Kitafrei Eltern hier?

Hallo ihr Lieben. Gibt es hier ein paar Eltern, die sich bewusst gegen eine Betreuung in der Kita entschieden haben? Ich stehe kurz davor meinen 4 Jährigen Sohn im Kindergarten abzumelden. Gründe dafür gibt es Haufenweise. Jedoch bin ich mir auch etwas unsicher und suche den Austausch mit anderen Eltern. Ich würde mich freuen wenn sich jemand meldet:)

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Unser Kinder sind mit fast 4 in die Kita gekommen, aber meine Nichte war nie in der Kita. Was möchtest du den wissen?

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Mich würden die jeweiligen Beweggründe fürs Kitafrei interessieren. Und Erfahrungen zum Schulstart. Konnten sich die Kinder dort gut anpassen oder gab es Schwierigkeiten?

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Meine Schwester hat im Homeoffice gearbeitet und in eine. 3 Generationhaus gelebt, es war immer der aufpassen konnte.

Schulstart war für meine Nichte kein Problem, aber das ist auch vom Kind zu Kind unterschiedlich.
Unser Sohn ist letztes Jahr eingeschult würden und hat gleich Kontakt zu den anderen gesucht, die er noch nicht kannte. Andere Kinder aus der Klasse kenne noch nicht mal alle Namen.

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Hi,
ich selber habe nicht die Möglichkeit, aber eine gute Freundin hat ihre Tochter nicht in den Kindergarten gegeben. Sie hat mir mal erklärt, dass das beim Übergang in die Schule gut geklappt hat, da sie ein paar Dinge beachtet hat. Zum Beispiel dass das Kind trotzdem schon einen festen Tagesablauf kennt mit fester Uhrzeit zum Aufstehen, Essen und Schlafen gehen etc.
Außerdem lernen die Kitakinder Grundwissen über die Zahlen und Buchstaben in der Vorschule. Das hat sie mit ihrer Tochter auch gemacht, damit der Anschluss nicht verpasst wird beim Schulstart.
Ich denke wenn man solche Kleinigkeiten beachtet, kann das gut klappen.
Liebe Grüße

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Hallo,

ich weiß von einem Kind im Bekanntenkreis, das nicht im Kindergarten war und das in der Schule dann große Probleme im Bereich Sozialverhalten hatte.

Ich denke, das kommt auch darauf an, wie das Kind ist.

Punkte, die ich problematisch finde, sind:
- wenig Selbstbewusstsein, nicht gut auf andere zugehen können
- geringe Frustrationstoleranz
- ausgefallene Interessen im Vergleich zu Altersgenossen

Solche Kinder sind sowieso immer gefährdet, geärgert zu werden, und wenn die dann nicht gelernt haben, sich in einer großen Gruppe zu behaupten und kein oder kaum ein Kind aus der Klasse kennen, haben die in der Schule groß "Opfer" auf der Stirn stehen.

Im Kindergarten sind Erzieherinnen, die darauf achten, dass es fair zugeht (bzw. es sollten), so dass ein Kind in geschütztem Rahmen lernen kann, wie man sich in einer Gruppe behauptet und Strategien gegen Kinder, die ärgern, entwickeln kann.

Das fehlt, wenn Kinder nicht in den Kindergarten gehen.
Da gibt es keine 20 Kinder auf einmal oder nur mal eine Stunde im Sportverein, und wenn das Kind bestimmte Kinder nicht mag, wird der Kontakt gemieden und sich nicht mit ihnen auseinander gesetzt.

Mit den Strukturen der Schule und den Lehrern gibt es Probleme, wenn Kinder nie gelernt haben, sich in eine Struktur und Gruppe einzufügen und auch mal Dinge zu tun, zu denen sie gerade keine Lust haben.
Wenn in der Richtung von zu Hause nichts kommt, lernen die Kinder das zumindest besser im Kindergarten, als wenn sie nur zu Hause sind.

Ich weiß ja nicht, warum Dir der Kindergarten nicht passt.

Wenn Dein Sohn da Probleme mit Ausgrenzung hat, ist es jedenfalls genau die falsche Taktik, wenn Du ihn bis zur Schule zu Hause behältst.

Auch, wenn Du Probleme damit hast, dass Dein Sohn im Kindergarten Grenzen gesetzt bekommt, würde ich Dir dringend raten, die Sache zu überdenken. Die grenzenlose Freiheit ist weder in der Schule, noch in unserer Gesellschaft möglich oder wünschenswert, weil es nicht funktioniert, wenn jeder versucht, sich auf Kosten anderer auszuleben.

Einzelkinder würde ich auf jeden Fall in den Kindergarten schicken.

Wenn das alles nicht der Fall ist, denke ich, kann es auch ohne Kindergarten funktionieren.

LG

Heike

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Mein Mann und sein Bruder waren nie im Kindergarten. Vermutlich kann man das jetzt nicht mehr mit vor 30 Jahren vergleichen.
Mein Mann hatte nie Probleme damit.
Sein Bruder, war eher schüchtern und auch sensible, der wirft das heute seinen Eltern noch vor, das er nicht im Kiga war.
Seine Mutter sagt auch selbst, dass es ein Fehler war und für ihn es besser gewesen wäre.
Er hat seinen Weg auch gemacht, hat Realschule gemacht, später noch studiert, aber er sagt gerade in der Grundschule wär es leichter für ihn gewesen.

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Hallo
Wir wohl mehr oder weniger. Wir haben entschieden dass wir unseren Vorschüler daheim lassen werden bis zur Einschulung. Seit März letzten Jahr ist sie fast durchgehend daheim.
Bis zum Ende des Kindergartenjahres ist nicht mehr sooo viel Zeit mit Schließtagen und Urlaub. Die kleine Vorschulgruppe hat sich aufgelöst und wir haben/hätten die Zeiten sowieso reduziert. Im Kindergarten war sie schon nicht mehr so glücklich, gerade im Corona Alltag in einem Kindergarten, der eigentlich ein offenes Konzept hat.
Wir machen uns da gar keine Gedanken. Sie hatte mit ihren Cousinen immer feste soziale Kontakte und das Hobby läuft jetzt auch wieder in Person und in Kleingruppen.
Wir haben auch Rücksprache mit dem Kindergarten gehalten und auch sie denken dass es für sie aktuell ein guter Weg ist.

LG

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Hallihallo 👋
Ich stand letztes Jahr vor der selben Entscheidung.
Wir kamen zu dem Schluss, dass wir mit der Einrichtung, also dem damaligen Kindergarten, nicht zufrieden sind und haben gekündigt.
Unser Sohn ging ein Dreivierteljahr zu einer Freundin und deren beiden Kindern halbtags während ich arbeitete (Minijob als Babysitterin geht auch während Corona). Wichtig war uns dass er trotzdem andere Kinder hat, gerade während Corona. Das tat ihm gut und er ging sehr gerne hin! 😊 Das geht auch mit Tagesmüttern in vielen Bundesländern.

Wir haben die Zeit genutzt und andere Einrichtungen angesehen (meine Freundin wollte das nur befristet) und uns bei einem privaten Anbieter beworben.
Zum 1.1.21 haben wir den Platz bekommen und es war eine super Entscheidung. 👍
Auf einmal geht unser Sohn seeeeehr gerne hin und die Erzieherinnen sind spitze. Ich könnte ihm das zuhause nicht bieten.
Er geht an 3 halben Tagen pro Woche und geht bald noch einen halben Tag mehr.
Also unsere Erfahrung ist, dass sowohl wo als auch wieviel eine Riesen Rolle spielt.
Lg und alles Gute 🍀

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Ich denke, es kommt auf sehr viele Faktoren an. Der wichtigste Faktor ist das Kind selbst. Ich kann nur von unserer Tochter sprechen. Sie ist vier und braucht den Kindergarten. Sie hat sich lange schwergetan, auf andere Kinder angemessen zu reagieren, möchte gerne das Alphatierchen spielen, sprich: Sie muss das Soziale "üben". Das tut sie im Kindergarten im geschützten Rahmen und ich merke, dass es ihr sehr gut tut und dass sich schon viel verbessert hat.
Gleichzeitig braucht sie viel Input. Sie braucht altergerechte Förderung, die wir Eltern ihr (beide Berufstätig aber ich jetzt im Mutterschutz, in zwei Wochen kommt das Geschwisterchen) nicht bieten können. Es gibt Kinder, die zu Hause zufrieden sind und nicht viel "fordern". Unsere ist nicht so.
Zu guter Letzt empfinde ich das Vorschuljahr (beginnt bei uns ab Sommer) als immens wichtig. Diese kindgerechte Vorbereitung auf die Schule könnten wir Eltern ihr niemals bieten. In unserem Kindergarten wird viel mit den "Maxi Kids" gemacht, das finde ich toll.

Ich finde, ein guter Kindergarten trägt fundamental zur "Grundbildung" bei. Wir sind mit unserem Kindergarten sehr zufrieden und würden nie (freiwillig, Corona mal außen vor) darauf verzichten, unsere Tochter hinzuschicken oder denken, wir könnten unser Kind besser betreuen und in den unterschiedlichsten Bereichen fördern. Das könnten wir nämlich nicht.

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Hi,
die Kitafreien Kinder sind jetzt längst selbst Eltern.

Meine Freundin war die jüngste von 6 Geschwistern, und die einzige die nicht im Kindergarten war. Sie war total überfordert in der 1. Klasse, und hat sie auch wiederholt.

Die Nachbarsmädchen waren nie im Kindergarten. Tochter 1 ging gut durch die Grundschule, Gymnasium, Studium ist jetzt Lehrerin für Musik, Kunst und kath. Religion. Spielt etliche Instrumente, auch Harfe.

Tochter 2, ging 6 Jahre in die Grundschule, meist aber nicht, die Mutter mußte im Klassenzimmer dabei sein, oder sie ging gar nicht. Als sie mit 12 Jahren in der 5. Klasse war, ging es dann bergauf. Sie lernte Erzieherin, hat 4 Kinder und alle Kinder waren mit 2 Jahren im Kindergarten. Kinder brauchen Kinder und Struktur.

Diese Mutter, lernte mit 38 Jahren nochmal Erzieherin und sagte, was habe ich meinen Töchtern nur genommen. Kindergarten ist so wichtig.

Ein 1999 geborener Junge hat einen Herzfehler, und aufgrund des Herzschrittmachers sollte er in einen integrativen Kindergarten. Die Eltern wollten es nicht, er wurde bei den Großeltern geparkt, da die Eltern beide arbeiten waren. Grundschule funktionierte gar nicht, obwohl es eine sehr kleine Klasse war. Er ging dann auf eine Förderschule, machte aber was er wollte, mit "Unterstützung der Eltern". Er konnte weder lesen noch schreiben. Als es aber um den Führerschein ging, kam dann der Ehrgeiz. Er hat mittlerweile mittlere Reife, natürlich den Führerschein und einen Ausbildungsplatz.

Kinder brauchen Kinder. Struktur, einen Raum um gefordert und gefördert zu werden. Und noch soviel mehr. Wenn es der Kindergarten vor Ort nicht ist, vielleicht der im Nachbarort?

Aber rausnehmen lassen bis zur Schule, schadet den meisten Kindern.

Gruß

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Hier🖐🏻

Wir leben Kitafrei und das wird bis zum Schulbeginn auch so bleiben 😊

Kannst mich gerne per pn anschreiben 😊

Lg