Playmobil Männchen Rassismus?

Guten Morgen zusammen

Ich habe gestern Abend etwas erlebt, das mich beschäftigt und ich nicht weiss wie ich damit umgehen soll 😕
Ich habe mit meinem Sohn Playmobil gespielt und er hat ganz viele Männchen geholt. Einen hat er dann in die Zimmerecke geschmissen und gesagt „Der darf nicht mitspielen, den mag ich nicht“. Ich hab ihn dann gefragt, warum er ihn nicht mag und er meinte „wegen der schwarzen Haut“. Boah, das hat gesessen. Ich wusste nicht , was ich sagen soll. Ich hab dann sowas gesagt wie: alle sehen unterschiedlich aus und sind ok wie sie sind.
Ach Mensch, ich fand das furchtbar. Von uns Eltern hat er sowas nicht.
Was soll ich ihm in Zukunft sagen?
Er ist fast 4,5 Jahre alt.

Danke für Tipps 🌷

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Ich habe ein Kind ein Playmobilmännchen gemoppt, weil es nur einen Arm hatte. Das durfte auch nicht mitspielen, und wenn dann war es der Böse...

Als Erwachsener diskriminiere ich trotzdem keine Behinderten, auch als Kind nicht.

Ich würde also wegen solch eines Playmobilmännchens kein Fass aufmachen und ihn einfach spielen lassen. Du kannst ja mal einen Satz dazu sagen, aber ansonsten lass ihn einfach.
Rassismus entsteht nicht durch Spielen. Wenn du ihm im normalen Leben ordentliche Werte vorlebst, wird er die auch übernehmen.

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Bei mir war das die rothaarige Barbie (eine Arielle). Ich wusch ihr einmal die Haare die dann total verfilzt waren. Sah schrecklich aus wie bei einer Hexe. Die musste dann auch immer die Böse sein.

Meist hat sie meiner Hauptbarbie den Mann ausspannen wollen. Woher ich das Thema hatte weiß ich allerdings bis heute nicht.

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😅😅 hat sie es denn geschafft?!

Wir haben hier auch einem dunkelhäutigen Playmobil-Mann. Mit ihm wird auch weniger gespielt als mit dem Piraten bspw. Wahrscheinlich ist es das was man kennt...dabei hat mein Sohn einen afrikanischen Onkel den er heiß und innig liebt.

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Hat er denn sonst irgendwo Berührungspunkte damit? Gibt es dunkelhäutige Kinder in der Kita?
Wenn du abschätzen kannst, dass er das evtl. bei jemand anderem aufgeschnappt hat, würde ich das in der Kita ansprechen und bitten, dass das Thema dort mal kindgerecht aufgegriffen wird.
Ich fände es wirklich schlimm, wenn so kleine Kinder schon der Meinung von Eltern nacheifern würden.

Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob da wirklich ein Rassismus bzw. ein Erlebnis damit verbunden wird. Meine Tochter hat auch so ihre Vorlieben an Farben. Schwarz mag sie überhaupt nicht. Die schwarzen Socken müssen in der Schublade bleiben. Alles was dunkel und nicht farbenfroh ist, wird abgelehnt. Die Playmobilfigur ist doch aber bestimmt nicht gänzlich dunkel gestaltet, oder?

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Danke für deinen Beitrag. In der Kita gibt es ein dunkelhäutiges Kind, das mag er auch nicht wirklich. Und einen Betreuer, mit dem kommt er gut klar.
Dass ich das in der Kita mal anspreche ist eine gute Idee. Selbst wenn bei meinem Sohn nichts weiter dahinterstecken sollte, ist das Thema ja nicht verkehrt.
Die Playmobilfigur ist sonst ganz bunt angezogen.

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Vielleicht hatte er gerade Streit mit dem dunkelhäutigen Kind im Kindergarten? Bei so kleinen Kindern ist das wahrscheinlich eine sehr kurzfristige Sache. Das sieht bald ganz anders aus. Er wird ja auch noch andere dunkelhäutige Menschen treffen.

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Ich würde ihn spielen lassen. Das Spiel mit Playmobilmännchen ist doch was anderes als die Realität. Außerdem hast du dein Kind ja in dem Moment auch in die Ecke gedrängt. Was hätte es denn darauf deiner Meinung nach antworten sollen? Kinder sind da einfach ehrlich und denken sich dabei doch nichts. In anderen Familien und Ländern dürfen vielleicht die hellhäutigen Figuren nicht mitspielen.

Wir haben hier auch mehrere dunkelhäutige Püppchen. Meine Große kann damit weniger anfangen, zumindest mit den Babypuppen. Bei ihren Reiterfigürchen wird ohne Unterschied gespielt und auch in der Kita hat sie Freunde unterschiedlicher Herkunft und Hautfarbe. Wenn sie nun lieber eine hellhäutige Babypuppe möchte, dann finde ich das nicht schlimm.
Die Kleine hat das dunkelhäutige Baby ganz schnell liebgewonnen und quasi adoptiert. Es darf nun also irgendwie doch mitspielen.

Ich mochte als Kind auch bestimmte Lego Figuren nicht. Diese dürfen nicht mitspielen. Das lag aber am Schnurrbart. Die Figuren selbst waren ja gelb.

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Ich würde ihn einfach spielen lassen. Ich hatte früher so billigversionen von barbie und da durfte die fälligen auch nie mitspielen weil ich sie wegen des Körpers nicht mochte. Trotzdem kam ich immer gut mit fälligen Personen klar und finde sie auch heute noch hübscher als solche hungerhaken wie sie von barbie dargestellt werden. Kinder denken da ganz anders als Erwachsene.

Meine Schwester hasst alle rothaarige puppen, ihre beste Freundin hat rote Haare. Sie mag es eben nur nicht, mit denen zu spielen

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Heute ist es das schwarze Männchen, morgen das mit dem Pferd und übermorgen das mit dem grünen Hut. Bei Spielzeug-Aversionen immer gleich Wunder was zu vermuten, finde ich unnötig.
Solange er Menschen nicht aufgrund ihrer Hautfarbe, Behinderungen o.ä. nicht abwertend tituliert, würde ich da garnichts unternehmen - sondern ihn höchstens trocken auffordern, mit dem Spielzeug gefälligst pfleglicher umzugehen.
LG Moni

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Ich denke d musst du dir keine großen Sorgen machen. Bei uns wurden grundsätzlich erstmal die Playmobifiguren, denke eine Hand, ein Arm o.ä. fehlte, weil wir sie versehentlich kaputt gemacht hatten, aussortiert. Außer dann, wenn wir Krankenhaus spielen wollte. Dann standen sie natürlich hoch im Kurs.
Ich erinnere mich, dass wir genau ein dunkelhäutiges Playmobilmädchen hatten und es meine Lieblingsfigur war. Aber nicht, weil ich über die Hautfarbe an sich nachgedacht hätte, sondern weil ich die Farbkombination von dunkelbraun, gelb und lila, die sich mit der Kleidung ergab, einfach so schön fand.

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Hallo,

Ich hab genau das gleiche bei meinem Kind schon erlebt. Wir haben massig Duplo Figuren. Darunter auch asiatisch aussehende, indische, dunkelhäutige, Inuit,...
Mein Kind wollte die meisten auch nie mitspielen lassen und hat die immer weggelegt. Das hat mich auch richtig geschockt und traurig gemacht. Wir wohnen sehr ländlich und leider ist die Bevölkerung hier nicht so multikulturell, obwohl mein Mann selber auch nicht deutsch ist. Ich denke, er hat sie aussortiert weil er es nicht kennt. Er hat dann auch gesagt, das manche böse aussehen. Erklären konnte er es nicht richtig. Ich hab dann auch versucht zu erklären und letztlich hab ich kein großes Aufsehen darum gemacht, sondern hab mir eine der Figuren geschnappt und damit mit ihm mitgespielt.
Ich wäre auch dankbar, wenn jemand vielleicht einen guten Buchtipp hat, der diese Problematik behandelt, also kindgerecht.

Liebe Grüße

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Als meine Tochter im gleichen Alter war wollte sie mit einem Mädchen im Kindergarten nicht spielen, wegen der dunklen Haut. Ich habe ihr gesagt, dass das ganz sicher kein Grund ist jemanden auszuschließen. Sie muss nicht alle Menschen mögen, aber ganz sicher darf sie keine Menschen nach Äußerlichkeiten aussortieren.
Am nächsten Tag wollte sie nicht mit zur Uroma, "weil die so wellerige Haut hat" 🙈🤣
Und dann habe ich auch die erste Aussage nicht mehr ernst genommen und meine Tochter hatte auch keine Probleme mehr mit dem Mädchen zu spielen.
Ich glaube einfach, dass den Kindern in dem Alter Äußerlichkeiten von anderen Menschen bewusster werden und sie sich da erstmal durchwursteln müssen..

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Wenn der Junge, den er nicht mag eine dunkle Hautfarbe hat, dann ist das wohl der Grund ;-)
Kinder sind nicht rassistisch. Meinem Sohn ist erst nach 2 Jahren aufgefallen, dass sein bester Freund dunkelhäutig ist ;-)
Ich würde aber trotzdem nochmal mit ihm reden, dass er seine Wut nicht an einem äußeren Merkmal festmacht.

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Das stimmt schon - Kinder bemerken diese Äußerlichkeiten von sich aus nicht. Etwas anderes ist es, wenn es von "außen" an sie herangetragen wird, durch Bemerkungen der Eltern oder anderer Erwachsener etwa.
Auch bringen die Eltern der PoC - Kinder oft auch eigene Diskriminierungserfahrungen mit, die einen verständlicherweise empfänglich und empfindlich machen in Bezug auf Ärger dieser Art. Auch das bekommen Kinder ja mit. Wenn man nicht aufpasst, entwickelt sich unter eigentlich völlig offenen Kindern je nach Gruppendynamik eine ungute Gemengelage.

In einer Kindergartengruppe unseres sehr homogenen Landkindergartens gab es mal einen solchen Fall - irgendein Kind bemerkte, dass ein bestens integriertes und absolut beliebtes Mädchen nicht ganz diesselbe Hautfarbe hat wie der Rest der Gruppe und hat sie damit geärgert, was sich leider für einige Tage etwas aufschaukelte.
Die Eltern des Mädchens sowie mehrere andere Eltern der Gruppe haben daraufhin beim Kindergarten interveniert und sehr nachdrücklich darauf bestanden, dass die Gruppe ein kindgerechtes Projekt zum Thema "Wir sind verschieden und das ist gut so" (so nenne ich es mal, es hieß anders) bearbeitet. Seitdem ist, soweit ich weiß, wieder Ruhe an dieser Front und die Kinder (und Eltern!!) haben hoffentlich alle etwas gelernt.