Ist meine Tochter (4) Einzelgänger?

Hallo, meine Tochter (4) geht, seit sie 1 Jahr alt ist, in den Kindergarten. Seit 1 1/2 Jahren in einen neuen, da wir umgezogen sind. Die Eingewöhnung in den neuen Kindergarten war sehr schwierig, da es offene Gruppen sind, vorher waren es altersabhängige Gruppen. Sie geht nun aber supergern hin, allerdings macht sie ihr Ding ziemlich allein dort. Nachdem sie ein paar Male erzählt hat, keiner spielt mit ihr und so, war ich beim Elterngespräch und habe mal nachgehakt. Dort hiess es dann, Probleme gibt es soweit nicht, allerdings ist sie jemand, der sehr schnell agressiv wird. Wird sie unabsichtlich geschubst, haut sie sofort zurück, was sie nicht will, macht sie auch nicht, sie hätte eine sehr starke Persönlichkeit. Zur Zeit sind bei den Mädchen Barbies total in, das meine Tochter ja VOLL LANGWEILIG findet. Und so sitzt sie allein. Nächste Woche wird sie 4 Jahre alt, ich habe sie gefragt, wen sie einladen möchte, da sagte sie mir 3 Namen. Den Nächsten Tag kam sie nach Hause und meinte, sie hat die 3 gefragt, aber keiner will kommen. Wenn ihre Freundin bei uns zu Hause ist, und ich manchmal höre, wie sie mit ihr umgeht, kommt mir das Grausen..... WIR MACHEN JETZT DAS, WAS ICH SAGE, DU DARFST DAS BUCH NICHT ANFASSEN u. s. w. Wenn sie im Kindergarten auch so herrisch ist, ist es kein Wunder, dass sie keinen Anschluss findet. Hat jemand einen Rat? Ansonsten ist sie total lieb und aufgeschlossen. Nur hab ich Angst, das sie mit ihrem Verhalten ein kleiner Einzelgänger wird, obwohl sie das Sozialverhalten im KG ja schon sehr lange gelernt haben müsste.

Gruss Kathrin.

1


Hallo,

ich würde den Aggressionen mal auf den Grund gehen.

Warum greifst Du nicht solche Situationen ein, wenn Du z.B. hörst wie Deine Tochter ihre Freundin herum kommandiert?

Also ich wäre mal dazwischen gegangen und hätte "geschlichetet".
Wenn sie sich Freunde einlädt, wollen die natürlich auch mit ihrem Spielzeug spielen... das sollte sie (weitgehend) akzeptieren lernen.
Klar gibt es manchmal auch Auseinandersetzungen...

<...obwohl sie das Sozialverhalten im KG ja schon sehr lange gelernt haben müsste.>

Das ist aber nicht NUR Aufgabe des Kigas!
Sozialverhalten findet überall statt, ist sie denn sonst zu Hause Mittelpunkt bzw. fordert sich viel Aufmerksamkeit ein?
Dann würde die Erklärung auf der Hand liegen.

Alles Gute.

2

Hallo,

ich kann Dir keinen Rat geben, außer vielleicht, sie so zu nehmen, wie sie ist.
Bei meinem Sohn(4) ist es ähnlich. Er ist sehr besitzergreifend, muß immer der Anführer sein, alles geht nach seinem Kommando.
Letztens hatte ich um ein Elterngespräch gebeten, um unter anderem auch dieses Thema anzusprechen.
Was ich zu Hause (im Zusammenspiel mit dem Bruder), auf dem Spielplatz, im Turnverein beobachtet habe, hat sich auch im Kindergarten bestätigt.
Er kommandiert andere Kinder herum, sagt ihnen, was sie zu tun oder zu lassen haben, verbessert die anderen ständigt und dementsprechend wenige Freunde hat er auch.
Meist beschäftigt es sich im Kindergarten mit jüngeren, weil man die so schön kommandieren kann.

Außerdem wurde mir gesagt, daß er eine starke Persönlichkeit sei uns sowas von stur und willensstark...wenn er etwas mitmachen soll, was ihm nicht gefällt, können die Erzieherinnen ihn dann auch nicht umstimmen.
Ich muß sagen, daß ich DIESES Problem zu Hause nicht mit ihm habe. Er ist zwar wirklich stur, aber letztendlich folgt er bei mir trotzdem.

Agressiv ist er eigentlich nicht, d.h. er haut keine anderen Kinder und nimmt ihnen auch keine Sachen weg. Das habe ich schon sehr frühzeitig unterbunden. Gehauen und Geschubst wird bei uns unter keinen Umständen. Das dulde ich keinesfalls.

Also einen Rat, der irgendwas ändern würde, habe ich nicht für Dich. Ich habe mich bei meinem Sohn schon damit abgefunden, er ist einfach so. Ich dachte immer, daß ihn eigene Erfahrungen vielleicht ändern. Wenn er z.B. merkt, daß keiner mit ihm spielen mag, wenn er sich so aufführt, aber dem ist nicht so. Es ist ihm egal, er wirkt auch nicht unglücklich mit der Situation.
Es gibt halt Menschen, die sind geborene Einzelgänger.

Ist Deine Tochter vielleicht etwas weiter entwickelt und den anderen geistig überlegen?

L.G.
zwillima

3

Hallo, ja genau so denke ich inzwischen auch...eigene Erfahrungen ändern sie vielleicht. Obwohls natürlich weh tut, wenn ich sehe, dass sie viel allein spielt. Aber im Gespräch wurde mir auch gesagt, dass sie die Ruhe im Alleinsein sucht, wenns ihr zu laut und zu viel wird. Das mit dem Weiterentwickelt sein spukt mir schon sehr lange durch den Kopf. Zu Hause kann von irgendwelchen Aggressionen keine Rede sein, sobald ich sie aus dem Kindergarten aber abhole,ist sie sowas von aggressiv, sie darf angeblich bei den Vorschulkindern nicht mitspielen (an die hält sie sich sehr stark), jüngere Kinder ignoriert sie, gleichaltrige sind ihr zu langweilig. Zu Hause macht sie Puzzles mit 200 Teilen, sie kann bis zu 1Stunde im Bett sitzen und Bücher angucken, und jeden Abend weint sie, weil sie in die Schule möchte und endlich selber lesen will. Ich hab keine Ahnung, ist ja vielleicht auch normal, wenn sie die Hortkinder beim Hausaufgaben machen sieht. 'Werde versuchen, sie so zu nehmen, wie sie ist, ich brauch auch nicht massig Leute um mich rum, und stur bin ich auch, was solls, irgendwas muss sie ja von mir haben. Übrigens mit dem Umstimmen der Erzieherinnen gehts uns genauso, da haben die bei meiner Tochter auch null Chancen. Gruss K.

4

Hallo!

Meine grosse Tochter (3,5 J.) geht seit August in den KiGa und hatte die ersten drei Monate enorme Eingewöhnungsprobleme. Nicht, dass sie weinte, wenn ich ging, aber sie fand einfach keinen Anschluss. Unser Kiga arbeitet auch mit offenen Gruppen, was die Sache für meine Tochter natürlich sehr erschwerte. Nach 3 Monaten hatte ich ein Elterngespräch und erfuhr, dass die anderen Kindern durchaus auf meine Tochter zugingen, aber sie wies sie teilweise schroff zurück, so dass diese sich zurückzogen.
Zu Hause war sie dementsprechend traurig und teilweise auch aggressiv mir gegenüber und auch ihrer kleinen Schwester (1,5 J.). Sie war schon immer sehr zurückhaltend und braucht lange, um mit anderen warm zu werden. Das grösste Problem war, dass sie überhaupt nicht mit den Erzieherinnen und den Kindern sprach, so dass ich schon angesprochen wurde, ob sie überhaupt sprechen kann #schock. Und wie sie sprechen kann: Zu Hause 12 Stunden am Stück.
Anfang Dezember fing ein Mädchen in ihrer Gruppe an, die auch sehr zurückhaltend ist. Mit diesem Mädchen hat sich meine Tochter angefreundet und ist seit dem wie ausgewechselt! Sie spricht mit allen und wirkt viel entspannter. Und nun hat sich noch ein drittes Mädchen angeschlossen.
Versuch doch mal Deine Tochter zu motivieren nachmittags jemand zum spielen einzuladen oder sprich selber mal eine Mutter an, bei deren Kind Du glaubst, sie könnte mit Deiner Tochter spielen. Geht sie zum Turnen oder so? Vielleicht lernt sie dort ein anderes Kind kennen, das ihr liegt?

Sweety