Gewicht Kind im Auge behalten

Hi Zusammen,

ich mach mir seit der letzten U voll den Kopf wegen unserer 4Jährigen. Der Doc sagte das Gewicht sei noch ok aber grenzwertig, man sollte dies im Auge behalten.
Davor machte ich mir keine Gedanken und fand sie perfekt so.
Da ich selber übergewichtig bin und das NICHT für mein Kind will, kauf ich ihr niemals Süßes, erst im Alter von ca 3 durfte sie zumindest essen, was sie z.B. zu Ostern geschenkt bekam, aber nur in kleinen Mengen und verteilt (sie hat z.B. jetzt noch was von Ostern im Schrank), generell äußere ich aber in der Familie den Wunsch erst gar nichts zu schenken. Getrunken wird nur Wasser, außer morgens Milch und zum Mittagessen ein ganz dünnes Saftschorle. Gekocht wird täglich frisch und mit viel Gemüse. Aber guten Hunger hat sie schon. War aber bisher für mich bedenkenfrei, denn 1. war mir das lieber als dem Kind mit dem Essen nachzurennen wie es viele müssen und 2. ist sie so ein Powerkind, sie ist den ganzen Tag in Action. Dachte sie braucht es eben.
Bin jetzt irgendwie überfordert, was macht man denn dann in diesem Alter? Diät geht ja nicht?
Sie ist 110 cm groß und wiegt ca 22 kg. Vor einem Jahr war sie noch 10 cm kleiner und ca 6 kg leichter, da hat noch keiner was gesagt. Sie hat halt einen mega Sprung hingelegt.
Würde mich über Meinungen freuen.
Und über Anregungen, was eure vor dem Kindergarten morgens essen und was sie dann noch als Vesper mitnehmen?


Vielen Dank!

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Hey!

Ich würde das Kind machen lassen. Achte auf genug Bewegung, eine ausgewogene Ernährung.
Ich würde vielleicht eine Ökotrophologin aufsuchen und mich beraten lassen. Gerne mit Schwerpunkt auf gesunde Ernährung für Kinder / Übergewicht bei Kindern. Vielleicht kann sie dir Tipps geben oder dich auf falsche Leitsätze aufmerksam machen.

Du sagst ja selbst, dass du übergewichtig bist- irgendwo liegt vielleicht der Fehler im System.

Zum Beispiel:
"Bin froh, dass ich meinem Kind nicht hinterherrennen muss." Ich glaube, Kinder essen intuitiv genug und würden schon nicht verhungern, wenn Mama sie nicht daran erinnert. Wenn du deinem Kind allerdings spiegelst, dass du erleichtert bist, wenn es viel isst... kann es dazu führen, dass es viel isst, um dir ein gutes Gefühl zu verschaffen. Weil du dich dann freust.

Der nächste Punkt: Sie isst viel und ich glaube, sie braucht das. Wir sind sehr aktiv. Ein Powerkind.

Das sind Gedanken, die viele übergewichtige Erwachsene haben: Man hat viel Bewegung gehabt, ist aktiv gewesen und hat etwas geleistet: Also braucht man auch viel Nahrung.
Das ist ein Trugschluss.

Daher würde ich an deiner Stelle eine Fachperson zu Rate ziehen, vielleicht kann die da nochmal nach deinen Glaubenssätzen gucken und Fehler finden.

Vielleicht ist es auch einfach so, dass sich deine Tochter völlig normal entwickelt, aber der Kinderarzt ihr Gewicht auf dem Kieker hat, weil du übergewichtig bist. Auch möglich.
Ich würde professionell an die Sache rangehen, um dem Kind nicht von Anfang an einen Fokus aufs Gewicht mitzugeben.
Jetzt gerade ist das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen und ihr könnt Prävention betreiben.

Liebe Grüße
Schoko

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Sehr guter Beitrag! Leider kenne ich das Thema von meiner übergewichtigen Schwägerin auch. Dass die Kinder „gut“ essen, war dort immer Thema, wurde gelobt. Heute sind sie „mopsig“ und sollen dauernd weniger essen. Beides nicht so förderlich für ein gesundes Verhalten zum Essen. Ich würde mir, um so eine Dynamik zu vermeiden, auch Unterstützung holen.

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Hallo

da gebe ich dir recht. Und oft sind es die falschen Mengen von den falschen Sachen.

Meine Tochter isst von der Menge viel mehr als ihre Cousine. Aber die Cousine ist z. b beim Essen mindstens 50 % Kohlenhydrate, 40 % Fleisch und Sosse und 10 Gemüse. Bei uns ist eher so das 70 % Gemüse sind, 20 % Kohlenhydrate und dann noch etwas Fleisch.

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Hallo!
Ich habe gerade mal nachgeguckt. Unsere hatte zur U8 auch 110 cm und wog 21 kg, also ganz ähnlich wie deine Tochter. Da wurde nichts Negatives zum Gewicht gesagt. Sie lag damit sowohl von der Größe als auch vom Gewicht her im oberen Bereich der Kurve. Der Arzt meinte damals, das passe. Problematisch wäre gewesen, wenn sie von der Größe im mittleren und nur vom Gewicht her im oberen Bereich gelegen hätte. Vielleicht macht er sich bei eurer Tochter aber auch Gedanken um die Entwicklung. Bei uns war es nämlich anders herum. Unsere war als Baby und Kleinkind ein richtiges Moppelchen. Und das hat sich Jahr für Jahr verwachsen. Jetzt mit 7 Jahren ist sie richtig schlank.
Mit der Ernährung klingt es doch gut bei euch. Wichtig ist vor allem viel Bewegung. Und die scheint sie ja auch zu haben.
Meine ist auch total aktiv, spielt sehr viel draußen und flitzt die ganze Zeit durch die Gegend. Ich muss aber gestehen, dass sie auch recht viel nascht.
Liebe Grüße, Dian

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Ach das ist ja lieb, dass du sogar extra nachgesehen hast :) Vielen lieben Dank!
Das beruhigt mich echt sehr! Wie gesagt, hab ich mir davor keine GEdanken gemacht.
An Bewegung mangelt es keinesfalls, wir sind viel draußen und sie kann kaum ruhig sitzen. Schön wäre noch, wenn man endlich wieder zum Kinderturnen könnte, aber das Problem haben ja gerade alle.
Als ich es meiner Mutter erzählte, hat sie mir gestanden, dass meine Schwägerin hinter meinem Rücken auch schon sowas über mein Kind sagte, also dass sie ja schon grenzwertig sei und man aufpassen müsse. Das hat mich ehrlich gesagt extrem getroffen.... Ich würde mir sowas nie anmaßen über ein anderes Kind sowas zu sagen, zumal sie ja nicht total dick ist.
Ich versuche vielleicht sie beim "normalen" Essen mehr zu bremsen, vielleicht hilft das ja schon. Was man direkt streichen könnte, wüsste ich echt nicht...

Danke!!

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Nein, das ist falsch!
Nicht das Kind beim Essen bremsen, sondern die richtigen Mahlzeiten anbieten, an denen sie sich satt essen kann.
Wenn du sie bremst, kann sie nicht lernen intuitiv zu essen. Genau so lernt man den Grundstock, um als Erwachsene später übergewichtig zu werden.

Wie gesagt: Geh zu einer spezialisierten Ökotrophologin. Wenn du den Kinderarzt ansprichst, bekommst du wahrscheinlich ein Rezept.
Dort solltest du dir Tipps holen, welche Mahlzeiten geeignet sind. Vorschläge zum Frühstück, Mittag und Abendbrot. Gute Snacks.

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Hallo

ich bin selbst auch etwas übergewichtig und hab die Geburt meines Sohnes bzw. dann den Beikoststart dann zum Anlass genommen unsere gesamten Ernährungsweisen genauer zu hinterfragen.
Ich bin kein Experte, mein Sohn wiegt mit fast 6 weniger - aber das mag ja auch kein Maßstab sein.
Du sagst ja das Du auch selbst übergewichtig bist. Es ist natürlich schwer, so aus der Ferne festzustellen an was es liegen könnte ; "Gekocht wird täglich frisch" - es kommt ja auch ein wenig darauf an was. ;-)
Ich denke es kommt im Allgemeinen auf eine gute, gesunde Mischung an - dann braucht es auch keine Diät und dann sind auch Süßigkeiten in Maßen erlaubt.
Aber ich war und bin auch immer eher strenger was Süßigkeiten und Saft angeht (süße Getränke wie Fanta oder auch Kakao zum Frühstück etc. kennt mein Sohn noch gar nicht - ich weiß von Freunden dass die das schon seit 3 Jahren trinken).

Bei uns gibts unter der Woche zum Frühstück meist Haferflocken mit Milch und Früchten, mal ein warmer Haferbrei oder einfach Joghurt und Früchte. Neuerdings hat er Buttermilch für ihn entdeckt (wir sind noch sehr milchlastig unterwags, das wäre ein weiterer Optimierungspunkt bei uns) Am Wochenende dann auch gerne Brötchen, Käse, Wurst, Marmelade, Eier etc.
Im KIndergarten reicht meinem Sohn dann ein "klassisches" Vesperbrot; hier variiere ich mit dem Brot und auch mit den Belägen (hier versuche ich z.B. den Wurstbedarf zu reduzieren) dazu dann einfach ein bischen Rohkost und Obst.

Und "im Auge behalten" heißt ja auch noch nicht "sich Sorgen machen".

Alles Gute#winke

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Hm das ist immer schwierig zu sagen weil es auch total unterschiedlich ist, wie sich das Gewicht beim Kind verteilt und ob es sich noch verwächst.
Ich hatte zuerst ein recht dickes Baby, dann ein kräftiges Kleinkind und jetzt mit 6Jahren ist sie total schlank: 20kg auf 1,19cm. Sie hat seit einem Jahr kein Gewicht mehr zugenommen sondern nur noch an Länge obwohl es das gleiche Essen wie die Jahre davor gibt.
Meine kleine Tochter war dagegen ein schlankes Baby, ein schlankes Kleinkind und ist jetzt 4 Jahre und mit 16kg und 1,04cm normal gebaut.

Ich würde an deiner Stelle eher deine alten Fotoalben (oder UHefte) anschauen und die deines Mannes. Vor allem wenn dein Übergewicht erst als Erwachsene kam. Dann kannst du ja in etwa abschätzen, ob es sich verwächst oder nicht. Und siehst eben ob ihr auch als 4jährige eher dicker wart oder nicht.
Ich wog als 4jährige auch schon 19kg war aber dann mit 6Jahren rank und schlank. Ich wurde vielseitig ernährt und bei mir lag es einfach in der Natur der Gene dass ich anfangs dicker war.
Bei zwei Neffen war es ähnlich, dass sich dass pummelige, kräftige bis zum Schuleintritt verwachsen hatte. Ohne dass die Ernährung verändert wurde.

Ich finde es gut dass du einen Blick drauf hast. Es klingt doch nach einer guten Ernährung bei euch. Manchmal muss man einfach etwas abwarten und mit der Zeit erledigt es sich von alleine.
Ich denke, durch dein Übergewicht rückt die Figur deines Kindes einfach noch schneller in den Fokus, weil viele denken, es muss ja an eurer Ernährung oder zu wenig Bewegung liegen wenn dein Kind dicker ist.
Bei dünnen Eltern geht man eher davon aus, dass es sich verwächst.

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Hi
Bei unserer Tochter war es ähnlich. Sie wog bei gleicher Grösse ungefähr gleich viel. Das war letzten Sommer und ich fand sie im Vergleich zu anderen schon gut im Futter. Noch mehr wär dann wirklich moppelig gewesen.
Da zu der Zeit auch unser Sohn deutlich zugenommen hatte, obwohl er davor immer sehr schlank war und uns auch auch die Art wie beide essen stört, haben wir uns etwas umgestellt.
Hauptproblem bei uns: Beide essen wahnsinnig schnell, nicht schön und auch wirklich viel. Beide haben immer Angst, der andere könnte mehr kriegen (was mich wahnsinnig nervt und völlig unbegründet ist). Das war nicht immer so und hat sich irgendwie eingeschlichen.
Es gibt seither eine angemessene Portion und wenn diese nach zwei Minuten verdrückt ist, ist erst mal Pause angesagt. Vor dem Nachschlag muss etwas Rohkost wie Gurke oder Karotte gegessen werden.
Mehr als zwei angemessene Portionen gibt’s nicht. (Da mach ich aber schon mal eine Ausnahme). Wer dann wirklich noch Hunger hat, darf sich gerne noch Obst, Gemüse oder Salat nehmen (was sehr selten vorkommt).
Es gibt drei Mahlzeiten, es gibt das was ich koche, keine Extrawürste, wenn’s gar nicht schmeckt darf man sich aber Rohkost, Obst, Naturhoghurt oder VK Brot nehmen.
Zwischendurch gibt’s eigentlich nichts, wer wirklich Hunger hat, bekommt Gemüse oder Obst.
Zu trinken gibt’s grundsätzlich nur Wasser oder mal ein Glas Milch. Man darf aber wählen ob mit oder ohne Kohlensäure.
Süssigkeiten gibt’s einmal die Woche irgendwas was sie sich selber aussuchen dürfen. Wenn’s mal irgendwo noch einen Kuchen oder sonst was gibt, dürfen sie natürlich auch. Da bin ich nicht so streng.

Unsere Tochter hat damit seit letztem Herbst kaum zugenommen, wiegt also mit 6 Jahren ca. 22 Kilo, ist aber 118 cm gross. Dünn ist sie damit nicht, ich würde sagen genau richtig.

Vielleicht ist da eine Inspiration für dich dabei. Oft schleichen sich Probleme ja irgendwo ein und man bemerkt es gar nicht so.
Liebe Grüsse

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Meine war bei dieser U 105cm und wog 20 kg. Der kiarzt meinte sie sei schwer aber auch groß im Verhältnis sei das aber in Ordnung. Meine bewegt sich viel nascht auch gerne. Natürlich kontrolliert und nicht zuviel, aber doch fast täglich etwas.
Unserer kiarzt meinte schon öfters das diese taballen im U-Heft veraltet sind und endlich mal überarbeitet werden müssten.

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Vielleicht würde euch ein Besuch bei einer Ernährungsberatung unterstützen.
Auch wenn es oberflächlich bei euch mit der Ernährung gut klingt (viel Gemüse, kein Saft uä...), so ist das Problem in Familien mit gehäuftem Übergewicht in der Regel doch genau das essen.

Joghurt mit Früchten zum Frühstück - Kalorienbombe, vor allem wenn der Joghurt gezuckert ist.
Zum Mittag gemischtes Gemüse - problematisch wenn es dazu Kartoffeln gibt, wohl möglich noch in verarbeiteter Form und dann noch ein paniertes Schnitzel dazu.
Zum Abendessen mag dann Gurke, Tomate und Paprika auf dem Tisch stehen - wenn dazu jedoch noch ordentlich belegtes Salamibrot gibt, dann haben wir die Kalorien wieder durch die Decke gestupft.

Du siehst, jede Mahlzeit kann frisch und mit viel Gemüse zubereitet sein, jedoch sind sie trotzdem alle "Dickmacher".

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Mein kleiner ist 4,5 und wiegt auch 23/24 kg ist aber schon 1.21.
Wir dürfen uns immer von der endokrinologin anhören, wir müssen auf das Gewicht aufpassen

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Guten MOrgen Zusammen,

ich möchte mich vielmals bedanken für eure Antworten und die Denkanstoße und Anreize.
Ich will die ganzen Fehler, die meine Mutter bei mir gemacht hat nicht wiederholen, deshalb bin ich auch so streng mit Zucker etc.
Ich war schon als Kind übergewichtig. Klar bin ich jetzt als Erwachsener selbst Schuld, liegt aber eher an der Nervennahrung wenn die Kinder im Bett sind als an dem was es tags gibt.
Sowas wie gezuckerte Joghurt, panierte Schnitzel etc. gibts hier nicht.
Ihr habt mir aber einiges zum Nachdenken und Ansetzen mitgegeben.
Vielen Dank!

Liebe Grüße

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Oftmals macht es vielleicht auch gerade die Strenge mit Zucker schlimmer als besser. So dass es dann was besonders tolles ist. Ein gesunder Umgang mit Zucker will ja auch gelernt sein und das kann man nur, wenn man es auch erlaubt. Einmal in der Woche was Süßes finde ich schon sehr wenig muss ich sagen. Da esse ich persönlich auch mehr und ich habe Idealgewicht 😉