Kur ist, können solche Themen dort auch besprochen werden.

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Ja das stimmt, ich diskutiere einfach zu viel mit ihm. Nach jeder Diskussion suche ich mit ihn das Gespräch um ihn zu erklären was mich da grade so sauer und traurig gemacht hat und er erzählt warum er so ausgerastet ist. Es dauert nicht lange bis die nächste Konfrontation wartet und er wieder komplett Ausrastet ohne einen richtigen Grund dafür zu haben. Jedes Mal das selbe Spiel, man denkt er hat es verstanden aber macht nach 5 min genauso weiter wie vorher. Im Kindergarten ist er der Anführer Laut den Erziehern aber nicht auffällig oder sonstiges. Ja es began vor ca 2 Wochen aber einen bestimmten Auslöser gab es nicht bzw kann ich mir jetzt nicht denken. Ich frage ihn auch immer was los sei und sage ihn immer wieder wie doll ich ihn lieb habe und das ich ja nicht den ganzen Tag schimpfen will aber er muss eben auf uns hören und nicht wir auf ihn. Wenn wir sagen wir gehen jetzt ins Bett, ist das zu tun was wir sagen und nicht was er sagt und das versteht er nicht. Er meint er muss alles entscheiden, und auch bei allem recht haben. Ich hoffe sehr das es dort in der Kur etwas angenehmer ist, und ich dort Gespräche führen kann womit uns weiter geholfen werden kann.

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Das sind jetzt nur so spontan meine Gedanken. Vielleicht musst du tatsächlich an deinem Führungsstil arbeiten? Was für eine Mama möchtest du sein? Gib ihm nicht soviel Macht, dass er dich traurig oder sauer machen kann. Das überfordert und frustriert auch in Erwachsenenbeziehungen. Wie viel mehr dann ein Kind? Z. B. Du bist müde und hast deshalb keine Lust sein Chaos aufzuräumen. Er macht dich nicht traurig, weil er auch keine Lust zum aufräumen hat. Sondern DU bist einfach müde und DU willst verständlicherweise nicht alles allein weg machen. Verstehst du was ich meine? Bleib bei dir. Warum wirst du sauer, wenn er nicht auf dich hört, wenn er ins Bett soll? Er hat keine Lust. Ist doch ok, wenn er nicht das gleiche will, wie du. Dir ist es wichtig, du weißt als seine Mama auch, dass er eigentlich müde ist. Also zieh es durch. "Ich bin müde und brauche ab 8 Uhr Ruhe. Also Bettgehzeit für dich." Damit ist alles gesagt. Es ist ok, wenn ihm das nicht passt.

Erkenne seine Gründe zum Ausrasten an. Für ihn sind die real. Genauso wie für dich deine Gründe zum traurig sein oder was auch immer.

Bestimmt ist das für die Kur ein gutes Thema, da die Leute ja etwas näher an dir dran sind als hier.

Alles Gute euch und erholt euch gut!

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Hallo,

das kann gut mit dem Alter Deines Sohnes zu tun haben.
Vorschulkinder sind nicht selten verhaltenstechnisch eine Katastrophe. #schwitz

Unsere Tochter (10) hat sich da aufgeführt, wie ein Teenager mitten in der Pubertät ("Du hast mir gar nichts zu sagen!" etc.).
Unser Sohn (8) hat angefangen, mit seinem Kumpel im Kindergarten eine Bande zu bilden, mit der er die Kleinen tyrannisiert hat bzw. die Gegenbande zur Bande seines Kumpels zu bilden und sich mit den anderen zu bekriegen. Was genau passierte, wechselte von Tag zu Tag.

Kaum waren die beiden in der Schule, wurde das Verhalten wieder besser.
Bei Kindern aus dem Bekanntenkreis war ähnliches zu beobachten.

Ich habe dazu zwei Theorien. Die eine ist, dass die Kinder unsicher sind, weil sie nicht wissen, was mit der Schule auf sie zu kommt, und deswegen quasi kopfscheu werden. Wie genau sich das äußerst ist, je nach Kind, verschieden.
Die andere Theorie ist, dass im Jahr vor der Einschulung nochmal ein ordentlicher Entwicklungsschub kommt, und während Entwicklungsschüben sind die Kinder ja immer unleidlich.
Vielleicht kommt auch beides zusammen.

Wenn Du im Februar mit Deinem Sohn in Kur fährst, und er dann immer noch so drauf ist, können die Dir sicher Tips geben.

Bis dahin würde ich versuchen, mal ein ruhiges Gespräch mit ihm zu führen, wie sich der Rest der Familie bei seinem Verhalten fühlt, und wie er selbst sich fühlen würde, wenn er so behandelt würde. Vielleicht hat er Vorschläge, wie man ihn wieder "runterholen" kann.

Ihn auf's Zimmer zu schicken, finde ich übrigens nicht unbedingt verwerflich.
Unsere Tochter kommt z.B. nur wieder runter, wenn man sie komplett in Ruhe lässt, wenn sie richtig auf 180 ist. Und das heißt, dass man außer Sicht- und weitgehend außer Hörweite sein sollte. Alles andere macht sie nur immer wütender. Dann kann man sich irgendwann auch Tritte vor's Schienbein einhandeln. Und das war nicht anders, als sie 5 war.
Unser Sohn lässt sich dagegen eigentlich immer trösten, wenn er sauer ist.
Die sinnvollste Vorgehensweise ist da sehr abhängig vom Kind.

LG

Heike

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Hallo vielen Dank erstmal für deine Antwort. Ich vermute auch das es etwas mit der Schule zu tun hat. Er kommt mit Anfang 6 direkt in die Schule und ich glaube damit ist er total überfordert, da er einfach noch ein wenig Zeit braucht um vom Kindergarten zur Schule zu wechseln. Heute morgen gab es natürlich auch wieder Theater, nach dem Kindergarten wenn der kleine im Bett ist, suche ich mal eine ruhige Minute und versuche ihn mal in Ruhe zu erklären was mich da grade stört
Ich hoffe diese Phase dauert nun nicht bis August 😂 den so lange halte ich es nicht aus.
Ich hoffe die Kur wird uns beiden gut tun und er lernt mehr Respekt vor uns zu haben den im Moment hat er dies nicht. Er redet manchmal wie ein Erwachsener und im nächsten Moment ist er ja aber noch so klein. Es bringt nur etwas ihn ins Zimmer zu schicken nur so reagiert er sich ab und kommt runter. Wenn er unten ist und uns und den kleinen Bruder noch sieht dann dreht er richtig ab. Ich bin mal gespannt wie so die nächsten Tage mit ihm werden und ob das Gespräch heute was bringt. Ich werde ihm auch klare Grenzen setzen wenn er nicht auf uns hört. VG und alles Gute weiterhin

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Eltern suchen oft altersmässige Ursachen für das Rebellieren, wie Kopfkino vor der Einschulung, Probleme im KiGa /Schule oder Entwicklungsschübe. Bei solchen Ursachen würden die Kindern mit ihren Eltern darüber reden, sofern sie ihren Eltern voll Vertrauen, ausreichende Aufmerksamkeit und Verständnis bekommen und ihnen die Liebe von den Eltern bewußt ist.
Rebellieren hat meistens was mit Unzufriedenheit zu tun.Wo sich Kinder unverstanden fühlen, nicht genügend Aufmerksamkeit empfinden oder bei Leistungsversagen frustriert sind ect. , wo sie das Gefühl haben, dass sie mit ihren Eltern über ihre Gefühle oder Ärger nicht wirklich reden können oder kein Verständnis bekommen, wenn nicht sogar die Eltern selbst zur Unzufriedenheit mit beitragen.

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Da ich euren Tagesablauf , Verhalten und Reaktionen , sowie Erziehungsrichtung nicht kenne, kommen mir nur zwei versch.Ursachen in den Sinn.

Er sucht von Euch fehlende Aufmerksamkeit, die er momentan von Euch nur im negativen Verhalten erlangt , also Unzufriedenheitstand innerhalb der Familie oder ihr habt ihm seit Geburt an , zu sehr behütet und alles durchgehen lassen , wo er jetzt seine Macht über Euch ausspielt, wenn ihm was nicht passt.

Ich persönlich würde mal zum Kinderpsychologen gehen, um die Ursache dafür zu finden, damit man gemeinsam daran arbeiten kann. Wichtig ist für Euch, dass ihr dort auf Fragen zu den alltäglichen Verhalten, Abläufe ect. eure evtl. Verhaltensfehler nicht herunterspielt oder verschönert, ihr müsst offen, ehrlich und real sein, sonst bringt es gar nichts und löst das Problem weiterhin nicht..
Auch Eltern machen ihre Fehler in Reaktionen oder unbewußten Verhalten.

Wir hatten letztens von unserer Schule, mit einer Familienberaterin, einen Pubertätsabend...war echt lehrreich.
"Wenn Eltern schwierig werden" man bekommt eine neue Sichtweise aus dem Blick der Kindern, auch mehr Verständnis....wie was oft ankommt und vorallem was eine Pubertät nicht nur körperlich chaos verursacht, sondern das Gehirn auch Achterbahn fährt und umstrukturiert wird.
Die 1. Pubertät beginnt ca. so ab 3Jahre (Trotzalter) .Es gibt Situationen, wo unverzügliche Aufforderungen / sowie strafende Verbote und stetige , vermeidbare Nörglereien das Rebellieren noch mehr fördern.

Versuch mal in Ruhe , abends im Bett mit ihm über seine Ausraster zu reden, was ihn da so wütend gemacht hat, was ihn geärgert hat ect. , ansonsten professionelle Hilfe anzunehmen.