Kind sehr wehrhaft- Medizin

Hallo,

Ich war lange nicht aktiv.

Aber ich hab ein Problem. Mein 5 jähriger hat das erste mal seit 3 Jahren einen fieberhaften Infekt mit starken Husten (laut SchnellTest kein Corona).

Er hatte früher mit Fieberkrämpfen zu kämpfen. Und davor hab ich jetzt natürlich Angst. Er fiebert seit heute auch sehr hoch bis 39,6° in der Spitze inkl Schüttelfrost.

Er soll 2x täglich Nurofen-Saft bekommen, den er hasst! Und Zäpfchen würde einer Vergewaltigung gleichen bei ihn. Ausgeschlossen damit. Ich ihm das Ding also in die Spritze. Da spuckt er aber die Hälfte wieder aus und das geht nur mit brachialer Gewalt und ich hasse es. Ihm geht's richtig schlecht und er wehrt sich mit Händen und Füßen... unbestechlich war er immer schon. -.-

Heute Abend hab ich ihn dann noch dadurch verletzt und er hat ne blöde Bewegung gemacht und ich hab ihn die Spritze ins Zahnfleisch gerammt das er ganz kurz geblutet hat, dafür aber relativ stark. Ich könnte mich in solchen Momenten am liebsten erschießen so sehr fühlt man sich wie ein Straftäter der untersten Ebene in solchen Momenten.

Aber Medikamente sind halt kein "heute so, morgen so" zumal bei ihm halt auch der Fieberkrampf wie ein schwarzer Schatten über ihm steht. Wadenwickel lässt er nur im Fieberschlaf zu... im Wachzustand ist er sehr überempfindlich und wenn der sich aufregt kann ich ihn direkt umziehen, weil er klatschnass davon wird.

Gibt es irgendwelche livehacks die ich nicht kenne? Fiebersaft im Schlaf verabreichen? Ins Trinken mischen (wobei dafür ist er zu intelligent um ihn zu verarschen!)... auf die Zahnbürsten als Zahnpastaersatz?! Ins Nasenspray mischen... gut meine Fantasie und Verzweiflung mischen sich mit Zynismus. Aber im Ernst... gib es irgendwas?

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Guten Abend,

mein Sohn hat Medikamente immer erbrochen. Seit er Baby war - und ein Baby kann nicht absichtlich würgen - Er stellt sich bis heute an, wenn er Medikamente nehmen soll, würgt immer noch und überwindet sich regelrecht wenn ich ihm mal ne halbe Ibu gebe.

Als er klein war, gingen Fieberzäpfchen recht gut. Aber er war auch nicht so störrisch wie deiner.
Vielleicht kann ich auch einfach besser Zäpfchen geben als du, kleiner Spaß😂😂😂

Was ich zu dieser Gewalt meine: Ich meine, im Notfall ist sie schon gerechtfertigt. Du willst ihm nicht schaden, sondern Schaden von ihm fernhalten. Wenn er nicht kooperiert, dann würde ich als Mutter auch durchgreifen. Natürlich tut man das nicht gerne und hasst sich in dem Moment auch ein bisschen selbst, aber ich würde mich noch mehr hassen, wenn ich meinem Kind nicht geholfen hätte, obwohl ich es gekonnt hätte, nur weil er nicht die nötige Einsicht hat und nicht kooperativ ist.

Ein Fieberzäpfchen ist keine Vergewaltigung, aber du kannst ihn wählen lassen. Saft oder Zäpfchen. Wählt er keines von beiden, entscheidest DU

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Warum wehrt er sich so? Mit 5 sollte er doch schon verstehen, dass ihm die Medizin hilft. Hast du mal versucht, das mit ihn zu besprechen? Kann er dir das artikulieren?
Zäpfchen kann ich nachvollziehen. Finde ich auch nicht toll zu geben. Meine Tochter wehrt sich da auch immer extrem.
Aber der Saft schmeckt doch halbwegs erträglich.

Helfen Arzt-Bücher? Von wieso weshalb warum z.b.
Oder eine Handpupppe, die die Medizin gibt?
Oder ein Kuscheltier, welches zuerst die Medizin bekommt?

Ich verstehe auf jeden Fall, wie du dich fühlst. Bitte hab kein schlechtes Gewissen, du willst ihm ja nur helfen.
Ich hoffe, dass es irgendwie klappt mit einem der Tipps!

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Der hat leider durch seine PVL noch immer Regulationsstörungen, die normalerweise längst abgebaut gelten. Das fängt jetzt erst an sich zu verwachsen.

Prospan kann er trinken wie Wasser. Aber ibuprofen hat er immer gehasst und ich kann es mit nix beschwichtigen, nicht schön reden und wenn ich es verharmlose steigert er sich noch mehr hinein. Wenn er was partout nicht will stellt er sich quer... bei der Option Zäpfchen die ich ihm auch nenne, kommt ein Blick der puren Panik und beim Saft reagiert er eher angewidert.

Hab auch gesagt... je schneller desto schneller is es vorbei und er bekommt danach sofort was zu trinken. Das letzte mal als er nurofen damals bekam, da war er 2, da geht das trotz Gegenwehr noch unfallfrei. Aber mit 5 gleicht das nem ringkampf mit nem Krokodil. Die Spritze fliegt durchs Wohnzimmer wenn er sie zu greifen bekommt... etc.

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Hallo.

Ich glaube den ultimativen Tipp gibt es nicht.

Hast du schon mal versucht ihn selbst trinken zu lassen vom Löffel oder aus dem Schnapsglas? In den Mund spritzen verstärkt ja meist den Würgereiz. Nebenbei versehen lassen zur Ablenkung oder irgendein Spiel auf dem Handy, was sonst nicht erlaubt ist. Was bei uns auch funktioniert: Die Belohnung (Schokolade oder Gummibärchen) direkt neben hin legen und sofort danach essen um den komischen Geschmack wieder loszuwerden. Ggf probiert ihr mal noch eine andere Geschacksrichtung (Nurofen gibt es ja Verschiedene), vielleicht klappt ein anderes besser.

Mit 5 Jahren kann er doch außerdem verstehen warum das notwendig ist. Ist jetzt vielleicht nicht besonders pädagogisch wertvoll, aber ich erkläre meine Tochter (4 Jahre) wenn sie sich trotz allen oben genannten Maßnahmen weigert, dass Wir dann ins Krankenhaus müssen. Dann nimmt sie es meist unter großem Protest doch.

Und ja i m Zweifelsfall müssen notwendige Medikamente auch mit "Gewalt" ins Kind. Aber bei einem 5 Jährigen Stelle ich mir das verdamme schwer vor, das klappt bei meiner 4 Jährigen schon kaum noch.

Liebe Grüße und gute Besserung

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Ja das wäre wünschenswert. Er versteht was ich sage, auch den Sinn dahinter... sein Hirn scheit aber Panik. Ähnlich eines Erwachsenen Angstpatienten beim Zahnarzt der erst kommt, wenn die Schmerzen unaushaltbar werden, die Zähne ne Subkultur entwickelt haben und aufgrund des mündlichen Verfaulungsprozess Mundgeruch und Co längst alle verscheucht haben.

Der hat wie ich ein Elefantengedächtnis. Und kann sich noch an Dinge erinnern die Jahre her sind. Zumal, das war schon im Bauch so. Wenn der das Gefühl von fixiert werden hat (Ausnahme als Baby war die Babytrage), reagiert er hysterisch. Das fing beim CTG Gurt an, er benötigte Jahre zur Akzeptanz angeschnallt zu werden im Auto und fremde die ihn fixieren zb im Krankenhaus... Todesangst.

Prospan und Nasenspray ist das einzige was er freiwillig nimmt. Nurofen egal wie... das selbst nehmen ging mit 2,5 einigermaßen aber heute gar nimmer. Dann heißt es "ich lieb das nicht"... und ich "Medizin hat auch nix mit lieben zu tuen... du darfst das auch nicht mögen. Aber wenn ich es ganz hinten rein spritze dann schmeckt du nix weil es gar nicht auf der Zunge landet. Aber ohne das könntest du Krampfen, dann müssen wir ins Krankenhaus mit Blutabnahme und allem drum und dran und das will ich dir ersparen."

Für pädagogische Bücher ist er nur über den Kindergarten zugänglich... bei mir hört er da nicht zu und beschäftigt sich schnell anderweitig. Da is sein Bruder zugänglicher.

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Oh, das klingt echt anstrengend...
Alternative könnte Paracetamolsaft sein, der senkt auch das Fieber. Also wenn es ihm wirklich um den Geschmack geht, könnte das eine Überlegung wert sein. (Obwohl ich sagen muss, sowohl ich als auch mein Kind eindeutig Nurofensaft bevorzugen würde, vom Geschmack her. Aber man weiß ja nie.)

Welche Dosierung bekommt er?
Wahrscheinlich ist es noch zu viel, aber für 200mg gibt es auch Lutschtabletten von Nurofen für Kinder. Die wären auch eine Alternative, wenn er schon so eine hohe Dosis bekommt, aber ich vermute, dass es in seinem Alter noch weniger ist...

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Guten Morgen,

ich glaube es gibt Ibuprofen inzwischen auch in einem anderen Saft von einer anderen Firma. Der schmeckt nicht nach Erdbeer sondern nach Banane. Wenn Du ihm sowas holst und ihm nicht genau verrätst, was es ist? Einfach: xy, ich nehme Dich ernst. Ich habe mich in der Apotheke erkundigt, weil Dir das Nurofen ja nicht schmeckt. Es gibt einen ganz neuen Saft extra für die großen Kinder (bei meiner Tochter zieht es oft, wenn es irgendwas ist, dass sie sich "groß" fühlt) und der hat gar nix mit dem anderen Saft zu tun. Den gibts auch nicht in einer Spritze, sondern den darfst Du selbst aus dem Becher hier trinken! Total cool, oder?

Meine Tochter reagiert und kooperiert deutlich besser, wenn sie das Gefühl hat man nimmt sie ernst und sie kann mitbestimmen (= neuer Saft in dem Fall). Ansonsten würde ich je nach Härtefall das ganze auch mit Bestechung mischen: wenn Du den Saft getrunken hast, kannst du 20 Minuten ans iPad (gibts sonst nur im Urlaub oder zum Haareschneiden; je nachdem was Ihr da so an Bestechung habt was es sonst selten gibt).

Ich denke da jetzt mit "Gewalt" durchzugreifen ist zwar am Ende des Tages wenn es darum geht Deinen Sohn zu "retten" deine Aufgabe - im Krankenhaus würden sie ihn bestimmt auch nicht 2 Tage lang motivieren und bestechen sondern ihm einfach nen Zugang legen und fertig. Allerdings bin ich mir relativ sicher, dass das das Thema Medikamentengabe im späteren Leben nicht leichter macht, sondern er vielmehr mauert und das als absolut negativ abspeichert.

Mir würde sonst noch einfallen: zeig ihm ein Bild von jemandem, der einen Zugang im Arm liegen hat - am besten dramatisch mit vielen Schläuchen drumherum - und sag ihm, dass ihr sonst ins Krankenhaus müsst und er auch so an die Schläuche angeschlossen werden muss. Keine Ahnung ob das so pädagogisch wertvoll ist, aber bei uns hats gestern geholfen bei der Zähneputz-Frage, als ich ihr Bilder von verfaulten Mündern gezeigt habe - nach 10 Sekunden stand sie im Bad ;-)

Es ist eine ganz schlimme Situation das Kind krank und leidend zu sehen; ich weiß. Ich hoffe, Du findest einen Schleichweg um ihm Ibu zu verabreichen. Wie jemand anderes ja auch schon schrieb: reines Fiebersenken würde ja auch mit Paracetamol gehen - falls es da vielleicht noch andere Darreichungsformen gibt. Vielleicht würde er ja eine Tablette schlucken?

LG
Hakunamatata

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Hallo,

Meine Kleine war auch immer so extrem.

Als sie dann mit knapp 4 das erste Mal Antibiotikum gebraucht hat, ging es auch wieder los.

Also habe ich ihr knallhart gesagt, dass sie die Möglichkeit hat den Saft zu nehmen, oder sie muss in Krankenhaus und kriegt es dann per Spritze- und das wäre bei Antibiotikum ja wirklich die Konsequenz bzw. Halt Intravenös als Tropf

Da die letzte Impfung noch nicht lange her war, war das Thema Spritze noch sehr präsent und es hat gefruchtet.

Notfalls hätte eine befreundete kinderkrankenschwester ihr tatsächlich so eine Infusion nadel mit gebracht und gezeigt 😎

Wäre das ein Weg, der funktionieren kann?

Lg und gute Besserung

JD

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Hallo,

es gibt von Nurofen auch Schmelztabletten (200 mg) zum Lutschen in Zitrone und Mint. Sie sind ab 6 Jahren angegeben - von daher würde ich beim Arzt nachfragen, ob sie schon genommen werden dürften.

Alternativ mag er vielleicht Apfelmus/Fruchtmus - da könnte man es verstecken im Nachtisch?

VG
B

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Habe erst nach meinem Eintrag deinen gelesen.
Unser KiA hat uns die für meine 3,5 jährige aufgeschrieben.
Natürlich muss man dann noch genauer auf Abstände bei der Gabe achten...

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Danke das merk ich mir. Wusste ich gar nicht.

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Ich habe aktuell die gleiche Situation mit meinem fast 3 jährigen. Fieber, husten usw.
Wir haben auch Fiebersaft verschrieben bekommen, hat er 1x versucht, beim 2. Mal musste er sich übergeben, nur beim Gedanken daran es nehmen zu "müssen".
Ich habe ihn dann vor die Wahl gestellt, Saft oder Zäpfchen.
Dann hat er natürlich das Zäpfchen genommen.
Er nimmt dann sein Lieblingskuscheltier, legt sich auf die Seite und dann klappt es gut.

Medikamente untermischen funktioniert in den wenigsten Fällen, das habe ich bei meinem Großen oft versucht. 🙈😂

Vll stimmt er dem Zäpfchen zu, wenn du es ihm erklärst?

LG und gute Besserung!

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Mir ist noch was eingefallen, schau doch Mal bei YouTube, vll gibt es da ein passendes Video.
Meinem Großen (Autist) haben Filme immer geholfen etwas zu verstehen und zu verinnerlichen. :)

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Es gibt Nurofen Schmelztabletten, Geschmacksrichtung Zitrone...
Diese Tablettn müssen allerdings, trotz Rezept, fast vollständig selbst bezahlt werden.
Ich glaube, 7 Euro habe ich dafür bezahlt.