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Bin mir nicht ganz sicher, ob du nur von U3 Betreuung sprichst oder Kindergarten bis vor der Grundschule.

Ich finde, U3 muss nicht sein, wenn man das nicht möchte. Unter bestimmten Voraussetzungen. Die Eltern oder Oma beschäftigen sich vernünftig mit dem Kind und das Kind trifft regelmäßig andere Kinder. Entweder aus dem Familien- und Freundeskreis oder in Spielgruppen, Singkreisen usw. Und ich gehe mal davon aus, dass sich die Eltern einig sind und das Finanzielle und die Karriereplanung geklärt sind.

Bei Ü3 bin ich der Meinung, dass das schon wichtig ist. Insbesondere als Vorbereitung auf die Schule. Mit 3 oder 4 kann das Kind ja auch halbtags gehen. Hauptsache, es akzeptiert auch andere Bezugspersonen und lernt, sich in eine Gruppe einzufügen.

Freunde von uns haben ihre Kinder nie fremdbetreuen lassen. Sie haben alle schwedische und amerikanische Pässe und sind dann tatsächlich in die USA umgezogen als die älteste Tochter 6 wurde, da in Schweden Schulpflicht herrscht. Die Kinder werden jetzt von der Mutter unterrichtet. (Die Mutter ist Gesamtschullehrerin).

Mein persönlicher Eindruck zu der gesamten Situation: die Kinder sind gut erzogen und schulisch top. Mit 6 konnte die Tochter zB fließend englisch und schwedisch (zweisprachig aufgewachsen) und zusätzlich spanisch. Und sie konnte die Sprachen nicht nur sprechen sondern auch lesen. Sie waren auch sehr sozial, hatten Freunde usw. Aaaaber: das Kind war reichlich arrogant. Sie hat sich als was besonderes gesehen, weil sie ja nicht wie alle anderen in den Kindergarten und die normale Schule musste. Immerhin sind die Eltern wegen ihr sogar in ein anderes Land gezogen. Und das hat sie jedem auch so auf die Nase gebunden.

Das kommt natürlich immer aufs Kind an. Aber denke, es ist gar nicht so schlecht, wenn Kinder lernen, dass sich die Welt nicht nur um sie dreht.

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Da hast du total Recht! Interessante Beobachtungen! Danke

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Oh mein Gott was für ein elitäres Denken! Sooo schlimm ist es auch nicht, in die Schule zu gehen.

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Vorab, ich verteufel sowas nicht - wirklich nicht. ABER gerade wenn man z.b. ein sehr zurückhaltendes Kind hat, finde ich die Kita essentiell als Vorbereitung. Sonst lernen Kinder ja vorher nie wirklich Konflikte unter Gleichaltrigen zu klären, sich in Gruppen einzufügen, auf familienfremde Bezugspersonen zu hören, längere Zeit auch mal weg von Mama und Papa zu sein, auch das interaktive Spiel mit Gleichaltrigen kommt der kindlichen Psyche und Entwicklung sehr zu gute. Dinge die man daheim gar nicht gewährleisten kann. Das Spiel mit einem Erwachsenen ist immer ein anderes als das mit anderen Kindern und selbst wenn du zum Spielplatz gehst, als Mutter kommt man nicht davon ab, ggf. sich in Konflikte mit einzumischen, dass laufen zu lassen, fällt familienfremden leichter. Es fördert zudem die Selbständigkeit, die Sprachentwicklung und wenn Entwicklungsverzögerungen auftreten, fallen diese im direkten Vergleich zu anderen Kindern schneller auf und man kann früher gegensteuern.

Ich bin der Meinung, die ersten 3 Jahre ist eine KANN Sache... oft hat man nicht die Wahl, hätte ich sie gehabt, würde ich Junior auch erst mit 3 in die Kita geben. Aber ab 3 sag ich ganz klar, und wenn es nur bis zur Mittagszeit ist und ab 12 Uhr das Kind abgeholt wird - danach empfinde ich es als SOLLTE/EMPFEHLENSWERT bzw. sogar als MUSS.

Sprich selbst wenn ich beim 2. Kind daheim bliebe - würde mein 1. Sohn zur Kita gehen, egal ob ich daheim verfügbar wäre oder nicht. Ich merke es jetzt schon, er blüht wahnsinnig auf mit der Krippe und er begann mit 17 Monaten, fängt langsam immer besser mit dem Sprechen an etc.

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Ich habe ja die gegenteilige Erfahrung
Er war wie ausgewechselt als er in der Betreuung war. Er ist nämlich sehr aufgeweckt und geht sehr auf andere zu. Lässt sich gut von mir trennen, bleibt bei den Großeltern, Onkel, Urgroßvater und auch bei meiner Freundin mit ihrem Sohn ohne Probleme. In den zwei Wochen war er dann komplett anders.

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Es ist natürlich eine Umstellung. Aber was machst du, wenn ihm der Wechsel in die Schule auch nicht gefällt?

Und sorry, 2 Wochen sind nicht lang. Es ist eine umgewöhnung, aber ich würde es wirklich nochmal in einer anderen Einrichtung oder bei einer Tagesmutter versuchen.

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Schade dass die Antworten hier mal wieder so negativ sind und mich so viele missverstehen wollen.

Aber danke für die ehrlich interessierten Antworten und Ansichten.
Ihn komplett Zuhause einzusperren und ihm dadurch Kontakte zu verwehren ist nun gar nicht meine Absicht.
Ich bin auch nicht naiv wenn ich auf die Gefühle meines Kindes höre. Ich habe während der Zeit dort in der kita einiges mitbekommen was so nicht gut läuft und habe mich auch in meinem Umfeld umgehört ob sie mit einem derartigen Schlüssel zufrieden wären.
Vor allem weil es kein muss ist ihn in einige solche Einrichtung zu geben.

Ich wollte lediglich Erfahrungen hören, niemanden angreifen aber irgendwie klappt das wohl nicht.

Heute habe ich neuen Mut schöpfen können und gleich zwei Kindergarten gefunden wo der Schlüssel besser ist und der Umgang auch anders zu sein schien.

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Das Problem war deine Frage. Du hast dich nicht klar ausgedrückt, was du eigentlich wissen wolltest. Du fragtest, ob andere auf Kita grundsätzlich verzichten. Das sein Kind bereits in eine Krippe geht und es dir darum geht, ihn nicht in DIESE EINE Einrichtung zu gebrn, war absolut nicht ersichtlich. Jeder ging davon aus, dass sein Kind weder eine Einrichtung besucht noch je besuchen sollte. Dass du einzig mit der eintn Einrichtung, in die er jetzt gewechselt ist, nicht einverstanden bist, er bereits in eine Krippe geht und du noch alternativ Kindergärten hast, wo der betreuungsschlüssel besser ist, ging aus deiner Frage nicht hervor. Zudem wurde erst später klar, dass du von ü3 und nicht u3 Betreuung redest. Denn jeder verstand hier, dass dein Kind weder in eine u3 noch in eine ü3 Betreuung gehen sollte. Du musst dich im ausgangstext einfach klarer ausdrücken, was genau du meinst und wie die aktuelle Situation ist. Sonst kann dir niemand einen ädequaten Ratschlag geben.

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Das stimmt, das habe ich nicht gut durch dacht.

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Hallo,

natürlich kannst du dein Kind auch nicht in den Kindergarten geben. Kindergartenbesuch ist ja schließlich kein Naturgesetz oder so was. Wichtig ist dann halt, dass du trotzdem dafür sorgst, dass dein Kind mit anderen Kindern zusammentrifft, du musst dann die fehlenden Sozialkontakte ausgleichen. Das könnte ein bisschen schwierig werden, denn alle anderen Kinder sind ja im Kindergarten. Aber unmöglich ist das nicht.

So, und ich wollte dir mal meine Geschichte erzählen: Ich kam mit drei Jahren in den Kindergarten, Anfang der 90er in BaWü auf dem Land. Der Kindergarten war furchtbar und ich wollte dort nie hin. Ich kann mich selbst noch daran erinnern, dass mich jeden Morgen an meinen Papa geklammert und geweint habe. Aber ich musste hin. Auch die Grundschule und das Gymnasium mochte ich nicht, ich hatte immer Angst dort hinzugehen und habe mich einfach unwohl gefühlt. Nach der 10. Klasse habe ich das Gymnasium gewechselt und war in einem, in dem pro Klasse nur noch 15 andere Schüler waren und das war soooo toll! Zum ersten Mal fand ich es nicht mehr schlimm, in die Schule gehen zu müssen. Ich hab danach studiert und kam schon irgendwie klar, aber große Kurse blieben weiterhin nichts für mich. Das ist bis heute so. Ich mag keine großen Gruppen, mehr als maximal 15 Menschen in einer Runde überfordern mich und ich denke, das wird sich auch nie ändern, OBWOHL ich das ganze System ordnungsgemäß durchlaufen habe. So. Das zu dem doofen Argument "aber er muss sich doch dran gewöhnen, sich in einer Gruppe zurechtzufinden". Für manche Menschen ist das einfach nichs.

Und das andere Argument " so ist das aber halt nun mal im Leben, da muss er durch, kann man sich nicht aussuchen " stimmt doch so auch nicht. Es gibt Alternativen. Kindergärten mit kleineren Gruppen z.B. oder andere Konzepte. Montessori, private Kindergärten oder integrative Kindergärten etwa. Übrigens ist es doch auch so, dass wir als Erwachsene uns nach Möglichkeit einen neuen Job suchen, wenn wir uns irgendwo komplett unwohl fühlen. Aber ein Kind "muss da durch"? Ich arbeite inzwischen übrigens für mich alleine. ;-) Hab ich mir so ausgesucht.

Aber, was ich noch schreiben wollte: Dein Kind ist ja noch sehr klein. Vielleicht noch zu klein für den Kindergarten. Da musst du ihm evtl einfach nur noch mehr Zeit geben. Und einen besseren Kindergarten suchen.

Viele Grüße!

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Hier in Australien ist Kinderbetreuung so dermaßen teuer, dass auch viele ihre Kinder bis zur Schule (mit 5) zu Hause lassen. Es gibt ein Kindergartensystem ab 4 Jahren, welches bezahlbar ist mit 15h die Woche fuer ca 50 Euro aufwaerts im Monat. Aber sind halt nur 15 Stunden, oft 3x 5 Stunden verteilt, oder eben 2x 7.5h.

Hier sehe ich oft Großeltern, die aus dem Grund die Kinder fast voll betreuen, da die Eltern arbeiten gehen.

Allerdings gibt es hier ein viel, viel, VIEL breiteres Angebot fuer Kinder unter 5, wo man hingehen kann und andere Eltern trifft und die Kinder natuerlich andere Kinder.

Ich hatte im ersten Lebensjahr meiner Tochter, als wir noch in Deutschland wohnten, in meiner Stadt echt Probleme, da Angebote zu finden, hier an jeder Ecke. Kommt denke ich natürlich auf den Ort an, aber ich hab in einer 250000 Einwohner Stadt in NRW gewohnt, also jetzt nicht am AdW. Ich sehe da ab so 3J das Problem, dass die anderen Kinder halt alle in den Kindergarten gehen werden, und es vor allem vormittags wenig Möglichkeiten gibt, an Dingen die man mit dem Kind altersgerecht unternehmen kann.

Ich persönlich finde eben die Arbeit für mich selbst sehr wichtig, weswegen ich meine Tochter in die Kita schicke - auch wenn mein komplettes Gehalt für die Betreuungskosten draufgeht.

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Also komplett gar nicht Nein, aber mein Sohn war 1 Jahr in der Krippe und 1 Jahr im Kita und seitdem wieder Zuhause.

Mein Mann war 3 Tage im Kita als Kind.

Lg

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Hi,

ich war und bin ja auch skeptisch, was die Fremdbetreuung angebt.
Meine Tochter habe ich mit 3 Jahren im Kiga angemeldet. Der 1. Schnuppertag war eine Katastrophe. Niemand hat sich um meine Tochter gekümmert und ich wurde rausgeschickt. Sie weinte bitterlich und ich brachte es nicht über das Herz weiter zu machen. Zu groß war und ist meine Angst dass ich damit was kaputt mache. Also starten wir den 2. VErsuch mit 4 Jahren. Sie kam gleichzeitig mit ihrem 1,5 Jahre jüngeren Cousin in die Gruppe, der ihr Halt gab. Sie hat bisher nur am 3. TAg oder so ein kleines Tränchen verdrückt. Ich bin so froh, dass wir kein großes Trennungsdrama hinter uns haben.
Mein Kleiner kam jetzt im Sep "schon" mit 3 in den Kiga zu seiner großen Schwester und Cousin. Die "Eingewöhnung" (die es bei uns im Kiga für so "große" Kinder ja nicht mehr gibt- was ich ja ganz übel finde) verlief ohne Probleme.
Er geht nun seit 3 Monaten in den Kiga und ich denke er geht recht gerne rein. Beide Kinder habe öfters Tage an denen sie Morgens verkünden dass sie nicht in den Kiga wollen. Aber ohne viel Diskussion klappt es doch meist. Bevor ich sie heulend dorthin schleppe, bleiben bzw blieben sie natürlich zuhause. Ich gönne dem Kleinen zwischendurch auch mal Kindergartenfreie Zeit, da der Kiga laut Erzieher und auch meiner Meinung nach, großer Stress ist. Auch hole ich ihn meist um 12.50 ab. (er geht von 8.30-12-50 ) Die Große möchte länger drin bleiben.
Beide Kinder sind super gerne Zuhause aber freuen sich dann auch wieder auf die Anderen Kinder. Ich denke ich habe einen guten Kompromiss für uns gefunden - Kigastart "erst" mit 4 J bzw 3 Jahren und dann auch öfter mal eine Pause wenn ich der Meinung bin, dass es zuviel ist.

lg